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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 2 Die »Ottendorfer Zeitung' erschein! Diene» tag, Donnerstag uns Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn - jeden Monate bekannt gegeben. - « Im Mlle höherer Gewalt i.chrieg ad. sonst, » " ngendwclchei Störungen des Betriebes der 2 Zciiuug, d. Lieferanten od. d. Best rdernngs- !5 2 Einrichtungen) dal der Bezieher kclnbn Än- » » spruch auf LirkeniNg oder tötagdiieteruiia der s- « Zeitung od. Rstchzehtung d. Bezugspreises. irr»» » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer lZ; Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Verlogen »Neue Illustrierte*, „Mode amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim* und „Der Kobold*. Cchriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den 7. November ff928 - Bnzrigrn werd» an d« »» bi» spti « ß « u » »«mitt« t DtschLst»K<S« «r»«t L. Pir d« ü wird bei rinlretcndrr Enbrnrug ü Irdrr Anspruch «ns Nachlatz «Echt, »W E brr Anrcisrn-Bctrag durch jya« «rtGlWI " werden wach »der wenn brr Aufiea-grib« t Kontur» s«St. Gemeinde - Giro - Konto Rr. UL . . - >l> »r.ow»»»o>^ 27. Jahrgang. Oertliche- und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, am s. November §928. — Im Resormationdsestgottesdiknst erklangen wieder die herrlichen Lieder. Besonders kraftvoll wurde das Luther- lied gesungen, das Schutz- uud Trutzlied der evangelisch lutherischen Kirche, das Einteilung und Ausleitung zu der gewissenschärttnden Predigt des Orlspfarrers bildete der, aus gehend von der Tempelreiniguug Christi, betonte, daß man sich weinen müßte gegen den Ansturm von Rom, den immer stärker werdenden Unglauben und die Gleichgiltigkeit gegenüber den sittlichen Schäden der Zeit und eintreten für Gottesworl Gotteshaus und Gottesreich. Besonders wandte er sich gegen unerhörte Verunglimpfung des Ende des Lutherliedes (Eine feste Burg) auf den Tanzsälen und forderte zum Pro test dagigcn auf. Medingen. Zum Ortspfarrer wurde Pfarrer Her- furt aus Peritz bei Riesa gewählt. Er wird aber erst im Dezember sein neues Amt antreten. Lomuitz. Wie wir erfahren wird das hiesige Pfarramt mit der am 31. 3. 1929 erfolgten Pensionierung des jetzigen Ortspiarrers nicht mehr besetzt sondern von der Gemeinde Großnaundorf mit verwaltet werde». Klotzsche. Im Staatssorstrevier Klotzsche zwischen Heidemühle und Fischhaus, wurde am Freitag ei» Leichnam au'gefunden. Der Tote ist ein im Anfänge der fünfziger Jahre stehender Hilfsarbeiter aus Dresden, dec wegen Er werbslosigkeit schwermütig geworden war und bereits vor zwei Wochen durch Vergiften sein Leben freiwillig beendet hat. Dresden. Am Sonntag gegen 22,30 Uhr ereignete sich auf der Königsbrücker Straße Ecke Eschenstraße ein schwerer Verkehrsunlall. Ein stadtwärts fahrender Personen kraftwagen stieß mit einem ihm entgegenkommenden Trieb wagen der Linie 107 heftig zusammen. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, das es sich bei den Auto wahr scheinlich um eine Schwarzfahrt handelt, die der Markthelser eines hiesige» Großhändlers mit einem Freunde unternommen hat. Beide sollen angetrunken gewesen sein. Das Auto fuhr fast in Strahenmilte und direkt in den Straßenbahn wagen hinein. Während der Markthelfer die Flucht ergriff wurde der andere Insasse in leichtverletzten Zustande dem Friedrichstädter Krankenhaus zugeführt und schließlich nach seiner Wohnung entlassen. Das Auto wurde abgeschleppt der Straßenbahnwagen erlitt keine Störung. — Am Sonntag kurz nach 12 Uhr kam ein Personen» krastwagen, der sich auf der Fahrt von Bautze» über Dresden nach Hannover befand, etwa drei Kilometer vor Weißig, auf der durch Regen schlüpfrig gewordenen Drohe ins Schleudern und rannte gegen einen an der Straße stehenden Baum, der glatt umgebrochen wurde. Das Auto stürzte daun die Böschung hinab und erlitt erhebliche Beschädigungen. Von den Insassen wurden nur der Führer durch Glassplitter an der Hand leicht verletzt. Die zur Hilfeleistung herbeigetuiene Dresdner Feuerwehr beseitigte den Straßenbaum und be förderte durch Hochwinde» den Kraftwagen wieder auf die Straße, worauf er daun abgeschleppt werden konnte. Dieser Unfall ereignete sich unweit der Stelle, wo ani Freitagabend ein Bautzner und ein aus Schlesien stammender Kraftwagen zusammengestoßen waren. -- Am Sonnabend kurz vor Mitternacht war der an der Clarastrabe hinter dem Waldschlößcheu befindliche Feuer melder von unbefugter Hand in Tätigkeit gesetzt worden. Beim Ausrücken des Löschzuges der Neustädter Wache stieße» an der Ecke der Markgrafenstrabe die neue große mechanische Leiter und ein Oeltankwagen heftig zusammen. Dabet wurde erheblicher Sachschaden angerichtet. Kamenz. Die beiden Unbekannten die in Cunners dorf und Gelenau eingebrochen waren, sind in Schmorkau festgenommen und tu das hiesige Amtsgerichtsgefängnis ein geliefert worden. Bautzen. Zu den Massendiphtericerkrankungeu in Bautzener Schulen teilt das Städtische Wohlfahrtsamt mit, das in den letzten 14 Tagen insgesamt 27 Erkrankungen borgelommen sind. Auch in frühere» Jahren hat der Herbst Ane Zunahme der Tiphterie gebracht. Doch trete die Krank heit diesmal schwerer als sonst auf. Große Besorgnis er wecke die erhöhte Zahl der Todesfälle. Zum Schließen der Schulen liegt jedoch noch keine Veranlassung vor. Klingenberg. In der hiesigen Talsperre beträgt der Wasserstand kaum noch 14 Meter. Döbeln. I» der zum Rittergut Gärt'tz gehörigen Schäferei Powmlitz brach in der Nacht zum Sonnabend in einem 30 Meter langen Gebäude, daS im Erdgeschoß größere Stallungen enthielt, ein Schadenseuer aus. In kürzester Zeit stand das Grundstück, in das im ersten Stock werk sechs Notwohnungen eingebaut waren, in Flammen und brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Es gelang das Vieh zu retten. Der Sachschaden ist betiächtlich. Die sechs Familien wurden vorläufig in Notquarlieren im Orte untergebracht. Leipzig. Am Sonutagvormittag ist an einer S- Kurve vor der Stadt ein Motorrad mit einem Milchfuhc- werk zusammengestoßeu. Das Motorrad stürzte, der Führer uud dessen Sozius wurden schwer verletzt. In diesem Augenblick kam ein nur mit dem Führer besetztes Auto aus Leipzig in die Kurve; der Führer riß das Steuer herum und der Wagen schlug in den Straßengraben, der Wagen führer wurde verletzt. Kaum war dies geschehen, als von bei Gegenseite her aus der Grimmaischen Chaussee ein anderes Auto in die Kurve fuhr, auch dieser Wagen wurde he» umgerissen und geriet in den Straßengraben, und auch dieser Chauffeur ist verletzt worden. Alle vier Insassen befinden sich jetzt im Krankenhause. Oberlungwitz. Auf einer Geschäftsreise nach Oesterreich sind ei» hiesiger Fabrikant und seine Ehefrau ver unglückt. Sie flogen in einem Flugzeug von Wien nach Prag, das beim Landen zu scharf aufsetzte. Schwer verletzt wurden sie einer Klinik zugeführt. Hohndorf. Auf der Eisenbahnstrecke St. Egidien Stollberg mußte kurz vor den Einfahrtsignal zum Bahnhof Oelsnitz ein Zug zum Halten gebracht werden, da sich auf dem Gleiskörper Kinder im Spiele tummelten, ein 7 jähriger Junge aus Hohndorf legte sich sogar der Länge nach auf die Schienen, als er das Herannahen des Personeuzuges bemerkte. Mittel saida. In einem großen Bauerngut, in dem auch die Erutevorräte der landwirtschaftlichen Genossen schaft untergebracht waren brach in der vergangenen Nacht Feuer aus, das außerordentlich großen Schaden anrichtete. Personen sind nicht verletzt worden. Rochlitz. Ein Güterzug der Strecke Waldheim — Rochlitz fuhr nahe der Hofemühle Döhle» gegen ein Pferde geschirr. Die Pferde rissen sich los und gingen durch. Der Lenker des Wagens stürzte so unglücklich, daß er be sinnungslos liegen blieb. Der Wagen selbst wurde vom Zug erfaßt und 209 Meter mit geschleift, wobei er voll- stäudig zertrümmert wurde. Die sofort eingeleitete Unter suchung hat die Schuldfrage noch nicht geklärt. Neumark. Seit sechs Monaten trieb in Haupt- mannögrün ein gefährlicher Brandstifter sein Unwesen, der die Bewohner damit in großen Schrecken versetzte. Die Besitzer richteten auch Nachtwachen ein. In letzter Zeit brannte es viermal hintereinander, zweimal konnte durch schnelles Zu greifen der Nachbarn das Feuer gelöscht werden, Stallge bäude und Scheune des Landwirts Hermann Tröger brannten vollständig nieder und in der Nacht zum 21. Oktober auch die des Landwirts Oskar Bauer. Nach diesen Brande hing ein Pappschild an einer Telegraphenstange mit der Aufschrift „Ihr guten Leute, wenn Gott will komme ich wieder nach H-. um euch eine Helle Nacht zu bereiten. Ihr seid alle wohthabmve L'Me. Ich bin dec bekannte Brand- und Spitz bube mit der Zahnlücke". Jetzt ist es nun zur Beruhigung der Einwohner und Gendarmerie gelungen, deu vermutlichen Biandstister in der Person eines Gutsbesitzers festzunehmen. Gelbsucht und Versicherungsbetrug dürften die Beweggründe zu diesen Taten sein. Chemnitz. Nach einer Mitteilung des Kriminal amtes wurde am Sonntag gegen 18 Uhr in einem Gasthof in Brüulos ein 24 Jahre alter Arbeiter aus Buchholz der mit einer im Gutshof beschäftigten Wirtschaftsgehilfin ein Liebesverhältnis unterhalten, hat, unter verdächtige» Um ständen tot ou-gesunden. Die Erörterungen der Sonder- komission der Lriminalabteilnug haben noch keine Klärung her beige! ührt, ob natürlicher Tod oder ob ein Verbrechen vorliegt. Die Sektion dürfte nähere Anhalte über die Todesursache ergeben. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzliche aber nicht die ideelle Verantwortung. Die Sparkassen machen jetzt im Lande lebhafte Reklame um die Spartätigkeit des Publikums anzuregen. Natürlich muß daß Volk wieder zum Sparen kommen, aber das Miß trauen ist noch zu groß gegenüber der Sparkassen. Ei» altes Sprichwort sagt, „Der Gebrannte scheut das Feuer". Während und auch vor deu Kriege hieß es stets, bringe deine sauer verdienten und abgedarbten Spargroschen zur Sparkasse. Ein Verlust im Kriegsfälle auch wenn dieser ver loren wird, ist ganz ansgeschlosseu. Die Gemeinde oder Stadt haftet dafür. Und was sehen wir jetzt eine arge Enttäuschung. Viele haben ein Menschenalter gespart uud gehungert um ihren Lebensabend ohne Sorge beschließe» zu können und was erleben wir heute. Gänzlich mittellos sind Millionen von Menschen geworden und werden scheel ange sehen, wenn sie gezwungen sind Fürsorgeuuterstützung in An spruch zu nehmen. Es war eine Utopie, ein Traum gewesen, aber ein ganz böser, es gab ein furchtbares Erwache»' Heule haben wir einem Völkerbund welcher teoretisch gegen den Krieg ist und für den eiutritt und dabei sehen wir ein Wettrüsten der Völker, ein Land sucht das andere zu über treffen. Heute kann man Voraussagen, daß der nächste Krieg nicht mehr fern liegt. Wie werde» sich nun bet einen neuen Krieg die Sparkassen verhalten. Auch da kann keine Garantie gegeben werden, und wird sie gegeben, dann ist es nur eine papicrerne, die keinen Wert hat und nichts kostet. Wie stelle» sich die Sparkassen unter den heutigen Verhält nissen das Sparen vor. Hunderttausende immer ohne Arbeit und viele welche Arbeit haben, verdienen soviel, daß es ge rade so knapp zureicht. Unter deu jetzigen schweren Zeiten sind Millionen Menschen sowieso vom Spare» ausgeschlossen, dieses ist bedauerlich, aber wahr. Sport. Sonntag, den 4. November 1928. Fußball. Jahn I — Klotzsche I 8 : 0 (2 :0) Aircheuuachrichte» Mittwoch, den 7. November 1928. Konfirmandeustunden. 3 Uhr Mädchen. Vs 6 Uhr Knabe». Dresdner Schlachtviehmarkt. 5. November Auftrieb: 204 Ochsen, 275 Bullen, 422 Kalben und Kühe, 69 Färsen, 903 Kälber, 423 Schafe, 3275 Schweine. Preise in Reichsmark lür 50 Kilogramm Lebendgewicht: Hchse«: vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes, junge 54—60, ältere 48—52 sonst, vollst, junge 35—45, ältere 30—32. Mulle«: jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwertes 54—58, sonstige vollfleischige 46—52, fleisch. 38—44. Kühe: jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwertes 49—53, sonstige vollfleischige 38—45, fleischige 30—34, ge ring genährte 24—28. Mrseu: vollfletschige ausgemästete höchsten Schlachtwertes 52—54, sonstige fleischige 42—48 KälVer: beste Mastkälber 70—76, mittlere 70—76, geringe 53—68, geringste . Schafe: Stallmast 62—68, mittlere 52—60, fleischiges Schafvieh 42—50. Schwei««: Fettschweine über 300 Pid. 82—88, vollfleisch, bis 300 Pld. 78—80, bis 240 Pfd. 75—77, bis 200 Pfd. 72-74 Sauen 67—71. Ausuahmepreise über Notiz. Produktenbörse. 5. November. Weizen, inländischer 211 bis 216, Roggen, 211—216, Sommergerste, 250—265, Futtergerste, sächsische und aus ländische 222 bis 230, Ha'er, inländischer 222 bis 230, Raps, trocken — , Mais, La Plata 220 dis 222, Wicken 34,50 bis 35,— Lupinen, blaue 20, bis 21, Peluschken, 35 bis 35,50 Erbsen 36 bis 38, Rotklee 208 bis 220. Trockeuschnitzel geschäftslos, Zuckerschnitzel ge schäftslos, Kartoffelflocken 22 bis 22,50, Futtermehl, 19,50 biS 20, Weizenkleie 15,40 bis 15,80, Roggensteie 16,— 17, Jnlandsweizenmehl Type 70 <>/g 32— bis 33, Roggenmehl 0 I, Type 60 0/„ 34, bis 35, Roggenmehl I, Type 70 32, bis 33. Hierzu