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Dresden/ den i. Marz 1809 rohe Volk, besonders seil 1/83, zu civilisi - bisher unter dem Drucke harter Abgaben litt. Zn frühem Zeiten hatte sich in den südlichen Gebirgen ein ganzer Staat von Zigeunern gebildet, die von hier aus im Lande herum- zogen, und mit Wahrsagen, Singen, Tan zen und Betteln ihr Brot erwarben. Nach der Zerstörung dieses Vereins, suchte-man daS ie Bewohner dieses schönen Landes sind ein Gemisch von den verschiedenen Völ kerschaften , welche im Laufe der Jahrhun derte einwanderten oder sich Wohnplahe er kämpften, ein Gemisch von Cclten (den Ur bewohnern), Karthagern, Römern, Teut- schen, Arabern und Juden. Die Bewoh ner der nördlichen Provinzen allein, welche die Mauren nicht bezwangen, halten sich für reine Nachkommen der Urbewohner und der Westgothen, und selbst der ärmste Bauer in Asturias nennt sich mit stolzem Selbstgefühl erlauchter Gothe. In dem Alpujarras- Gebirge in Granada wohnen noch Abkömm linge der Mauren, gegen 9600 Familien, welche viel von den Gebrauchen und Sitten ihrer Vater und, wie man sagt, zum Th?il auch die muhamcdanische Religion beibeh^lten haben; ein betriebsames Völkchen, das sei nen rauhen Wohnplatz fleißig anbaut, aber ren, und schon jetzt gibt's anfäßige Zigeuner und auf dem Lande viele Zigeuner-Wirthe, aber noch immer hat das Volk das nomadi sche Leben nicht ganz verlassen. Spanien hat jetzt etwa ein Drittheil der Volksmenge, die es in Zeiten besserer Kul tur besaß; ungefähr n Millionen. Es woh nen daher auf der Quadratmeile im Durch schnitt nur 1222 Menschen. Die Ursa chen dieser Volksabnahme nennt die Ge schichte des Landes: Austreibung fleißiger Bewohner; innere und äußere Kriege; Aus wanderungen nach Amerika, und gesunkene Industrie nach der Entdeckung der neuen Welt. Zwar ist in dem iZten Jahrhundert die Bevölkerung bedeutend gestiegen**); aber *) In Galicien, der volkreichsten Provinz, aber 203g. **) Unter Philipp V. batte Spanien nur 7 ' Millionen Einwohner, und 1763 schon 9'307,8^4-