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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
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- Gartenbauwirtschaft
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»bart beilage Für den Obltanbaue^ l^r. 5 »le. r«. 1». luni 1,40. 3 m >en vergangene Froftwinter in wnu- Vsrücrltsn <Zsr smLsInsn Lortsn Die Frostharte der Stammbildner «cncn regen ung derartige außergewöhnliche winterliche Fröste, in lanmen ser zeig Mgestel ichung mdere r ver- werden r zum wiesen, füllung Okert. wiegen 76 der . Die sofern 's ent» > von die »estens »ings« fetzien ng der forder- rg der darauf gefüllt terlage Muß» enfalls ebenen rschrist wird, ad sind dürfen st wer- ufacher erhält ist für stimmt stonats einzu- h und ierlag ir ein l. 4,50 g des amme eitenS rf an Ragen- iegung diesem Dienst leerer i unter id Be- cwähn- cdnung h aus ), wer« Schließlich bestimmt auch der Entwicklungs- und Gesundheitszustand des einzelnen Baumes das Ausmaß des Frostschadens. Vielfach zeigen jüngere Bäume geringere Frostbeschädigung als ältere oder gar überalterte Bäume der gleichen Sorte. Schließt ein Baum aus irgendeinem Grund seine Herbstent- wicklung verspätet ab, so fällt er leichter dem Frost zum Opfer. Deshalb wirken starke Stickstofsdün- findlichkeit der Bäume gegen Frost abwandeln, ge wisse allgemeine Regeln aufstellen lassen. Die Er fahrungen, die der eben vergangene Froftwinter in reichem Maß bietet, werden unsere Kenntnisse weit gehend bereichern. Besonders auffällig und bei der Beurteilung von Schäden in der Praxis sind folgende Tatsachen: 1. In der nächsten Umgebung von Wunden, vor allem von Hagelbeschädigungen, sind die Schäden regelmäßig nm ein Vielfaches größer als in unbe schädigten Tricbtcilen des gleichen Baumes, auch Krebswunden erhöhen die Frostgefahr. So ging in einer Anlage von 30 Birnen (Dr. Jules Guyot i Sämling ----- -— — >bft-, mte emein« m der wesent- „För- emüse« e rufen, er Zu- Zweck ifgaben gehören öswirt« mg der tswirt- Maß- ng, der ng des n. Die tschaft- )rgani- in der sie der ftlicher sukunft -rwirf« Ober« ungs« nbäu- Mai e am gten :otz-, ler, lisse elbst die b e« lorauS ischlag senden l, und 'e Ge- ionatS n bei imern, Nleich- ! dem ' Auf- Sohen- Als der Winter 1928/29 den weitaus größten Teil des Obstbaumbestandes vernichtet hatte, wurde die Frage, wie weit man sich bei der notwendig gewordenen Neupflanzung in bezug auf Obstart und «sorte, auf derartige winterliche Frostschäden einstellen müsse, kurzerhand damit abgetan, daß nach den bis dahin gemachten Erfahrungen, mit solchen Frostschäden im allgemeinen nur alle 150 Jahre zu rechnen sei. Nachdem aber nach etwa einem Jahrzehnt wieder winterliche Frostschäden in erheblichem Umfang aufgetreten sind, das heißt, Birnen und Pflaumen ziemlich restlos vernichtet wurden, erscheint die Frage der Widerstandsfähig, keit der verschiedenen Obstarten und -sorten gegen bäum in voller Blüte, obwohl auch sein Stamm restlos tot war. Abgesehen von dem selbstverständlich unterschied, lichen Verhalten der Obstarten und -sorten und von dem abweichenden Verhalten derselben Sorten an verschiedenen Standorten, scheint die Auswahl wider st andssähiger Stammbildner besonders wichtig zu sein. Wie wäre es sonst zu erklären, daß z. B. die Sorte „Gute Graue", in diesem Jahr in Oberschlesien fast in allen Lagen und in allen Altersstufen erfroren ist, während an- dererseits Bäume derselben Sorte vorhanden,sind, die schon über 100 Jahre stehen^und somit'also auch den Winter 1928/29 gut überstanden. Die Tatsache, daß sich die einzelnen Sorten verschieden Verhalten und daß manche Sorten scheinbar absolut widerstandsfähig sind, ist eine Feststellung, mit der zunächst nicht viel anzufangen ist, weil die Be schränkung auf diese wenigen Sorten — bei denen es sich zumeist noch um Frühobstsorten handelt — eine vollkommene Umstellung des gesamten Obst baues bedeuten würde. Dagegen möchte ich unter allen Umständen empfehlen, daß wenigstens im bäuerlichen Ob st bau immer ein größe rer Hundertsatz als bisher in Sorten gepflanzt wird, die vielleicht nicht zu den edelsten gehören, dafür aber den Vorzug haben, widerstandsfähig noch- gehend eitert, o 7. 5/amm »'/res /f/rLc/r-EML -e/ L-bü m/o/Fe rttt/on/r Le Ancke üat. /1-ö..- (2) einem anderen Licht. Um hier jedoch klar zu sehen, ist es nötig, alle Zusammenhänge, die letzten Endes zur Vernichtung des Baumes führten, eingehend zil untersuchen und für die Zukunft weitgehendst zu berücksichtigen. Ich habe bei Untersuchungen über Frostschäden im Jahre 1928/29 und jetzt die Feststellung gemacht, daß oft der Stamm ver« nichtet wurde. Wie restlos tot der Stamm in vielen Fällen ist, zeigt Abb. 1, auf der deutlich zu erkennen ist, wie vollkommen losgelöst die tote Rinde war. Dabei war immer wieder die Feststellung zu machen, daß die Krone eines solchen Baumes mit einem restlos toten Stamm oft keine oder nur geringe Frost- schäden zeigte, so daß sie noch einen normalen Aus- trieb hervorbrachte. Abb. 2 zeigt z. B. einen Apsel- Zur Beurteilung des Frostschadens sind also fol gende Feststellungen zu treffen: Umfang der äußerlich sichtbaren Schädigung an ein- und mehr jährigen Trieben, Stammschäden; Umfang und Grad der verdeckten Bräunung an den verschie- bisher nur in sehr geringem Umfang vor. Im folgenden sollen auszugsweise Mitteilungen über die Frosthärte bestimmter Sorten gemacht werden, die sich auf Grund statistischer Erfahrun gen über Frost und an Hand umfangreicher Labo- ratoriumsgefrierversuche an einjährigen Trieben er geben haben. Die Erfahrungen des letzten Winters müssen zeigen, inwieweit diese Ergebnisse allge meine Gültigkeit für die breite Praxis haben. In bestimmten Fällen ist schon heute eine völlige Uebereinstimmung sestzustellen. Dies gilt zum Bei spiel für die starke Frostempfindlichkeit der Apfel- sorten Schöner ans Boskoop und Ontario. Rhei nischer Winterrambour, Rheinischer Bohnapfcl, Croncel und Weißer Klar sind nach unseren Er- fahrungen sehr winterhart, ähnliches gilt auch für den Boikenapfel. Unter den Birnen sind zum Bei spiel Gute Luise und Williams Christ nach unseren Untersuchungen sehr frostempfindlich, während Alexander Lucas, Gute Graue und Gräfin von Paris ziemlich frostfest sind. Unter den Psl fand Müller Traqedie und Schöne aus Löwen sehr empfindlich, während übereinstimmend mit den Ergebnissen einer Rundfrage Hauszwetsche und Zimmers Frühzwctsche als recht frostfest bezeichnet werden können. Wegen weiterer Einzelheiten sei auf die ausführlichen Veröffentlichungen, die bald vervollständigt werden, verwiesen. Auch zwischen den Typunterlagen bestehen, wie Schmechten schon vor längerer Zeit nachwies, beachtliche Un terschied« in der Frosthärte. Durch die Beobach tungen dieses Jahre? wird sich das Bild über die Sortenunterschiede in der Frosthärte noch weiter klären lasten. Jules Guyot auf w) ein einziger im vorigen Winter ein. Die- ler zeigte starke Krebsbilduna, deren Ursache nicht festgestellt wurde. 2. Die KnospenSasis, Knospenpol- per und die 'darunterliegenden Gewebe sind beson- vers empfindlich, an diesen Stellen ist auch bei allen untersuchten Obstarten das Mark geschädigt; hier- jung, aber am chließlich vor al durch wird die Knospe in ihrer Versorgung benach teiligt. Solche Knospen können zwar in vielen Fäl len noch austreiben, mgchen aber nur einen küm merlichen Trieb von bleicher Farbe und fallen sehr häufig wegen Vertrocknens des Knospengrundes nach ziemlich kurzer Zeit ab. Die Beobachtung des Knospengrundes an Hand von Anschnitten ermög licht oft allein die Feststellung kleinster Frostbeschä digungen des Triebes. Je nach der Lage der Knospe am Trieb ist allerdings die Empfindlichkeit dieser Zone verschieden, in der Triebmitte stehende Knospen sind widerstandsfähiger. Fruchtholz ist sehr häufig stärker geschädigt als Holztriebe, gelegentlich sind die Fruchtkuchen bei Kernobst ganz besonders mitgenommen. Knospen, die derart geschädigt sind, treiben vielfach noch im Frühjahr aus, ihr Trieb bleibt aber schwach, trocknet früher oder später ein. Oft sind die rn ihnen eingeschloßenen Blüten und Laubblätter ebenfalls geschädigt und zeigen nach dem Austrieb Bräunungen oder Zerreißungen; auch der Fruchtknoten bzw. Griffel und Narbe kön nen bereits in der Blutenknospe erfrieren. Die Erfassung der besprochenen verdeckten Frost schäden im freien Land auf Grund von Anschnitten wird am besten nach einer Notenreihe durchgeführt, während in Laboratoriumsversuchen die Verbrei tung der verschiedenen Stärken der Schädigung wie der in v. H. des Triebes sestgehalten wird. Es ist wichtig, daß die Beurteilung der Schäden möglichst Weiteres Gedeihen geschädigter Bäume Fragen wir abschließend nach der Voraussage für das weitere Gedeihen eines durch Winterfrost geschädigten Baumes, so ergibt sich folgendes: Wenn die Unterlage oder der Stamm nur wenig geschädigt sind, bedeutet eine schwere Erfrierung des jüngeren Holzes noch nicht den Tod des Baumes als Ganzes. Vielmehr kann dann durch stärkeren Austrieb der älteren Astteilc der Verlust ersetzt werden, wenn natürlich auch die Ernte ans- setzt. Kräftiger Rückschnitt bis ins gesunde Holz ist allerdings in solchen Fällen dringend geboten, um den Nahrungsstrom in die gesundgeblicbenen Teile zu leiten, einen kräftigen Trieb zu erhalten und das Auftreten von anderen Erkrankungen zu verbüten, die aus den kranken Teilen ihren Aus gang nehmen können. Die vielfältigen Beziehungen, die zwischen erb licher Veranlagung der einzelnen Sorten nnd Un terlagen, dem Gesundheitszustand des einzelnen Baume?, besten Entwicklungsablauf und den Außenbedingungen bestehen, sind heute noch bei weitem nicht restlos geklärt. Es bedarf noch ein gehender wissenschaftlicher Arbeit, um das in diesen Zeilen nur in Umristen abgezeichnete Bild der Frostschäden und ihrer Ursachen in den Einzel« heiten zu verdeutlichen. rial an einem Standort nach Herkunft, Unterlage, Pflege von Baum und Pflanzstelle ist, um so ge nauer und wertvoller sind die daraus gezogenen Schlußfolgerungen. Solche Untersuchungen li /lbä. 2.- /Ip/eüaum, cker rra» Fiammer rnnSr/rzt una b/Ee, cka /(ro/ienra'elK'e LeL äenäaL'Fk Linck. gegen winterliche Schadfröste und auch sonst mög lichst hart und anspruchslos zu sein. Darüber hinaus wäre aber die Beantwortung der Frage, ob bei Verwendung widerstandsfähiger Stämme auch edlere Sorten auf eigenem Stamm erfroren find, von besonderer Bedeutung. V/. örennecke. ich starker Schädlingsbefall und Rem überreiche Erträge im Bor is die Frostschäden. Selbstverständ- ^u/trstso, ösurtsüuoA uoci Lswsrtuos cisr XÄtsscdäcjsn Frostschäden an Obstgehölzen Professor Or. V. kl. kucke, Halle, und Or. k. lkilkendsumer, Otterslebcn. von ein und derselben Person in der ganzen Anlage durchgöführt wivd. Wir benutzen hierbei folgende Noten: 0 — unbeschädigt, 1 — Anflug von Bräu nung, 2 und 3 — stärkere Bräunung, 4 — starke Verfärbung und S — stärkste Verfärbung, verbun den mit Vertrocknen oder Verjauchen des kranken Gewebes. Neben dem Farbton rst die Dicke der ver färbten Schicht bei der Beurteilung zu berücksichti gen. Für die Beurteilung von Sortenunterschioden nach dem entworfenen Schema ist es wichtig zu be achten, daß Stärke und Tönung der Verfärbung von geschädigten Gewebeteilen infolge von Frost schäden je nach der Sorte etwas wechseln, sie sollten daher nur auf Grund umfangreicher Erfahrungen auSgewertet werden. In kritischen Fällen wird dis Beurteilung mehrmals wiekerholt. Ganz beson ders ist der' Stamm an der Grenze der winterlichen Schneedecke zu untersuchen, oberhalb welcher gele gentlich besonders starke Schädigung beobachtet werden kann. 7 Durch die besonder? strengen Winter, die ziem lich regelmäßig in Abständen von 10—11 Jahren auftrctcn, werben an den Obstbeständen gewaltige Schäden verursacht. Die Ausfälle, die infolge der letzten beiden Winter in den Obstanlagen zu sehen sind, mahnen daher zur Rechenschaft über die Kenntnisse, die in Zusammenarbeit von Wissen schaft und Praxis über die Fröstempfindlichkeit der einzelnen Obstarten und Obstsorten gesammelt wer den konnten. Umfragen bei Obstanbauern in allen Teilen des Reiches, eigene Beobachtungen in Ver suchs- und in Evwerbsanlagen und schließlich plan mäßig durchgeführte Untersuchungen im Laborato rium" zeigen, daß sich sowohl über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten einer Obstart wie über die Einflüsse der Standorte, die die Emp- denen Teilen de« Holzes und schließlich Verenge rung des Austriebes sowie Beschädigung der Blü- tenknospen. Bewertung der Schäden Die Bewertung des Schadens, sowie eine Vor aussage über das weitere Schicksal des einzelnen Baumes und schließlich die Bewertung der Sorte muß aber noch folgendes in Rechnung stellen: Der Standort übt auf den Umfang des Frostschadens an Obstbäumen einen Einfluß in doppelter Hin sicht aus. Innerhalb einer Anlage kann ein be sonderer Verlauf des Frostes einmal durch die Ge staltung des Geländes bedingt werden. Frostlöcher, Tallagen, Aufstauung von kalten Luftmassen und ungünstige Windverhältnisse verursachen mehr oder weniger starke Temperaturunterschiede und somit Frostschädigungen. Zum anderen ist der Grav der Frostempfindlichkeit eines Baumes stark von seiner Ernährung und Wasserzufuhr abhängig. So wurde vielfach die Beobachtung gemacht, daß Obstbäume der gleichen Sorte innerhalb einer Anlage auf nährstoffarmem Boden stärker unter Frostschäden litten als bei gleichmäßiger guter Ernährung. Da gegen bedingt Ueberdüngung vor allem mit Stick stoff wiederum eine erhöhte Empfindlichkeit. Fer ner hat sich vielfach gezeigt, daß schwere kalte Böden mit hohem Grundwaßerstand die Neigung zu Frostschäden -vergrößern. Das Auftreten von Frostschäden hängt sehr stark Vom Witterungsverlauf ab. Das Vorhandensein einer schützenden Schneedecke kann die unteren Teile des Baumes vor einer Frosteinwirkung bewahren, so daß wie im Winter 1939/40 etwa nur die Krone geschädigt wird nnd unter Umständen bis an die Schneegrenze abfrieren kann. Empfindliche Unter lagen können anch unter der Schneedecke schwer ge schädigt werden. Fehlt jedoch der Schnee, so sind gerade die unteren Teile des Baumes, also die Unterlage, der Wurzelhals und die oberflächen nahen Teile der Wurzel, besonders gefährdet, wie im Jahre 1938, weil an der Bodenoberfläche die Kaltluft sich stauen kann oder aber an dieser Stelle besonders starke Temperaturschwankungen die Widerstandsfähigkeit in höchstem Maß beanspruchen. Gerade bei Obstbäumen auf weniger frostharten Unterlagen, wie auf Quitte und gewissen prunus- Formen, wirkte sich daher der Winterfrost 1938 besonders aus. So konnte Hilkenbäumer be obachten, daß die Pflaumenunterlaqe Brüssel 1938 am Wurzelhals vielfach derart geschädigt war, daß die Wasserleitung zum Ebeling völlig unterbrochen war, während bei Myrobalane (Sämling) Wur- zelhalS und einige Wurzeln mehr oder weniger ge sund geblieben waren, so daß diese Bäume im fol genden Sommer einen kräftigen Trieb bildeten. Ohne im einzelnen auf weitere Feststellungen ein- zuaehen, über die Hilkenbäumer zu gegebener Zeit berichten wird, sei betont, daß im Verhältnis zum Beschädigungsgrad der Unterlage das Trieb wachstum in den Jahren nach dem Frost und den Folgejahren geringer wird. Im äußersten Fall unterbleibt der Austrieb vollständig, häufig kommt er noch zustande, die Trieb sterben aber entweder langsam bi? Ende August ab oder vertrocknen auch ganz plötzlich. Bleiben die Triebe solcher Bäume länger am Leben, so reifen sie nicht vollständig aus, bleiben welk und fallen im nächsten Winter leicht einem neuen Frost zum Opfer. Während die Schädigung der Unterlage am Edeling vor Beginn des Triebes kaum feststellbar ist, treten nach dem Austreiben bald die ersten Anzeichen in Form von Welken tbzw. Abstoßen, unvollkommener Aus bildung der Blüten) ein. Der Alttrieb welkt von oben nach unten ab. Je nach den Witterungs bedingungen geht diese Entwicklung in kürzerer oder längerer Zeit vor sich. Bei Pflaumensorten auf frostgeschädigten Unterlagen zeigte sich zum Beispiel im Juli starke Gelbfärbung der Blätter, zur gleichen Zeit setzte der Blattfall ein. Bei Bir nen ließ sich eine deutliche Parallele zwischen der Triebausbildung der Edelsorte und dem Grad der Bräunung der Quitte seststellen: bei einem Bräu nungsgrad von 0—2 fand sich meist keine Beein trächtigung des Triebes, bei dem Äräunungsgrad 3 war die Jungtriebbildunq eingeschränkt, bei 4 waren die Jungtriebe ernstlich geschädigt, bei 4/5 fehlten sie fast völlig, bei 5 starb der Baum bis zum Herbst ab. Durch die ergänzende Beurteilung von Bräunungsgrad der Unterlage und der Trieb entwicklung wird daher eine sichere Einschätzung von Frostschäden dieser Art ermöglicht. Diese Fest stellungen lassen sich auch noch während der Vege tationszeit durchführen, da die Bräunungen bis in den Herbst erhalten bleiben. Bei Stammschäden lassen sich ähnliche Beziehungen zur Triebausbil dung feststellen. Um die Erfassung der Schäden zn erleichtern, seien im folgenden auf Grund mehrjähriger Erfah rungen einige Winke über das Auftreten und für die Beurteilung und Bewertung der Frostschäden gege ben! denn dies ist an Gehölzen schwieriger als an ' krautigen Pflanzen, bei denen in den meisten Fäl len eine klare Entscheidung über den Grad der Schädigung nach dem Augenschein gefällt werden kann. Bei Gehölzen ist dagegen in jedem Fall neben dem Auftreten offensichtlicher Schäden nach verdeck ten Beschädigungen zu suchen, die sich häufig «rst nach einiger Zeit M schleichende Krankheiten äußern. Für die praktische Beurteilung sind daher zu unterscheiden: 1. offensichtlicheSchädenrs) an Blatt- und Blütenknospen, b) an jüngeren Trieben, c) an Stamm und Hauptäften; 2. verdeckte Schäden: s) am jungen Holz, b) am alten Holz, c) am Stammstück der Anter- bäge, cl) an den Wurzeln der Unterlag«; 3- Spätfrost schäden an Blüten und Laub knospen. Offensichtlich« Schäden Die offensichtlichen Schäden sind leicht zu beobachten: getötete Knospen sind schwarz ge färbt und vertrocknen rafch; in seltenen Fällen kön nen allerdings äußerlich geschwärzte Knospen noch austreiben. Die Blätter bzw. die Blütenblätter zei gen dann Verfärbungen oder Einrisse, die darauf beruhen, daß der in der Knospe nach außen liegende Teil des gefalteten Blattes getötet, das übrige Blatt ober gesund ist. Bei Versuchen mit einjähri gen Trieben im Laborgtorlum wurde gelegentlich beobachtet, daß bei mittelstarken Frosteinwirkungen zwar die Blütenknospen, aber nicht die Laubknospen (bei Kernobst) austrieben. Getötete Triebteile fal len vielfach bei Apfel sehr bald durch ein« rost braune bis bleigrau-braune, bei anderen Obftarten dunklere Verfärbung auf und trocknen pasch unter . Rnnzelung und Mbplatzen der Rinde ein. Am alten Holz sind offenkundige Schäden wesent« lich seltener; am häufigsten tritt Erfrieren der Rin- dengewebe cim das dann zur Bildung von Frost platten, bei Wiederholung der Frostschäden wohl auch zu Frostkrebs führt. Schließlich seien noch die Froftrisse genannt, die in strengen Wintern den Stamm auf ein kürzeres oder längeres Stück spal ten. Sie nehmen häufig ihren Ausaang von Ast- wunden, sowie von anderen besonders empfind lichen, mechanisch geschwächten Stellen. Wenn auch die klaffenden Wunden sich bei wärmerer Witte rung oft wieder schließen, bleibt puch im Falle der Ucberwallung an der Vevheikungsstelle eine auch später sehr empfindliche Narbe. Oft blättert aber an den Rändern der Froftrisse die Rinde ab oder rollt sich nach außen unter Freilegung der Kam- biumschichten. Bei Steinobst entwickelt sich an die sen Stellen Gummifluß, häufig entstehen schwere Folgeerkranfungen und nicht selten Totalausfälie. Zur Beurteilung solcher Schäden ist ihr Umfang kn v. H. des beschädigten Triebes bzw. Stammes, sowie die Verteilung der Schäden festzustellen. Be- sonders muß bei Frostplatten dapauf geachtet wer. den, ob sie vereinzelt oder fleckenweise am Stamm auftreten, oder ob gürtelförmige Schädigungen ein- tretcn. Während erstere an sonst gesunden Bäumen ziemlich gut verheilen, können letztere den Nähr, ftoffstrom abriegeln und Dauerschäden einleitcn. Da sich nicht vorher sagen läßt, an welchen Stellen des Baumes die Schäden auftreten, müßen der ganze Stamm und die Hauptäste durchgesehen wer den. Besonders gefährdet ist die Südseite des Stam mes und andere Teil«, die durch direkte oder indi rekte Sonnenbestrahlung zeitweise erwärmt werden. Verdeckte Schäden Im Freiland treten vorwiegend verdeckt« Schäden auf, die sich erst in der Folgezeit sicht, bar auswirken. Sie laßen sich im Frühiahr nur durch pvobcweisen Anschnitt der Triebe feststellen. Hierbei ist der Schnitt bis in die Wachstumzone, das Kambium, zu führen, da die einzelnen Gewebe in verschiedenem Maß frostempfindlich sind. Wir beurteilen einjähriges, zweijähriges, dreijähriges, 4—Ojähriges und altes Hölz, die Südoft- und Nord westseite des Stammes, sowie Unterlage nnd Stammbildner gesondert, um ein möglichst klare? Bild des Frostschadens zu erhalten. Dies ist vor allem deshalb nötig, weil gerade wieder im letzten Jähr vielfach das jüngere Holz gesund geblieben ist, während älteres Holz und der Stamm vollkom men abgetötet sein können. ich haben Schnittbeyandluna und Schädlings bekämpfung auch einen Einfluß auf die Kälte schäden. Da Ertragssähigkeit und Triebstärke einer Sorte schließlich weitgehend durch die jeweilige Un terlage beeinflußt werden können, ergeben sich auch Unterschiede der Frostschäden je nach der gewählten Unterlage. Ueber diese wird Hilkenbäumer zu gegebener Zeit berichten. So sehen wir, daß der Umfang der Frostschäden von den Außenbedingungen weitgehend abhängig ist. Diese Einflüße können so stark sein, daß an verschiedenen Standorten der Schaden an ein und derselben Sorte im gleichen Winter ganz verschiedenes Ausmaß erreicht. Auf demselben Standort zeichnen sich aber trotzdem in allen Fällen und bei allen Obstarten sehr deutliche Sor- tenunterschiede ab. Auch wenn eine genügend große Zahl praktischer Erfahrungen und Versuche zusammcngestellt werden, ergeben die Mittelwerte ganz deutliche Unterschiede zwischen den Sorten, Unterschiede, die auf der verschiedenen erblichen Veranlagung der Sorten beruhen. Ihre Feststel lung ist von ausschlaggebender Bedeutung für die Eortenwahl b«i Neuänpflanzungen besonder? in frostgefährdeten Lagen. Diese Feststellungen können ferner durch ver gleichende Versuche im Laboratorium ergänzt wer den. Je umfangreicher und bekannter das Mate-
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