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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgegMd 1 »«Illllllllllelllllllllllllllllllllll» A Di« »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien»» tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monat« bekannt gegeben. " Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » <« irgendwelcher Störungen des Betriebes der " I Zeitung, d. Lieferanten oü. d. Beförderungs» L Einrichtungen) hat der Bezieher Leinen An- » «» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - n Zeitung od. Rückzahlung L. Bezugspreise». " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim" und „Der Kobold". Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konw Nr. 1SL ! - Anzeigen werbe» an b« Grschetmms«»« - bi, spLt«-«n, u ormwaa Ü> Ich, Kg N» D»schLft»p«L« «riete». L vorher " Jeder Anspruch auf R » der Anzetgen-Vetra- bk « werde» »mß »brr wru» d« Konbur» g«rit- Nummer 92 Mittwoch, den 8. August jH28 27. Jahrgang. Amtlicher Teil, vettaslungtleier. Am Verfasfungstage Sonnabend, den 11. August d. I. bleiben die Diensträume im Nalhause geschlossen. Standesamt und Girokasse sind zur Erledigung dringender Angelegenheiten in der Zeit von 11 — 12 Uhr geöffnet. Es wird gebeten, die öffentlichen und privaten Gebäude in den Reichs'arben zu beflaggen. Httendors-Hkrilla, am 6. August 1928. Der Bürgermeister. vorautrablung aul vemögenlteuer. Bis zum 15. August 1928 ohne Schonfrist ist die dritte Vorauszahlung auf die Vermögenssteuer 1928 von den Ver mögensteuerpflichtigen außer denjenigen, deren Vermögen hauptsächlich aus landwirtschaftlichem Vermögen besteht, zn entrichten und zwar nach Maßgabe des zugestellten Steuerbe scheides 1927 in Höhe von einem Viertel der jür 1927 fest- gestellten Vermögensteuer. Im eigenen Interesse des Steuerzahlers wird auf die Eiuzahlungsmöglichkeit im Wege des bargeldlojen Ueber- wetsuugsverkehrs ganz besonders hingewiejen. Dabet ist zur Vermeidung von Weiterungen die genaue Bezeichnung der Steuerart, des Steuerabschnttts, der Steueruummer sowie des Pflichtigen Name, Wohnung und Gejchästsntederlassuug er- sorderlich. Wie öffentlich bekannt gemachl worden ist, ist die Fiuanzlasse werttägig von 8-12 Uhr für den Bareinzahlungs- verlehr geöffnet, Sonnabends und am letzten Weltlage im Monat aber geschlossen. Weitere Mahnung, insbesondere Einzelmahnuug eriolgt nicht. Falls die hierdurch angemahnlen Beträge nicht recht zeitig enllichlet sind, werden die,e nebst Verzngsziuien vom Fälligkeitstage ab unter Annahme des Emverständnisfes der Schuldner durch Postnachnahme etagezogen. Madeöerg, den 6. August 1928. Das Flttauzamt. Keffenttiche Aufforderung zur Geltendmachung von Ansprüchen aus erloschenen Sparkassenöüchern. Nach Z 4 der Dritten Verordnung zur Durchführung der Auswertung der Sparguthaben vom 30. Juli 1927 sind Auszahlungen, die «ach dem 14. I««i 1822 auf Sparkassen bücher von der unterzeichneten Sparkasse bewirkt worden sind, Nicht mehr zum Nennbetrag auf dem Nennbetrag, sondern nur nach dem Goldmarkbetrag am Auszahlungstag auzu- rechnen. Dadurch werden zahlreiche Sparkonten aufwertungsbe rechtigt, deren Bestand nach dem 14. Juni 1922 abgehoben worden war und die deshalb nach den bisherigen Vorschriften als erloschene Konten nicht aufzuwerten waren. Wir machen die Inhaber solcher erloschener Sparkonten auf ihre Aus- wertuugSansPrüche hierdurch aufmerlfam und fordern sie ge mäß Z 8 der Verordnung auf, innerhalb eines Jahres vom 1. Juli 1928 ab gerechnet, also spätestens bis 30. Juni 1929 dec unterzeichneten Sparkasse gegenüber schriftlich oder mündlich den Nachweis ihrer Berechtigung zur Empfangnahme des Sparguthabens zu erbringen, also uachzuwehen, daß ihnen der Anspruch auf das aufgewerlete Sparguthaben zusteht. Zur Vermeidung von Mißverständnissen wird ausdrück lich daraus hingewiejen, daß nur diejenigen Gläubiger de» Nachweis ihrer Berechtigung zu führe» haben, deren Ansprüche unter den früheren Vorschriften erloschen sind, aber gemäß 8 4 der Dritten Verordnung zur Durchführung der Aufwertung der Sparguthaben vom 30. Juli 1927 wieder auflebe» (erloschene Konten). Auf alle andere« AuDertuvgs- SlLuötger bezieht stch diese Aufforderung nicht. Kadev«rg, am 2. August 1928. Sparkasse Uadeöurg. (Bez. Dresden.) Oertliches und Sächsisches. Vitendorf-Dkrilla, den r. August 4928 — Volksbräuche bei der Ernte. Mit der Ernte, be sonders mit dem Beginn der Ernte, hängen in fast allen Gegenden noch sehr viel alte Bräuche zusammen. Vielfach lst es alter Brauch, daß an einem bestimmte» Tage in der Woche mit dem ersten Getreideschnitt begonnen werden muß, In anderen Gegenden wird vorher ein Gottesdienst abge halten, der Erntebitlag wobei die Landleute jedoch nicht in Feiertagslleldung sondern in Werktagskleidung zur Kirche kommen. Anderswo geht es von der Kirche aus dann gleich aufs Feld. Ein anderer Brauch ist, daß die Landsleute zum ersten Getreideschnitt mit dem Angehörigen im besten Sonn tagsstaat und in einem würdevollen Auszug auf die Felder gehen, um mit dem Schnitt zu beginnen. In Hessen und ivch in anderen Gegenden sollen die ersten Aehren von einem kleinen fünf oder sechsjährigen Mädchen abgeschnitten werden und besonderen Segen soll es bringen, wenn das Mädchen ein Waisenkind ist. Da und dort will es die alte Sitte, das Landsleute die zum ersten Schnitt hinausgehen, von Be- annten, Freunden und begegnenden den Gruß „Gott Helte" mit auf dein Weg erhallen. Die Geräte die beim ersten Schnitt verwendet, erhalten einen Schmuck aus Feldblumen und grünen Zweigen. Auch mit dem Aehren wird verschieden verfahren. So werden sie an die Mütze oder an den Hut gesteckt. In anderen Gegenden werden sie zu Hause hinter )em Spiegel gesteckt, oder an das Scheunentor befestigt. — Vermögeusteuervorauszahlung. Auf die im amtlichen Teil erschienene Aufforderung zur Vorauszahlung auf die Vermögensteuer wird besonders hingewiesen. — Um Fliegen uud Mücken aus dem Stalle fernzu zuhalten hängt man unter der Stalldecke ein Bündel Farn kräuter auf, an diesen sammeln üch die Fliegen in großer Menge und können dann leicht gelötet werden. Gewarnt sei aber vor dem Weiße» der Ställe mit Kalk den man Alaun oder Karbolsäure zugrsetzt hat. Di- Fliegen und Mücken werden zwar alle getötet, aber die Erbfeinde der geflügelten Plagegeister, die Spinnen mit ihren Fangnetzen, sterben auch. Harmloser und empfehlenswert ist ein anderes Mittel, näm lich in Stallungen die Fensterscheiben durch Anstrich mit Kalkmilch oder Waschblau zu verdunkeln, weil die Fliegen die Dunkelheit nicht lieben. Außerdem sei noch ein probates Mittel erwähnt, es handelt sich darum, im Stalle Schwalben nisten zu lassen. Man ermögliche dies durch Schaffung von Fluglöchern in den Fenstern oder Wänden und durch An bringung von Brettchen unter den Stallbalke». Dresden. Ein eigenartiger Unfall ereignete sich am Sonntag nachmittag in der fünften Stunde aus der Prager Straße. Zwischen den Grundstücken 34 und 36 befindet sich ein in die Gangbahn eingelassener eiserner schacht, in dem eine Schaltmuschel der Starkstromleitung untergebracht ist. Aus bisher noch ungeklärter Ursache wurde unter heftiger Detonation der eiserne Deckel in die Höhe geschleudert, wo bei gleichzeitig eine vier Meter hohe Stichflamme aufloderte die eine mächtige Rauchwolke hinterließ. Dieser Vorfall rief unter den Fußgängern eine große Panik hervor. Durch de» umherspritzeuden Teer und hochgeschleuderten Deckel wurden drei Personen verletzt, lieber die Verletzten erfahren wir noch folgendes: Ein Lokomotivführer Richard Noack zog sich einen Oberarmbruch zu. Er wurde uach Anlegung eines Notverbandes alsbald wieder aus dem Krankenhaus ent lassen. Eine Frau Thiele und deren zwölfjährige Tochter aus Pröjen bet Elsterwerda verblieben vorläufig noch dort, auch ihre Verletzungen sind nur leichter Natur. Pirna. Beim Umsetzen eines leere» Wagenzuges auf Bahuhof Pirna entgleiste» So»utag nachmittag einige Wagen wodurch die beiden Hauptgleise zeitweilig gesperrt wurden. Der Verkehr mußte über die Güterzuggleise geleitet werden. Personen wurden nicht verletzt. Ter verursachte Sachschaden ist gering. Großwaltersdorf. Vor einigen Tagen war im hiesigen Riltergutsgarten der 20 jährige Milchkutscher Seifert schwer verletzt unter Umständen aulgefunden worden, die ein Verbrechen nicht ausgeschlossen erscheinen ließen. Wie von der Kriminalabteiluug nunmehr sestgestellt werden konnte handelt es sich um eine» Unfall. Seifert, der inzwischen im Kcaukenhause gestorben ist, hatte den Hausschlüssel vergessen uud versucht, über ein Verandadach in sein Schlafzimmer zu gelangen. Dabei ist er abgestürzt und hat sich einen schweren Schädelbruch zugezogen. Hartmannsdorf. Nach dem in einer hiesigen Gastwirtschaft eingenommenen Mittagessen sind 28 Personen, zum großen Teile Bauarbeiter, an Vergiftungs erscheinungen erkrankt. Nied ersah da. Als der verbesserte Betrieb in der Oelmühle ausgenommen werden sollte, geriet ein hier beschäftigter, aus Olbernhau gebürtiger 23 jähriger Arbeiter beim Leeren des Kollers mit der Hand in den Kollergang. Er wurde gegen die Wand gedrückt, wobei ihm die Hand buchstäblich vom Arm abgerissen und die Kinnlade uud Hinterkop» vollständig zertrümmert wurden, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Kathariuaberg. Anläßlich der 400-Jahrkeier hat sich ein schwerer Unfall ereignet. Da ein plötzlicher heftiger Regen einsetzie, glaubte der Schußmeister Joses Hübler, daS die Lunte eines Mörsers ausgelöscht sei. Als er nachseheu wollte, ging der Schuß los und verletzte den unvorsichtigen schwer an Ge'icht Brust unb Füßen. Sport. Sonntag, den 5. August 1928. Handball. Jahn Ti. I — Dresden 1877 Ti. I 0:0 0:1 Dresdner Schlachtvieh markt. 6. August. Kustriev: 114 Ochsen, 294 Bullen, 502 Kalben uud Kühe, 73 Färsen, 809 Kälber, 819 Schafe, 2653 Schweine. Preise j„ Reichsmark tür 50 Kilogramm Lebendgewicht: Hchse«: vollfleischige ausgemästete höchsten SchlachtwerteS junge 54—58, ältere 45—53 sonst, vollil. junge 34—42, ältere 32—34. Mullen: jüngere vollfleischige höchsten SchlachtwerteS 54—58, sonstige vollfleischige 46—51, fleisch. 42—45. Kühe: jüngere vollfleischig- höchsten SchlachtwerteS 49—52, sonstiae vollfleischige 41—45, fleischige 30—36, ge» ring genährte 24—28. Mrsev: vollfleischige ausgemästete höchilen Schlachtwertes 55—59, sonstige fleischige 42—49 stälöer: beste Mastkälber 67—73, mittlere 59—65, geringe 50—56, geringste . Schafe: Stallmast 63—67, mittlere 54—62, fleischiges Schafoieh 40—48. Schwei««: Feltschweine über 300 Pid. 73—75, vollfleisch, bis 300 Pid. 71,5 bis 240 Pfd. 73—74, bis 200 Pfd. 72—73 Sauen 60—66. Ausnahmepretse über Notiz. Produktenbörse. 6. August. Weizen, inländischer 241 bis 246, Rogge«, 241—246, Sommergerste, 280—290, Futtergerste, sächsische und aus ländische 210 bis 240, Ha'er, inländischer 263 bis 268, Raps, trocken 325-330, Mais, La Plata 250 bis 252, Wicken 34,50 bis 35, Lupinen, blaue 20, bis 21, Peluschken, 35 bis 35,50 Erbsen 36 bis 38, Rotklee ge schäftslos, Trockenfchnitzel geschäftslos, Zuckerschnitzel ge- schäftSlos, Kartoffelflocken 28,50, bis 29 Futtermehl, 19,80 dis 20,80, Weizenkleie 15,90 bis 16,30 .Roggeulleie 18, bt- 18,80 Jnlandsweizenmehl Type 70 »/g 35, bis 36, Roggenmehl 0 I, Type 60 "/o 35,50 bis 38 Roggeumehl, I, Type 70 "/» 34,50 dis 36. ^rantor 1« Danzig hierzu