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Nr. Dresden, den 2r. August 1829» 94- Kleber die Entstehung der Begräb nisse in den Kirchen, der Gottes äcker auf Kirchhöfen und über deren Verlegung in freie Gegen den. < Beschlu ß. ) icht immer freilich fällt die Gefahr der Dünste, die von Leichnamen ausKirchengrüs- ten aufstetgen, oder mittels der Gottesacker in dm Städten sich verbreiten, durch ausge zeichnete Folgen und Beweise in die Augen. Aber oft hat die Erfahrung dergleichen Be weise geliefert, und wie unendlich mehrere mögen bloß aus Fahrlässigkeit und Stumpf» sinn bisher verkannt worden, oder unbeobach tet geblieben septU Man hat Beispiele, daß dei einer Leichenbestattung von 170 Zuschau ern nicht weniger als izv an faulen Fiebern erkrankt sind, die Todtengräber das Leben darüber eiugebüßt, und die Seuche sich über ganze Städte verbreitet hat. Und wie häufig ist der Fall, daß Träger und Begleiter einer Leiche den heftigen Ge ruch derselben, auch bei dem emsigsten Ge brauche starkriechender Gegenmittel, kaum auszuhalten vermögen, und zum Theil krank davon nach Hause kommen? Ereignet sich nun dieß bisweilen bloß beim Leichenzuge, wo doch die freie Luft immer einen Theil der schädlichen Dünste zerstreuen kann, wie soll te es gleichgültig senn, Leichen selbst in die verschlossenen Mauern der Kirchen zu brin» gen und sie da, wie die Erfahrung oft beweist, in schlecht verwahrten, fast halb of fenen Grabern der Verwesung zu überlassm, zumal wenn es Leichen von Personen sind, die an einer schlimmen, ansteckenden Krank heit starben? Wer Beispiele verlangt, die hiedurch zuweilen verursacht worden sind, kann *) Authentische Staatschrcnik von Schweden, vom Jahr 1779 — *786, in Schlözcrs Sta-tsaru zeigen, Heft 44. S. 415. ") Von Einbringung der Leichen in die Kirchen, und Beisetzung derselben während der Leichen- predigten ist zw;r hier die Rede nicbn massen ist auch dieser Gebrauch von einsichtsvollen Stenten eben so verrufen, und, nach Umständen, oft gefährlicher als daS Begraben in der Kirche selbst.