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Zscheila, 26. Marz. Seit etwa vier Wochen ist die 19 jährige Tochter einer hier wohnhaften, ehrbaren Arbeiterfamilie spurlos verschwunden. Das junge Mädchen stand bei einem Gutsbesitzer in Diera in Diensten und erfreute sich des besten Leumundes. Am Abend des 25. v. M. besuchte sie ihre Ange hörigen, da aber die Zeit zu weit vorge schritten war, um den Rückweg allein zurück ¬ zulegen, so blieb sie bei ihnen über Nacht. Früh gegen 4 Uhr begab sie sich auf den Heimweg, doch ist sie weder bei ihrer Dienst herrschaft angekommen, noch zu ihren Eltern zurückgekehrt, auch hat sich bis jetzt noch nie mand gefunden, der sie gesehen haben will. Es wird vermutet, daß ihr ein Unglück zuge- stoßen oder ein Verbrechen an ihr begangen worden ist. Serkowitz. In unserer Gemeinde ist eine freiwillige Feuerwehr gegründet worden, mit deren Ausrüstung und Ausbildung die Firma G. A. Händel (Inhaber Ing. Volbehr) in Dresden beauftragt wurde. Merschwitz, 26. März. Bubcnhändc stahlen vergangene Mittwoch vom hiesigem Rittergutsbezirk 4 Stück jur.ge Frühkirschbäume im Werte von 6 Mark, und dem Gutsbesitzer Ernst Förster 13 Stück dergleichen Bäume, die an der Grenze Merschwitz-Neuseußlitz standen, im Werte von 19 Mark. Niederjahna. Auf hiesigem Nitter- gutshofe sind vorgestern Vormittag der Ar beiter Obst, Vater von sechs Kindern, und ein unverheirateter Knecht verunglückt. Beide sind im Begriff gewesen, die Düngerstreumaschine nach dem Felde zu bringen, als die beiden feurigen Pferde scheu geworden und mit der Maschine durchgegang n sind. Sie rasten nach dem Hoftore und rissen mit der Maschine die eine Hälfte desselben herab. Die beiden Ver unglückten haben wahrscheinlich das Durchgehen der Pferde verhindern wollen; man fand sie besinnungslos auf dem Hofe liegend. Obst ist am Kopfe verletzt, während der Knecht innere Verletzungen davongetragen hat. Beide mußten im Krankenhause untergebracht werden. Wermsdorfs Hoffnung, ein zweites Pennsylvanien zu werden, ist zu nichts. Nach den Feststellungen eines Sachverständigen rührt die petroleumartige Flüssigkeit von verwesenden Tierkadavern her, die irgendwo in nächster Nähe vergraben sein müssen. Das der „Petro leum" ausfluß sich am stärksten jedesmal im Frühjahr zeigt, ist dadurch zu erklären, daß mit dem stärkeren Grundwasser diese geheimnis volle Flüssigkeit eben mit fortgeführt wird und dadurch zu Tage kommt, während sie zu an deren Jahreszeiten im Boden versickert. Schandau, 27. März. Der Betrieb der elektrischen Straßenbahn Schandau-Lichtenhainer Wasserfall wird, wie uns die Verwaltung mit teilt, am 12. April, d. i. zu Ostern, eröffnet werden. Ein Osterausflug in die malerische Umgebung Schandaus ist um so mehr em pfehlenswert, als die offenen Straßenbahnwagen den besten Ausblick in das an Naturschönheiten so reiche Kirnitzschtal bieten. Großschönau, 25. März. Die rest lichen 10 000 Mark, welche der wegen Unter schlagung verurteilte frühere Gemeindevorstand Weiche! noch der Sparkaffe schuldet, sind jetzt der Sparkasse ausgezahlt worden. Zittau, 26. März. Im Koberschen Braunkohlenwerk in Seitendorf wurde vor gestern vormittag der Bergarbeiter Tusche von hereinbrcchenden Massen verschüttet. Der Ver unglückte konnte erst nach mehrstündiger Arbeit als Leiche zu tage gefördert werden. Reichenau bei Zittau, 26. März. Eine seltene Geburtstagsfeier, die d« Drillings- schwestern Lehns, wurde kürzlich hier begangen. Die Schwestern, Martha, Klara und Maria mit Vornamen, vollendeten an diesem Tage ihr 25. Lebensjahr. Hainichen, 27. März. Dem Kaufmann Kaspar hier wurde vom Kaiserlichen Postamts eine Belohnung von 100 Mk. dafür zu teil, daß er zuerst der Polizei Mitteilung von dem Vertriebe der gefälschcn Briefmarken machte. Chemnitz, 25. März. Der 36 Jahre alte Zimmermann Borrmann, der am 29. Ok ober v. I. seinen 10 Monate alten Sohn durch Revolverschüsse tötete und seine Ehefrau auf dieselbe Welle zu töten versuchte, dann flüchtete und in Wien ergriffen wurde, ist vom hiesigen Schwurgericht zu zwölf Jahren Zucht haus verurteilt worden. Chemnitz. Der wegen versuchten Mordes anzeklagte, 27 Jahre alte Zementarbeiter Schinella, welcher am Abend des 22. Novemher v. I. seine Geliebte, die 29 jährige Hand schuhmacherin Anna verehel. Werner aus Eifersucht zu erschießen suchte, wurde vom Schwurgericht Chemnitz nach zehnstündiger Ver handlung zu fünf Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust verurteilt. Meerane. Als Nachwehe des großen Weberstreiks kam vor dem Schöffengerichte eine Nebertretung der Gewerbeordnung zur Ver handlung. Der Appreturbesitzer R. Sch. war angeklagt, seine Arbeiterinnen nach Beendigung des Streikes anstasi 11 Stunden (wie nur ge setzlich zulässig) 13 Stunden und auch nach ^9 Uhr abends beschäftigt zu haben. Der Angeklagte gab an, daß dies ein Versehen des Kontorpersonals gewesen sei, welches vergeßen hatte, die rechtzeitige Erlaubnis zur Ueberarbeit einzuholen. Mit Rücksicht darauf, daß nach dem Streik die Arbeit so dringend gewesen, daß das Personal in der Fabrik ganz kopflos gewesen wäre, nahm das Gericht mildernde Umstände an und verurteilte den Appreturan staltsbesitzer nur zu 50 Mark Geldstrafe und Tragung der Gerichtskosten. In einem Orte bei Lichten fels be schäftigte sich vergangene Woche eine Bauers frau mit Kartoffelauslesen; sehr bald darauf stellten sich bei derselben Schmerzen an einem Finger und Fieber ein. Die Aerzte konstatierten „Blutvergiftung durch den Saft der Kartoffel keime", welcher in die etwas aufgesprungenen Finger eingedrungen war. Nach 48 Stunden war die gesunde, kräftige dreißigjährige Frau eine Leiche. Also Vorsicht I Cottbus. Ein schrecklicher Unfall er eignete sich in hiesiger Stadt. Ein Junge von viir Jahren hatte sich an einen mit Langholz beladenen Wagen gehangen, als er plötzlich zu Fall kam. Das Hinterrad des Wagens ging dem Kinde über den Kopf, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Den Kutscher trifft an dem Unfall keine Schuld. Geschäfts-Eröffnung. Einem geehrten Publikum von Ottendorf-Okrilla und Umgegend die ergebene Mitteilung, daß ich im Hause des Herrn LritztträKer Pamme die schon früher bestehende IV Zchukmacher - Mrksian k. 8. WitN-Vemn D OtttMiUs-WM. kinlaclung zu einem Oomag über Meine Erlebnisse bei äer Es ladet ergebenst ein - u. SeMungen aut die „Oliendorfer Leitung «nF zur Lonürmativu in reichhaltigster Auswahl. Kuckkancklung 6ro88-Okrilla. LlnOler-, Heise-, ^Vusei» Iluuii Lürbe in allen Preislagen. weiterführen werde und halte mich bei vorkommenden Bedarf bestens empfohlen. Hochachtungsvoll Oslirri 8eI«ni«It. ist zu verkaufen. kunnersaorf Nr. ib. 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Sachs. Militärverein zu Gttendors-Okrilla. kunatli, Vor8tanck. Lucker -Men und Menpapier empfiehlt clie Kuckbancklung Gros^Okrilta. und LintnÄgen werden sofort noch eingestellt. ^UFU8t Wnübsv 8öbns Glashüttenwerke Moritzdorf. Kirchennachrichirn für Ottendorf-GÜrilla. Sonntag In dies, den 29. März 1903. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst, bei welchem die Kirchenprüfung der diesjährigen Konfirmanden statifindet. Kirchennachrichten für Lomnitz. Sonntag Judica, den 29. März 1903. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst. (Joh. 11, 47 bis 57)'. Nachm. 2 Uhr Konfirmandenprüfung. Aufwartefrau für früh sofort gesucht. Zu erfragen in der Exped. dö- Bltts. HMjges Viedstmssteden im Alter von 16—20 Jahren für Gärtner gesucht. Näheres bei Slebarü Murre. Groß-Gkrilla. Von jetzt ab svcken SoimtaK WMMkl m. deklsgSLkdk Oti« Bismarckstraße. Zwei ordentliche fleißige 86Üu1ünal)6n werden sofort für ckauernckv gesucht. Lunnersdorf. Gebv. Vle^j. Handelsgärtnerei. gM- für das neue Wertehahr werden täglich von unseren sämtlichen Zeitungsausträgern, sowie allen Kaiserlichen Postämtern, Z)ostagenturen, Z)osthilfsstellen und allen Brief- rägern, wie auch von der unterzeichneten Geschäftsstelle entgegen genommen. p-st,-i^,g-ust- m-5. Geschäftsstelle der „Ottendorfer Zeitung."