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Ottendorfer Zeitung : 16.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191107167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-16
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.07.1911
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Vertagt. ODie von aller Welt erwartete Marokko- Debatte ist in der französischen Kammer unter blieben. Vergeblich haben sich die Gegner des neuen Kabinetts Caillaux bemüht, der Regie rung durch eine Besprechung der „heiklen An gelegenheit" Ungelegenhciten zu machen, mit großem diplomatischen Geschick hat der neue Minister des Äußeren de Selves die Kammer veranlaßt, die Besprechung über den Agadir- Zwischenfall auf unbestimmte Zeit zu vertagen. Dabei führte er etwa folgendes aus: „Man hat von mir Auskünfte verlangt, über die Vor gänge, die mit der Entsendung eines deutschen Kriegsschiffes nach Agadir in Zusammenhang stehen. Ich weiß, daß Weisheit und Patriotismus die Kammer beseelen und an diese Eigenschaften wende ich mich in dieser Stunde. Unterhand lungen haben begonnen, eine Besprechung ist im Gange und ich bitte darum, zu gestatten, daß diese Besprechung in Ruhe und in der hohen und würdigen Form vor sich gehe, die Groß mächten, die sich miteinander. unterhalten, ge- ziemen. Wenn die Stunde gekommen sein wird, werden wir, seien Sie überzeugt, nicht zögern, vor Ihnen zu erscheinen und Ihnen zu sagen, was wir getan haben und wie wrr gehandelt haben, und Sie zu bitten, meine Herren, abzu wägen, zu prüfen, zu erklären, ob wir auf der Höhe unsrer Aufgaben gestanden haben. Für jetzt aber bitte ich Sie um die Erlaubnis, diese Tribüne verlassen zu dürfen und uns Vertraueu zu schenken. Die im Gange befindliche Besprechung wird mit der beharrlichen und unerschütterlichsten Sorge - für das geführt werden, was die Interessen und die Würde des Landes erfordern, und auch mit der Sorge dafür, mit der Macht, mit der wir unterhandeln, die Beziehungen guten Einver nehmens und vollkommener Ehrlichkeit ausrecht zuerhalten." Die Kammer, die nach diesen Worten in langanhaltenden Beifall ausbrach, stimmte mit 476 gegen 77 Stimmen für Vertagung der Agadir-Debatte auf unbestimmte Zeit. Die Mitglieder der äußersten Linken, geführt von Jaurös, ver langten eine sofortige Besprechung, „da Frank reichs Würde in keiner Weise in Gefahr sei, wenn man nur ernstlich den Frieden wolle". Aber alle Versuche dieser Redner wurden von der geschlossenen Kammermehrheit durch an haltenden Tumult vereitelt. Die Presse erklärt sich in ihrer Mehrheit mit dem Vorgehen der Regierung einverstanden und veröffentlicht einen (angeblich aus amtlichen Quellen stammenden) Bericht über die (nach Übereinkunft der deutschen und französischen Regierung) geheim geführten , Vorverhandlungen zwischen dem französischen Botschafter Cambon und dem deutschen Staatssekretär des Äußeren, v. Kiderlen-Wächter. Danach habe der Bot schafter Herrn v. Kiderlen-Wächter sein Bedauern über Deutschlands Agadirfahrt nicht verborgen. Unigekehrt habe Staatssekretär v. Kiderlen- Wächter darauf hingewiesen, daß das Ergebnis, das das wirtschaftliche Zusammenarbeiten Deutschlands und Frankreichs seit dem Abkommen vom Februar 1909 ergab, mäßig sei. Cambon habe, ohne auf diesen Vorwurf einzugehen, betont, daß die Verhandlungen zwischen den beiden Mächten über Marokko niemals unter brochen waren und sich leicht fortsetzen lassen. Beide Diplomaten zeigten sich dazu geneigt und bestimmten einen Zeitpunkt zu einer neuen Besprechung. Beide Staatsmänner blieben auf dem Boden des deutsch-französischen Wkommens vom Februar 1909, ohne in ein Studium der durch die jüngsten Ereignisse in Marokko eingetretenen neuen Verhältnisse einzugehen. Also auch hier ist die Besprechung über den Kernpunkt der ganzen Frage noch vertagt. Es ist bezeichnend, daß die französische Presse, die auf einen,leisen Wink der Regierung einige Tage geschwiegen hat, jetzt wieder Versuche unternimmt, durch allerhand tolle Gerüchte einen gewissen Druck auf die öffentliche Meinung in Deutschland aus zuüben. So haben mehrere Organe z. B. be richtet, daß die Regierung der Ver. Staaten in einer amtlichen Note Einspruch gegen die deutsche Besetzung von Agadir erhoben habe. Aber man hat diese Hetzpresse in Washington ge bührend abgeschüttelt. Das Staatsdepartement macht nämlich bekannt, daß diese Blätter meldung erfunden ist und daß die Ver. Staaten keine Kenntnis von den deutsch-französischen Verhandlungen haben und kein Interesse an ihnen nehmen. Das ist eine erfreuliche Deut lichkeit, die hoffentlich die Hitzköpfe an der Seine abkühlen wird, um so mehr, als auch eine Meldung, wonach Rußland bei der deut schen Regierung wegen des Agadir-Zwischen falles vorstellig geworden sein ssoll, in Peters burg amtlich als unrichtig bezeichnet worden ist. Die deutschen Dränger, die gar zu gern unsre Regiemng „etwas schneidiger" gesehen hätten, müssen sich ebenfalls be scheiden; denn die Verhandlungen über den Agadir-Zwischenfall sind, um Grundlagen zu einer Verständigung zu gewinnen, vorläufig vertagt. Sie werden um so rascher ihren Fortgang nehmen, je weniger Geschrei dies seits und jenseits der Vogesen davon gemacht wird. Politische Aunälckau. Deutschland. «Kaiser Wilhelm, der voraussichtlich am 2. August von seiner Nordlandsfahrt zurück kehrt, wird am 4. August den großen Kavallerie übungen bei Alten-Grabow beiwohnen. * Der preußische Landwirtschaftsminister von Schorlemer hat von Hannover aus eine Rundfahrt zur Besichtigung der Moore in den Regierungsbezirken Osnabrück und Aurich und mehrerer oldenburgischer Moore unternomnien. * Eine der wesentlichsten Änderungen, die die Reichsversicherungsordnung mit sich bringt, wird die Umgestaltung der Versicherungs marken für die Invaliden- und Hinterbliebe nenversicherung sein. Natürlich erhöhen sich die Wochenbeiträge, die bisher in der ersten Lohn klasse 14, in der zweiten 20, in der dritten 24, in der vierten 30 und in der fünften 36 Pf. betragen. Sie werden künftig 16, 24, 32, 40 und 48 Pf. ausmachen. Wahrscheinlich werden die neuen Versicherungsmarken schon vor dem Ende des laufenden Kalenderjahres von der Post zu beziehen sein. Die bisherigen haben selbstverständlich noch bis zum 31. Dezember 1911 ihre Gültigkeit. «Zu den Bestrebungen über die Fest legung von Festtagen erfährt die .B. B.-Ztg.', daß vorläufig die Angelegenheit der Festlegung des Osterfestes von der Regierung nicht weiter verfolgt werden wird, da man auf dem Standpunkt steht, daß eine Neuordnung des gregorianischen Kalenders nicht von Deutsch land oder von Preußen allein vorgenommen werden, sondern nur im Einverständnis mit den andern großen Kulturstaaten erfolgen kann. Es ist noch unbestimmt, ob in absehbarer Zeit mit den andern Nationen ein Einvernehmen ange bahnt werden wird. Dagegen sollen wegen eines gemeinsamen Buß- und Bettages in Deutschland Verhandlungen zwischen den Bundesstaaten ein geleitet werden. * Die Zahl der in Preußen bestehenden Jnnungsverbände belief sich im Jahre 1911 auf 41. Die größte Zahl der Innungen weist der Zentralverband deutscher Bäcker innungen Germania mit 1307, die der Ver bandsgenoffen mit 42854 der Deutsche Fleischer verband auf. «Die Spaltung im Hansabund zieht immer weitere Kreise. Nach dem Beispiel der Industriellen des Saarreviers ist nun auch die Handelskammer zu Saarbrücken aus dem Hansabund ausgeireten. Von Essen aus wird eine Liste von Namen und Firmen verbreitet, die ihren Austritt aus dem Hansabund erklärt haben. Die Liste zeigt, daß die Austrittsbe wegung im Wachsen begriffen ist. «Die Begründung öes vom Spruch- kolleaium des Evangelischen Oberkirchenrats am 24. Juni gefällten Urteils auf Amtsentsetzung ist jetzt dem Pfarrer Jatho zugestellt worden. Es stellt zum Schluß fest, „daß die in Jathos Lehrverkündung festgestellte Vernei nungdergrundlegendenchristlichen Glaubenswahrheiten und die bewußte Auflösung des geschichtlichen Christentums ferner hin nicht geduldet werden durfte. Nach alle dem mußte die Entscheidung des Spruch kollegiums, wie geschehen, getroffen werden." Balkanstaaten. * Die von der türkischenRegierung den aufständischen Albanesen ge machten Zugeständnisse hatten vielfach die Hoff nung auf friedliche Beilegung der albanesischen Aufstandsbewegung erweckt. Allein es scheint, daß die Wohl auch von andrer Seite geschürte Erregung jener stets kriegslustigen Stämme be reits stark gestiegen ist, so daß die Vorschläge der türkischen Unterhändler kein Gehör finden. Im Gegenteil, die albanesische Bevölkerung des Be zirkes Argyrokastro hat sich für unabhängig erklärt. Sie nahm den Gouverneur gefangen und sperrte ihn in dem Fort ein, erbrach die Regierungskasse und raubte vierhundert Pfund. Schließlich zogen sich die Aufständischen in das Fort zurück; eine Abteilung Soldaten wurde von den Albanesen aus der Gegend verjagt. Es sind zahlreiche Truppen in das bedrohte Gebiet entsandt worden und man hofft, des Auf standes bald Herr zu werden. «Recht trübe Lichter auf die inner politischen Zustände der Türkei werfen die Meuchelmorde, die sich in den letzten Jahren auf offener Straße ereignet haben und der regelmäßig Publizisten zum Opfer fielen, die im regierungsfeindlichen Sinne tätig waren. Jetzt hat sich der dritte dieser Fälle in zwei Jahren ereignet. In den ersten Morgenstunden wurde, nahe seinem Hause, Seki-Bei, früherer Beamter der staatlichen Schuldenverwaltung, zuletzt Redakteur des (regierungsgegnerischen) ,Chechrahh meuchlerisch erschossen. Die Mörder, die verhaftet wurden, stehen dem Komitee für Einheit und Fortschritt so nahe, daß an dem polifischen Hintergrund des Verbrechens nicht zu zweifeln ist. Sport unä (Zelunäkeit. Die hervorragendsten Vertreter der Kulturwelt, die sich in diesen Sommertagen in Dresden vereinigt haben, um der Weltausstellung für Volksgesundheit (niemand sagt mehr „Inter nationale Hygieneausstellung") einen Besuch ab zustatten, sind sich darüber einig, daß hier auf deutschem Boden eine Sammlung geschaffen worden ist, wie sie in gleicher oder auch nur annähernder Vollkommenheit bisher noch nicht gesehen worden ist. Das zeigt (neben den vielen Stätten, die dem ernsteren Studium ge widmet sind) vor allem auch die Abteilung, die dem Sport gehört. Mit Recht hat die Dar stellung der Entwicklung des Sports eine um fangreiche Berücksichtigung gefunden. In der historischen Abteilung sieht man zunächst, wie er bei den Griechen und Römern geübt wurde. Wer aufzählen will, was sich hier dem Auge des Beschauers in engem Nahmen, aber doch in seltener Übersichtlichkeit zeigt, müßte eine Urgeschichte der menschlichen Leibesübungen schreiben. Wir sehen Zeichnungen des alten Gymnasiums, der großen Arenen, in denen die römischen Jünglinge um den Ruhmeskranz im Laufen, Diskuswerfen und im Ringkampf rangen. Aber nicht nur mit dem grauen Alter tum machen uns die Bildwerke bekannt, ein modernes Stadion führt uns auch die Bedürf nisse der Gebenwart vor Augen und lehrt uns erkennen, wie die Neuzeit Mittel und Wege fand, den mannigfachen Schädigungen des Be rufslebens zu begegnen. Unsichtbar steht über der ganzen Veranstaltung Juvenals Wort: Ältzüs sarm in Lvrxoiö 8LNO (Möge eiu gesunder Geist in dem gesunden Körper wohnen). Wer sich nur oberflächlich für Sport und Turnen interessiert, kann hier in Dresden erfahren, wie diese Üoungen nach und nach im Deutschen Reiche wie in der ganzen Welt zu einer Wissenschaft wurden. OPolizer Ü? IHM Dal i« Lab Oskar der Kra dem La Adleror! Mitglied Stadtve erden vi Meter h Kaiser ii Vostame schen 6 „Wilhel, Sie! geword Trupp erziehun- Baden r sie durch dort zwe Die Pfe sichteten das Ges am Bod fünf mel Ein Aufsehen eines A hat. Ar Architektc Stimme - aufgefall! ergab nu Kind zu X V angcsch, eignete st Bezirk H der Ente! Luft flog Schrotkör vier in i der Kleii I troffen, i dach Hall Ein Ezamos der Rabb gestorben, rabbi", zi vnd nah Lebensfra Mütet; vv Alter „ Expl grübe. Mland Asiebmasc «er Che Werstän Mzahl A Ht. Die «chen Sch ""gestellt .. Erner ^dern gr< Eisen U<h Bossi Mr eine L Die Mg Fu dem j Das lehrt die hygienisch - wissenschaftliche V ' teilung und vor allem das Sportlaborawriu«, in dem Untersuchungen der Einwirkungen del Sports auf den Körper und die einzelne» Organe vorgenommen werden. In der Nähe finden wir Tennisplätze, ein Sonnenbad, eine Turnhalle, ein Schwimm- und Wellenbad, eine Kegelhalle und endlich auch eine Rodelhalle. Wer sich für irgend eine Art von Sport begeistert, kann hier ihre wissenschaftlichen, hygienischen und endlich auch ihre praktischen Grund' lagen studieren. Mit welcher Gründlichkeit die Leiter dieser Abteilung zu Werke gegangen sind, lehrt ein Blick auf die Unterabteilung D „Kleidung und Sport". Von der leichten Turnerjoppe, wie sie im Süden und Norden unsres Vaterlandes getragen wird, bis zu de» kostbarsten Ski-Anzügen und Automobilpelzen, finden wir eine reiche Auswahl aller nur denk baren Sportbekleidung. Unmittelbar an diese Abteilung schließt sich die Halle für Sportgerlite an: Einfache und elegante Schlittschuhe, Rodel schlitten, Skischuhe, Hörnerschlitten, Geräte M Leichtathletik, Turngeräte, und endlich, um keine Lücke entstehen zu lassen, eine Unmenge von dem Laien völlig unbekannten Hilfsgeräten für den Angelsport. Die mannigfache" Arten von Fiichfutter finden ebensogut Be rücksichtigung, als die verschiedenen Arte" von Köder. Verschiedene Edelfische in Spiri tus und eine Tabelle und Darstellungen del mannigfachen Fischkrankheiten vervollständigen diese Abteilung. In einem andern Raums kommen die Freunde des edlen Weidwerks aut I ihre Rechnung. Eine Ausstellung herrlicher V Schußwaffen findet ihre Krone in den unge- 1 wöhnlich großen und schönen Gewehren de» ) Prinzen Hermann von Waldenburg, die für die Ausstellung zur Verfügung gestellt worden M » — Natürlich ist auch der Darstellung der viele" und schlimmen Auswüchse des Sports ein breiter Raum gewidmet. Denn wie die Aus' stellung auf der einen Seite überall zeigt, wie man leben soll, um nach Möglichst" 4 ein gesundes und langes Leben zu führe", so belehrt sie uns anderseits über alles, M wir unterlassen müssen, um unsre GesundW nicht zu schädigen. Wer noch immer z. V. D die nervenerregenden Sechstagerennen schwärB oder sich an den Männern ergötzte, die bis B Widerlichkeit miteinander im Manegensam unter nicht immer einwandfreien und sport?' mäßigen Bedingungen ringen, der wird >» Dresden eines andern belehrt werden. das ist ja das Ziel dieser einzigartigen Vera»' staltung, daß sie uns gleicherweise unterM s zum Denken anregt und belehrt. Und wer offenen Augen seine Wanderung durch de" Ausstellungspark macht, der wird bald sehe"- wie gut die Darbietungen in Dresden ihr gestecktes Ziel erreichen. Ll. H j f)eer unä flotte. -Bei der 3. Abteilung der 1. Werst' division in Kiel werden zum 1. August 4. Oktober d. Js. junge Leute als Freiwillig' eingestellt, die das Schneider-, Segelmacher-, Elektrotechniker- oder Mechaniker-Handwerk A lernt haben, nicht jünger als 18 und nicht älter als 19'/- Jahre sind. Gesuche um Einstellung sind unter Beifügung eines selbstgeschriebene" Lebenslaufes, ausführlicher Berufszeugnisse u"" eines Meldescheines zu dreijährig-freiwilliges bei Elektrotechnikern und Mechanikern zu jährig-freiwilligem Dienst an das obige Ko>" mando einzureichen. — Die geplante Entsendung des. kadetten- und Schiffsjungenschulschiffes „Vinss" nach Marokko hat mit der gegenwärtige» politischen Lage nicht das mindeste zu Seit Jahren entsendet Deutschland im Ff»f. Herbst vier Schulschiffe nach Westindien und < das Mittelmeer, und seit Jahren ist es üM' daß einer dieser Schulkreuzer die Kune» Marokkos besucht. Die Reiseroute für„BuE war schon längst festgesetzt, ehe man an die^ sendung des „Panther" dachte. Hk Vurcb fremäe SKulä. 22) Kriminalroman von O. Freitag. Fortsetzung-! „Hegen Sie noch Hoffnung ?" fragte Lisbeth voll banger Erwartung. „Mein liebes Kind, an der Hoffnung halte ich fest, solange noch eine Möglichkeit vorhanden ist," erwiderte der Beamte in einem warmen, treu herzigen Tone. „Ich würde sie auch dann noch nicht verlieren, wenn das Urteil schon ge sprochen wäre. Denn ich will Ihnen nicht ver hehlen, dass das Benehmen Ihres Brudes auf mich den Eindruck eines schuldlosen Mannes gemacht hat. Wäre der Untersuchungsrichter nicht von Vorurteilen befangen, so würde auch er sich diesem Eindruck nicht entziehen können." „Und wie kann man ihn von diesen Vor urteilen heilen?" „Nur dadurch, daß man ihm dem Schul digen bringt und die Schuld desselben über zeugend beweist." „Und ich sage auch jetzt noch, Fräulein Kirchner —" „Halt!" unterbrach der alte Herr das erregte Mädchen; „Sie könnten sich irren!" „Aber haben Sie nicht selbst gesagt „Was ich sagte, war nur eine Vermutung, und eine Vermutung spreche ich niemals öffent lich aus. Erinnern Sie sich der Bitte, die Ihr Bruder an Sie gerichtet hat, und nennen Sie jenen Namen nicht mehr." „So glauben Sie nun auch nicht an die . Schuld dieser Lame?" „Ich glaube vorläufig noch nichts; lassen Sie mir Zeit, meine Nachforschungen fortzu setzen, und gedulden Sie sich, bis ich Ihnen weitere Mitteilungen mache." Lisbeth blieb stehen, um Abschied zu nehmen. „Ich werde mich wohl gedulden müssen," seufzte sie, ihm die Hand reichend; „aber Sie haben mein ganzes Vertrauen, und einstweilen danke ich Ihnen nochmals für die Bereitwillig keit, mit der Sie sich der Sache angenommen haben." Sie nickte ihm noch einmal zu und bog in eine andre Straße ein. 11. Am nächsten Morgen machte sich der alte Kriminalbeamte wieder auf den Weg, um seine Nachforschungen in der Umgegend des Gutes fortzusetzen. Im „Goldenen Schwan", wo er einkehrte, um ein Weilchen auszuruheu, da ihn die weite Wanderung ermüdet hatte, empfing ihn Frau Karoline mit freundlichem Gruße. Ihr fiel sein wiederholtes Kommen nicht weiter auf, da in den letzten Tagen viele Neugierige aus der Stadt ihren Gasthof aufgesucht hatten. Sehr bald hatte der alte Herr die Wirtin in ein Gespräch über den an dem Baron ver übten Mord gezogen, und die junge Frau gab bereit willigst Auskunft über alle Fragen. „Ja, sie waren alle hier, das ganze Dienst personal," sagte Frau Karoline in ihrer red seligen Weise; „im Hause befand sich niemand, der dem alten Herrn hätte zu Hilfe eilen können, denn das junge Ding, das Küchen mädchen, kann man ja noch nicht für voll rechnen." „Und erst nach Mitternacht sind sie hier fortgegangen?" fragte Laupichler. „Fortgegangen worden," spottete der Kellner mit einem boshaften Blick auf den eben ein tretenden Reitknecht. „Was gibt es Neues im Gutshause?" fragte die Wirtin Wilhelm. „NichtsBesonderes," antwortete dieser. „Unser Gärtner hat sich gestern mit der Zofe verlobt." „O weh!" spottete der Kellner. „Darf ich fragen, wen Ihr dabei bedauert?" „Euch selbst! Diese Verlobung hat Euch um eine Hoffnung ärmer gemacht." „Wißt Ihr das so genau?" höhnte Wil helm. „Ich gönne dem Gärtner das Glück, er wird schwer genug daran zu tragen haben." „Ja, das glaube ich auch," sagte Frau Karoline gedankenvoll; „übrigens passen die beiden zusammen. In dem Prozeß gegen den Verwalter spielen sie wohl die Hauptrolle?" „Wie könnte es auch anders sein l" er widerte Wilhelm. „Das Mädchen hat an allen Türen gehorcht und weiß jedes Wort, das heimlich gesprochen worden ist, und der Gürtner hat ebenfalls seine Augen und Ohren immer offen gehabt. Boshaft sind sie beide, und auf den Verwalter Steine zu werfen, macht ihnen Freude." „Aber der Verwalter ist doch schuldig?" warf der Kriminalbeamte ein, der nachdenklich den Rauchwolken seiner Zigarre nachblickte. „Das weiß man noch nicht," entgegnete die Wirtin. „Nicht? Wer könnte dann der Schuld sein?' . „Wenn das einmal herauskommt, wird vielleicht alle Welt überraschen!" - „Dann möchte ich wünschen, daß es bat" heraus käme," sagte Wilhelm, und sah 8^ Karoline befremdet an. „Ohne Schuld A Gefängnis zu sitzen, ist keine angenehm Sache." / z „Ohne Schuld?" höhnte der Kellner. Krähe hackt natürlich der andern kein Auge a»"' daS ist ein altes Sprichwort." „Können Sie denn gar nicht Me°e- halten?" sagte die Wirtin vorwurfsvoll. ost soll ich es Ihnen denn sagen, daß mir Sticheleien nicht paffen?" „Das Geld ärgert ihn, das er hat zahl" müssen," lachte Wilhelm. „Er hat hier gutes Geschäft gemacht. Ihr könnt Euch unserm Gärtner verdingen, er fängt in Stadt eine Wirtschaft an." _ „ „Was? Eine Wirtschaft?" fragte Fra» Karoline erstaunt. „Ich glaub' nicht, das" das Zeug zu einem Gastwirt hat." „Ich glaube eS auch nicht, hab' ihm mA gesagt, daß der Schuster bei seinem Lest" bleiben müsse, aber er wrll's einmal »A anders. Er hat große Rosinen im Sach un die Zofe will nun auch die Herrin spielen. „Aber dazu gehört Kapital," warf »> Wirtin ein. . - „Na, er soll vor einigen Jahren ein MA Sümmchen geerbt haben," fuhr Wilhelm I" „War er lange bei dem verstorben Baron?" fragte der alte Herr. ii„ »Bieüeic Mickt E" 6' kein ^Die h- H-Narbea ich de -Doktor wc "Hs zu na, V"- S Mbar!. < baß er Zchi so VMpichle ' lün sei. Einige Aber Ke, dA nicht Aschen Mg°b un Adelte. gute Uvkal un ist." -Toch i Uhat? ?K«r, s. die Far
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