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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 8.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19060000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19060000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 8.1906
-
- Ausgabe No. 1, 6. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 2, 13. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 3, 20. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 4, 27. Januar 1906 1
- Ausgabe No. 5, 3. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 6, 10. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 7, 17. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 8, 24. Februar 1906 1
- Ausgabe No. 9, 3. März 1906 1
- Ausgabe No. 10, 10. März 1906 1
- Ausgabe No. 11, 17. März 1906 1
- Ausgabe No. 12, 24. März 1906 1
- Ausgabe No. 13, 31. März 1906 1
- Ausgabe No. 14, 7. April 1906 1
- Ausgabe No. 15, 14. April 1906 1
- Ausgabe No. 16, 21. April 1906 1
- Ausgabe No. 17, 28. April 1906 1
- Ausgabe No. 18, 5. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 19, 12. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 20, 19. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 21, 26. Mai 1906 1
- Ausgabe No. 22, 2. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 23, 9. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 24, 16. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 25, 23. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 26, 30. Juni 1906 1
- Ausgabe No. 27, 7. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 28, 14. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 29, 21. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 30, 28. Juli 1906 1
- Ausgabe No. 31, 4. August 1906 1
- Ausgabe No. 32, 11. August 1906 1
- Ausgabe No. 33, 18. August 1906 1
- Ausgabe No. 34, 25. August 1906 1
- Ausgabe No. 35, 1. September 1906 1
- Ausgabe No. 36, 8. September 1906 1
- Ausgabe No. 37, 15. September 1906 1
- Ausgabe No. 38, 22. September 1906 1
- Ausgabe No. 39, 29. September 1906 1
- Ausgabe No. 40, 6. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 41, 13. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 42, 20. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 43, 27. Oktober 1906 1
- Ausgabe No. 44, 3. November 1906 1
- Ausgabe No. 45, 10. November 1906 1
- Ausgabe No. 46, 17. November 1906 1
- Ausgabe No. 47, 24. November 1906 1
- Ausgabe No. 48, 1. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 49, 8. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 50, 15. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 51, 24. Dezember 1906 1
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1906 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
-
Band
Band 8.1906
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 6. Beilage zu „Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 10. Februar 1906. Aus der Zeit — für die Zeit. Die schwedisch-deutschen Vertrags verhandlungen sollen in diesen Tagen in Berlin wieder aufgenommen werden. Man glaubt, dass ein günstiges Abkommen die Frucht der Verhandlungen sein wird, wenn sich bei den Beratungen auch immerhin Schwierigkeiten herausgestellt haben sollen. Die deutsch-amerikanischen Handels vertrags-Verhandlungen sind dagegen mit einem negativen Ergebnis verlaufen. Es steht aber zu erwarten, dass von amerikanischer Seite formelle Vorschläge zur Herstellung eines han- dels-politischen Provisoriums gemacht werden. Ein solches Provisorium würde den drohenden Zollkrieg beseitigen und so den beiderseitigen Handelsinteressen am besten dienen. In Russland werden alle bis zum Abend des 15/28. Februar noch bei den Grenzzoll ämtern deklarierten Waren die Zollsätze des alten Tarifes geniessen, auch wenn die endgül tige Abfertigung erst am Tage darauf erfolgen kann. Es haben darüber vielfach Zweifel ge herrscht und auch wir erhielten Anfragen aus unserem Leserkreise, die wir jetzt auf Grund eingeholter Informationen in obigem Sinne be antworten können. Im Hinblick auf den grossen Waren andrang, der sich infolge des am 1. März eintretenden neuen Zollverhältnisses auch zwi schen Deutschland und Österreich-Ungarn ein stellen wird, hat die Direktion der ungari schen Staatsbahnen zu dessen Bewältigung verfügt, dass die nach dem Deutschen Reiche bestimmten Wagenladungsgüter vor allen anderen Wagenladungen und in erster Reihe in die Wagen einzuladen und zu befördern sind. Wegen rascher Weiterbeförderung haben die Aufnahmestationen die nach Deutschland be stimmten Güterwagen mit der Aufschrift: »Ausser- tourlich zu befördern zu versehen. Alle nach Deutschland bestimmten Warensendungen sind ferner mit ausserordentlicher Sorgfalt zu be handeln. Die einzelnen Stationen werden er mächtigt, erforderliche Güterwagen auch tele graphisch von der Direktion zu verlangen. Die Betriebsleitungen wurden angewiesen, die Durch führung dieser Verfügungen strengstens zu über wachen. Eine im Hinblick auf den deutsch-cana- dischen Zollkonflikt besonders bemerkens werte grundsätzliche Entscheidung enthält der neue englisch-rumänische Handelsvertrag. Ar tikel 17 des Vertrages handelt nämlich von der Meistbegünstigung englischer Kolonien in Ru mänien und besagt, dass die Produkte irgend eines Teiles des britischen Reiches, sei es, dass er dem Vertrag beitrete oder nicht, volle Meist begünstigung in Rumänien geniessen sollen, so lange als dieser Teil oder diese Kolonie rumä nische Produkte ebenso günstig behandelt als die Produkte irgend eines anderen fremden Landes. Rumänien erkennt also in dem Ver trage ausdrücklich an, dass die Bewilligung von Vorzugszöllen seitens englischer Kolonien an das Mutterland keine Verletzung der Rumänien zugesicherten Meistbegünstigung bedeutet. Unter „Meistbegünstigung“ wird also nach englischer Auffassung nur die Gleichstellung mit fremden Ländern verstanden, nicht eine solche mit dem Mutterlande. England hat damit durchgesetzt, dass seine Auffassung bezüglich des Verhält nisses zwischen Mutterland und Kolonien von einem fremden Staat in offizieller Form aner kannt wurde. Ausserordentlich bedauerlich ist es, dass über die Art und Weise der Handhabung der Tarife am 1. März noch so wenig Klarheit herrscht, und dass die Reichsregierung keine praktischen Anweisungen erteilt, auch das statistische Warenverzeichnis noch nicht herausgegeben hat. Diese Arbeiten mussten doch rechtzeitig vor dem Inkrafttreten der Tarife kommen, wenn sie den Geschäftsleuten einen wirklichen Dienst erweisen sollten. Das wird zu ausserordentlichen Schwierigkeiten und zahl reichen Reklamationen führen, die besser ver mieden worden wären. Unser Artikel: „Die Bedeutung der Blu men beim Begräbnis“ hat erfreulicher Weise in überaus zahlreichen Blättern Aufnahme ge funden, für deren Zusendung wir danken. Hoffentlich bleibt die beabsichtigte Wirkung nicht aus. Dass einige Blätter ihn unter die Rubrik: „Gartenbau und Landwirtschaft“ einge reiht haben, dürfte freilich weniger geschmack voll sein! Die Haupt-Versammlung der „Vereinigung selbständiger Handelsgärtner Württembergs“. Im „Stadtgarten“ zu Stuttgart fand Don nerstag den 1. Februar die 2. Hauptversamm lung der „Vereinigung selbständiger Handels gärtner Württembergs“ statt. Nachdem der erste Vorsitzende Heinrich Schneider-Stuttgart die zahlreich erschienenen Mitglieder, sowie auch die von Frankfurt, Mannheim etc. eingetroffenen Gäste herzlich begrüsste, verlas der Schrift führer Karl Luz Sohn - Stuttgart das sehr aus führliche Protokoll der letzten Versammlung, welches ohne Widerspruch genehmigt wurde. Der Vorsitzende machte sodann darauf auf merksam, dass die auf der letzten Hauptver sammlung beschlossene Agitation für Bepflan zung der Balkons und Vorgärten recht gute Früchte getragen habe. Es hätten im ver flossenen Jahre 2 Besichtigungen stattgefunden und später konnten 37 Preise zur Verteilung ge langen. Auch in diesem Jahre ist von den in Stuttgart in Frage kommenden Vereinen eine entsprechende Summe zur weiteren Förderung dieser Zwecke ausgeworfen. Der von dem Schriftführer Karl Luz Sohn- Stuttgart hierauf erstattete Jahresbericht ergab zunächst, dass die Mitgliederzahl gegenwärtig 414 beträgt. Im März 1905 verschickte derVorstand ein Mitglieder-Verzeichnis, sowie einen ge druckten Vortrag über die neue Einkommen steuer in Württemberg, der zurzeit von mass gebender Seite in der „Gartenbau-Gesellschaft Flora“ zu Stuttgart gehalten worden war. Die Mitgliederliste soll übrigens auf Anregung der „Vereinigung selbständiger Handelsgärtner Badens“ in Zukunft die Mitglieder aller süd deutschen Verbände enthalten. -Ausserdem hat es sich herausgestellt, dass einige Bezirke zu umfangreich sind, so dass eine neue Gruppie rung stattfinden musste. Den durch Hagel schlag in Nürtingen geschädigten Handels gärtnern wurde aus der Vereinskasse ein Beitrag von 100 Mk. bewilligt, ebenso ein Aufruf zur Unterstützung der Betroffenen er lassen und gleichfalls zum Sammeln für die in ähnlicher Weise im Elsass heimgesuchten Handelsgärtner aufgefordert. Der im Vorjahre gefasste Beschluss, eine schwarze Liste aufzu stellen, konnte nicht ausgeführt werden, da nur ein Fall zur Anmeldung gelangte. Es gewinnt somit den Anschein, als wenn in Württemberg geradezu ideale Kreditzustände vorhanden sind. Der hierauf vom Kassierer Carl Hausmann-Stuttgart verlesene Kassen bericht stellt fest, dass bei einer Einnahme von 708 Mk. an Mitgliederbei irägen ein Bestand von 262,42 Mk. vorhanden war, sowie dass sich die Ausgaben auf 684 Mk. beliefen und somit ein Kassenbestand von 286,42 Mk. zu verzeichnen ist. Der nächste Punkt der Tagesordnung be traf die im Jahre 1907 in Mannheim statt findende Ausstellung, zu welcher Bürgermeister Ritt er-Mannheim, der anwesend war, das Wort ergriff. Er wies zunächst auf den un geahnten Aufschwung der Stadt Mannheim hin und sah hierin eine gewisse Berechtigung, bei der 300 jährigen Feier des Bestehens der Stadt mit einer grossen Ausstellung an die Oeffent- lichkeit zu treten. Der Gedanke, eine Garten bau-Ausstellung in Mannheim abzuhalten, sei schon seit Jahren vorbereitet und wiederholt von den Mannheimer Gärtnern unter Führung von Wilhelm Prestinari-Wieblingen angeregt worden und nun soll dieser Gedanke in die Tat umgesetzt werden. Der Redner ist von dem Erfolg dieser Ausstellung fest überzeugt, denn die Einwohnerschaft Mannheims hätte das Projekt mit Freuden begrüsst und in ganz kurzer Zeit einen Garantiefonds von 460 000 Mark aufgebracht. Der Redner geht dann näher auf das Programm ein und teilt mit, dass das Ausstellungsterrain, vom Bahnhofe durch eine schattige Allee verbunden, leicht zu erreichen und für eine Gartenbau-Ausstellung wie geschaffen sei. Der Friedrichsplatz, an welchen sich das Ausstellungsgelände anschliesst, bilde mit seinen schönen Gebäuden an sich schon eine Sehenswürdigkeit. Durch das Terrain laufen zwei schattige Alleen, auch sind Baumpflanzungen vorhanden, so dass sich keine Gruppierung alter Bäume notwendig macht. Ferner weist der Vortragende auf die Dauer der Ausstellung und auf den nationalen Cha rakter derselben hin. So sind ausländische Produkte nur zugelassen, wenn zu den Kollektivausstellungen, wie beispielsweise der Orchideen- und Kakteen-Schau nicht genügend deutsche Einsendungen gelangten. Alles liegt in den Händen des Ausschusses und eine Be nachteiligung der deutschen Kulturen sollte keinesfalls stattfinden. Die Versammlung folgte den Ausführungen mit Interesse und spendete dem Redner reichen Beifall. Der Handelsgärtner Wilhelm Prestinari- Wieblingen, der hierauf dieses Bild noch ver vollständigte, ging auf die näheren Details ein und glaubt noch richtig stellen zu müssen, dass die durch die Fachpresse gegangene An nahme, Württemberg habe kein Interesse an der Ausstellung, weil nicht einmal ein Vertreter bei der konstituierenden Versammlung in Mann heim anwesend gewesen sei, auf Unkenntnis beruhe und bittet den Vorsitzenden, dies zu bestätigen. Dieser kommt dem Wunsche nach und erklärt, dass es ihm durch plötzliche Um stände nicht möglich gewesen sei, nach Mann heim zu reisen und auch kein anderes Vor standsmitglied im letzten Augenblick dazu zu bewegen war; er betont aber ausdrücklich, dass die Württemberger Vereinigung das lebhaft be dauere und zu der Leitung der Ausstellung volles Vertrauen hege, überhaupt dem Unter nehmen grosse Sympathie entgegenbringe.*) Weiterhin kommt Carl Faiss-Feuerbach auf verschiedene Fehler der Düsseldorfer Ausstel lung zu sprechen und hofft, dass solche in Mannheim vermieden werden. Er wünscht vor allem mehr Berücksichtigung derjenigen, welche eigene Kulturerzeugnisse ausstellen, auch dass nicht so auf die grossen Massen, sondern mehr auf die guten Leistungen gesehen würde. Garteningenieur Keerl, der in Düsseldorf manche Erfahrungen gesammelt hat, verspricht, die geäusserten Wünsche zu berücksichtigen und bemerkt, dass das Hauptprogramm in den nächsten Tagen verschickt würde und spätestens im März auch die Detailprogramme zum Ver sand gelangten. Heinrich Schächterle, Baumschulenbesitzer in Cannstatt ersucht um Auskunft, wann mit den Anpflanzungen von Bäumen begonnen werden könne, worauf Bürgermeister Ritter bemerkt, dass die Vor arbeiten bereits im September fertig sind und der Anpflanzung dann nichts mehr im Wege steht. Der Vorsitzende geht dann auf den dritten Punkt der Tagesordnung über, welcher die Abhaltung von Pflanzenbörsen betraf und hält den Antrag, sämtliche Börsen der süd deutschen Vereinigungen auf einen Ort zu verlegen, für verfrüht. Eine nähere Aussprache über diesen Punkt findet nicht statt. — Sodann kam die Hagelversicherung zur Verhand lung und zwar hatte hierzu der Generalagent der Hagelversicherungsgesellschaft zu Berlin, von Steiger das Referat übernommen. Der Vortragende schilderte die Vorzüge aller der artigen Versicherungen auf Gegenseitigkeit und gibt die in den letzten Jahren in Württemberg gezahlten Entschädigungen bekannt, aus denen hervorgeht, dass die Beteiligung noch eine äusserst schwache ist. Die Gesellschaft hat seit 1902/05 aus Württemberg 11 554,20 Mk. Prämien erhalten, dagegen 15684,33 Mk., so mit über 4000 Mk. mehr Entschädigungen be zahlt. Stadtgärtner Nüssler, welcher seit 6 Jahren die Abschätzung bei Hagelschlägen vorgenommen hat, lobt die Kulanz der Ge sellschaft, macht aber andererseits den Vor schlag, um eine ordnungsgemässe Versicherung der Gärtner zu ermöglichen, in Zukunft solche auch als Agenten anzustellen, nur dann könnte das Resultat beide Teile befriedigen und die Ein stellungen würden ordnungsgemäss vorgenom men. Josef Lindner-Rottweil teilt ebenfalls seine Erfahrungen mit und gibt bekannt, dass er zweimal verhagelt und beidemal voll ent schädigt worden sei. Er empfiehlt dringend, alle Gartenbaubetriebe in Württemberg im In teresse der Inhaber zu versichern. Weiterhin ergriff Lindner - Rottweil das Wort, um über den Gärtnertag in Darm stadt, welchem er als Vertreter der Vereinigung der Handelsgärtner Württembergs beiwohnte, zu berichten. W. Prestinari-Wieblingen machte darauf aufmerksam, dass dieser Gärtner- tag nicht richtig arrangiert gewesen wäre. So wäre er, ohne im geringsten vorbereitet zu *) Diese Ausführungen ändern nichts an Tat sachen und bestätigen, dass kein Vertreter anwesend war, wie auch wir ganz zutreffend mitteilten. Die Red. von „Der Handelsgärtner“. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Die Stadt Forst (Lausitz) hat ein Preis ausschreiben zur Erlangung von Plänen für die Herstellung eines Parkes auf der Wehrinsel erlassen, und zwar sind Preise von 300, 200 und 100 Mark vorgesehen. — Die 3. inter nationale Gartenbau-Ausstellung zu Dres den wird nunmehr endgültig vom 4. bis 11. Mai 1907 stattfinden. — Der „Oberschlesische Kunst- und Handelsgärtner-Verein“ beschloss, am 6. Mai dieses Jahres in Beuthen eine Börse in Topfpflanzen und Stauden abzu halten. — Die Landes-Obst-Ausstellung in Oldenburg, veranstaltet vom Verband der Obst- und Gartenbau-Vereine, ist auf die Zeit vom 11. bis 14.Oktober gelegt. — Eine Früh jahrs-Gartenbau-Ausstellung veranstaltet der „Landes-Hortikultur-Verein für Ungarn“ im Mai im Renaissancegebäude des Landwirtschaft lichen Museums zu Budapest. — Die grosse Jubiläums-Ausstellung, welche der „Gar tenbau-Verein von "Bremen“ anlässlich seines 5Ojährigen Jubiläums im nächsten Jahre beseh Iossen hat, wird auf einem dazu günstig gelegenen Terrain im Bürgerpark, westlich vom Hollersee stattfinden; der Gartenbau-Verein beabsichtigt, ein grosses provisorisches Ausstellungsgebäude zu errichten. — In Frankfurt (Main) wurde unter der Firma Bertoldi, Marchesetti & Co., G. m. b. H., mit einem Kapital von 300 000 Mark ein grosses Exporthaus gegründet, welches den Zweck ver folgt, ausländisches Gemüse, Obst und sonstige Früchte in Deutschland in grossen Massen zum Verkauf einzuführen. Vereine und Versammlungen. — Der Verein der selbständigen Handelsgärtner für Elsass-Lothringen hielt Sonntag, den 4. Februar, in Strassburg im Restaurant „Zum Ritter“ seine 1. Haupt versammlung ab. Der Besuch muss mit Aus nahme der erschienenen Mitglieder aus Ober- Elsass und aus Lothringen als ziemlich schwach bezeichnet werden; wie es schien, brachten die in Strassburg und Umgebung ansässigen Gärtner den Verhandlungen wenig Interesse entgegen. Bei der Neuwahl der ausscheidenden Mitglieder wurde der bisherige Vorsitzende J. A. Becker- Mülhausen wiedergewählt und als 1. Rechnungs führer Philipp Aron-Ruprechtsau bestätigt. Die nächste Hauptversammlung wird in Metz statt finden und der Kassenbericht ergab für das Jahr 1905 einen kleinen Ueberschuss. Der nächste Punkt der Tagesordnung behandelte die Mannheimer Ausstellung 1907. Ein Ver treter des Bürgermeisters von Mannheim war erschienen und forderte zur regen Beteiligung auf; besonders wies er darauf hin, dass es keine internationale, sondern ausschliesslich eine deutsche Ausstellung sein sollte. Eine gemein same Versicherung gegen Hagel kam leider nicht zustande trotz der schweren Schädigungen im Vorjahre, doch wurde beschlossen, Ende April oder Anfang Mai eine Frühjahrsbörse abzuhalten. Ferner stiftete der Verein 100 Mark als Preis für die schöne Dekoration eines Vor gartens oder einer Hausfront. Die 26. Generalversammlung des Württembergischen Obstbau - Vereins fand im Anschluss an die obigen Beratungen statt. Aus dem vom Vorsitzenden Fischer erstatteten Jahresbericht geht hervor, dass im abgelaufenen Jahre 7 Obstbau-Vereine und 3 Bezirksbaumwärter-Vereine gegründet sind, so dass dem Verein gegenwärtig 2014 aktive und ca. 12000 korporative Mitglieder ange hören. Von dem Landesobstbau-Verein soll der „Bund für Vogelschutz“, der demnächst Vogelwarten in allen Gegenden des Landes aufstellen wird, in tatkräftiger Weise unterstützt werden. Die hierauf erfolgte Jahresabrechnung ergibt einen recht erfreulichen Stand. Zunächst stehen die Vereinsgärten mit 67 361 Mk. zu Buche, während der Gesamtaufwand für die Jubiläums-Ausstellung sich bis jetzt auf 12748 Mark beläuft und das Vermögen des Vereins sich ausserdem auf 19146 Mk. stellt. Aus der hierauf erfolgten Wahl gingen der bisherige Vorstand, sowie die austretenden Ausschuss mitglieder einstimmig hervor. Auf den sich hieran anschliessenden Vortrag des Professors Windisch, Vorsitzender der Versuchsstation für das Gärungswesen in Hohenheim über „Neuere Erfahrungen der Obstmost-Bereitung“ kommen wir in der nächsten Nummer zurück. — Der Württembergische Obstbau- Verein hielt am 2. dieses Monats in Stutt gart eine Vertrauensmänner-Versammlung ab, zu welcher sämtliche Gaue des Landes Ver treter gesandt hatten. Der Versammlung, die von dem 1. Vorsitzenden Gemeinderat Fischer eröffnet wurde, wohnten auch Staatsrat Freiherr von Ow, Regierungsrat Sting und Direktor von Strebel-Hohenheim bei. Regierungsrat Filser referierte über die Baumwärterfrage und hob hervor, wie ausserordentlich fördernd ge rade die Bezirksbaumwärter auf die Hebung des Obstbaues im ganzen Lande einwirken könnten. Er richtete deshalb an den Vorstand bei dem Ministerium das Ersuchen, dahin zu wirken, dass in jedem Bezirk ein Obstbaumwärter angestellt würde. Die Bewerber für diese Stellen aber hätten eine besondere Prüfung zu be stehen und nicht nur die praktische Obstbau pflege auszuführen, sondern sie müssten auch befähigt sein, Kostenanschläge für Baumpflan zungen anzufertigen, Gutachten abzugeben, Vor träge über Obstbaumpflege etc. zu halten usw. Der Redner empfahl hieran anschliessend an das Ministerium die Bitte zu richten, zunächst staat liche Zuschüsse zu bewilligen, damit der Obst bauverein diese Pläne durchführen könnte und will seine Vorschläge, mit Zustimmung der Versammlung, in Form einer Denkschrift dem Ministerium des Innern unterbreiten. Weiter hin wird berichtet, dass die Zentralstelle für Obstverwertung im vergangenen Jahre 155876 kg Obst vermittelt hat, wovon etwa 98000 kg Kirschen sind. Es wurden angeboten 31 000 kg Beerenobst, 1085000 kg Stein- und Kernobst. Garteninspektor Held-Hohenheim sprach dann noch über die im letzten Jahre besonders stark aufgetretene Raupenplage. Wir bringen diesen interessanten und lehrreichen Vortrag an andrer Stelle ausführlich. — Der Leipziger Gärtner-Verein hat kürzlich beschlossen, mit seinen Monatsver sammlungen regelmässig Ausstellungen von Neu heiten zu verbinden, die auch von auswärtigen Firmen, soweit es sich um eigene Züchtungen oder Einführungen handelt, beschickt werden können. Zu der am 6. d. M. stattgefundenen Ver sammlung stellte unter anderm Franz Engler- Miltitz bei Leipzig ein prächtiges Sortiment ab- schnittenen Flieder in vorzüglich entwickelten grossen Dolden der einfachblühenden Sorten Andenken an Ludwig Späth, Marie Legraye, Vergissmeinnicht und der gefüllt blühenden Mad. Lemoine, Michel Buchner, Virginite u. a. aus, während als Neuheit H. A. Bernock- Ohlau Blumen des neuen Treibveilchens Frau Hedwig Bernock übermittelte. Er versprach für später, zur Märzsitzung die Einsendung einiger blühender Pflanzen, wir kommen hierauf des halb nochmals zurück. Der Verein beschloss ferner, der Mittelstandsvereinigung beizutreten und nahm den Antrag an durch ein hiesiges Fachblatt, welches den Mitgliedern zugeht, die Monatsversammlungen, zu denen auch aus wärtige Handelsgärtner als Gäste stets willkom men sind, vorher bekannt zu geben.
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