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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 60.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19430000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19430000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 60.1943
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 17, 30. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 35, 2. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 39, 30. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 44, 4. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 47, 25. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 48, 2. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 49, 9. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 50, 16. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 51, 23. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1943 1
-
Band
Band 60.1943
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- Gartenbauwirtschaft
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(Zartenbauwirtlchalt vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbau Naturoerbunvene Lanöfchastsgestattung Bon Gartenbaudirektor B. Hildebrandt, Tapiau MI« den nachsolgendsn Betracht»»«-» über die neue Ei«stell«ng zur «rohdcvtschcn Landschaft setze» wir Len in de» »origen AnSgabe »er „Gartenbauwirt- schast" begonnenen Anssast über ,,D>e deutsche Land- schast und der deutsche Gürtner" sor«. Schristlcitung. Große Werke der Technik greifen ein in das Gefüge einer Landschaft. Dr. Todt hat Hier weit- fchauend die Forderung aufgestellt, daß die Technik ihre Anlagen in engster Naturverbundenheit aus zuführen hat. Bahnbrechend war hierin die land schaftliche Eingliederung der Reichsäuto- bahnen. Die Reichsautobahn paßt sich den Linien der Landschaft an, ohne sie zu zerreißen. Man kann von einer schwingenden Straße sprechen. Verkehrs erfordernisse werden mit landschaftlicher Schönheit vereint. Tiefere Einschnitte oder höhere Dämme werden weitgehend vermieden oder durch flach auslaufende Böschungen unaufdringlich geformt. Auch bei allen Bauwerken, Brücken, Stützmauern, Unter- und Ueberführungen wird beste Wertarbeit geleistet und mit der umgebenden Natur verbunden. Häßliche Reststücke bei Einschnitten werden abge tragen, unschöne Mulden eingeebnet und damit oft bodenverbessernde Maßnahmen im Interesse der Gesamtwirtschaft verbunden. Ein Schutzwaldstreifen von 40 Meter erhält einen standortgcmäßen Umbau zum natürlichen Wald und eine Anreicherung des Waldmantels. Bade- und Rastplätze geben Er holungsgelände. Alle Gehülzlinien der Landschaft, die senkrecht zur Autobahn laufen, werden aus genommen, erhalten und ergänzt, ältere wertvolle Bäume im Rahmen des Möglichen erhalten, auch wenn damit einmal geringfügige Terrassenverände rungen verbunden sind. Auch die B.evflanzung der Straßen er folgt nach ähnlichen Gesichtspunkten. Die wichtigste Form der Straßenbepflanzung ist die Allee pflanzung. Bei älteren Straßen steht diese auf dem Bankett der Straße, bei neuen Pflanzun gen 50 Zentimeter vom äußeren Muldenrand ent fernt. Die Mulde ersetzt in Zukunft den Straßen graben. Je nach der standortmäßig zu wählenden Baumart Pflanzt man die Alleebäume mit 10 bis 20 Meter Entfernung gegenüber- In Wäldern, in tiefen Einschnitten und bei sehr hohen Dämmen wird die Allee unterbrochen, ebenso vermeidet man sie in Dörfern und in abwechslungsreichem Berg gelände. Anfang und Ende sowie Unterbrechungen von Alleen werden in Gehölzpflanzungen einge bunden. Die tiefen Einschnitte werden auf der Böschungskrone, die hohen Dämme auf der Damm krone nach oben mit hohem, nach unten mit den niederen Gehölzen der jeweils zuständigen Pflan zengemeinschaft bepflanzt. Im Wald bleiben die Dammkronen frei. Bei Ueberführungsdämmen werden die Dammkegel am Widerlager sorgfältig bepflanzt. Die Waldränder werden ähnlich wie bei den Rcichsautobahnen bearbeitet. In kahlen, öden Landstrichen ist die Schnee fe ld.h ecke wichtig, die so weit von der Straße entfernt gepflanzt wird, daß sich zwischen Hecke und Straße im Windschatten der Hecke der Schnee ab lagern kann. In den neuen Ostgebieten sind teil weise 20 Meter breite Gehölzbermen zu gestalten, in denen sich der Schnee ablagcrn kann. Auch die Landstraße wird der Gestaltung und Auswahl geeigneter Rastplätze Beachtung schenken. So wird der wanderfrohe Deutsche in Zukunft un mittelbar an seinen verkehrsbelebten Straßen Naturnähe und Naturvcrbundenheit erleben. An der Straße wird damit die größte deutsche Er holungslandschaft überhaupt geschaffen. Auch Wehrbauten aller Art werden nach ähn lichen Gesichtspunkten mehr als bisher der Land schaft eingefügt werden und damit die beste Tar nung erfahren, die überhaupt möglich ist. Die neue Einstellung zur Landschaft wird auch die Umgebung menschlicher Wohnplätze beeinflussen. Dörfer und Städte müssen mit ihren Er- holungsflächcn teilhabcn ay der Echtheit und Ursprünglichkeit ihrer landschaftlichen Umgebung. Der Kern des Dorfes wird immer der Dorfplatz oder der Dorfanger sein, der aus einer baumbe standenen, mit Naturresten begrünten Fläche besteht und der schönste Schmück jeder Siedlung ist. Allen Bäumen gibt man gute Pflege, Schutz gegen Be schädigungen und wählt bodenständige Bäume. Grünanlagen städtischer Art sind im Dorf fehl am Platz. Wichtig ist der Einzelbaum als Blickpunkt am Brunnen und anderen Standorten, die sorg fältig auszuwählen sind. Die Reihenpflanzung von Bäumen in' der Ortschaft ist weniger geeignet. Kleinkronige Bäume, wie Rotdorn/ Kugelakazie n. a. verfehlen ihren Zweck, auch in der Kleinstadt. Wo dort Vorgärten an der Straße liegen, schmücken einzelne sorgfältig angepflanzte Bäume mehr als eine möglichst noch häßlich gestutzte Baumreihe. Eine dörfliche Gestaltung der Bauerngärten und ihre Ausstattung mit Mroßgrün, Gesträuch, Obst bäumen und Obststräuchern, sowie bunten, dorf gemäßen Bauernblumen gibt dem Dorf seinen Schmuck, wie auch die Blumen im Topf auf der Fensterbank. Der Hausbaum, der verdeckende Holunderstrauch, ein Rebspalier' u. a. sind eben falls Gestaltungsmöglichkeiten. Alles Gemäuer kann durch Efeuberankung vorbildlich mit dem Boden verbunden werden. Die lebende geschnittene Hecke aus einheimischen Sträuchern gehört zum echten Dorfbild. Auch die Erholungsanlagen in Dorf und Kleinstadt, wie Sportplätze, Freibade gelegenheiten u. a. sollen landschaftsnah sein. Einbettung in bodenständige hainartige Baum bestände verbindet sie am sinnvollsten der Land schaft. ' Auch der Friedhof dieser Siedlungen sei ein Teil dieser Landschaft und ist frei zu halten von fremdländischem Gehölz. Nicht immer wird hier die Planung eines Land schaftsgestalters eingreifen. Gerade aber auf diesem Gebiet soll der gesunde, bodenverbundene Sinn der deutschen Gartenausführenden Uebertreibungen ver hüten und seine Kunden vorbildlich lenken zur Er haltung und Neuschöpfung unvetgänglicher Heimat werte. Ganz besonders große und einmalige Aufgaben erwachsen unserem Beruf in den nahen und ferneren Gebieten des Ostens, wo es gilt, eine seelenlose Steppenlandschaft durch vielseitige Maßnahmen in deutsche Heimat zu verwandeln. Wir wollen uns nun davon überzeugen, daß diese Aufgabe nicht willkürlich nach irgendwelcher ästhetischen und von Menschen geformten Gesichts punkten gelöst werden, sondern in der Erkenntnis der großen natürlichen Lebenszusammenhänge ge setzmäßig zu gestalten sind. Die Gesetzmäßigkeiten dieser Arbeiten ergeben sich erstens aus den Zu standsstufen des deutschen Bodens. Das Gesicht der Landschaft formt sich je, nach den Zustandsstufen verschieden auf Schwarzerde, Braunerde, Bleicherde, Heide- und Reliefböden. Starke Abweichungen ergeben sich auf den ver schiedenen Grundwasserböden vom reichen Auen wald und nährstoffreichen Erlenbruch über das ärmere Birkenbruch und die verschiedenen Zu standsstufen mooriger Böden. Eine neue Boden kunde zeigt uns an Hand der Bodenhorizonte sür die Landschaft wie sür den Gartenbau schlechthin wertvolle und aufschlußreiche Zusammenhänge. Da neben wissen wir heute um den Wert von Mutter erde, Kompost uyd Rasensoden als Baumaterial in der Landschaft. Ebenso wissen wir, daß sich die Linienführung der Landschaft gesetzmäßig entwickelt, ebenso alle Böschungsverhältnisse in der Natur. Wir müssen uns also mit technischem Auf- und Abtrag dieser Gesetzmäßigkeiten weitgehend anpassen. Die Gesetzmäßigkeiten dieser Arbeiten ergeben sich zweitens aus den Pflanzengesell- schäften. Wir sind in unseren Gärten gewöhnt Pflanzen verschiedenster Gebiete und Ansprüche zusammen zu pflanzen und damit den Pflanzenreichtum der Welt, Formen- und Farbenfchönheit zu vereinigen und zu steigern. In der Landschaft aber würde ein solches VoMhen Schematismus und auch Gleich macherei bedeuten und nicht etwa zu größter Ab wechslung, sondern zur größten Eintönigkeit aller Mischungen führen. In der Natur herrscht keine Willkür, sondern die Mischung der Art und Menge der einzelnen Pflanzen ist Ausdruck bestimmter Zusammenhänge. So haben wir u. a. den reichen Auenwald, den Eichen-Hainbuchen-, den Eichen- Birken-, den Kiefern- und Heidewald, verschiedene Bergwaldgesellschaften, unterschiedliche Wiesen zustände bis zu den Röhrichtflächen der Gewässer. Die Pflanzensoziologie schafft uns den Blick für diese Zusammenhänge, die unsere Arbeit in der Landschaft bestimmend beeinflussen. Damit ist die Arbeit in der Landschaft an bodenständige be stimmte Bäume, Sträucher, Kräuter und Gräser gebunden und die Pflanzung von vorhergehender Planung abhängig. So kommen wir zu einer bisher kaum geahnten Erkenntnis bestimmter Zusammenhänge, die unser Tun auch sonst bestimmend beeinflussen werden. Das Wissen um diese Dinge ermöglicht neben der Natur nähe auch die technisch richtige Erledigung von Aufgaben in schwierigen Verhältnissen, z. B. bei Erosionen, öden Sanddünen, Böschungen, Ent wässerungen durch Pflanzenaufwuchs, Befestigungs arbeiten usw. Der Einbau von Pflanzungen zur Abwehr von Kaltluft und zur Verbesserung des Klimas ermöglicht uns in weitestem Umfang eine Einwirkung größten Stils. Diese gewaltigen Aufgaben müssen auf die zu künftige Entwicklung des gesamten deutschen Garten baus heute noch kaum übersehbare Auswirkung haben, und zwar: 1. Auf den Betrieb des heutigen Gartenaus führenden, der zu einer Erweiterung seines Auf gabengebietes durch die mannigfaltigen Aufgaben in der Landschaft kommt. Maschinenpark, Lohn aufwand und örtliche Ausweitung des Arbeits- umfangcs gehen mit diesen Dingen einher. Viel leicht gliedern sich unsere Betriebe im Lauf der Zeit in solche, die der Ausführung reiner garten- gestalterischer Aufgaben dienen uni> solche, die mit Ausführungsarbelten in der Landschaftsgestaltung befaßt sind. 2. Auf die Baumschule, die in weitgehendem Umfang beeinflußt und in ihrem Aufgabenkreis wesentlich erweitert wird. Mit dem ungewöhnlich hohen Bedarf an bodenständigen Gehölzen wird es auch gelingen, leistungsfähige Baumschulen in Ge bieten aufzuziehen, die bisher klimatisch nicht in Wettbewerb treten konnten. Der deutsche Baum- schuler steht zweifellos vor ungewöhnlich umfang reichen Aufgaben. 3. Auf den Obstbau. Der Einfluß der Land schaft und der dort gewonnenen Erkenntnisse wird „Wenn es Kunigunden friert.. Ja nun, was ist dann schon? . . . Die Antwort darauf gib! uns eine alte Bauernregel mit den zur Ueberschrift als zweite Zeile ergänzenden Wor ten: „ . . . sie's noch weitere 4t) Nächte spürt!". Es soll dann angeblich, der Volksmeinung nach, sür weitere 40 Nächte noch mit Fröste« zu rechne» sein; also bis etwa zum 12. April, weil der Lostag der Kunigunde aus den 8. März fällt. So sehr man auch geneigt sein mag, den alten Volkswetter- rcgeln Glauben zu schenken, da sie ja doch tatsächlich viel gutes Beobachtungsmaterial gesammelt und verwertet haben: hier muß man doch trotz asten Wohlwollens mit sachlicher Kritik einsetzen. Und zwar aus zweierlei Gründen: einerseits braucht man vom Kunigunden-Tag, dem 8. März, nur einige Tage weiterzugehen, so trifft man am 9. Mürz auf den sogenannten „Vierzig-Nitter-Tag", dem der Volksmund nachsagt: „Wie's an vierzig Ritter wittert, so wittert's noch vierzig Tag!" oder „Friert's am Bierzig-Ritter-Tag, so kommen -roch vierzig Fröste nach!" Und nur einen Tag später finden wir am 10. März noch den „Vierztg- Märtyrer-Tag", zu dem der Volksglaube sagt: „Kriert's am Märtyrertag recht, so friert es noch vierzig Nächt!"; dieser übrigens als ein Beispiel sür viele! Doch die Kette reißt nicht ab, indem wir am 12. März bereits einen neuen Lvstag finden, den Gregorinstag, von dem man sagt: „Weht am Gregoriustag der Wind, noch vierzig Tage windig sind!" Das würde also bis zum 21. April hin reichen. Alle diese Regeln bringen also eine ziemlich übereinstimmende Behauptung: die im ersten März- brittel sich einstellende Witterung soll angeblich etwa g bis 7 Wochen durchhalten. Eine solche Behauptung widerspricht aber den Erfahrungsregeln des mittel europäischen Klimagebietes vollkommen; denn ge rade im Mürz, mehr noch im April, zeigt unsere Weiterentwicklung meistenteils eine recht erhebliche Wechselhaftigkeit und Sprunghaftigkeit, die alles andere, nur nicht einen über vierzig Tage sich er haltenden Wettertypus erwarten läßt. Es ist auffällig, daß diese 4ü-Tage-Zahl in den Volkswetterregeln häufig eine große Rolle spielt. So finden wir sie versteckt beispielsweise in der Regel vom Siebenschläfer auch wieder, auf den ja bekanntlich noch 7 Wochen Regenwetter folgen soll, wenn er selbst Regen bringt. Und auch im folgen den Spruch finden wir die Zahl: „Regnet's an unserer Frauen Tag (-- 2. Juli), so regnet es noch vierzig Tage nach!" I» diesem Vierzig-Tage-Zeitranm sinden wir Spuren und Reste altgcrmantschen Glaubens und altgermanischer Zeitrechnung aus der Zeit, da man den Jahreslauf noch nicht in 12 Monate eingeteilt Hatte. Möglich, daß im Lauf der Jahrtausende der ursprüngliche Sinn der Regeln sich verschoben und verschleiert hat. Heute können wir uns nach ihnen nicht mehr richten. sich auch auf diesem Gebiet auswirken, zumal der Obstbau ein wesentliches Gestaltungsmittel deut scher Kultur- und Siedlungslandschaften ist. 4. Auf den Blumen- und Zierpslanzenbau. Die Liebe zur deutschen Pflanze wird in Schnittblumen Anforderungen verschiedenster Art bringen, die zu einer weiteren Auflockerung und Belebung führen. Auch der Staudenzüchter wird Massenanforderungen in bestimmten einheimischen Stauden zu erfüllen haben. 5. Auf den deutschen Samenbau, dessen Sorti ment besonders auch in Gehölzen, Kräutern und nicht zuletzt Gräsern den großen Bedürfnissen dieser Aufgaben angepaßt werden muß. So unübersehbar zur Zeit auch die Einwirkungen auf den verschiedensten Gebieten sind, so klar ist eins: Wir deutschen Gärtner dürfen mit dabei sein, wenn das neue und doch ewig alte Gesicht der deutschen Heimat geformt wird, ja, unsere Arbeit wird dabei von entscheidendem Wert sein. Die wirtschaftspolitische Seveuwng öes Seutschen Vartenvaus im Spiegel öer Sachpresse 1941/42 Mit den nachstehend »etössentlichtc» Auszügen ans Aufsätzen »crschiedener Fachzeitschriften Entsprechen wir einem vielfach geäußerten Wunsch unserer Leser — insbesondere unserer zur Wehrmacht cinbcrufcncn Berusskameradcn —, einen knrzgcsaßte» Uebcrblick iiter die michtigsten Plaiiuugsarbette» und Ausgaben im Rahmen der gartenbaulichen Erzcugungsschlacht mährend der »ergangenen zwei Jahre zu gebe». In diese» kurzen Auszügen sind im mejentlichcn nur dis wichtigsten Leitsätze enthalten, die richtunggebend sür die Arbeit der Praxis gewesen sind bzw. nach jetzt sind. In ihnen spiegelt sich daS große Maß an organisatorischer Ansbanarbcit wider, Lie von allen beteiligten Dienststelle» im Interesse größtmöglicher ErzengungSstcigerung in diesem kurzen Zeitraum «e» leistet worden ist. Die einzelnen Beiträge, deren Zu sammenstellung Lurch die Leiterin der Nachrichtenstelle Ler Hauptvereinigung der deutsche» Gartenbauwirt- schast, v. Beckerath, ersolgte, sind nach bestimm ten Fachgebiete» geordnet. Während sich der folgende 1. Teil mit dem verstärkten Gemüseanbau in der KricgserzeugungSschlacht besaht, werden in den sol- gcnden Zusammenstellungen die "Umstellung der Bl«- menbaubctricbe, der Nauaufbau des deutschen Obst baus nud der Stand der Verwertung gartenbaulicher Erzeugnisse einer entsprechenden Betrachtung unter zogen. Schrijtlcitnng. verstärkter Gemüseanbau in der SriegserzeugungsschlaHt Der Verbrauch an Gemüse betrug in den Jah ren 1933 bis 1938 im Jahresdurchschnitt 48,2 ÜA je Kopf der Bevölkerung, im Jahre 1938 lag er sogar um 1,5 Ü8 unter diesem Jahresmittel. Während des Krieges ist der Verbrauch an Ge müse naturgemäß erneut gestiegen, und zwar in; Jahre 1939 auf 59,8 ÜA, 1940 auf 65,6 KZ und 1941 auf 70,3 IrZ je Kopf der Bevölkerung. Das Gemüse ist jetzt während der.Kriegszeit zwangs läufig ein wichtiger Faktor unserer Ernährunas- wirtschaft geworden. Der ständig steigende Be darf an Gemüse hat an den deutschen Gemüse anbauer Forderungen von großem Ausmaß ge stellt, die er willig erfüllt. Die Freilandgemüse fläche von 138238 Hektar bei Ausbruch des Krie ges, im Jahre 1939 ist in dem gleichen Gebiet (Deutsches Reich ohne die eingegliederten Ost gebiete) im Jahre 1941 auf 194 726 Hektar ge stiegen, das ist eine Vermehrung des Gemüse anbaues von 40,9 v. H. im Jahre 1941 gegenüber 1939. Trotz dieser außerordentlichen Leistungs steigerung hatte der Reichsbauernführer für 1942 die Parole herausgegeben, den Gemüsebau noch mals um 25 v.tz. auszuweiten- Durch den rast- lojen Einsatz der Erzeugerschaft wird aber nicht nur 25 v. H., sondern nahezu 50 v. H. mehr Ge müse angebaut werden. Nach dem Ergebnis der amtlichen Erhebung über den geplanten Gemüse bau im Jahre 194,2, die das Statistische Reichsamt im Benehmen mit der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft im Auftrage des Reichsministers für Ernährung und Landwirt schaft durchgeführt hat, werden im gesamten Reichsgebiet 306 484 Hektar mit Gemüse vom Erwerbsgartenbau und Feldgemüsebau bestellt werden, das sind 95 647 Hektar oder 45,5 v. H. mehr als im Vorjahre. Aus „Stolze Leistungsbilanz des Gemüsebaues" von Bruno Kumm-Verltn. „Gartcnbauwirtschast", Nr. 24 vom 18. S. 1842. „Noch mehr Gemüse!", so fordert eine Werbe broschüre (Heft 1), die der Reichsleistungsaus- schuß für Gemüse- und Obstbau herausgibt, um alle Erzeuger bis zum letzten Kleingärtner zur weiteren Anbauausweitung und Leistungssteigerung im Gemüse- und Obstbau zu mobilisieren. Ein leitend wird darauf hingewiesen, daß bei aller Genugtuung über das bisher Erreichte das volle Maß der Leistungsfähigkeit des Gartenbaus noch nicht ausgeschöpft ist. Wenn auch die zu lösende Aufgabe nicht leicht sein wird, so wird die Er- zeugekschaft dennoch aufherufen, durch volle Ein satzbereitschaft, Willensstärke und Pflichtgefühl das scheinbar Unmögliche möglich zu machen und damit ihren Anteil dazu beizusteuern, daß jeder Deutsche, der Krieg möge dauern solange er will, in aller Zukunft ebenso satt sein wird wie bis heute. Aus „Noch mehr Gemüse!" von S. v. Beckerath- Berlin. „Gartenbauwirtschaft", Nr. 8 v. L2. 1. 1942. Natürlich ist nach wie vor in erster Linie der Einsatz für den Frühgemüssbau zur Schließung der Vitaminlücke weiter zu verstärken. Hierbei muffen sich auch die Kameraden vom Blumen- und Zier pflanzenbau wieder weitestgehend mit einschalten. Kurzlebige Kulturen mit geringen Wärme ansprüchen sind hier besonders M bevorzugen, zum Beispiel Spinat, Salatkresse, Schnittsalat, Radieschen, Kopfsalat, Kohlrabi usw. Daneben aber ist an die verstärkte Intensivierung des An baues von Winter- und Ueberwinterungsgemüse zu denken, weil dieser Anbau nicht oder doch nur in geringem Umfang durch den Selbstversorger- Anbau in Haus-, Klein- und Siedlergärten durch geführt werden kann. Hier liegt ebenfalls eine hohe Verantwortung für den Gemüseanbauer, denn Las Bereitstellen ausreichender Mengen von Gemüse auch gerade im Winter ist für die Er haltung unserer Volksgesundheit und damit un serer Wehrkraft und inneren Widerstandsfähigkeit von ausschlaggebender Bedeutung, zumal ein aus reichender Ausgleich durch Obst in. den nächsten Jahren auf Grund der Frostschäden wird kaum gegeben werden können. Aus „Noch mehr Gemüse!" von Johannes Boettner, Frankfurt fOdor). „Gartenbauwirifchaft", Nr. 1 vom 2.1.1941. i Wir müssen unterscheiden zwischen den Geinüsen, die zur Zubereitung Fettverbraucher sind, und das sind überwiegend die Grobgemüse, und zwischen den Gemüsen, die Fettsparer sind. Letzteres sind über wiegend die Feingemüss, die in Salatform ver zehrt werden. Schließlich haben wir in den To maten und im Rhabarber! noch zwei Gemüssearten, die als Ersatz für das seit der Frostkatastrophe 193M0 stark fehlende Obst einstzringen müssen, wobei der Rhabarberverbrauch durch die Zucker verbrauchspolitik stark beeinflußt wird. Die Grob- gemiise, die zugleich Massengemüse sind, können mit ihrer robusten Natur durchaus in Form des landwirtschaftlichen Feldgemüsebaues erzeugt wer den. Zu ihnen gehören neben Erbsen, Bohnen, Spinat, Mohrrüben, Roten Rüben, Knollensellerie, die beiden letzteren als settsparende Salatgemüse, vor allem die Kohlarten, wie die Kopfkohlarten, Kohlrüben, Rosenkohl, Grünkohl, Oberkohlrabi und Blumenkohl. Die Feingemüse und Früh- aemüse wie Salat, Endivien, Frühkohlrabi, Früh karotten, Frühsellerie, Gurken, Tomaten, Lauch, Zwiebeln, Rettich, Radies usw., also jene Gemüse, die bei der Anzucht und für die Pflege viel Handarbeit und im übrigen besten Boden be anspruchen, gehören fast ausschließlich in die Hand des Gärtners und des kleinlandwirtschäftlichen Gemüseanbauers. Dem Gcmüiegärtner liegt fer ner ob, unterstützt durch den Blumengärtner, die Heranzucht der Jungpflanzen in Frübbeeten, deren der landwirtschaftliche und der Selbstversorger- gartenbaü bedarf, um rechtzeitig das Land be stellen zu können. Aus „Der Gemüsebau rückt noch weiter vor!" von Prof. Dr. Wilhelm Ebert-Berlin. „Gartcnbauwirt- fchaft", Nr. 49 v. 4.12.1941. Die Saatgutlage bei den Kohlarten verlangt in diesem Jahr, daß für den nicht erwerbsmäßig be triebenen Anbau (z. B. auch in den Bauerngärten für die Selbstversorgung) nur Jungpflanzen, nicht aber Saatgut, und zwar auch für die Spätsorten für Kopfkohl, für Rosenkohl, Grünkohl, späten Blumenkohl und Spätkohlrabi geliefert werden müssen. Seitens der Landes-, Bezirks- und Kreis leistungsausschüsse für Gemüsebau werden zur Sicherung dieses gesteigerten Bedarfs von Jung- Pflanzen, der neben dem Kohl aller Art auch Porree, Zwiebeln, Sellerie, Tomaten und einen Teil der Gewürzpflanzen umfaßt, Pslanzenvermitt« lungsstellen eingerichtet und bekanntgegeben werden. Aus „Aufgaben der Gemüseerzcugungsschlacht 1948" von Pros. Dr. Wilhelm Ebert-Kerlin. „Mitteilungen sür die Landwirtschaft", Nr. öl »om 19. 12. 1942. Wir haben dank der von Staatssekretär Backs veranlaßten Gemüseanbauausweitung und der Anbaufrendigkeit und Pflichterfüllung der Erzeu gerschaft in den meisten Gemüsearten in diesem Jahr eine gute Ernte zu verzeichnen gehabt. Trotz des diesjährigen befriedigenden Ergebnisses wollen wir nicht unterlassen, unsere Leistung für das An- baujahr 194,3 noch zu steigern. Dort, wo es die Betriebsverhältnisse zulassen, ist die Anbauaus weitung von allen Freilandgemüsearten, also Frühmöhren, Erbsen, Radies, Mairettich, Salat, Frühkohl aller Art und Frühkohlrabi, ferner beim Sommer-, Herbst- und Spätgemüse von Bohnen, Porree, Schwarzwurzeln, Sellerie, Meerrettich, Pastinaken, Tomaten, besonders aber Mähren aller Art erwünscht. Die Anbauflächen der vor stehend nicht genannten Gemüsearten müssen in ihrem Umfang aufrecht erhalten bleiben. Bei dem Anbau der Freilandfeldgemüsearten kommt es dar auf an, die Erntezeit soweit wie möglich vorzuver legen, d. h. die Aussaat zur Anzucht von Pflanzen sowie die direkte Aussaat ins freie Land ist so zeitig wie möglich vorzunehmen. Besonders wird dies für Frühkohlrabi und alle Frühlohlarten, so wie sür Erbsen und Frühmöhren zu beachten sein. Es muß uns gelingen, in diesem Jahr um 14 Tage bis 3 Wochen früher mit der Ernte zu beginnen als im vergangenen Jahr. Es kommt uns nicht darauf an, in unseren Frühbeeten bzw. Glashäu sern vorwiegend doch nur in beschränkten Mengen fertiges Frühgemüse zu ziehen, sondern in erster Linie ckiarin Pflanzen anzuziehen, damit wir für den Massenfreilandgemüsebau die Voraussetzung für die Erzeugung großer frühanfallender Ernte- nnngen schaffen. Aus „Die Gemüse- und OLstcizeutzung 1948" von Walter Ouast-Dodow. „NS.-Landpost", Nr. 1 vom 81. 12. 1942. Der Erzeuger hat unbedingt den Anbau dem Bedarf anzupassen, und zwar hinsichtlich des Um fangs des Anbaus als auch der anzubauenden Gemüsearten und -sorten. Deshalb ist unbedingt die Verordnung über die Melde- und Genehmi gungspflicht für den Gemüsebau zu befolgen. Neber den Umfang des Anbaus usw. gibt die für den Anbau zuständige Bezirksabgabestelle für Gar tenbauerzeugnisse Auskunft. Beim Anbau ist allen Pflanzen der für eine ordnungsmäßige Entwick lung erforderliche Platz einzuräumen, damit Voll erträge an gut ausgebildeten Erzeugnissen erzielt werden. Nur die für den jeweiligen Verwendungs-
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