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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
-
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- Gartenbauwirtschaft
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GartenbaWvirtMK vcu^8ettck kkwckv8O^iricEäU kkirui>iclr Qrxirn^kir-K0ir8k^ ^irtlckaktszeitun§ des deutlckmSartmdaues Osuisolie 6 a rt e n b u u r e i 1 u n g kür äen 8uäetsnßsu Der lür^v erd s ß üriner nncl L t u iv e n d i n ll e r in Wien ^rntiietie Leitung kür cien 6srtenbeu iin kieiobsnädrstenü unZ blitteilun^sbluti <1er Ilsuptvereinigunß «ier äeutsoden Osrtendsuvvirisoiiekt U->up^-krUU«iIu°^ »-stin-<.t».rto.t«sd,>s° 4, 8ot,>o.«rstcsS« .38/39, 8-roruk 914208. (!3sIn«ns->>« V-rtsqsq-ssUscksII Iw. Wwwr I^n« N.-O, LerIM 8XV 68. lioetcstraüs 32, . Nernrul >764 16. I-ostsedeekkonto: Lerlin 6703 Lnseigeiipreis: 46 mm breit« «IMmeterreUe 17 plz., ^sxt-tnreiffeo mm-preis SV plq. üur ?ei> ist äareiZenpreisUsls 8r. 8 v. b LuZust 1937 gültig. ^orei^enLaosdmesekIuÜ: vienstLg Irak. Lvreigeimnnskmet Lrsolckurl (Ocker), Ockerstr. 21 keror 2721. postsekeokk.: Uertin 62011, LrkoNungsort I-rsnkiurt (O). Nrsekeinl vüokentlidi. ke-ugsgebllkri Liisgsbe monstl. N» 1.-, Lusgsbe 8 (nur lür Ickitgliecker ckes NeicksnLkrstLnckes) viertelftkrl. Niti 0.7b rurügi. postdestellgebvki poLkmvrls^sort brsnltkurt / Oiler ^U8ßsde 8 kerlin, Donnerstsg, 11. «Inli 1940 57. ^siirgsn^ Kummer 28 (-IsickmMxss (-smüsSvsrsorNUNF cruck v/äkrsnci ciss Wintsrs ErrtchtlW von Gemüse-Großraumlagem politische Ztreiklichter A»fschl»brciche Gehcimakte» Neue Aktensunde haben das Wissen um die ver brecherischen KriegsausweitungSpläne Englands noch verliest und deren grenzenlose Gewissenlosig keit klarer denn je ausgedeckt. Wie mit einer Zange, vom Nordosten und Südosten her, wollte England ohne Rücksicht auf die betroffenen Völker das Deutsche Reich umfassen und gleichzeitig ging das Ziel dahin, die schwedische» Erzgruben in Besitz zu nehmen und das Reich von den Oelzufuhren aus dem Südosten abzuschneiden. Jedes Mittel/ auch das schäbigste, wäre da recht gewesen, dem Berzweiflungskampf Englands eine Wende zu geben — dem deutschen Schwert können es die Völker Skandinaviens danken und die der Süd oststaaten, daß die Pläne, so wie vieles andere in England, zu Wasser wurden. Um zehn Stunden war England in Skandinavien zu spät daran, und die Pläne, den Südosten in Brand zu stecken, sind durch dis deutsche Offensive nach Frankreich hinein durchkreuzt worden. Das Mißlingen der Ziele Englands deckt nun keineswegs die abgrundtiefe Schäbigkeit der englischen Plutokratenclique zu, die aber wenigstens das eine Gute zur Folge hatte, daß England mehr denn je isoliert ist. England hat aus dem europäische» Kontinent keinen Freund mehr . . . Oran Der schmachvolle Vernichtungskrieg Englands gegen die dänische Flotte vor Kopenhagen ist noch übertrumpst worden — das England Winston Churchills hat sranzüsische Flottenteile vor Oran angegriffen. Noch vor wenigen Wochen operierten sie Hand in Haud, als nun die sranzüsische Flotte, dem WasfcnstiUstaudsabkommen gemäß, jegliche Feindseligkeiten gegen das Reich einstellte und sich weigerte, die arg gelichtete englische Flotte zu ver stärke», da zeigte sich Englands Brutalität von neuem. An sich schon hatte dieser Angriff gar nichts mit Ritterlichkeit zu tun, noch erbärmlicher wirkte er durch die Art und Weise seiner Durchführung. Und bannt nicht genug — das schon zu einem Wrack znsammcngeschossene Panzerschiff „Dun kerque" wurde ueuerlich von englischen Fliegern angegriffen, wohl in Erinnerung an die Tatsache, -aß französische Truppen in Dünkirchen die eilige. Flucht der Engländer mit größter Aufopferung deckten! England hat Frankreich im letzten Ringen ans nackter Eigensucht allein gelassen. Daß es jetzt als Leichensledderer auftritt, liegt ganz in seiner Linie. Und ganz in dieser Linie liegt es, daß auch diese Untat mit einem Mißerfolg geendet hat — der letzte Rest von Sympathien ist in aller Welt verloren, in erster Linie in Frankreich, wo mkn die Geister allzuspät erkennen, welchem Bundesgenos sen sie sich verschrieben hatten. Der Schlußbericht über de» Fqldzug im Weste» Zuerst kam der Bericht über Polen, dann über die Kämpfe in Norwegen, dann der über die Flan dernschlacht und schließlich der Schlußbcricht über die Kümpfe, die zur Vernichtung der französischen Heere und endlich zum Waffenstillstand von Com piegne führten. Zu knappe» Worten wird hier überall Kriegsgeschichte geschrieben, und zwar eine solche, wie sie noch nie erlebt und niedergelcgt wurde. Wo in aller Welt und wann jemals wur den in einem Zeitraum von knapp drei Wochen zwei Millionen Kriegsgefangene eingebracht? Die Kriegsbeute ist so unermeßlich, daß Zahlenangabcn gar nicht möglich sind. Nur die Trümmer des französischen Heeres, dem jegliche Unterstützung durch England versagt blieb, retteten sich durch den Waffenstillstand vor der Gesangennahmc. Der Triumph der deutschen Führung, -er deutschen Soldaten und der deutschen Wassen wird ganz offenkundig durch die Gegenüberstellung der eige nen Verluste mit üeuen in den einzelne» großen Schlachten des Weltkrieges. Selten, nein, nie wurde ein so gewaltiger Erfolg, der die vor weni gen Jahren noch stärkste Militärmacht des Konti nents auf die Knie zwang, mit so geringen Ver lusten erkauft. Daß uns diese Toten, die für Füh rer und Vaterland ihr Leben ließen, im ewigen Gedenken bleiben werden, im Gedenke», solange Deutschland lebt: darüber braucht kein Wort ver loren zu werden. Zumal man ja auch -je feier lichste Stunde in diesem Krieg, als der Waffenstill stand von Compiegne abgeschlossen wurde, mit der Totenehrung beschloß. Frankreich hat ausgckämpft. Nun bleibt, wie der Schlußbcricht aussührt, nur noch ei» Feind: England! Der Führer i» Berlin Aeußerlichkcite» besagen da gar nichts, nicht das Glockengeläuts und nicht der Fahnenschmuck. Man muß die Berliner an diesem Tag, da der Führer in die Neichshauptstadt einzog, gesehen und mit angehört haben. Das Feuer -er Begeisterung loderte in den hellsten Flammen, unendliche Liebe tat sich kuud. Wo je in der Welt ward ein Staats mann so geliebt? Kann je in einer Demokratie einem Mann so das ganze Herz gehören? Nicht nur Las Herz Berlins mar es, das dem Führer ent- gegenschlug, es war das Herz Grvßdeütschlands, aller Deutschen, die diese Stunden am Lautsprecher gebannt miterlebtcn — und nur darüber traurig waren, daß sic nicht mit dabei sein konnten. Und man denkt zurück au die nicht allzulange Frist, da ein Chamberlain und ein Churchill der Meinung Ausdruck geben konnten, daß sie Führer und Volk voneinander trennen könnten. Wie nichtig, wie bar jedes Wissens um die deutsche Seele war doch die ser Traum! Deutschland und der Führer sind eins; falls da überhaupt noch ein Beweis zu erbringen war: der Tag von Berlin hat es überwältigend gezeigt! Der letzte Winter brachte uns infolge der außer gewöhnlichen Wetterlage und der Kriegsverhältnisse Schwierigkeiten vor allem in der Kohlen- und Ge müse- einschließlich Kartoffelversorgung, und zwar nicht bedingt in der Erzeugung, sondern in den Verkehrsverhältnissen. Freilich waren die Hem mungen beim Gemüse anders als bei der Kohle, deren Beförderung von den Lagerstätten Per Achse, die nötigen Beförderungsmittel vorausgesetzt, im mer möglich ist, während der des Gemüses bei der langen anhaltenden und starken Kälte im Eisen bahnwagen nicht einmal auf kürzere Strecken er folgen kann. Diese vergleichende Betrachtung sei vorangestellt, um zu zeigen, daß bei der Behebung der Schwierig keiten in der Gemüseversorgung während des Winters noch wesentlich andere Dinge mitsprechen als bei der Kohlenbelieferung. So ist mit der Freistellung der Verkehrsmittel erst der kleinere Teil des Gemüseversorgungsproblems gelöst. Im Gegensatz zur Kohle, die in jedem Stadtkeller oder Schuppen also unmittelbar beim Verbraucher ge lagert werden kann, besteht diese Möglichkeit für Gemüse und Kartoffeln nicht, allgemein mindestens nicht für verlustlose Lagerung, und wenn schon der Raum geeignet wäre, dann ermangelt der boden- entwurzelte Großstadtmensch der Fähigkeit, das Lager zu überwachen. Ter allgemeinen Selbst einkellerung von Gemüse und Kartoffeln kann wegen der leicht eintretenden Verluste nicht ohne weiteres das Wort geredet werden. Deshalb müssen an den größeren Ver brauchsorten ausreichende Lager möglichkeiten für Gemüse geschaffen werden, aus denen auch bei starkem Frost die einwandfreie Belieferung des Kleinhandels erfolgen kann. Dieser Vorschlag bringt etwas Neues, noch nicht Dagewesenes, und darum erscheint er manchem vielleicht utopisch. Aber sind nicht in den letzten Jahren in deutschen Landen in aller Stille Korn speicher entstanden, die es doch früher auch nicht gab? Einen Vergleich mit diesen wird nur ab- lehnen, wer „die Lage nicht begriffen" und in der Arbeiter, Bauern und Soldaten sind die drei Säulen des nationalsozialistischen Großdeutsch lands. Ihre Zusammengehörigkeit und ihr Zu sammenwirken sind wohl nirgends so unmittelbar und so sichtbar zum Ausdruck gekommen wie seit dem September 1939 am Westwall. Aus mili tärischen Gründen und zur Sicherung der Zivil bevölkerung mußte bei Kriegsbeginn ein bestimm ter Grenzstreifen am Westwall freigemacht werden. Besonders wurde hiervon der Gau Saarpfalz be troffen, der in seiner ganzen Ausdehnung an Frankreich grenzte. Die rückgeführten Bauern nnd Gärtner mögen sich oft gefragt haben, was nun ans ihrem Land und aus ihrem Vieh wurde. Im engsten Zusammenwirken von Partei, Reichs nährstand und Wehrmacht wurde sofort die Bergung des Viehes in Angriff genommen. Wichtig war ferner die Sicherung der im freigemachten Gebiet befindlichen land Wirt chaftlichen Maschinen und Geräte, die außerordentlich große Werte dar stellten. Sie durften auf keinen Fall ungenutzt bleiben, um so mehr, als im Rahmen der Kriegs- erzeugungsschlacht der Bedarf an landwirtschaft lichen Maschinen sehr groß war. Mit Hilfe der Wehrmacht wurden die Maschinen zu einzelnen Sammelplätzen geschafft. Besondere Kommissionen sichteten das Material und nahmen sodann seine Verteilung vor. Der Erlös wurde auf ein Sonder konto gebucht. Die dritte Aufgabe war ernährungswirischaftlich von ganz besonderer Bedeutung. Als die Rück führung begann, konnten die Bauern und Landwirte selbst sich nicht mehr nm ihre Ernte kümmern. Unter der verantwortlichen Leitung des Landesbauernsührers Säarpfalz begann deshalb sofort eine Großaktion, zu der neben 3900 zivilen Erntehelfern die Wehrmacht noch 5990 Soldaten stellt«. Durch diesen Gesamteinsatz gelang es, weit über 59 v. H. der Getreideernte im frei gemachten Gebiet zu bergen. Unter den Augen des Feindes, ost im feindlichen Beschuß wurde diese Arbeit selbst in den direkt an der Grenze gelegenen Dörfern, soweit es militärisch irgend möglich war, vollbracht. Die Nahruygs- giiter nnd Futtermittel, die nicht zurückgeführt werden konnten, wurden durchweg an Ort und Stelle von der Wehrmacht verwertet. Ernährungslehre nichts dazugelernt hat. Keine Auseinandersetzung mit denen, die im Gemüse etwas weniger Wichtiges und Notwendiges sehen als im Brotgetreide! Unser Berufsstand hat sein Möglichstes getan, um Aufklärung über den Wert von Gemüse (und Obst) ins Volk hinauszutragen und damit seinen Verzehr zu steigern. Wäs den noch jahrelange Aufklärungsarbeit nur unvoll kommen vermochte, das bewirkte schlagartig — zum Heil unserer Volksgesundheit und -kraft — bei Kriegsausbruch die Drosselung des Fleisch- und Fettverzehrs durch das Kartensystem: die «noch nie dagewesene Ausweitung des Gemüseverzehrs. Der von berufener Seite bereits nachdrücklich angepack ten Steigerung der Erzeugung bis zur erforder lichen Höhe darf vertrauensvoll entgegengesehen werden. Es gilt aber, noch Sondermaßnahmen zu treffen, um die Versorgungslücke auch im Mitt- winter (Dezember-Februar) durch Bereitstellung von Frischgemüse zu schließen, die sonst im Frieden immer zu "dieser Jahreszeit durch erhöhten Fleisch- Fettverzehr und durch Ausweichen in die soge nannten Trockengemüse, Hülsenfrüchte, Reis-, Teig- und Mühlenprodukte, auch durch Gemüsekonserven geschlossen wurde, da diese Möglichkeit jetzt fehlt. Es handelt sich nicht um Darbietung von Fein-, Treib- oder Jmportgemüse, wie es sonst um diese Zeit als Fleischbeilage vom Markt verlangt wurde, sondern um Massen von Sätti.gungs- gemüse. Nur von diesem Gesichtspunkt aus wird man dem aufgezeigten Problem beikommen, und zu seiner Lösung ist die Errichtung von Ge müsegroßraumlagern unerläßlich. Was sind Gemüse-Großraumlagcr? Baulichkeiten, die etwa den Vierteljahrsbedarf an Massengemüsen für Hunderttausende aufnehmen können und bei jedem Wetter, gerade bei strengstem Frost, die frostsichere Auslieferung an den Klein handel des Ortes ermöglichen, sofern sonst dessen Bedarf durch Fernversänd gedeckt wird; Land-, Kleinstädte und Wohnsiedlungen in ausgesprochenen Gemüseerzeugungsgcbieten, die direkt vom Erzeuger oder über den "ortseigenen Kleinhandel beliefert Stellte schon diese Arbeit einen' großen Erfolg dar, so gab doch die in diesem Frühjahr anfallende vierte neue große Aufgabe ganz besondere Pro bleme auf. Zielsetzung dieser Früh jahrsaktion war es, soweit als mili tärisch möglich das Land im freige machten Gebiet in Ordnung zu hal ten und sogar zu bestellen. Bis zur Beendigung der Frühjahrsbestellung waren über 90 Gemeinden im freigemachten Gebiet der Saar pfalz für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung freigcgeben. Hierfür rief die Landcsbauernschast Saarpfalz in Zusammenarbeit mit den Arbeits ämtern zahlreiche rückgeführte saarpfülzische Bauern aus den Bergungsgebietcn in ihre Heimat zurück. Im Rahmen der A r b e i t s d i e n st v e r p f l i ch - tung, also genau wie jeder Wcstwallarbeiter, wurden diese Saarpfälzer Bauern in örtlichen Kommandos von durchschnittlich 10 bis 20 Mann unter Leitung ihres Ortsbauernführcrs in ihren alten Heimatgebieten eingesetzt. Bis zum Beginn der großen Westoffensive waren 1500 solcher Front bauern am Westwall eingesetzt, eine Zahl, die sich nach und nach bis auf 3000 erhöhte. Frontbauern? Jawohl — diesen Ehrennamen haben sich die Männer in harter Arbeit verdient. Ihr Einsatz galt nicht etwa ihrem Hof, ihrem eigenen Feld, sondern nur der Gemeinschaft. Dieser waren sie verpflichtet, nnd ans der sittlichen Bin dung am Boden heraus führten sic ihre Arbeit in selbstlosem Einsatz durch. Gemeinschaft lich waren sie eingesetzt, gemeinschaftlich wurde die Bestellung durchgeführt. Oft arbeiteten sie unter Sicht des Feindes, vielfach sogar bei feindlichem Beschuß. Außerordentlich sind Umfang und Erfolg dieser großen Aktion am Westwall: weit über 100 900" Morgen Land wurde bewirtschaftet. Eine solche umfassende Landbewirtschaftung er fordert auch die Lösung zahlreicher Sonderaus gaben. So wnrde im Frühjahr ans den ausge zeichnet stehenden Saaten ein« ausreichende H e d e r i ch b e k ä m P f u n g vorgenommen. Fer ner wurde eine große Rattenbekämpfungs akt ion im Gcsamtgebiet des Westwalles durch geführt mit dem Erfolg, daß nicht nur die Bunker rattensrei sind, sondern auch die Dörfer am West werden, vielleicht auch große Mittelstädte in solchen Gebieten (wie Bamberg, Liegnitz) bedürfen solcher Sondereinrichtungen nicht. Hingegen liegt der Bedarf vor bei den nur teilweise, etwa in den Vororten, oder ganz auf Fernbezug angewiesenen Großstädten und Industriegebieten — etwa des erzgebirgischen —, und zwar je nach Stadtgröße, gegebenenfalls zu mehreren; dies schon, um die örtlichen Lieferwege nicht zu lang zu machen. Bei spielsweise würde Wuppertal deren zwei, Berlin etwa ein Dutzend, auf alle Einzugsbahnlinien ver teilt, benötigen. Die Form der Lagerbauten ist ohne Vorbilder und muß erst gefunden werden, wenn auch die Kohlscheunen, Obstlagerkeller und Fracht güterschuppen in ihren Konstruktionen Verwertbares abgeben. Ich dachte mir den Bau zweckdienlich und zugleich wirtschaftlich („höchste Nutzleistung bei geringstmöglichem Kostenaufwand"), wenn er mit den Mitteln und der Zielsetzung des praktischen Gärtners weiter entwickelt wird, so wie etwa sich dessen berufseigene Technik in den Dresdener „Japans" zeigt, in die Erde versenkten Gewächs häusern zur Ueberwinterung von Pflanzen des Azaleen-Charakters, die als einzige Heizung die der Muttererde verwerten. Das würde hier bei einem zwei- bis dreigeschossigen Bau von mehr als zehnfachem Breiten- und Längenmaß der „Japans" bedeuten, daß mindestens das Unter geschoß ganz in die Erde zü versenken sei (bei nassem Baugrund höhergestellt) und durch hin reichende Erdumwallung umgeben sein müsse. Beton, soweit der Bau in der Erde steckt, ist hier das Mauermaterial, Beton auch die Sohle des selben, um Eindringen von Ungeziefer abzuwehren. Dicht über dem Fundament wären durch die Außenmauer und das umgebende Erdreich Lüf tungsröhren zu führen, die an das im Lagergut selbst verlegt,e Lüftungsrohrnetz angeschlossen werden können. Das Untergeschoß soll zur Aufnahme des Wurzel- und Knollengemüses, zum Teil in Sand bettung, dienen. — Der ein- oder zweigeschossige Oberbau sollte ein reiner ^olzbau sein; Eisen Fortsetzung auf Seite 2. wall. In der Maginotlinie dagegen mutzte der Franzose manche Bunker und Stellungen wegen der Rattenplage verlassen. Das Land vor dem Westwall, das aus militärischen Gründen nicht bestellt werden konnte, ist natürlich stark ver unkrautet. Aufgabe ist es jetzt, das Land recht zeitig wenigstens für die nächste Frühjahrsbestellung fertig zu machen. Schon gehen überall die schweren Schlepper und reißen den Boden auf, und im Herbst wird eine ganz umfassende Un krautbekämpfung durchgeführt werden. Neben dieser Großbestellung von über 190 000 Morgen hat die Landcsbauernschast auch noch weit gehend zahlreiche Gartenbaubetriebe im Gebiet des Westwalls in Bewirtschaftung genom men. Der Einsatz der Gärtner erfolgt genau wie der der Frontbaucrn. So sind in Saarbrücken, Zweibrücken, Pirmasens und Bergzabern Gärtne reien in Betrieb. Sie versorgen vor allem die Wehrmacht an Ort und Stelle mit Frischgcmüse und geben an die einzelnen Truppenteile Jung pflanzen ab; denn die Truppe selbst hat soweit wie möglich ihren Ehrgeiz dareingesetzt, die Bauern gürten in den Dörfern, soweit es militärisch mög lich wai, sauber zu halten und zu nutzen. Die Soldaten, die in den Bunkern liegen, haben sich vor diesen schmucke Bunkergarten angelegt, in denen Nutz- und Zierpflanzen miteinander ab wechseln. Einen besonderen Anreiz gaben die Bunkcr-Garten-Wettbewerbe, die oft kompanie weise durchgcführt wurden. Die Landesbauern schaft Saarpfalz sorgt weiter dafür, daß die großen Kulturen von Johannis-, Stachel und Erdbeeren genutzt werden, soweit es die Entminung zuläßt. Die Ernte des Kernobstes wird wenigstens in den Dörfern diesseits des West walles schon wieder der Bauer und Gärtner selbst in seinem eigenen Garten vornehmen können. Dos Land am Westwall, einst in zahllose kleine Parzellen zersplittert, eine Folge der furchtbaren und sinnlosen Rcalleilung, ist heute in großen zusammenhängenden Flächen bewirtschaftet. Das ganze Landschaftsbild erscheint verändert. Hier wurde praktische Flurbereinigung geleistet, da die parzellenweisc Bestellung natürlich unmöglich war. Das Wesentlichste aber ist die Sicherung großer Nährwerte im Kampf gegen die englische Hungerblockade und die Gesunderhaltung des Bodens, so daß Bauer und Gärtner am Westwall nach der Rück kehr in ihre Heimat schon -n einem großen Teil sofort wieder ihre normale Arbeit aufnehmen können. Das aber danken sie nnd dankt die Ge« meinschaft dem Einsatz unserer Frontbauern. krontkciusin unci Qcirtnsr cm clsr Arbeit in cisn ksiFSnrcrcktsn 6sbistsn Gememjchaftseinsatz sichertNahrunB
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