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Ottendorfer Zeitung : 12.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191104129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110412
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-12
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.04.1911
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veulsch'itaMnlsche CrinkfprZche. Bei dem Festmahl, das zu (Men de« Leuttchen Kronprinzenpaares im römischen König?- valast stattfand, wechselten der König Viktor «manuel und der deutsche Kronprinz sehr herz liche Trinksprtiche, deren Bedeutung öder den Rahmen der üblichen Höflichkeitssormeln des halb hinauSragt, weil sie zeigen, daß der Emp fang, der dem Vertreter deS Deutschen Kaisers und deS deutschen Volke? in Italien bereitet worden ist, nicht „kühl und formell* gewesen ist, wie gewisse Blätter deS In- und Auslandes schreiben. König Viktor Emanuel hielt folgenden Trinkspruch: »Mit lebhafter Befriedigung entbiete ich Euer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit und Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Höhest der Frau Kronprinzessin «einen und Italiens Gruß in der Hauptstadt deS Königreiches. Ich sprech« Seiner Majestät dem Kaiser und König, Ihrem erhabenen Vater und meinem treuen Freunde und Verbündeten, «einen tiefempstmdenen Dank auS, der Eure Kaiserliche und Königlich« Hoheit beauftragt hat, her italienischen Nation und mir seine herzlichen Mückwünsche per glorreichen Jubelfeier zu überbringen, die Italien in diesem Jahre begeht, und uns einen neuen Beweis seiner Gefühle und derjenigen des deutschen Volke? gibt, die Has italienische Volk und ich von ganzem Herzen erwidern. Der Besuch Euer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit und Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin ist «ne Kundgebung und ein Unterpfand der iutime« Freundschaft Italiens u»d Deutschland-, die durch so viele Erinnerungen und durch die hoben Missionen dir Zivilisation und Kultur verbun^n sind, die sie im Laufe der Zeiten erfüllt haben, und die zu erfüllen sie in der Zukunft niemals unterlassen werden. Nach den -roßen, unter sich eng verknüpften Ereignissen, an? denen die Muhest Italien? und diejenige Deutschland? hervorgegangen sind, bat sich eine hsternationale Lage ergeben, die durch di« wirk sam« Mitarbeit de? Dreibunde? Europa eine lange Veriod« de? Frieden? aessHert bat und »och sichert * Der König trank darauf auf da? Wohl de? Kaiserpaare?, seiner Gäste und auf da? Gedeihen Deutschlands. Die «utwort de- Krouftrinze«. .Emer Majestät spreche ich meinen und der Kronprinzessin aufrichtigsten Dank aus für die lieben?würdigen Worte, die Eure Majestät an »ns gerichtet haben, sowie für den herzlichen und ehrenvollen Empfang, der uns bereitet worden ist. Nach der Begegnung in Mailand im Jahre 1875 hat mein Urgroßvater Kaiser Wilhelm I. dem unvergeßlichen König Viktor Emanuel ll. folgend«? Telegramm gesandt: -»Unsre Begegnung war ein Ereignis von ge schichtlicher Bedeutung, denn wir beid« sind von Gott an die Spitz« zweier Nationen gestellt worden, die nach langen Kämpfen ihre Eini- gung errungen hÄben. Mir und unsre Söhne müssen immer Fronde -leiben.** Das prophetische Kaiserwort hat sich verwirklicht. Dir Freundschaft zwischen den Herrscherhäusern und den Böllern hat sich die Generationen hindurch erhalten und im Verein «it Osterreich-Ungarn die Gestalt eines Bünd- zstffeS angenommen, da? seit länger al? dreißig Jahren zur Aufrechterhaltung deS Weltfriedens beigetragen hat, und »S ist ein neuer Beweis dieser Freundschaft, daß meine Frau und ich Heute Hs« find und Emen Majestäten di« Grüße und Wünsch« Seiner Majestät d«S Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin zur Feier deS 'fünfzigjährigen Bestehens deS Königreichs Marien überbringen können. Diese Wünsche «nir« hohen Elter» find auch der Ausdruck der Herzlichen Gefühle deS ganzen deutschen Volkes. Seit zehn Jahrhunderten verbunden durch die Zivilisation uno die Geschichte, haben Deutsch- Lwd und Italien fast zu derselben Zeit zur tz»itt schere »«d nationalen Einheit, »ach der sie so lange Zeit geschmachtet haben, s gelangen können. Da? deutsche Volk und sein i Kais« nehmen an den Geschicken de? verbündeten Italien aufrichtigen Anteil und wünschen ihm auch in Zukunft eine lange Zeit de? Gedeihens und Glückes unter dem glorreichen Zepter deS Hause? Savoyen.* D« Kronprinz trank darauf auf dar Wohl deS Königspaare? und Italiens. WM Politische Kunälchau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm wird in Korsu eine Abordnung d«s akademischen Senats von Klauienburg empfanaen, die ihm da? künst lerisch auSaesührte Diplom de? Ehrendoltorat? der Universität Klauienburg überreichen wird. " D« BundeSrat hat dem Antrag Württem bergs wegen Prägung weiterer Denkmünzen aus Anlaß der bevorstehenden Feier der silber nen Hochzeit de? Königs und der Königin von Württemberg angenommen. Den vom Reichs tag angenommenen Entwürfen eine? Gesetz«? bett, die Feststellung de? ReichShauSSaltrttat? für da? Rechnungsjahr 19 N, eine? Gesetze? bett, die Feststellung deS HauShaltSetats Mr die Schutzgebiete für da? Rechnungsjahr 1911 und eine? NeichSbesteuerungSgesetzeS wurde die Zu stimmung «teilt. " Die sogenannt« Nebenbahnvorlage wird dem preußischen Landtage unmittelbar nach der Osterpause zugrhen. Sie wirk die zweite Strecke der zu elektrisierenden Bahn Magde- bnrg-Büiersttd enthalten, ferner eine Forde rung für die Elektrisierung der schlesischen Ge birgsbahn von Lauban bi? Königszelt. Bei der erstgenannten Linie soll die elektrische Kraft durch ein staatseigeneS Kraftwerk in Bstterkeld im Anschluß an die dortige Braunkohlen gewinnung geliefert werden, während für die schlesische Linie die Lieferung der Kraft durch ein von den großen AekirizitätSaeselkschaften anzuleeend«? Kraftwerk, dessen Bestimmungsort noch nicht ganz sich« ist, geliefert werden soll. Urankrei^. * In Paris ist man einem angeblich schweren Hochverrat ans die Spur gekommen So weit sich bei d« Geheimniskrämerei der amt lichen Stellen ersehen läßt, sind schon vor läng«« Zeit drei Beamte de» Nu»- wärttgen Amte? unter der Beschuldigung, wichtige Dokumente entwendet zu haben, ver haftet worden, übereifrige Paris« Blätter wollen wissen, daß die Entwendung im Dienste Englands aeschehen sei, und daß «S sich um geheime Aktenstücke üb« M« okko handelt. Ran wird gut tun, da? Ergebnis der amtlichen Untersuchung abzuwarten. Hoffentlich handelt es sich nicht um eine neue Affäre DreyfuS. * Für die französisch« Armee ist eine neue, sehr einfache Feld uni form von graugrüner Farbe gewählt wordeu, die bei den dierjärriaen großen Manövern vorgetührt werden soll. Diese Maßnahme bedeut^ «in« völlig« Umgestaltung der äußeren Erscheinung de? Heeres, da die Waffenunterschiede lediglich durch die Farbe der RegimentSnummrrn be zeichnet werden. Vuglauv. "Im Unterhause war die Rede de? deutschen Reichskanzler? -über Abrüstung und Schiedsgericht abermals Gegenstand der Debatte. Auf eine Anfrage erklärte der StaaGstkretär deS Naßeren, Grey, daß er der Anregung des Kanzlers, zwilchen Deutschland und Eng land Mitteilungen üb« tum Fl»tt«n- bau auSzutaulchen, Folge leisten werde; denn « sei der Ansicht, daß damit daS Mißtrauen zwischen beiden Ländern immer «ehr beseitigt werden könnte. Italien. "Unter den mannigfachen Gesetzentwürfen, die der neue Ministerpräsident Giolitti in seinem Regierungsprogramm der Kammer an kündigte, nimmt allgemeine? Interesse dar Gesetz in Anspruch, das die Verstaatlichung der Lebensversicherung einführen soll. Als der neue Leit« der Politik dann ferner erklärte, er wolle in derWahlrechtSfrage keine kleinliche Regelung, sondern tiefgreifende Reformen, die das ganz« Balk am politische« Leben beteiligen solle, dmchb rauste langanhaftend« Beifall daS Haus. ES wird abzuwarten sein, wie weit Herr Giolitti die Verwirklichung seine? Programms durchführen kann. Portugal. "Nach ein« amtlichen Bekanntmachung find die Wahlen nunmehr auf den 23. Mai fest gesetzt und da? Wahlgesetz dahin abgeändert worden, daß gemeinen Soldaten, Unter offizieren und allen Zivilpersonen, die deS Lesens kundig sind, eine Stimme gewährt wird. Der Jnstizminist« hat dem Ministerrat ein Gesetz über die Trennung von Staat und Kirche unterbreitet, das demnächst veröffentlicht werden soll. RuHlauv. " Die RetchSduma hat von der Vorlage über die Gemeindeverwaltung den Artikel ange nommen, nach de« Juden weder an Ge meindeversammlungen teilnehmen noch zu Gemeindeverordneten gewählt werden können. Amerika. "Wie verlautet, ist dem Präsidenten Tast au? Anlaß der Unterzeichnung des Handels vertrages zwischen den Ber. Staaten und Japan durch Vermittlung deS ameri kanischen Botschafters in Tokio eine in herz lichem Tone gehaltene Botschaft d«? Kaisers von Japan -»gegangen. Taft «widert«, « schließe sich der vertrauensvollen Erwartung deS Kais«? an, daß der Vertrag dazu führen werd«, die Bande noch eng« zu schließen, die die Völker der Ber Staaten und Japans so lange schon in Freundschaft und Frieden vereinigten. — Auch hier dient die Sprache den Diplomaten wieder einmal dazu, ihre Gedanken zu ver bergen. Mit Zeppelin nach Zyitzhergen. Unter obigem Titel ist (bei Bong «. Komp., Berlins d« Bericht der Studienreise der deut sche« arktisch«» Zeppelin Expedition von Ge heimrat Prof. Dr. A. Miethe und Geheimrat Bros. Dr. H. Hergesell erschienen. Prinz Heinrich von Preußen, d« bekanntlich an der Expedition teilnahm, hat zu de« Werk ein klare?, seemännisch schlichtes Vorwort geschrieben, in de« « Zwecke und Ziel« der Expeditton klarlegt, und in dem eS u. a. heißt: .Die Schterdinger Katastrophe i« Jahre 1S08 rtef im deutschen Volke ein« Bewegung hervor, die klar «kennen ließ, daß da» Zevprlinsch« Luftschiff «icht »ur da? Werk «ine» genialen, zähe susharrrnde» Manne» war, sondern, daß diesem Werke auch ei« national«? Empfinden zugrunde lag, dessen Aus fluß in der seinerzeit gesammelt«» Spende S« zutage trat. Naturgemäß wurde somit da» Irrt «esse an d« Sustschiffahrt und im besonderen an de« System des Grafen Zeppelin wett üb« die Grenzen unsre? Reich«? hinaus erweckt und bildete dann läng«« Z«it den Gegenstand l«L- baft« Erörterungrn besonder? ttl dm weitesten Kreisen unsre» Volke». Ebenso begreiflicher weise «wartete «an große Erfolg«, die. wie man annahm, in kurzer Zeit sich verwirklichen sollten, ohne zu bedenken, daß di« Technik kotz ihr« hohe« Entwicklung nicht imm« imstande ist, de« menschlichen Seist« m gleiche« Tempo zu folgen. Wohl ab« bestand bei ernsten Mäunern der Wille, da? starr« Luftschiff - System Z«pv«lin - zu vttvollkommnen, um »S dann womöglich auch m den Dienst der Wissenschaft zu stellen, wie z. B. M Erforschung d« arktischen Regionen, wohl verftakdm, nicht zur Entdeckung des Nord pol», vi« leid« häufig fälschlich angenommen wird — denn ein solcher Plan hat nicht be standen, auch nicht ehe Took? und Pearys Unternehmungen bekannt wurden. D« Wunsch, unsern Erdball gründlich in allen Teilen zu erforschen, hat fett Menschen- gedenken bestanden »nd wird weiter bestehen. Ohne Zweifel gehör«« di« arktischen und ant arktischen Regionen zu jenen Tellen deS Globu?, die wegen ihr« widrigen klimatischen und sonstigen Verhältnisse dem Forscher die größten Widerstände entgegensetzen; daher lag der Gedanke nahe, diese Widerstände mit HMe deS Luftschiffes auSzuschalten, und »war zu d« fttr die Luftschiffe günstigsten Periode des Polarsommers. Die antarktischen Regionen kamen sür den gedachten Zweck nicht in Frag«, weil di« dort auch im Somm« herrschenden orkanartig« Wind« jeglich« Unternehmungen „zur Luft* un möglich machen, dahingegen schien die Er forschung der arktischen Regionen durchaus im Rahmen der Möglichkeit zu liegen und wurde deshalb ins Auge gefaßt. Dies« Studienreise «wie? sich als außerordentlich nutzbringeÄ, bot sie doch Gelegenheit, klimatische, meteoro logische, sowie geographische Studien anzustsllr«, auch die Beschaffenheit deS Volareise? ken«« zu lernen, und zwar unabhängig von de« augenblicklichen Stande d« Luftschifftechnik und unabhängig von der Frage, ob da» Projekt d« Erforschung der arktischen Regionen «it Luft schiffen jetzt oder später zur Tat wird, «it ei««« Wort, die Studienreise war Vorbedingung für daS geplante Unternehmen! Somit entwickelte sich der Gedanke einer Studienreise nach Spitzbergen bis an die Gr?«^ deS PolareiseS. ein Gedanke, der zur Tat wurde und dessen Ausführung im Juli,August deS Jahre? 1910 erfolgte. So entstand die Studienreise, an d«, um sie auch auf and«« Gebieten erfolgreich zu machen, deutsche Mä»»« d« Wissenschaft sich beteiligten. Im fern«« Verlaufe der Untersnchungm dies« Frage steN« sich da? Bedürfnis heraus, ungeachtet deS Studiums der einschlägigen Literatur und un geachtet der vorhandenen Erfahrungen arktisch kundig« Männ«, an Ort und Stelle eine« Eindrücke zu sammeln, um Möglichkeit oder Un möglichkeit deS Unternehmens gegeneinander ab« zuwäaen, und zwar auf de« buchtenreich« Spitzbergen, da? al? Operationsbafi» besonder geeignet «schien. In wie großer Nähr oder in wirf West« Feme die Verwirklichung de? Gedankens b« Erforschung der arktischen Regionen «ft HiHe von Luftfahrzeugen liegt, wird wesentlich ab hängig sein von dem Maße der Entwickln«! dies« Fahrzeug« zu Dauerleistungen, großem Aktionsradius und Unabhängigkeit vor techni schen Hilfsmitteln. Sind diese Bedingung« erfüllt, f» dürfte der Ausführbarkeit einer kulti schen Forschungsreise mit Luftfahrzeugen — System Zeppelin — nichts im Wege strh«. Sofer» staatliche Mittel fttr ein solches Unter nehmen nicht flüssig zu machen sein soL'S^ wäre zu hoffen, daß opferfreudige Ränn« fitz in d« Zukunft finden «erden, die bereit sind, «ine Kusturaufgabe löse« zu Helf«», die deutschen NamenS würdig ist.* unä flotte. — Die schwimmenden Lafetten, wie der SeemannSwitz die in den siebziger Jahren Ge bauten 11 Panzerkanonenboot« der Salamander- klasse nannte, sind jetzt völlig au? uns»« Marine verschwunden. „Mücke*, „Krokodil*, „Skorpion* und „Natter" sind al? die letzt« au?qem«zt worden. Die unscheinbaren KrugS- schiffe führten ein größere? Seschützkaliber, aV selbst die Rieienschlffe der Nass« iklaffe e? avb> weisen, ein SO,3 Zentimeter G-schütz. Bei de« geringen Lerdrang war «in sichere« Feuern b« einige« Seegang unmöglich Seit 1900 fand« die Panzerkanonenboote keine B««endung i« aktiv«» Dienst. Jetzt komme» di« veraltet« Schiffe unter den Hamm«. Von uncl fern. X Ei« „ehrlicher" Fiaver. Eine groß« Freude ist dem pensionierten Oberpostschaffner R. in Hünfeld zuteil geworden. Lor kb«r zwanzig Jahren, al» « noch Briefträger in Marburz war, ist ihm auf unerklärliche Weise in Au?« Übung seines Berufe? ein Hunderlmrrkschr« abhanden ««kommen. Dieser Tage erhielt nmr R. einen Brief mit 120 Mk. Einlage, wori« der anonyme Absender die seinerzeit „geliehen« 100 Mk. dankend zurückschickt uno den Adressat«« bittet, di« weiteren 20 Mk. alS Ostergabe aa« nehmen zu wollen. O Orluls Vrenck. 17s Roman von Paul Trabet». GsrNeg«»«.) „Er will sich betäuben, ja vielleicht aufreiben — « hat eine unglücklich« Liebe in sein« Heimat, in Deutschlandl* erklärte Fräulein Zindler. Alle« Blut schoß plötzlich Ursula zum Herzen, daß fie einen bohrenden Schmerz dort füblte und ihr Antlitz sich entfärbte. Nickt allein die Worte ihrer Begleiterin waren schuld daran; nein, im selben Augenblick hatte auch Wiaand, den Weg unten verlaffend, eine Schwenkung gemacht, und kam herauf, gnade auf sie zu. Er hatte sie, «it seine« zu Boden gesenkten Blick, offenbar »och gar nicht hi« in »er Taxu?nische bemerkt. „O — fein I Er kommt M »»« h« l* froh- lockte leis« Fräulein Zindler. Mit einer hastigen Bewegung fuhr Ursula von der Bonk empor, so daß ihre Begleiterin sie überrascht an sah. Um jeden Argwohn ab- zitterten, zog Ursula schnell die Uhr au? dem Gürtel. „Mein Gott, gleich zwölf! Da wird mein Monn schön auf mich warien.* Und sie machte Miene, sich eiligst von Fräulein Zindler zu verabschieden. In diesem Augenblick ab« stutzt« Wigand nvd »«lono^mte seine Schritte. Das plötzliche «uisvringen Ursulas hatte fein« Blicke nach der N sch« gezogen. Er erkannie die beiden Damen, und sofort erkannt« «r die Situation. Natürlich I Ursula, die ihm seit jenem ersten unvermeidlichen Begegnen konscquent aus dem Weg« gegangen war, wollte bei sein« Annähe rung schleunigst entfliehen. Ein Ausdruck tiefst« Bitterkeit erschien einen Moment lang auf seinem Geficht, und sein Auge suchte ärS Ursulas: Keine Sorge! Ich will dich «icht vertreiben. Ich gehe schon Wied« meine? Wege?. Ab« schon im nächsten Augen blick, während « nur de« Damen aus der Entfernung «ine leichte Derbenaung »um Gruß machte, nahmen feine Züge em« Miene kalt« Verachtung an. Die Frau da sollte nicht denken, daß er etwa absichtlich eine Begegnung mit ihr gesucht habe. O nein ! Dazu war ihm jede Neigung benommen, nachdem er ihren wahren Charakter, ihr falscher Spiel damal? endlich durchschaut hatte. So hiev Wigand denn allmählich seine Schritt« ga«z an, ftrhr sich üb« die Stkn, wie jemand, de« plötzlich etwa» einfällt, und ging dann, ««kehrend, mit straffer Haftung, schnell zurück, nach der Dependance hinüber. „O, wie schade!* Stark enttäusckt rief e» Fräulein Zindler au», dem sich Entfernenden mit Blicken lebhaftesten Bedauern? nachschauend. „Ich hatte «ich gefreut, ein paar Minuten «ft ihm zn verplaudern. — Ab«, waS mag « nm habe«? Ist es Ihnen nicht auch ausgefallen,* sie wandte sich plötzlich an ihre Begleiterin, „seine Miene wurde mit einem Male ganz finster. Was wag ih« nm so plötzlich durch d«n Kopf geschossen sein?* D« arglos fragende Blick deS jungen Mädchens drohte Fran Ursula doch zu ver wirren. „Ich habe nichts bemerkt," wich fie a«S. „Sie haben fich wohl getäuscht. — Ak« Sie müssen «ich wirklich mm entschuldig««,* ver abschiedet« fie fich schnell, „mein Mann wird sonst ungeduldig. Auf Wiederseh«, liebe» Fräulein Zindler.* Eilig ging fie davon, dem Haus« M im tiefsten Innern verstört. Dieses flüchtige Be- gesnen, der einzige, ab« so beredt« Blick Wigands hatte ei« qualvolle Jagd ihr« Ge- danken hervorgerufen: Hatte di« klein« Schwätzerin da eben wirklich recht gehabt — litt Wigand wirklich so unter der Zerstörung seiner Hoff nungen, unter de« Verlust ihr« Person? Ab« wenn — waS hatte da dies« Blick zu bedeut« gehabt, dtes« nur allzu deutliche Ausdruck ein« kalten Verachtung. W« löste ihr da» Rätsel, da» ihre Geel« bi» zmx Srmrd «lfzuwühl« drohte? 12. „Fred, ich bitte dich »och einmal herzlich — laß mi» nicht heute hmrmterg«h«n. L» eS mir zuliebe i* Frau Ursula Lat m fast fleh«dE To« den Gatt«, der bei sein« Absicht beharrte, an de« geselligen Beisammensein tett-rm-hm««, das heute abend die Pensionär« daS Hauses »«einen sollte. „So? Soll« wir also Wied« de« Abend hier stumpfsinnig auf de« Zimm« hocken? Nein, da? kamst du wahrhaftig nicht von mk verlangen." „Ab« Feed I Du weißt doch warm«. Heute abend ist ein« Begegnung mit Wigand sich« unvermeidlich.' „Nan, und wenn? Zum Kuckuck, wa" ist da writer? Mm: drischt »in paar kon ventionelle Phrasen und fettig ist die Sach? Darum »»erde ich doch nicht auf die einzig Zerstreuung verzichten, die man in dies« g»«' verlassenen Bude hat.* Ursula Drenck sah den Satt« mit ei«^ schmerzlichen Blick an: Was hatten die Jährt de? Leid«? anS ihm gemacht l Wo war daS Zarte, Ritterlich« an ihm geblieben. AL« sie dachte daran, daß « eben ein KraalC war, est, Unglücklicher, d« ein grausam^ Schicksal erbarmungslos unter die Urho trat! so erwidette sie denn in Güte: „Wenn es dir selbst auch schon nicht? «acht, Fred, so denk' doch «in wenig an Kannst du dir den» wirklich nicht vorstelle«, »st furchtbar mk «in gesellschaftliche? Zasammenf»? «ft Wigand sein m«ß?* Ursula Kat bittend zu de« Gatte«, A abgewandt, im Faukml saß »nd M während dies« Unterhaltung damit beschäftigt«, seine wohlgepfiegten Fingernägel sorgsäM S" Polieren. Mit Msammengezogen«, Augenbrauen bM« «r jetzt eine» Moment unentschlossen aus Fingerspitzen; er schwankte, ob «ihr nicht »achgeben sollte. Noch einmal regte sich bei ib^ wenn auch schwach, ein Erfühl, das ih« map«? sem« Frau diese Rücksicht nicht zu versag Ab« stärker war schließlich doch der G^oftiwn da? Bedürfnis nach Zerstreuung »nd Aufh«^ rung. Mein Gott, was hatte « denn eig«^ sich noch von seinem jämmerlichen Leben, « da nicht die paar Gelegenheiten auSmitz* Di« sibe«< i chambur« im / »Ml 11539 Weniger U »le Zahl , > SAV) meb" a A berücksichtige 'K dereonqenl 85t) P«sl regenäb« ^ weniger a Oberen! i« ! Wn 183 sm Aukwa Maum des l scharf? s ^»bliche L °ul Lie Emst P P., brr ,7 'eben ist. den k M Leich ! der Tistüm Ml in den ? ? »unLM ni Mte, dast d kb-- mEr «nd nie« mehr kimpiäng« sM., kränke! Wuchang Ne»»tkug«l Üben war. Mvunde s U-' « war Ar bald ein O* mit Oper »in davon er- dm? die dr MM Nwar, » «f ttn- z^nd der ii^ Stück Dab L? kirrte in i^de S Röck . ^gs «ft /Q*'» dem ä^wdeverfte HÄL k "dd datzino FL Wsrwvrf« sch, ^-ul«h p^^ust« «°Idbe reichst Unt ^^al» i! N «änne LKL greinen s'ch . ^ehim d» 'Ann, li / )!.,> Se kannst s>". Sc ^Tlxaud dA« ni zL Kn wi du sel! de st ich "As zu sie den w« m Ze st. fi diV;a rft Üe>l u»k dLN sAy'PP«, da suchend L'hre Hü, 1 sA Wollt« wieder
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