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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 60.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19430000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19430000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 60.1943
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 17, 30. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 35, 2. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 39, 30. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 44, 4. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 47, 25. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 48, 2. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 49, 9. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 50, 16. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 51, 23. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1943 1
-
Band
Band 60.1943
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- Gartenbauwirtschaft
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OartenbmLwirMaü bür äle Lriegsreit versinißt mit Ihalacker -Allgemeine 8amen* I e und ?klanren-Okkerte Inti der Nsuptvereinißung üer üeutsoksu 6»rtend»uvtrtsvd»kt V6U1-8LN6K 6KVV6kk8QÄir-s6^8ÄU k 6 kl.lI^I 6 8 6LlriI^6k°8O886 Lratl. Zeitung küräenkurtendsu ilnRsiolisnLIlrstsllä u.blitteilungs postvertsgsort brsnkkurt/O<ter - -^usgsdv 8 kerlin, vonnerstsg, 22.6uli 1943 / KO. ckskrg. / blr. 29 NrscUeiui vSedeotUvU. keruMSebakr! Luszade L ivonstUck k». I.—, Lusxsb« 8 saur lür !UltxU«<Isr Ues keiedsnLUrstsnaes) vlerteljLdilied KU. ü.7b rurüßlied postbestellzsbakr. Der frontgärtner Von ^-Kriegsberichter Dr. Werner Hofrichter Weithin leuchtend prangt am Giebel des lana- gestreckten Blockbaues das stolze Wort „Treibhaus". In unmittelbarer Nähe der Front eine etwas unge wöhnliche Aufschrift. Nur wenig mehr als 5 Kilo- meter beträgt von hier aus die Entfernung zur HKL-, zur vordersten Linie des Einschliehungsrings um Leningrad, und es ist noch gar nicht so lange her, daß wieder einmal Granaten bei den Früh beeten einschlugen. Aber der Gärtner müßte nicht ein ehemaliger Selbstschutzkämpfer aus Oberschlesien sein, der auch in diesem Krieg schon mit der Waffe in der Hand am Feind stand, wenn ihn solche „Zwischenfälle" ernstlich in seiner Arbeit zu stören vermöchten. Der Kommandeur wußte schon, warum er gerade ihn, einen Mann, der die Liebe zu seinem Hand werk schon von Vater und Großvater geerbt hat, hier als Gärtner einsetzte. Denn er brauchte ja nicht nur einen Mann, der seinen Beruf von der Piks auf gelernt hatte, sondern der ganze Betrieb mußte sozusagen erst aus dem Boden gestampft wer den. Da hieß es, das verunkrautete und versumpfte Land zunächst einmal umzuarbeiten und zu ent wässern. Dann galt es, aus sauber zugehauenen Fichtenstämmen die II mal 3,60 Meter lange Block hütte zusammenzufügen, die mit ihren in Dach und Seitenwänden ausgesparten großen Fenstern heute das Treibhaus und damit den Mittelpunkt der ganzen Anlage beherbergt. Auch die vielen Früh beetfenster — es sind mittlerweile schon fast SO Stück geworden — wollten erst einmal gebaut sein. Heute aber steht der Gartenbaubetrieb fix und fertig da, und der Obergefreite Schn, darf stolz auf sein Werk sein. Denn es will schon was heißen, mit nur 25 ortsansässigen Hilfswilligen, zumeist noch Frauen, insgesamt 30 Morgen Gartenland (ein schließlich des mit Kartoffeln bebauten Geländes) so intensiv zu bewirtschaften, daß heute 14 000 Mann dreimal in der Woche mit Frischgemüfe ver sorgt werden können. Es gelang ihm, sogar schon Rekorde aufzustellen. So brachten z. B. allein die Tomaten, für eine Frontgärtnerei nur ein Neben erzeugnis, im Vorjahr schon eine Ernte von über 20 Zentner. Wer da weiß, daß mit Rücksicht auf die durch das nördliche Klima bedingte, kürzere Reifezeit durchschnittlich nur mit dem halben Er trag im Vergleich zum Reichsgebiet gerechnet wer den kann, der wird eine solche Leistung richtig ein schätzen können. Die Hauptanbaufläche nehmen die Kartoffeln ein, die jedoch auch schon zum größten Teil im Treib haus vorgekeimt werden müssen, um voll ausreifen zu können. Daneben bildet natürlich der Anbau von Gemüse aller Art den wichtigsten Teil der gärtnerischen Arbeit. Blumenkohlköpfe von 35 cm Durchmesser oder Krautköpfe bis zum stattlichen Gewicht von acht Pfund sind im vorigen Jahr erzielt worden, und auch die Gurken, Zwiebeln, Kohlrabiknollen, Kohlrüben und Karotten aus der Frontgärtnerei vor Leningrad konnten sich wohl sehen "lassen. Daß unser Gärtner besonders stolz darauf ist, daß er auch in diesem Jahr schon zum Führergeburtstag die Männer mit einer „Zusatz verpflegung" von zarten, frischen Radieschen er freuen und bereits Mitte Mai den ersten Kopfsalat an die Truppe ausgeben konnte, ist nur zu berech tigt. Freilich macht die Tätigkeit eines Gärtners in diesem Klima und Gelände noch mancherlei zu sätzlichen Handgriff notwendig. Da müssen wegen des hohen Grundwasserstandes alle Beete mindestens 20 cm über Bodenhöhe angelegt und mit kleinen Ablauffurchen durchzogen, da muß der saure Boden erst mit Kalk vermengt, da muß zuvor tüchtig gedüngt werden usw. Und wenn uns der Gärtner zum Schluß noch erzählt, daß er von 3.30 Uhr bis 23 Uhr stets auf dem Posten sein müsse, um die holzbefeuerte Kanalheizung seines Gewächshauses ständig in Betrieb zu halten, so glauben wir ihm gern, daß er auch ohnedies wohl kaum Langeweile haben dürfte. SartendauwirtschastliHe Gründung im Generalgouvernement Zwecks Errichtung und Weiterführung sowie zum Erwerb und zur Pachtung von Betrieben der Gar tenbauwirtschaft und verwandter Wirtschaftszweige, ferner zwecks In- und Auslandshandel mit Er zeugnissen und Bedarfsartikeln der Gartenbauwirt schaft ist mit dem Sitz in Krakau und einem Stammkapital von 2,4 Millionen Zloty die „Ost frucht" — Deutsche Arbeitsgemeinschaft der Be triebe der Gartenbauwirtschast im Generalgouver nement G. m. b. H. gegründet worden. Die von der Gesellschaft geführten Betriebe sollen während und nach Beendigung des Krieges bewährten deut schen Kriegsteilnehmern nach noch festzulegenden Bedingungen zur Schaffung eigener Existenzen überlassen werden. lyeo Scherr zum «eichsfachwatt Minvau ernannt Reichsbauernführer (m. d. F. d. G. b.) und Staats sekretär Backe hat den Winzer Theo Scherr zum Reichsfachwart für Weinbau ernannt. Die Ausgabe des Reichsfachwarts ist es, den Reichs bauernführer bei den Maßnahmen auf dem Gebiet des Weinbaus und der Kellerwirtschaft zu unter stützen und ihm ebenfalls Vorschläge für die Förde rung dieses Berufszweiges zu unterbreiten. Ernennung im Reichserntchrungsministerlum Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsmiüistere für Ernährung und Landwirtschaft den Assessor Dr. Müllenbusch zum Regierungsrat ernannt. Disclss östrisbsküürsrs wuS ck's WÄtscdaitsivsiss bsstimmsn Gemüse oöer Slumen? Von Rudolf Sievert, stellv. Vorsitzender der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast Die Auseinandersetzungen über die Frage, in welchem Umfang die Blumen- und Zierpflanzenbaubetriebe auf den Anbau von Gemüse umzustellen sind, wird in Berufskreisen mit unvermindertem Eifer weiter geführt. Das ist verständlich, denn von allen Spar ten der Berufsgruppe Gartenbau ist die der Blu men- und Zierpslanzenbaubetriebe wohl am ärgsten von den Kriegsereignissen berührt. Nicht nur, weil die Forderung der Umstellung auf Gemüsebau von manchem Betriebsführer erhebliche Opfer verlangt, sondern vornehmlich auch deswegen, weil bei der Vielgestaltigkeit der betriebswirtschaftlichen Struk tur der Betriebe eine schematische Beurteilung prak tisch unmöglich ist. Die in der Bekanntmachung der Hauptvereini gung der deutschen Gartenbauwirtschaft vom 5. II. 1942 enthaltene Pauschalverpflichtung, 65 v. H. der Glasfläche zum Anbau von Gemüse bzw. Heran zucht von Gemüsepflanzen auszunutzen, wird sich praktisch für jeden Betrieb anders auswirken. Nicht alle Betriebe sind nach ihrer technischen Einrichtung geeignet, mit gleichem Erfolg statt Blumen Ge müse anzubauen. So wird auch jede Pauschal beurteilung, ob dieser oder jener Betrieb seine Bei pflichtung aus der oben angegebenen Anordnung erfüllt hat oder nicht, mit erheblichen Schwierig keiten verbunden sein. Auch danach vorgehen zu wollen, ob die Umsätze bei Blumen und Gemüse in einem einheitlich für alle Betriebe festgesetzten Verhältnis zueinander stehen, ist angesichts der vielfältigen Ausnutzungs möglichkeiten der Betriebseinrichtungen gefährlich, wenn nicht überhaupt falsch. Es gibt keine für alle Betriebe gleich gültige Regelung! Sondern es kommt entscheidend auf die Haltung und das Verantwortungsbewußtsein des Betriebsführers der Gesamtheit gegenüber an. Daß jede eigensüchtigen Interessen entspringende Lösung des Problems rücksichtslosester Verurteilung zu unterwerfen ist, ist eine Selbstverständlichkeit. Immer wird der jenige Betriebsinhaber richtig handeln, der unter Beachtung der anordnungsmäßig ergangenen Vor schriften sich das Ziel setzt, aus seinem Betrieb so viel Gemüse wie möglich herauszuholen. Daneben spielen auch Fragen des volkswirtschaftlich richtichm und zweckmäßigen Einsatzes von Arbeitskräften und -material eine sehr erhebliche Rolle. Geben die be triebstechnischen und betriebswirtschaftlichen Vor aussetzungen dem Betriebsführer die Möglichkeit, seinen Betrieb während des ganzen Jahres restlos auf Gemüsebau und Gemüsejungpflanzenzucht um zustellen, so muß er das tun in der Gewißheit, da mit der Kriegsernährungswirtschaft den größeren Beitrag zu leisten. Es gibt aber in der Mehrzahl der Fälle eine ganze Reihe von betriebstechnischen und betriebs wirtschaftlichen Gründen, die eine restlose Um stellung vom Blumen- und Zierpflanzenanbau auf Gemüsebau nicht zulassen, so daß dann die Frage auftaucht, sollen überhaupt noch Blumen und Zier- pflanzen anqsbaut werden! Auch dabei gibt es natürlich Bilderstürmer, die glauben, die Optik des totalen Krieges würde durch Blumen und Zier pflanzen gestört! Rein äußerliche Merkmale be weisen also, daß solche Bilderstürmer sich nicht dar auf berufen können, die Meinung der Staatsfüh rung zu vertreten. Wo immer es mit den Gesetzen des totalen Krieges in Uebereinstimmung zu brin gen ist, erkennen wir nach wie^vor den Willen der Führung, unsere zivilisatorischen und kulturellen Einrichtungen und Gebräuche zu erhalten. Theater und Film spielen im alten Umfang, wir veranstal ten die Deutsche Kunstausstellung in München und viele kleinere Kunstausstellungen als Zeichen unse res künstlerischen Schaffens, ehren das Andenken der Toten mit Kränzen und begrüßen die hohen Gäste unseres Volkes mit Blumen. Aber auch auf wirtschaftlichem Gebiet sind zwei besonders hervorstechende Merkmale, die beweisen, daß die Blumenproduktion gewünscht ist: Die Er teilung von Kontingenten zur Einfuhr von hollän dischen Blumenzwiebeln und belgischen Azaleen und die Offenhaltung der Blumengeschäfte. Wir sind ermächtigt festzustcllen, daß das Verlangen nach Schließung der Blumengeschäfte ausdrücklich abge lehnt worden ist. Es sollen also Blumen verkauft werden können, also müssen sie auch produziert wer den. Wer am Muttertag den Andrang der Sol daten zu den Blumengeschäften gesehen hat, wer weiß, wie sehr die Angehörigen verwundeter Sol daten immer wieder Blumen verlangen, der konnte kaum einen anderen Entschluß erwarten. Es kommt also nur darauf an, den Umfang zu bestimmen, in dem wir Blumen produzieren. Er wird rein äußer lich 'bestimmt durch die Bekanntmachung der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirt schaft vom 5. II. 1942 — RNVbl. S. 504 — und verantwortungsmäßig durch eine gewissenhafte Prü fung der Grenze der Leistungsfähigkeit des Betriebs für den Gemüsebau. Soweit aber zu gewissen Jahreszeiten Gewächshausflächen für den Gemüse bau nicht ausgcnutzt werden können, soweit es ein verantwortungsbewußter Material- und Menschen einsatz zulassen, sind auch in Zukunft Blumen und Zierpflanzen heranzuziehen. In diesem Rahmen kann es auch keine irgendwie festgesetzte Begren zung nach oben geben. Sondern auch hier wird der- fenige Betriebsführer der Gesamtheit gegenüber am besten handeln, der unter richtiger Beachtung der vorstehenden Grundsätze seinen Betrieb am besten ausnutzt und so viel Blumen wie möglich erzeugt! Dabei kann die Erreichung dieser oder jener Umsatzhöhe keine Rolle spielen, da ja die Blumenerzeugung nur in dem Betriebsteil und zu dem Zeitpunkt erfolgt, die eine Gemüseproduktion nicht zulassen! Aber auch bei der Blumenproduktion muß wirk lich eine Leistung erfolgen. Es genügt nicht, ein durch Vergleichszahlen erreichtes Blumenzwiebel oder Azaleenkontingent auszunutzen. Auch in der Blumenproduktion muß im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten die eigene Heranzucht aufrecht erhalten bleiben. Wir wissen, daß dieser Forderung gewisse Grenzen gesetzt sind. Sie liegen aber nicht bei dem Umfang, in dem es möglich war, seine Kontingente auszunutzen. Auch dabei mutz zu höch stem Verantwortungsbewutztsein ermahnt werden. Es ist unerträglich, wenn unter Anwendung aller Möglichen Mittel und Mittelchen und in vielfach unzulässiger Weise von vielen Kontingentsinhabern ein förmliches Rennen eingesetzt hat, um dem ordentlichen Kaufmann gegenüber in Vorhand zu kommen. Die Hauptvereinigung wird Mittel und Wege finden, sowohl den Kontingentsträgern im Inland wie z. B. den Blumenzwiebel-EAorteuren, die unter Ausnutzung der.Zeitumstände aus rein geschäftsegoisttschen Gründen die getroffenen Ver einbarungen durchbrechen, das Handwerk zu legen. Kontingente sind keine wohlerworbenen Rechte, mit denen man nach eigenem Geschmack vielfach sogar unter Mißachtung der(gegebenen Zeitumstände tun und lassen kann, was man will. Am tüchtigsten ist immer noch der Gärtner, der mit eigenen Produk tionsleistungen den Markt versorgt, über nicht der jenige Gärtner, der sich irgendwie bevorzugte Er füllung seiner Kontingente sichert. Eines Tages nämlich können die Kontingente, mit denen man ohne Beachtung von Recht und Gesetz nach eigenem Geschmack wirtschaften zu können glaubte, nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine Nichtachtung der be stehenden Vereinbarungen wird hüben wie drüben unnachsichtig geahndet werden! Werden alle diese Gesichtspunkte beachtet, dann kann die Frage Gemüse oder Blumen ersetzt wer den durch die Forderung Gemüse und Blumen! Lstrcrcdtuossn sur 2. Auilcrgs ciss Ltcmclcrrciivsrks von ttsrdsrt Lacko Die Nahmngssreiheit Europas Wenn es auch grotesk klingt, so ist es doch Tat sache, daß die Bildung des europäischen Groß raumes von den Feinden Europas und insbeson dere von England geradezu begünstigt wird. Die Nahrungsmittelblockade, die man als Hunger blockade beabsichtigt hatte, erweist sich damit als Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und doch das Gute schafft. Sie bringt Europa und zumal die Länder, die noch vor kurzem im gegne rische» Lager gestanden haben, ganz von selbst wieder zu der zwingenden Erkenntnis, die unter der jüdisch-liberalistischen Weltwirtschaft verloren- aegcmgen war: der Erkenntnis, daß ein Land, das seinen Brotkorb nicht innerhalb der eigenen Grenzen sicherstellen kann und in seiner Nahrung nicht frei ist, auch nicht voll Herr seiner Politik ist. Sogar die sogenannte Nahrungsmittelkonferenz, die Roosevelt in dem Luxusbadeort Hot Springs mit großem Reklamegeschrei aufgezogen hat, wirkt sich auf das Werden des europäischen Gemeinschafts gefühls und damit des Großraumes Europa günstig aus. Sie hat den Völkern unseres Erdteiles an gedeutet, was ihrer unter der Herrschaft der Feinde warten würde. Ueberdies hat die Ankündigung Roosevelts, daß er zu einer scharfen Herabsetzung der Lebensmittelrationen in den USA. gezwungen werde, auch bewiesen, daß die großspurigen Ver sprechungen, die USA. würden Europa im Falle der Kapitulation der Achse sofort mit unvorstell baren Nahrungsmittellieferungen helfen und es aus der angeblich herrschenden Hungersnot er retten, nichts als leeres Stroh sind. Europa erkennt, daß es seine Agrarerzeugung bis zum Letzten steigern muß, wenn es leben will. Es muß sich, ob es will oder nicht, zu dem Vorbild der deutschen Agrarpolitik bekennen und alle durch den Krieg zerrissenen weltwirtschaftlichen Bindun gen durch vermehrte und den natürlichen Erforder nissen angepaßte Erzeugung ersetzen. Daß für Europa keine andere Möglichkeit besteht, hat der verantwortliche Leiter der deutschen Ernährungs- Politik, Staatssekretär Herbert Backe, in seinem programmatischen Werk „Um die Nahrungsfreiheit Europas — Weltwirtschaft oder Großraum" (Wilh Goldmann-Verlag, Leipzig) nachgewiesen, wobei er in weiträumiger Schau die Entwicklungsgeschichte der europäischen Landwirtschaften seinen Folge rungen zugrunde legte und die eindrucksvolle deutsche Leistungsbilanz als Vorbild herausstellte. Nun ist die zweite, noch erweiterte Auflage dieses Werkes erschienen, dessen Aktualität dadurch ge stiegen ist, daß die große Schau, die das Werk ver mittelt, durch zwei bemerkenswerte Kapitel er weitert worden ist. Eine aufschlußreiche Darstellung der Landwirtschaft der Sowjetunion und des grau samen Experimentes der bolschewistischen Sowchos- und Kolchoswirtschaft sowie eine Schilderung der Entwicklung und Produktionsgrundlagen Ler fran zösischen Landwirtschaft unter dem Druck seines eigenen Kolonialreiches ist zu dem bisherigen In halt noch hinzugekommen, zu dem die Vorarbeiten bereits vor Beginn dieses Krieges abgeschlossen ge wesen sind. Die jüngste Entwicklung hat in der Zwischenzeit bewiesen, wie richtig die Probleme und die zu ihrer Lösung gezeigten Wege gesehen sind. Backe hat diese Wege unter den einen großen Gedanken gestellt: Die einzelnen Landwirtschaften Europas zumal die Frankreichs und der bisher sowjetischen Gebiete, müssen ihren Wiederanschluß an Europa vollziehen und damit zu einer Grund lage zurückkehren, die sie jahrhundertelang gehabt haben. Freilich kostet das besonders für die in dieser Hinsicht zum Teil noch weit zurückgebliebenen Landwirtschaften sehr viel Mühe und Arbeit; denn die Vernachlässigungen auf diesem Gebiet sind nicht von heute auf morgen einzuholen. Das Buch Backes zeigt, wie sehr sich die deutsche Landwirtschaft hier nach Organisation wie Leistung eine Führerstellung erworben hat Und wie sie allerdings auch nach wie vor die Verantwortung für die Ernährung und damit die Freiheit Europas trägt. Das Werk würdigt die weltgeschichtliche Bedeutung, die die bahnbrechende Arbeit aller derer hat, die getreu dem Boden dienen und ihm den reichen Segen abgewinnen. ?. banger Pflanzt Maulveeren! Seide ist heute ein kriegswichtiger Artikel. Denn nur die Naturseide z. B. ist zur Herstellung von Fallschirmen geeignet. Ihre Elastizität ist fast so groß wie beim Stahl, alle anderen Fäden reißen, wenn man sie zu Fallschirmen für unsere Flieger verarbeitet. Das Reichsluftfahrtministerium hat deshalb unter Mitwirkung des Reichsernährungs ministeriums und des Reichsnährstandes die Reichs forschungsanftalt für Seidenzucht mit der Erzeugung einwandfreier Seide durch Zuchtbeeinflussung be auftragt. Die Reichsforschungsanstalt liefert kosten los Seidenraupeneier an alle Interessenten, die sich der Fachgruppe Seidenbauer angeschlossen haben. Die Fachgruppe Seidenbauer ist eine Ü'nter- gliederung der im Reichsnährstand zusammen geschlossenen Kleintierzüchter. Der Anschluß ist aus Beratungsgründen nötig, verursacht keine Un kosten und kann bei den örtlichen Gliederungen des Reichsnährstands vollzogen werden. Seiden- bauer kann jeder werden, der während der MoNate Mai—Juni—Juli—August sich Zeit für eine Ne benbeschäftigung nimmt. Selbst Kinder können die Arbeit leisten, gibt es doch heute schon Tausende von Schulklassen, die sich unter Anleitung der Lehrer mit Seidenbau als Unterrichtsgegenstand beschäftigen. Man kann aber erst dann' überall Seidenbau treiben, wenn überall im Reich Maul beeren Wachsein Die erste Ausgabe ist deshalb, Maulbeeren zu pflanze». Sie wachsen fast überall und sind nicht kälteempfindlich wie unsere Obst bäume. Sie eignen sich als Einfriedigung von Gärten und sonstigen Grundstücken, zur Bepflan zung von Oedland und zum Anbau an Wegrainen. Der Anpflanzung sollten sich nicht nur Private, sondern noch viel' mehr Gemeinden, Körperschaften, Verkehrsvereine, Genossenschaften und Schulen an nehmen. Jeder Seidenbauer benötigt etwa 1000 ertragsfähige Maulbeerpflanzen. Die Bestellungen der Pflanzen sind der Reichssächgruppe Seiden bauer, Berlin W. 50, Neue Ansbacher Straße 9, zuzuleiten, die den Versand der Pflanzen veranlaßt. OWmuftervörfer zur Ausweitung öes Obstbaus Zur allgemeinen Hebung des Obstbaus und um die Katastrophen, die die letzten Winter angerichtet haben, auszugleichen, sind im Sudetenland verschie dene Obstmustevdörfer angelegt worden. Nachdem schon im vergangenen Jahr die Ortschaften Blat- tendorf, Hausdorf und Michelsdorf im Ostsudeten land zu Obstmusterdörfern ausgestaltet wurden, ist jetzt auch der Ausbau von Saubernitz, Kreis Aussig, in Angriff genommen worden. Dieser Ort ist durch seine günstige Lage im Elbtal zum Obstanbau sehr gut geeignet. Nach den Planungen sind Neu- anpflanzüngen neben den bereits vorhandenen Obstbeständen vorgesehen, die schon in diesem Herbst begonnen werden. Zunächst sollen 25 ka bepflanzt werden; in den kommenden Jahren wird diese Fläche noch erheblich ausgeweitet. Den Eigen tümern, deren Grundstücke für eine Musteranlag« ausersehen sind, werden bestimmte Vorschläge für die Wahl der Obstarten und -forten gemacht. Es kommen vor allem Aepfel und Zwetschen in Frage, aber auch Süß- und Sauerkirschen. Neben Hoch stämmen sollen auch Spindelbüsch« und Beeren obst angepflanzt werden, da es sich ja um eine Musteranlage handelt, die gleichzeitig als Lehrdors gelten soll. Ein Gemeindebaumwart wird für den guten Kulturzustand der Anpflanzungen verant wortlich sein; er hat auch die Schädlingsbekämp fung zn überwachen. Für später ist der Bau eines Obstlagerhauses geplant. Es wird sich vielleicht ergeben, daß in Zukunft auch Nachbargemeinden in die Musterpflanzung mit einbegriffen werden, so daß eine ganze O'bstlandschaft entsteht. Die Durchführung dieses Planes wird mit Hilfe von Reichsmitteln ermöglicht. Dekümpfung oes Kartoffelküfers in KrankreiH Wegen der bevorstehenden starken Bedrohung der Kartoffelernte durch d in Frankreich verbreiteten Kartoffelkäfer hat der Minister für Landwirtschaft und Verpflegung neue, verschärfte Bestimmungen zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers erlassen. Nicht beachtung der Vorschriften werden mit Strafen bis zu einem Jahr Gefängnis und 500 Frank, di« sich im Wiederholungsfall verdoppeln, geahndet. L Ul. ,
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