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Ottendorfer Zeitung : 17.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191105174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110517
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-17
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.05.1911
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Offene fragen. ES wird mit jedem Tage deutlicher, dak die Arbeiten des Reichstages und seiner Kommissionen unter dem Zwiespalt in unserm innerpolitischen Leben leiden. DaS zeigen vor allem auch die Verhandlungen über die Reichs- vekfichenmaSordnung. Freilich konnte man sich bei dem Läcm, der wochenlang im Lande um diese Frage getobt hat, auf heftige Debatten geiaht machen, aber man konnte doch auch hoffen, dah der Reichstag wenigstens noch einige andre Gesetzentwürfe, die seiner Beratung harren, erledigen würde. Ob er es aber kann, ist jetzt eine offene Frage. Der Kampf der Geister ist entbrannt und waren die Debatten bisher ruhig und sachlich, ja, man könnte im Hinblick aus die innerpolitische Erregung fast sagen leidenschaftslos, so brachte der Donnerstag eine neue Note, die man am besten durch den Hin weis auf die vielen erteilten Ordnungsrufe kennzeichnet. ES war der Auftakt zu dem Sturmliede der Gegner deS Regierung SentwurfS betr. die Reichsversicherungsordnung in seiner jetzigen Gestaltung. Dieser Tag der Beratung über die Krankenkassen-Organisation ist ge wissermaßen ein Markstein in den letzten Tagen des alten Reichstages; denn an diesem Tage fiel in der Kommission auch die elsast-lothringische Verfassung. Allerdings kann dieser Ablehnung, die mit 13 gegen 12 Stimmen erfolgte, eine für das Zustandekommen des Gesetzes ausschlaggebende Bedeutung nicht beigelegt werden; aber daß sie überhaupt möglich war, daß Mitglieder, die an sich Freunde der Vorlage sind, gegen den Entwurf in seiner Gesamtheit stimmten, weil ihnen eine Bestimmung nicht genehm war, zeigt doch die tiefgehende Verärgerung, die auch in Parla mentarischen Kreisen herrscht. Und wenn man sich endlich gegenwärtig hält, daß auch in den Reichslanden der BerfafsungSentwurf starken Widerstand findet, der nicht ohne Einfluß auf den Reichstag bleiben kann, so wird man dem Reichskanzler zustimmen, der vor seiner Abreise nach Wies baden (wo er dem Kaiser über die inner- politische Lage Vortrag hielt) sagte: „Ich sehe mit Vertrauen in die Zukunft, zurzeit aber gibt es doch noch manche offene Fragen, deren Lösung Mühe und Geduld erfordert/ Ein diplomatisches Wort! Mühe und Geduld! Schon seit einem Vierteljahr und länger hofft man im deutschen Vaterlande auf eine Klärung der Lage, hofft man auf eine Beendig««- der Unsicherheit, die offenbar über unserm politischen Leben lastet. Aber noch immer will der Schleier von dem Geheimnis der Neuwahlen nicht fallen, ja, Herr v. Bethmann-Hollweg hat bisher nicht einmal zu der verfassungsrechtlichen Frage Stellung genommen, wie lange der jetzige Reichstag zusammengehalten werden darf. Im Lande tobt der Streit der Meinungen. StaatS- rechtslehrer von Ruf fahren ihre Theorien gegen einander auf, Ströme von Tinte werden über Berge von Napier gegossen, aber man kommt in der Praxis der Antwort nicht näher, wie die Regierung in dieser nicht unwichtigen Frage denkt. Anderseits ist da- Schweige« deS Kanzler- begreiflich. Seiner Erklärung gemäß, daß die Regierung über den Parteien stehen müsse, will er sich in den Streit nicht mischen, will er nicht zugunsten einer oder der andern Theorie ent scheiden. Er wartet ab, wie die Dinge im Parlament sich gestalten und wird dann zur rechten Zeit das rechte Wort sprechen. Kam ja auch nach Straßburg die kaiserliche Kabinetts order ganz überraschend, die dem LandesauS- schuß ein schnelles Ende machte. Wenn Herr v. Bethmann-Hollweg sieht, daß das Parlament keine dem Reiche dienliche Arbeit mehr leistet, so wird er ohne Zweifel dem Monarchen den Schluß des Reichstages emp fehlen. Damit wäre der größere Teil der U Orsula Orenck. S1j Roman von Paul Krabtin. lF-rtktzimg.» „Das heißt, wem ich Fräulein von Rommertz auch wirklich konveniere, die von ihr gesuchte sympathische Persönlichkeit Lin !" Wigand lächelte leise, aber doch m einem nun aussteigenden neuen Bedenken. „Wir machen hier doch eigent- lich die Rechnung ohne den Wirt/ „O, dafür stehe ich I* Ursula versicherte es eifrig, fast schalkhaft. „Meine Freundin urteilt ganz so wie ich. — Aber nun müssen wir doch Tante Marie gleich di« frohe Neuigkeit mit- teilen. Bitte — nur einen Augenblick! Gleich bin ich mit ihr wieder da/ Ihm mit strahlendem, freudegerötetem Gesicht noch einmal zuwinkend, eilte sie leichtfüßig aus dem Zimmer. In der Herzensfreude, daß ihr das schwere Werk glücklich gelungen, war sie wieder ganz jugendlich geworden. Ernst sah Wigand der davoneilenden, noch so mädchenhaften Gestalt nach. Er empfand nur zu deutlich die jugendliche Anmut ihres freude- beschwingten Wesens; aber dies Empfinden sollte fortab keine geheime Zärtlichkeit, kein verzehren- des Sehnen und Verzichten mehr bei ihm wach- rnfen. Wie eine gute Kameradin, wie eine Schwester wollte er sie fortab nur noch betrachten — wunschlos! 21 „So I Nun isi's aber genug! Das Fieber ist vollkommen heruntergedrückt, der Puls wieder normal — die Gefahr gänzlich vorüber. Jetzt bedars's Ihrer Hilfe nicht mehr. Die Patientin „offenen Fragen" erledigt und eS bliebe nur noch eine zu beantworten: Mann finden die Neuwahlen statt? Es ist sehr leicht möglich, daß das deutsche Volk noch vor dem Pfingst fest auf dies; Frage eine erschöpfende Antwort erhält. Es wird alles davon abhängen, wie fich die Beratung der Neichsverficherungsordnung in ihrem weiteren Verlaufe gestaltet. Vestmsnn. Politische Kunälcdau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm hat von Wiesbaden aus, wo der Monarch den Festspielen beiwohnt, Homburg v. d. Höhe und die Saalburg be sucht. — Der Monarch hörte in Wiesbaden einen längeren Vortrag des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg, bei dem die elsaß- lothringische B e rfassung 8 frage eingehend behandelt wurde. * Der Bundesrat bat der Vorlage betr. die Prägung von fünf Millionen Mark in Fünf- undzwanzigviennigstücken zugestimmt. In weiten Kreisen der Bevölkerung, in denen fich das neue Geldstück durchaus keiner Beliebtheit erfreut, hat man immer noch gehofft, daß das Fünftmd- zwanzigpfennigstück wieder aus dem Verkehr zurückgezogen werden würde. Der Beschluß des Bundesrats beweist das Gegenteil. "In der Reichstagskommission wurde zur allgemeinen Überraschung der Verfassungs entwurf für Elsaß-Lothringen ab- gelehnt. Dieser Beschluß bedeutet indes noch keine endgültige Entscheidung, sicher nicht für den Reichstag, aber wahrscheinlich auch nicht einmal für die Kommission. Denn er soll von den reformfreundlichen Parteien angefochten werden, weil bei den Endabstimmungen allerlei Mißverständnisse und Versehen untergelaufen sind, die u. a. darin zum Ausdruck kamen, daß einige Mitglieder der Kommission sich schließlich der Stimmabgabe enthielten, obwohl sie zu den Anhängern der Vorlage zählen. Es find Ver handlungen im Gange, um zu versuchen, ob das vorgekommene Versehen noch in der Kom mission wieder gut gemacht werden kann. Man darf gespannt sein, wie der Berichterstatter im Reichstage diese überraschende Schlußabstimmung begründen wird. * DaS vielbesprochene preußische Wassergesetz wird nach halbamtlichen Er klärungen dem Landtage in dieser Session auf keinen Fall mehr zugehen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß dieses Gesetz dem Landtage im Herbst zugeht, falls eine Herbstsesfion in Frage kommen sollte. Die Frage der Ab haltung einer Herbsesfion des Landtags steht im engsten Zusammenhangs mit den Arbeiten des Reichstags. * Um häufigere Dienstreisen innerhalb der deutschen Schutzgebiete seitens der Gouvernementsbeamten zu ermöglichen, sind in den letzten Kolonialetats erhöhte Mittel ein- gestellt worden. Durch diese Reisen soll die Verwaltung bis an die äußersten Grenzen des Schutzgebietes ausgedehnt werden und vor allem sollen Borbeugungsmaßregeln durch diese Reisen getroffen werden im Falle des Auftretens von Seuchen. "Die vielbesprochene Wahl eines Ober bürgermeisters in Stuttgart hat mit dem Siege des Kandidaten der geeinigten bürgerlichen Parteien geendet. Es fielen auf den Kandidaten der Nationalliberalen, der Konservativen und des Zentrums, Regierungs- rat Lautenschlager (nat.-lib.), 14888 Stimmen, auf den Kandidaten der Sozial demokraten, Schriftsteller Dr. Lindemann, 12 472 und auf den Kandidaten der Volks partei, Oberbürgermeister Dr. Keck, 3271 Stimmen. Lautenschläger ist somit gewählt. Die Wahl verlief ohne Zwischenfälle. Österreich-Uregar». "Die österreichische Kriegsver waltung beabsichtigt, im nächsten Jahre sechzig Flugzeuge für Kriegszwecke an zuschaffen. Spante«. "In Madrid ist ein allgemeiner wird ein paar Stunden festen Schlaf haben. Nun, und für alle Fälle werde ich die Schwester äa jour noch anwsisen, öfters mal nach ihr zu sehen. Kommen Sie — Sie haben die Ruhe wahrhaftig nötig nach diesen letzten, schweren Nächten!" Wigand wollte Ursula mit sanfter Gewalt aus dem Zimmer führen, dessen Bewohnerin in der Tat, den Kopf tief in die Kissen gedrückt, nunmehr im Schlummer lag. Ursula stand noch am Bett, mit unhörbaren Griffen die Tücher und Binden wegräumend, die sie zu kalte» Umschlägen für die Patientin benutzt hatte. Seit acht Tagen vertrat Ursula die Freundin in ihren Funktionen als Oberin in der Klinik, da Fräulein von Rommertz eine dringende Reise in Familienangelegenheiten hatte antreten müssen. Ursula hatte gern die Gelegenheit benutzt, wieder einmal ihre Kenntnisse als Pflegerin zu betätigen, die fie während des ganzen, nun bald beendeten Trauerjahres ja ganz hatte ein rosten lassen. Mit hohem Eifer hatte sie sich aller Geschäfte der abwesenden Oberin angenommen; daneben hatte sie aber auch noch, trotz aller Mahnungen Wigands, persönlich eine Pflege übernommen. Es war allerdings ein ganz besonderer Fall, der ihr herzlich naheging. In der Klinik befand sich nämlich eine junge Frau mit zwei reizen den, kleinen.Kinderchen, die an Diphtherie er krankt gewesen waren. Nun waren sie fast wieder ganz hergeftellt, da war aber plötzlich die Mutter selbst, die in rührender Aufopferung nicht von ihrem Krankenlager gewichen war, auch noch Streik der Bauleute ausgebrochen. Er hat im Sinne der Aufforderung der Sozialisten- sührsr offen einen aufständischen Charakter an genommen. Alle großen Bauten, wie das Postgebäude und das Spital, sind von Truppen und Polizei umstellt, um Gewalttätigkeiten zu verhindern. Die Streikenden sollen beab sichtigen, die Verproviantierung der Stadt zu unterbinden. Es werden blutige Zusammen stöße befürchtet. Aus äem Keicbslage. Der Reichstag setzte am Donnerstag die Be ratung der Reichsversicherungsordnung fort. Zur Verhandlung standen die Bestimmungen über die Zusammensetzung der OrtS- und Landkrankenkassen (88 339 bis 350). Sozialdemokraten, Fortschrittler und Polen hatten Abänderungsanträgc gestellt. Erster Redner war Graf Westarp (kons.), der in scharfer Rede das Vorgehen der Sozialdemokraten in den Krankenkassen geißelte. Der Zweck der Be stimmungen sei, dem Mißbrauch der Krankenkassen zu parteipolitischen Zwecken entgegenzutreten. Be sonders die Düsseldorfer Verträge stellten alles in den Schatten, was mau bisher gewöhnt war. Eine Stichprobe des Rcichsamis des Innern hat das Vorhandensein von 750 solcher Verträge erwiesen. Die Kassen brauchten ihre Angestellten zu sozial demokratischer Agitation. Durch die Aufstellung solcher Verträge habe die Sozialdemokratie in zyni scher, frivoler Weise dem Gesetz ins Gesicht ge schlagen. Darauf erhob sich ein minutenlanger Lärm bei den Sozialdemokraten, beantwortet vom stürmischen Beifall der Rechten. Die Abgg. Lede- bour und Metzger (soz.) riefen dem Redner zu: „Sie bellen ja wie ein Hund! Frecher Junker I" Präsident Graf Schwerin rief sie zur Ordnung. Abg- Eichhorn (soz.) versuchte darauf, diesen An griffen zu begegnen. Auch in bürgerlichen Insti tutionen kämen Ungehörigkeiten vor. Das vorge brachte Material sei dreiste Falschmünzerei. Staats sekretär Delbrück legte die Gründe dar, die die Regierung veranlaßt habe, das Kassenwesen neu zu regeln. Von einer Entrechtung der Arbeiter könne gar keine Rede sein. Es war an der Zeit, Vorsorge zu treffen gegenüber den Konsequenzen, die sich ein mal aus der parteipolitischen Betätigung der Kassen ergeben könnten. Das Gesetz werde segensreich wirken. Abg. Manz (fortschr. Vp.) meinte, die Bestimmungen haben einen tendenziösen Beigeschmack. Nachdem Ministerialdirektor Caspar Angaben des sozialdemokratischen Redners richtiggestellt hatte, legte Abg. Becker -Arnsberg (Zentr.) den zustimmenden Standpunkt seiner Partei dar. Am 12. d. Mts. wirb die zweite Lesung der Reichsversicherungsordnung bei der Aussprache über die Zusammensetzung der Kranken kassen fortgesetzt. Abg. Heinze (nat.-lib.): Der Zweck der staat lichen Sozialpolitik ist die Überbrückung des Gegen satzes zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das erfordert eine Gleichstellung der Beteiligten. Die Folgen des größeren Einflusses der Arbeiter müssen beseitigt werden. Anfangs verhielt sich die Sozial demokratie passiv. Das änderte sich in den neunziger Jahren völlig, da begann der Ansturm der Sozial demokratie auf die Krankenkassen, da folgte man der Parole: die Krankenkasse» der Sozialdemokratie, der Parteitagsbericht von 1892 beweist das unzwei deutig. (Widerspruch bei den Soz., Abg. Geyer ruft: Niedrige Verdrehung I Präs. Graf Schwerin ruft den Abg. Geyer zur Ordnung.) Ihren Plan haben Sie konsequent verfolgt. Daß in den Be hauptungen über Ihre Agitation ein berechtigter Kern steckt, ist gestern nachgewiesen worden. In weiten Kreisen des Volkes besteht ein Mißtrauen gegen die Leitung der Kaffen. Wir können eine öffentliche soziale Wohlfahrtseinrichtung nicht einer einzigen Partei ausantworten, vor allem nicht einer, die den Unfrieden propagiert. Was wir wollen, ist klar ausgesprochen: nicht etwa den Ausschluß sozial demokratischer Kassenbeamten; soweit sie tüchtig und fähig sind, sollen sie angestellt werden nach wie vor. Was Wir wollen, ist, zu verhüten, daß die Kaffen der Sozialdemokratie ausgeliefert werden. Wir werden m Zukunft sicher nicht schlechtere Kaffen beamte haben, wahrscheinlich aber bessere, da mehr auf die Fähigkeiten Rücksicht genommen werden wird. Das Vertrauen des Volkes zu den Krankenkaffen wird mehr befestigt werden, und darauf kommt es an. Abg. Behrens (wirtsch. Vgg.): Die Herren Sozialdemokraten haben fich die ganze Zeit über unsre Schweigsamkeit beschwert, gestern und heute haben sie wohl keinen Anlaß dazu. Ich glaube aber, es wäre ihnen lieber gewesen, wir wären auch weiter schweigsam geblieben. Die Arbeiter muffen den größten Wert auf die Selbstverwaltung legen, daß fie über die Leistungen der Kaffen selbst erkrankt, und zwar leider ungewöhnlich ernst. Ein paar Tage hatte die arme junge Fran in schwerer Gefahr geschwebt, bis heute nacht end lich die Krise eingetreten war und nun sich alles wieder zum Guten kehren würde. Ursula hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich diese Patientin zu pflegen, die fie um der reizenden Kleinen willen selber sehr liebge wonnen hatte. Mit bewundernswerter Hingabe hatte sie ihre Zeit und Sorge zwischen Kindern und Mrüter geteilt; den ganzen Tag war fie um diese oder jene, die Nächte aber brachte sie am Bett der schwer fiebernden Mutter zu. Es waren in der Tat ganz unerhörte Stra pazen gewesen, denen siH Ursula freiwillig unter zogen hatte, und Wigands Mahnung zur Schonung ihrer Kräfte war nur zu sehr berech tigt. Doch sie konnte sich auch jetzt noch nicht entschließen, ihr zu folgen. „Bitte, lassen Sie mich doch hier bleiben!" bat fie leise Wigand. „Habe ich so lange hier alles allein besorgt, wird es die paar Stunden ja auch noch gehen. Sie wissen ja doch, wie sehr ich nun mal an meiner lieben Patientin hier hänge. — Ich verspreche Ihnen ja auch, mich nieder-ulegen." Sie wies, ihn beschwichti gend, zur Chaiselongue hüt. „Ganz gewiß, ich werde schon schlafen — nur zur Hand sein möcht' ich, für alle Fülle!" Wigang gab nur ungern nach. „DaS wird doch kein vnnünftiger Schlaf" — er schüttelte den Kopf — „das kenn' ich schon. Aber — wenn Sie denn durchaus wollen! Doch Sie müssen fich sofort legen — gleich, sonst glaub' ichs Ihnen nicht!" zu bestimmen haben; der Arbeitgeber soll das DÄ der Kritik haben, aber die Entscheidung muß in der blE' z ko / W feinem F Denzern „Le Iokohar Mvmtung «bernahme k Von . x«i» MungSmed A Landra Um. R. ^"gehabten N dortigen der ui d und sch Knrgefah, Men Hera: devroh Alchen Fe Nen, will Um. Na Ager,, du dämmernd« fiat er i breitete er "nd Mn r in, das in „Bitte, .. „Vieler Diesmal Urte den °n Wand Arson — ldit eine g -Recht wünschte e Awal zu d>e Tür hi . Ursula Mn Gest Decke, die batte. , Aber d Sperlich Nach so w darüber — d>e sie nu W stündli drei Nächt Am in dei Cie beide Jorge un! kavieradsä mckuchen Nach der i da Mögest Hand der Arbeiter liegen. Meine Parteifreunde!md » entschlossen, an den Kommissionsbeschlnsien über d» I -- Der I Drittelung sowie an den andern Beschlüssen stil!«' ", Mafien, halten. Zweifellos hat die sozialdemokratische Mehr heit in den Krankenkassen ihre Macht nicht imw« zum Vorteil der Arbeiter benutzt. SozialdemokraM „Nun, wenn Sie es wirklich beruM; z Ein leises Lächeln flog über Ursulas bla^-' - aber glückliches Gesicht — fie war ja daß ihnen der Kampf mit dem hartnäckig Fieber nun doch geglückt war — und sie g, i gehorsam zur Chaiselongue, schlug die SE decke um ihren Körper und legte sich wirklich ! nieder. Es geschah ganz unbefangen, g etwas Selbstverständliches — hatte sie doch den Lehrjahren im Schwesternhause sich duA gewöhnt, in den Ärzten nur Kameraden, Berg genossen zu sehen, vor denen ein gefellschüi sicher Zwang einfach lächerlich war. Und A Wigand hatte sie jetzt schon acht lange, arbeg, schwere Tage so Schulter an Schulter standen. I „Recht so!" lobte er und nickte ihr freug lich zu. „Sie müssen sich mir erhalten. Ag sollte ich wohl anfangen, wenn Sie mir auch noch zusammenklappen wollten?" Främ^s von Rommertz mußte voraussichtlich noch eg volle Woche foribleiben. „Und wir haben E doch so schön eingearbeitet — nicht? EsE wirklich erstaunlich, wie spielend schnell Sie g hier hiueingefunden haben. Ich muß Jhg ganz offen sagen: Ich arbeite viel lieberA Ihnen, als mit Fräulein von Rommertz. A ahnen ja förmlich schon immer, was ich w"" - Eine feine Röte war in Ursulas Antlitz A z i stiegen, eine Röte des Stolzes, des Glücks ü' sein Lob. Sie nahm seine Worte ganz so "g wie sie gemeint waren, als eine nur vom Ari ) der Oberin ausgesprochene Anerkennung, bei g olles Persönliche ausgeschaltet war. Währg Wigans so sprach, war er zum Fenster ) Kaffenbeamte haben ihre Befugnisse in den Dike» der sozialdemokratischen Partei gestellt. Im Jnterch einer geordneten Selbstverwaltung liegt der AuMlM der Parteirücksichten. Abg. Schmidt-Bertin (?oz.): Die Kranken- kassenbeamten sollen die Geschäfte der .staats- erhaltenden" Parteien besorgen. Das hat die .Kceuzzeitung' ganz offen und ehrlich ausgesprochen. Die Interessen der unabhängigen Beamten solle" geradezu mit Füßen getreten werden. Das sollten alle wirklich liberalen Parteien zu verhindern suchen, besonders die Freisinnigen, die ja im Fall Schücking auch gegen die Knebelung der Beamten sich gewendet haben. Die Herren von' der Rechten aber treiben ' l Jnteressenpolitik schlimmster Art; bei ihnen herrscht die verächtlichste Volttische Heuchelei. Das hat ihnen selbst der Hansabund deutlich be- Witten. Der Staatssekretär behauptet, es gebe keine Selbstverwaltung ohne Staatsaufsicht. Die »ehren- amtlichen" Vorsitzenden der Berussgenoffewchasten sind nichts andres als konservative Agitatoren, die nur die Arbeiter verdächtigen. Und das Endziel dieser Bestrebungen? Man will den Ausbau der Krankenkassen aufhalten und die Leistuügen Herm- setzen. Wir lassen es uns nicht gefallen, daß Sozial demokraten von vornherein von den Stellung ausgeschlossen sein sollen. Die sozialdemokratische" Gewerkschaften haben sich immer bemüht, mit de» christlichen Gewerkschaften zusammen zu arbeiten- Wie kann da von Terrorismus die Rede sei"' Aber jetzt gehen die „Christlichen" zusammen mit k" Agrariern. Wer an der Seite der Rechten W kann kein Arbeitervertreter sein. Abg. Kulerski (Pole): Der Einfluß d" Arbeiter aus Anstellung deS Vorsitzenden ist gg und gar auSgeschaltet, das ist doch eine unerM' Sache. Die Mchrhettsparteien lassen sich einen un erhörten Mißbrauch ihrer Macht zuschulden komme". Das gibt der sozialdemokratischen Agitation nur neue Nahrung. Abg- Irl (Zentr.): Der Abg. Eichhorn b" streitet, daß die Sozialdemokraten nachschnüM Dabei kann man kaum eine Nummer eines soM' demokratischen Blattes in die Hand nehmen, in der nicht Leute, die im öffentlichen Leben stehen, in gemeiner Weise angegriffen werden. Der Red"" bespricht die Verhältnisse der Ortskrankenkasse >" München und wirft dem Abg. Eichhorn vor, daß" wichtige Punkte unterschlagen habe. München" Kassenangestellte agitieren in den sozialdemokratische" Versammlungen und reisen im Lande herum. Aqg. Cuno (fortschr. Vp.): Wir stimmen >" der Beurteilung des Materials über den MißbE der Krankenkassen mit der Mehrheit überein. W" stimmen den Vorschriften gegen den Mißbrauch Aber wir befürchten, daß die Freiheit der politische" und religiösen Betätigung gefährdet wird. Abg. Heine (wz ): Die Herren sagen alle, "" Gründe brauchen sie nicht zu nennen. DaS hg' ste haben keine. Ein Gewaltakt ist und bleibt A Von der Weisheit der Aufsichtsbehörden halte «? nichts. Sie war stets ein Hemmschuh. Alle M klärung von unsrer Seite prallt an den eberne" Stirnen der Verleumder ab. Alle Lügenkünste des NeichSverbandes sind umsonst gewesen. Kein Fall ist uns mg gewiesen. Lediglich ordinäre politische Ketzerrieche" hat vorgelegen. Ministerialdirektor Caspar: Die Mitteilung der verbündeten Regierungen sind unanfechtbar. 2" stützen sich auf die Berichte der Aufsichtsbehörde". Im Kieler Fall handelt es sich aber darum, g nicht weniger als 17 Personen entlassen und iE sozialdemokratisch Organisierte ersetzt worden sind. Ein sächsischer B und esratsb evoU mächtig ter wendet sich gegen einen HeineM Angriff auf ein sächsisches Schöffengericht. Abg. Potthoff (fortschr. Vp.): Di- Zg trumsredner haben die parteipolitischen ErwäMig über die Arbeiterintercssen gestellt. Die Ausnuk'!"? der Krankenkassen durch die Sozialdemokratie wen« von den Gepflogenheiten der Regierung und dn. bürgerlichen Parteien durchaus nicht ab. Die Erörterung schließt. Die Kommisfion^l schlüsse über die Vorstandswahl werden in zwei g. stimmungen mit 209 bezw. 208 gegen 101 StüniA bestätigt. Die Abstimmung über die Anstellung g Kassenbcamten ergibt die Annahme der KommissE, beschlüsse mit 208 gegen 103 Stimmen. Der Pg graph über die Dienstordnung wird mit 255 iE 53 Stimmen bei einer Enthaltung angenam«'"" § 412 über die Drittelung der Beiträge wird aNS" nommen, ebenso die 88 369 bis 371. Das Haus vertagt sich. . Erla «Wertteil ( MSfeiern Alveg fü: Wochen. Um sich « MM, r Um jeder KgM jeden k Ter j Mem do Schwab ^Mnien Mgkeit h ^Munq u Nächst ir Uvabing ASentral- M bei der Mnmeldu! Men Ir daß so .- Kürzst mldtnippen Lie Scheren gebrauch wü An Durch! U auch v Mim die T Mender S Mildere . Fianieriereg ^eren, dik werden und L im Bedl Wch zur Klegier Dra r WWarbtt zur ofiq Mmmt wir gebaute Muen konst Ar gab di Wgtauer s r-Wjgcht Mm in X^m soll. Mg ans m,Me und Naut. Dü M die Tsir Mentledi, " Mwindiqi Mm 2 ^inebauro Finals ; «erst leitet
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