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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirtschaft Nr. S. 30. 1.1S30 Wir bitten unsere Leser, sich zwecks Bestel lung, sowohl der hier besprochenen als auch anderer sonst gewünschter Bücher, an die Gärtnerische Verlagsgesellschast w. b. H., Berlin SW 48, Friedrich straße 16, zu wenden. Wer seine Bücher je weils bei der Gärtnerischen Verlagsgesellschaft einkauft, hat die Gewähr, in jeder Hinsicht gut bedient und fachmännisch beraten zu werden, da diese Gesellschaft in ständiger Fühlungnahme mit dem Reichsverband arbeitet-. Das Buch vom Chrysanthemum von Otto Heyneck, unter Mitarbeit von Max Löb ner, Bonn, Alexander Steffen, Pill nitz, und Alfred Unger, Heidelberg. 3. Auslage mit 107 Seiten, 37 Abbildungen und 2 Buntbildern; Preis RM. 5,—. Die dritte Auflage dieses Buches bringt vor allem eine zeitgemäße Neubearbeitung des Gortenverzeichnisses und ist um einige gute Bilder bereichert. Obwohl das Buch auch für den Liebhaber bestimmt ist, dürften die aus gezeichneten Kulturangaben auch für den Be rufsgärtner mehrfach neue Anregung bringen. Paul Kaiser, Die Korbweiden, ihre Kul tur und Verwertung aus der Praxis für die Praxis. 9b Seiten, 7 Abbildungen. Preis RM. -PO. Es konnte wohl kaum ein sachverständigerer Autor dazu berufen sein, eine kurz gsfgßte, allge mein verständliche Anweisung über die Korb weidenkultur zu geben, als Paul Kaiser. In den kleinen Heften der Lehrmeisterbücherei gibt er auf 9S Setten eine Anleitung zum Korbweioenbau, die alle Fragen klärt, die ein Interessierter stellen kann. Auch über die Schädlingsbekämpfung sowie die"wichtigsten Pilzkrankheiten gibt er, un terstützt durch gute Bilder, Aufklärung. Das Buch kann jedem Interessenten wärmstens empfoh len werden. Dr. Max Muckel, Obst und Gemüse, deren Nahrnngs- und Gssund- / heitswert. Preis 1.60 RM. brosch. Heute lächelt man nicht mehr über die Pflan zenkost, denn man weiß ihren Wert für die Volksgesundheit zu schätzen. Sie muß die durch Fleischkost begangenen Sünden am eigenen Körper wieder gutmachen. Man lernt aus dem Heft das geheimnisvolle Leben der Pflanzen zellen keimen und die lebenswichtigen Stoffe im frischen Gemüse und Obst. Ein kurzer Ueberblick wird über die Krankheitsfälle gegeben, bei denen dis Darreichung von Obst eine wesentliche Rolle spielt. Wenn man die praktische Frage anschneidet, in welcher Form die Pflanzennabrung am besten vom Körper ausgenommen wird, so kann ein allgemeines Schema nicht gegeben werden. Es soll reichlich rohes, reifes Obst und Salat von ungekochten Pflanzen auf den Tisch kommen, aber man vergesse nicht, daß richtiges und nicht zu langes Kochen der Gemüse sie für den Durch schnittskörper verdaulicher machen, nur dürfen die Nährsalze durch Abkochen und Auslangen der Gemüse nicht beseitigt werden. Alle diese wichtigen Fragen moderner Ernährung, sowie die Bedeutung des Haltbarmachens von Obst und Gemüse ist in dem inhaltreichen Heft be handelt. Annie Juliane Richert. Dr. W. Ziegelmaysr, DieKolloide in ihrer ' Bedeutung für Küche, Nahrung und Ernährung. Preis 2.20 RM. brosch. Dieses Büchlein schließt ein ganz neues Ge biet der Ernährungsforschung auf. Dis Kolloid chemie wird praktisch bereits in jeder Küche ge trieben. Eiwsißkörper, Gelatine, alle Mehlgs- mische, Teig, Brot, Sülze sind Kolloide, d. h. schleimstoffhaltige Körper. Die Veränderungen des Fleisches beim Kochen und Braten (Quellung und Gerinnung), die Aufgaben der Milch bei der Bereitung der Speisen, die Milch als Binde mittel und ähnliche Fragen tauchen auf und öffnen der Beurteilung richtiger Verwendung und Zubereitung vollständig neue Ausblicke. Die Versuche über die Gelierfähigkeit des Obstsaftes durch den Pektingehalt gaben bestimmte Richt linien, um oas Gelieren zu gewährleisten, unter anderem: Kein Kerngehäuse entfernen, nicht schälen, als Zusatz unreifes Obst, portionsweises Zusetzen des Zuckers usw. Die Quellung der Pektinstoffe^im Obst läßt das Verbot des Wasser trinkens nach dem Obstgenuß verständlich wer- den. Weiters Kapitel sind: der Backvorgang beim Brotbacken und dis Aufschlüsse über die Quellung und Entquellung bei der Konservierung und Frischhaltung von Lebensmitteln. Wenn auch das Heft r.ein wissenschaftlich Auskunft über die junge Lehre von den Kolloiden gibt und gewisse Voraussetzungen an die Kenntnis wissenschaftlicher Ausdrucksweise knüpft, so bringt es doch erst einmal die Grundlagen, das neue Gebiet kennen zu lernen, das für Nahrung und Ernährung von höchster Bedeutung ist, und bringt eine große Fülle Praktischer Anregungen. Annie Juliane Richert. „Verhandlungstechnik". (200 Ratschläge über die Kunst, mit Erfolg zu verhandeln.) Bon Paul Wallsisch-Roulin. Achte, be deutend erweiterte und verbesserte Auflage. 373 Seiten auf holzfreiem Papier. In Ballonleinen gebunden, Preis RM. 12,—. Es ist für den Praktiker von hohem Reiz, die Technik seiner Berhandlungsmethoden, die er sich in vielen Besprechungen, Konferenzen, Versammlungen usw. angeeignet hat, zu sammengefaßt und geordnet niedsrgelegt zu finden und in diesem Buche seine Methoden teils anerkannt zu sehen, teils manche neue Er fahrung daraus kennen zu lernen. Daher ist auch der ungewöhnliche Erfolg der „Verhand- lungstechnik" verständlich, von der in drei Jahren sieben starke Auflagen verkauft wur den. Die vorliegende achte Auflage hat der Verfasser erheblich erweitert und nach den Erfahrungen der letzten Jahre aus den Aeußerungen der Leser völlig umgearbeitet. Alle für den Mann des praktischen Lebens wichtigen Situationen sind erschöpfend be handelt. Das Buch ist ein wichtiges Hilfs mittel für den persönliche« Erfolg im täglichen '» Erwerbsleben« Aunknachrlchle« Berliner Rundfunk 2. Februar, 8.30 Uhr, Saatzuchtdivektor Dr. W. Laube, Petkus i. d. M.: Saat gutwechsel. S. Februar, 18 Uhr, Gartendirektor Ludwig Lesser: Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde. PeWMche Mleilmgen Wir bitten unsere Mitglieder, uns bei der Ausgestaltung dieser Rubrik durch möglichst schnelle Berichterstattung über alle persönlichen Angelegenheiten, die für die Allgemeinheit von Interesse find, unterstützen zu wollen. Es sind verstorben: Oskar Richter, Dresden-Stetzsch, Bez.-Gr. Dresden u. Umg. Gustav Dehncr, Dresden - Leubnitz, Bez.-Gr. Dresden u. Umg, Panl Pudewa, Helmbrechts, Bez.-Gr. Nürnberg. -Hugo Teichmann in Liegnitz blickt am 1. Fe bruar d. I. auf eine 50jährige Gärtnerlaufbahn zurück. Seine Lehrzeit verbrachte er in der in Schlesien rühmlichst bekannten Reichsgräfl. von Magnißschen Schloßgürtnerei zu Ullersdorf in der Grafschaft Glatz. Als Gehilfe arbeitete Teich mann in Memel, Dresden, Posen und Striegau, in den beiden letzten Orten als leitender Obsr- gärtner. Im Jahre 1897 begründete der Jubi lar aus kleinen Anfängen heraus seine heute in Lieguitz mit an der Spitze stehende Erwerbs gärtnerei. Mit 4 Morgen Ackerland und zwei kleinen Gewächshäusern hat er begonnen, und heute besitzt die Gärtnerei 40 Morgen Land mit 11 modernen Gewächshäusern und 1100 Früh beetfenstern. Teichmannsche Kulturen sind als Qualitätsware bekannt und geschätzt. Seit dem Eintritt der beiden Sohne ist auch eine Baum schule zur Anzucht von Trcibrosen und Treib flieder mit bestem Erfolge ausgenommen. Der Teichmannsche "Qmsuladsn erfreut sich durch geschmackvolle Binderei eines guten Absatzes. Eine treue Stütze ist dem Jubilar seit 1897 seine Frau, die Tochter des verstorbenen Gärtnereibe sitzers Heinrich Riedel in Goldberg. Als echte Gärtnersfrau leitet sie nicht nur den großen Hausstand, sondern wirkt von früh bis spät im Geschäfte mit. Heute stehen ihr zwei Schwieger töchter zur Seite.. Neben der vollbesetzten Berufstätigkeit hat Teichmann von Beginn der Niederlassung in Liegnitz an unablässig für die Förderung des Gartenbaues und besonders für die Ausbildung der jungen. Gärtner gewirkt. In den Verband der tzandelsgärtner Deutschlands trat Teich mann als einer der Ersten aus Liegnitz im Jahre 1900 ein. Der Jubilar ist langjähriges Vor standsmitglied der Bezirksgruppe Lieguitz, der Liegnitzsr Gartenbau-Gesellschaft und des Pro vinzialverbandes schlesischer Gartenbauvereine, Im Jahre 1915 trat er in den Schulvorstand der neu begründeten freiwilligen Gärtnerfachschule ein. Seit dem Jahre 1925 ist Teichmann Vor sitzender der nunmehr dreiklassigen Gärtnerfach schule, ebenso ist der Jubilar Mitglied des Lehr lingsprüfungsausschusses der Landwirtschafts kammer. In Anerkennung seiner Verdienste er nannten die Schlesische Gartenbaugesellschast und die Liegnitzsr Gartenbaugesellschaft "Teichmann im Jahre 1924 zum Ehrenmitglieds. Bei allen seit 1897 in Liegnitz veranstalteten kleinen, größeren und großen Gartenbau-Ausstellungen zeichnete sich die Teichmannsche Gärtnerei durch erstklassiges Pflanzenmaterial aus. In Erinnerung ist noch der niedliche Teichmannsche Sondergarten der „Gugali", der dauernd erhalten bleibt. Teichmann ist ein offener Charakter, der sich nie in den Vordergrund drängt, jedoch als Glatzer Gebirgskind frei heraus seine Meinung äußert. Möge dem Jubilar noch eine lange Reihe gesunder, ungetrübter Jahre im Kreise seiner Familie in voller Rüstigkeit beschieden sein. Stämmler, Liegnitz. Unser langjähriges Mitglied Paul Sauer brey, Falkenau i. Sa., feiert mit seiner lieben Frau am 5. Februar 1930 seine silberne Hochzeit, Ein herzliches Glück auf! Bez.-Gr. Oberes Zschopanial: Ernst Bimberg, Obmann. „Aber die jungem Mädchen beim Zirkus, — bis Akrobatinnen und Kunstreiterinnen, — die sind doch meist recht leichtsinnige Dämchen, nicht wahr?" „Wie kommen Sie denn auf so eine Idee?" „In den Zirkusgeschichten und Zirkusfilmen Haben sie doch fast immer reiche Liebhaber." „Was redest du für Zeug, Fee!" rief der Major. „Eine unmögliche Jugend, heutzutage!" Er warf Bux einem verzweifelten Blick zu. „Aber was wahr ist, kann man doch ruhig sagen", beharrte Fee. „Es i st aber nicht wahr, gnädiges Fräulein. Die meisten Zirkusartistinnen find entweder verheiratet, oder sie sind die Töchter von Artistenfamilien und von ihren Eltern sehr streng und wohl behütet. Es dürfte den Herren aus dem hochverehrten Publikum in den meisten Fällen kaum gelingen, auch nur flüchtige Bekanntschaft mit einer Artistin aus dem Zirkus zu machen. Nein, glauben Sie mir: Diese Zirkusnovellen und Zirkusfilme sind in der Mehrzahl barer Unsinn und von Leuten geschrieben, die keine Ahnung von uns Artisten haben." Man hatte sich um den Tisch gesetzt, mib Dux bediente seine Gäste. Fee fragte unentwegt weiter: „Eine Schreib maschine haben Sie ja auch!" Sie deutete mit dem Kopf nach dem Schreibtisch. „Haben Sie denn so viele Briefe zu schreiben?" „Briefe nur wenig, aber anderes." „Vielleicht schreiben Sie gar selbst ZirkuSge- schichten, — ja? Um das hochverehrte Publi kum mal aufzuklären über diese klösterlichen Verhältnisse im Zirkus?" Fee lachte spöttifch. „Um Gottes willen, nein!" ries Bux. „Ich schreibe nur tierärztliche Aufsätze und der gleichen. Manchmal auch Kindergeschichten über Tiere." „Da müssen Sie mir aber auch mal was z« lesen geben — bitte ja!" schmeichelte Fee. „Was ist denn das, was Sie dort gerade in der Maschine haben? Bekomme ich das zu lesen, wenn es fertig ist?" „Gern. Aber es wird Sie furchtbar lang weilen. Es ist ein Aussatz über Fußlsiden bei Raubtieren und über die Behandlungsweise solcher Erkrankungen. Ich habe ja im Zirkus die beste Gelegenheit, derartige Studien zu machen, die den meisten Tierärzten ver schlossen sind." „Mein Gott, sind Sie ein gelehrtes Haus!" rief Fee bewundernd. „Aber wer soll denn so etwas lesen?" „Die Leute, die mit solchen Tieren zu tun haben: in zoologischen Gärten, im Zirkus, in Menagerien. Außerdem kommt es bei der Wissenschaft nicht nur darauf an, daß alles sofort praktisch verwendet wird." „Aber worauf denn sonst?" „Fee, das geht nicht so weiter!" protestierte der Major jetzt. „Du fragst den Herrn Doktor ja noch tot!" ,/OH, lassen Sie Ihr Fräulein Tochter nur ruhig fragen, Herr Major!" Bux lächelte verbindlich. „Da sind wir noch ganz andere Fragen gewöhnt." Doch Fee schwieg nun gekränkt und wandte ihr Interesse dem Kuchenteller zu, während der Major mit dem Clown ein Gespräch über Pferde begann. — Endlich aber hielt sie es nicht Mehr aus und platzte heraus: „Sagen Sie, Herr Doktor, sind Sie auch so ein furchtbarer Melancho liker?" „Wie? Ich, ein Melancholiker?" „Ja, ich habe gelesen, daß alle Clowns Melancholiker find." Bux lachte hell auf. „Du gütiger Himmel! Was so alles zusammengefaselt wird! —- Ebenso gut könnte jemand behaupten, alle Offiziere wären Sanguiniker, alle Pastoren Choleriker und so fort. Nein, mein gnädiges Fräulein: es ist bei den Clowns genau so wie bei den Offizieren und Pastoren: es gibt so'ne und solche. — Aber da kommt schon unser Obermelancholiker, um Sie zur Besichtigung der Ställe abzuholen." — Bux hatte durch das Fenster gesehen, daß Friedenthal auf seinen Wagen zukam. Gleich darauf trat der Inspektor ein. „Darf ich vorstellen: Herr Inspektor Frie denthal — Herr Major von Prastelny, Fräu lein von Prastelny." „Sehr angenehm!" Der Major reichte dem Inspektor die Hand« „Janz auf meine Settel Man freut sich doch immer, wenn man im Auslande Lands leute trifft." — Friedenthal schüttelte erst dem Major und dann Fee kräftig die Rechte. „Na, wat macht die Kugel? Ick meine det Jelenk. Sie sind doch die Dame, di« sich mit Brahma so'n bisken jeboxt hat?" Bux amüsierte sich köstlich, daß sich der In spektor auch hier so unbefangen gab wie immer. „Na, wie ist es den» mit 'ner Tasse Kaffe», Friedenthal?" Der Inspektor ließ sich auf dem vierten Stuhl nieder. „Nee, danke. Ab ick sehe da so wat Kognakartijes! Da ließ ick eventuell mit mir reden." Bux schenkte ihm ein. „Auf Ihr Wohl, Herr Majors Friedenthal kippte den Kognak mit einem Schwung in die Kehle. Da klopfte es, und Cikly trat ein. Sie prallte zurück, als sie den fremden Besuch sah. Aber Bux rief: „Komm nur herein, Cilly!" Und dann sagte er, vorstellend: „Das ist Cilly Berndt, das Töchterchen von Berns nnd Bern«, die mit den Fahrrädern auf dem Hoch feil fahren. — Sie erinnern sich doch an die Nummer?" Cilly knickste und sagte dann zu Bux: „Tom schickt mich. Der Teddy will gar nicht fressen. Sie möchten doch mal in den Stall kommen." Sofort stand Bux auf: „Entschuldigen Sie mich bitte für ein paar Minuten. Ich muß mal nach meinem Bären sehen." Aber Fee mußte die Kleine noch schnell etwas fragen: „Hast du denn nicht furchtbare Angst, wenn deine Eltern jeden Abend diese tollen Kunststücke machen?" Cilly blickte die junge Dame erst ganz bestürzt an. Dann aber faßte sie sich schnell, sagte: „Nein, gar nicht," — knickste und folgte Bux ins Freie. „Ein hübsches Kind," meinte Fee zu Frie- denthal. „Aber sehr zart besaitet scheint ihr Gemüt nicht zu sein." ' „Dst missen Se nich so wörtlich nehmen, mein Fräulein. Keen echtes Artistenlind würde so wat zujeben." „Ich würde vor Angst sterben!" „Sie meinen, wenn Ihre Eltern mit det Tandem über't Drahtseil führen? Ja, det würde naturjemäßerweise ooch nicht jut ab laufen." „Sie sind gewiß auch aus einer alten Zir kusfamilie, Herr Friedenthal?" lenkte der Major, etwas peinlich berührt von diesem Gedanken, ab. „Nee, Herr Major. Ick bin von Hause aus Schlächter." „Aber wie sind Sie dann in den Löwen käfig gekommen?" „Wie der Floh in't Saxophon, — durch eenen Zufallssprung. Ick war auf der Wander schaft in Hamburg und konnte keene Stellung finden, und da hab' ick in der Not 'ne Positron bei 'nem Dampfkarussell anjenommen. Von da bin ick dann als Ringkämpfer in 'ne Bude jejangen. Dann war ick Rekommangdör") bei 'ne tätowierte Dame, dann kam ick in 'ne Menagerie, und endlich zu Kreno bei de Löwen." „Und weshalb treten Sie jetzt gar nicht mehr auf?" fragte Fee amüsiert. „Die Biester find zu jefährlich. Da bin ick nach zwanzig Jahren endlich dahinterjekom men." — Dieser Scherz beruhte tu gewissem Sinn auf Wahrheit. Nachdem er sich fast zwanzig Jahre lang allabendlich mit den Löwen im Käfig getummelt, erklärte er eines schönen Tages, ohne daß eine besondere Veran lassung vorgelegen, daß er um keinen Preis mehr in einen Löwenkäfig gehen würde. Es war ein ähnlicher Fall, wie der des berühmten Kapitän Alfred Schneider, der früher als Loo ping the Loop-Fahrer 998mal die Fahrt durch die Todesschleife gemacht und vor dem 999. Male erklärt hatte, daß ihn keine Macht der Welt dazu bringen würde, dieses waghalsige Kunststück in seinem Leben nochmals auszu führen. — Friedenthal schenkte sich noch einen Kognak ein, ließ ihn mit blitzartiger Schnelligkeit in feiner Kehle verschwinden und erhob sich dann: „Sie wollten sich unser Zijennerlager mal anfehen, meine Herrschaften, — nich wahr? Also, wenn's Ihnen recht ist. . . Bux wird doch nich so schnell wiederkommen," Als die drei am Schluß ihres langen Rundganges durch die gauze Zeltstadt den Stall von Bux betraten, entstieg dieser gerade dem Bärenkäfig. Er hatte festgestellt, daß der Bär Teddy an einer kleinen Magenverstim mung litt, und ihm bereits eine Medizin ge braut und eingegeben. Plötzlich stieß Brahma einen zornigen Trom- Petenton aus und klappte erregt mit den gro ßen Ohren. „Passen Sie auf, gnädiges Fräulein!'/ rief *) Rekommandcur — Ausrufer vor einer Bude. Bux warnend: „Gehen Sie lieber nicht in dis Nähe von Brahma! Er hat Ihren schlechte« Scherz noch nicht vergessen." Fee hatte sich sofort erschreckt zurückgezogen« „Sie glauben wirklich, daß er mich jetzt, nach einer Woche, wieder-erkannt hat?" fragte sie erstaunt. „Brahma? Der erkennt Sie noch' nach zwanzig Jahren wieder," sagte Bux fast stolz« „Mit dem haben Sie's wahrscheinlich ein für allemal verdorben." — „Jetzt hätte ich über all diesen interessanten Dingen fast dis Hauptsache vergessen," wandte sich'der Major an Bux. „Unsere Zeit und unsere Reisekasse sind nämlich bis zu einem gewissen Grade beschränkt, und wir möchten ja noch mehr von Italien sehen als nur Vene dig und Mailand. Können wir nicht morgen weiterfahren — nach Rom? Mir scheint, daß Fee doch jetzt wirklich transportfähig ist, — wie?" Feodora von Prastelny warf dem Clow» einen flehenden Blick zu. Bux verstand ihn wohl und zögert« mit der Antwort. Wieder stieg ein zärtliches Gefühl für das feine schöne Geschöpf in ihm auf. Doch ebenso schnell wurde er Herr darüber: Diese Leute, so nett und nobel sie sein mochten, gehö ren einer anderen Welt an, — hatten mit der ssinigen nichts zu tun! Nein, er würde sich nicht auf solchen romantischen Unfug einlassen! — Und er sagte mit einer so sachlichen Miene, als habe er jenen Blick überhaupt nicht be merkt: „Ja, Herr Major, Sie können unbesorgt die Weiterreise antreten. Der Arm muß noch etwa vierzehn Tage lang massiert werden. Aber dafür finden Sie überall einen geeigneten Mann. Jeder geschickte Heilgehilfe oder Masseur kann das machen, wenn Sie ihm sagen, worum es sich handelt." Bux wandte seinen Blick wieder Feodora zu. Sie war vor Scham und Zorn feuerrot gewor den. Er fand sie kn diesem Augenblick so rei zend wie nie zuvor und hätte viel darum ge geben, wenn er feine Worte hätte zurücknehmen können. „Aber Sie werden doch hoffentlich an diesem letzten Abend nochmals die Vorstellung besuchen, gnädiges Fräulein, nicht wahr? — Sie haben ja meine Judith noch gar nicht arbeiten sehen." Er hatte die Worte hastig, fast verwirrt hervor gebracht. Doch Feodora sagte hart: „Das ist leider unmöglich, Herr Doktor; ich habe heute abend zu packen." Dann flüsterte sie ihrem Vater zu, — absichtlich laut genug, daß es Bux verstehen konnte: „Vergiß nicht, Papa, den Herrn Doktor um seine Liquidation für meine Behandlung zu bitten." Dr. Buchsbaums Gesicht wurde um eine Schattierung blasser. „Dann wünsche ich Ihnen eine gute Reise, — und Ihnen, gnädiges Fräu lein, baldige völlige Genesung. Ihre Bekannt schaft war mir eine große Freuds. Tom, zeige den Herrschaften den Weg zum Ausgang!" Und ehe der Major oder seine Tochter noch etwas erwidern konnten, machte er eine kurze Verbeugung und qinq davon. (Fortsetzung solgts - Pi M M wo ul VÄ 'M 7 MüLorrrN' > iw eü M - Mj «d t«--- Un rM w M MM mn M« w.' »t lch 82 -i' MM Mich «2 MM rät» ««---'M tH» Le Wiq L - prüft--er- HA»'.*.' ÄK- - US cüLL vrn ns « » U d Mr r» Ke ikw er - I«, M irrlww m ? Koo M / » sp-Mrd «e» 5 irren» ppm « r-ev kiw,» 2. WÄtt-K-t,'- i Kö-k w. - - !-Ü io M R.! >' q Irr kUMin wn ! '-Wm Min »Ä irr -- Lürs 1-4 m - K-A . Mn Q i wr K>- " Kk-Kk -' " A i: r . ? KL ÄS n- tü:»,v. -iQ l-z ücrL c-tt j-ML t-Ä r-r In - tu- kr- MÄH-. " - k.- -
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