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Wilsdruffer Tageblatt : 18.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194006186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400618
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-18
-
Monat
1940-06
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.06.1940
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Nlliiärischen und politischen 'Zusammenbruch Frankreichs be deute. Die Folge dieses seit Kriegsausbruch bedeutsamsten Er eignisses seien unabsehbar. So schnell wie noch nie zuvor eine Nachricht von den Er eignissen auf dem Kriegsschauplatz verbreitete sich die Erklärung Pötains in Schwedens Hauptstadt. Die Spätabendblätter be richteten in riesiger Aufmachung darüber. „Aftonbladet" schreibt, die Regierung PStain-Weygand habe jetzt die schwere Aufgabe, einen Ausweg aus dem Chaos zu suchen, in das die Politik der Westmächte geführt habe. Petains Erklärung und die Meldung über die bevor stehende Zusammenkunft zwischen dem Führer und dem Duce habe auch in Norwegen das allergrößte Aufsehen erregt. Nun mehr, so sieht man hier ein, ist allen englischen Beschönigungs versuchen und Verdrehungen entgegen an einem deutschen Sieg nicht mehr zu zweifeln. „Frankreichs Widerstand ist gebrochen" — das ist die An sicht, die man nach Petains Erklärung in Holland überall hört. Allgemein geht die Auffassung dahin, daß es sich hierbei um mehr als den Zusammenbruch einer Großmacht handele, son dern darüber hinaus um den Zusammenbruch eines Svstems. Prag kam die Meldung von Petains Erklärung über Frank reichs militärischen Zusammenbruch, obwohl die letzten Nach richten noch größere deutsche Erfolge erwarten ließen, doch völlig überraschend. Vor den Zettungsaushängen stauten sich die Men schen. Die Sonderausgaben der Blätter fanden riesigen Absatz. Mit Ueberschriften wie „Frankreich muß die Waffen nieder- lcgen" und ähnlichen würde dem tschechischen Volk das folgen reiche Ereignis kundgetan. Roch häufiger als bei früheren Ge legenheiten hört man gerade vom einfachen Volk, daß die west lichen kapitalistischen Mächte nun die gerechte Strafe für die Entfesselung des Krieges treffe. Die von Tag zu Tag merklich zunehmende Bewunderung für Deutschlands unüberwindliche Wehrkraft hat sich in Un garn noch mehr gesteigert. Die Erinnerungen an die Waffen brüderschaft im Weltkrieg finden lebendigen Ausdruck, so z. B. auch in der Parlamentssitzung am Montag. In der ungarischen Öffentlichkeit erinnert man, da nun die Hakenkreuzsabne über dem Versailler Schloß wehe, auch an die Schmach von Trianon, die Ungarn habe erdulden müssen. Wie immer beim Eintreffen sensationeller Meldungen, so sammelten sich auch am Montag in Lissabon vor den Zeitungs gebäuden dichte Menschenmengen, um die Botschaft Petains an das französische Volk und die deutsche Meldung über die bevorstehende Zusammenkunft Führer-^Duce zu lesen. Mit voller Bewunderung äußert sich die Menge über die Waffen erfolge der deutschen Wehrmacht. Der militärische Zusammenbruch Frankreichs, wie ihn die Rundfunkansprache Petains nicht deutlicher zeichnen konnte, wurde in Mexiko über Neupork bekannt. Die Nachricht davon verbreitete sich wie ein Lauffeuer und löste gewaltige Sensation aus, besonders als noch Hw Meldung aus dem Führerhaupt quartier eintraf. In Brasiliens Hauptstadt, wo die Erstausgaben der Mon- kagsblätter noch zum Teil Nachrichten von einem angeblichen weiteren Widerstand der Franzosen in der Maginotlinie ge bracht hatte, wirkte die Rundfunkansprache Petains besonders sensationell. Schleunigst gäben die Blätter Sonderausgaben heraus, die mit Niesenlettern die wahre Lage in Frankreich schilderten. Durch das übliche Sirenengeheul wurde von den Zeitungen in Buenos Aires Petains Erklärung angekündigt. Dies Er eignis hatte hier aufwühlende Wirkung. Kapitulation von Metz VA8. Führerhauptquartier, 17. Juni. Die Festung Metz hat sich heute nachmittag einer deutschen Abteilung ergeben. Die Festung Metz war die Hauptstadt des ehemaligen deutschen Regierungsbezirks Lothringen und wurde nach dem Frieden von Versailles zu dem französischen Departement Mouselle geschlagen. Sie gehörte mit zu den stärksten Stütz punkten der Maginotlinie und war von einem Kranz von Forts umgeben. Während Metz allen Belagerungen in den Freiheitskriegen standgehalten hatte, mutzte die Festung am 27. Oktober 1870 nach einem gescheiterten Durchbruchsversuch kapitulieren. Damals fielen dem Prinzen Friedrich Karl drei Marschälle, 4000 Offiziere und 173 000 Mann in die Hände. Die Uebergabe der starken Festung an eine deutsche Abteilung ist ein Weiterer Beweis für den vollkommenen Zusammenbruch der französischen Armeen. Oeuifche Heldeniaien in Frankreich In schärfster Verfolgung stoßen unsere Truppen dem zu- lückflutenden Feinde nach. Immer wieder gelingt es, durch »litzschnelles Zupacken für den weiteren Fortgang der Ope rationen wichtige Geländepunkte zu besetzen. So nahm der bereits einmal im OKW.-Bericht genannte Kommandeur eines Schützenregiments. Oberstleutnant Balck, seiner Division weit voraus, in kühnem Handstreich Flugplatz und Stadt St. Didier, vernichtete dort mehrere Flugzeuge und machte weitere große Beute. Ein Panzerregiment unter Führung seines Komman deurs, Oberstleutnant Eberb ach, besetzte im letzten Augen blick vor der Sprengung durch den Feind eine äußerst wichtige Seinebrücke. Das sind nur Beispiele für unzählige andere ähnliche Taten. Zeichen völliger Verwirrung Sieben Eisenbahngeschütze erbeutet. Der Feind ist auf feiner Flucht an vielen Stellen nicht mehr in der Lage, sein Kriegsmaterial mitzuführen. So wur den bei Sens, südostwärts Paris, sieben Eisenbahn geschütze erbeutet. Von 20 angreifenden Panzern 15 vernichtet. Die Stoßkraft der deutschen Truppen hält unvermindert an. So gelang es einer Infanteriedivision in den letzten Tagen, ber einem verzweifelten, mit Panzerkräften geführten französischen Gegenangriff von 20 angreifenden Panzern 15 zu vernichten. Aus dem Urlauberzug in Gefangenschaft. Die völlige Verwirrung, die bei der französischen Füh rung besteht, beweist folgendes Erlebnis: Als eine Panzer division den Bahnhof von Besancon besetzte, lies in dem- selben Augenblick der fahrplanmäßige O-Zug aus Mar seille ein. Viele Urlauber, darunter zahlreiche höhere fran zösische Offiziere, waren auf das Erscheinen deutscher Trup pen so wenig vorbereitet, daß sie die Deutschen für Engländer hielten. Sie wurden gefangengeuommen. BrLiische Knüppelherrschasi Verhaftung des ägyptischen Generalstabschefs Der ägyptische Gesandte in Rom, Murad Sid Ahmeo Pascha, der seiner Regierung dringend ger- - hatte, aus dem Kampf gegen Italien herauszubleiben, nfalls er zurücktteten werde, ist nach der Schweiz abger Ler ägyp tische Generalsstabschef Aziz Al Masri Pascha, der gleich ihm scharf aniibritisch eingestellt ist. ist von den Englän dern verhaftet worden. Erfolgreich« Lußakiionsn Italienische Angriffe auf feindliche Flottenstützpunkte und Flughäfen. — Unternehmungen gegen die englischen Streikräfte in Nordafrika in vollem Gange. VM. Rom, l7. Juni. Der italienische Wehrmacht bericht vom Montag Hai folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Luftwaffe hat am gestrigen Tag die Flotten stützpunkte und die Flughäfen von Malta, Korsika und Tunis mit Bomben belegt. Im Luftkampf wurde ein englischer Jäger abgeschossen. Die feindliche Luftwaffe hat sich auf einige Einflüge, fast immer mit verhältnismäßig wenig Flugzeugen, be- fchränkt und dabei besonders nachts auf Städte und auf offenes Gelände Bomben abgeworfen. In Savona werden bei der Zivilbevölkerung ein Toter und einige Verwundete gezählt. In Cagliari hat der feindliche Angriff Schaden an einigen Hallen des Flugplatzes an- gerichtet, sechs Mann des technischen Personals sind tot. Etliche 30 wurden verletzt. In Palermo hat sich die feindliche Fliegerformation beim Start unserer Jagd flugzeuge zurückgezogen und auf den Angriff verzichtet. In den Alpen immer stärkere Tätigkeit unserer Aufklärungsabteilungen. In Nordafrika sind zu Lande, in der Luft und zur See Aktionen gegen die englischen Streitkräfte mit günstigem Ergebnis in voller Entwicklung. In Lstafrika »msangreiche Tätigkeit unserer Luft waffe gegen Flotten- und Luftflotten Stützpunkte im Sudan und in Kenia mit beträchtlichen Ergebnissen: Einige Flugzeuge wurden am Boden zerstört und Schaden an den Anlagen angerichtet; einige Einflüge des Feindes haben Schaden an den Anlagen und in Dire Daua an der Bahnlinie verursacht. Ml» Vir» Mi« Lrdmm! lein Paris kurz nach ver Belevung — Greuelmärchen verblassen Die französisch« Hauplstavi machte einen Wien Einoruck. Etwa zwei Millionen Einwohner smo vor oem Einmarsch ver veurschen Truvven aeilüchiei bzw vurch sie iranzösikche Re gierung evakuiert worven. In erster Linie haben alle Bewoh ner. Vie Fahrzeuge haben, Vie französische Hauptsiav» verlas sen. Deshalb üno natürlich oie guien Wohnviertel verödet, wäbrenv vre Vorstädte belebter kinv Die Greuelmärchen ver französisch englischen Propaganda haben leiver eine oeranige Wirkung gehabt, daß die zurückgebliebene Bevölkerung sehr verschüchtert ist uns zum Teil noch m ven Kellern sitzt. Tie aus der Straße angeirossenen Bewohner beantworten kehr willig Fragen und laufen teilweise neben den deutschen Trup pen und Fahrzeugen her Allmählich kommen mehr und mehr Neugierige aus die Straßen, durch oie oie Deutschen in dop- petren Kolonnen ziehen. Von amerikanischer Seite wurde un seren Berichterstattern erklärt, vaß Vie Bevölkerung einen sehr guten Eindruck von den deutschen Soldaten und ihrer Diszi plin hat. Die U-Bahnen fahren noch nicht, ebenso nicht die Om nibusse, denn sämtliche Fuhrwerke sind außerhalb von Paris. Die Wasserversorgung ist gesichert. Auch das elektrische Licht ist in Ordnung. Größere Sabotageakte sind von der Bevölke rung nicht verübt worden. Besondere Kommandos ver Fran zosen haben lediglich die Oeltanks in Brand gesetzt. Ueberall steht man jetzt die französische Polizei. Vie sich zur Verfügung gestellt hat und den Verkehr reaelt. Auch die berittene Polizei tut ihren Dienst. Der allgemeine Eindruck ist, daß in kürzerer Zeit wieder völlige Ordnung eintreten wird. Düstere Stimmung in England Zwangsmaßnahmen in zwölfter Stunde. Je mehr sich das Verhängnis über Frankreich und seinen Armeen zusammenziehi, um so düsterer Ivird die Stimmung in England. Die ungeheuren Erfolge der deutschen Waffen im Westen haben aus die Engländer einen geradezu nieder schmetternden Eindruck gemacht. Nach dem Bericht eines Stockholmer Blattes herrscht in London tiefste Nieder geschlagenheit, die noch dadurch erhöht wird, daß immer mehr Ausländer England verlassen. So haben etwa 200 in England ansässige Schweden sich mit dem Depotfahrzeug „Patricia" in ihre schwedische Heimat zurückbegeben. Jetzt, wo cs zu spät ist, fallen den Engländern alle Sün den bei. Jetzt klagen ihre Zeitungen an. daß man sich unver zeihliche Nachlässigkeiten hätte zuschulden kommen lassen. „Wir roaen es vor. Geld rn machen, anstatt Männer zu erziehen. Aus Merer Seirnat. Wilsdruss, am 18. Juni 1940. Spruch des Tages Der Führer ist ein Mann der Praxis und ein Gegner aller Phrasen einer frontfremden Studierstubenstrategie. Hermann Göring zur deutschen Presse am 20. 5. 1940. Jubiläen und Gedenktage 19. Juni 1884: Der Maler Ludwig Richler in Dresden gest. — 1933: Verbot der NSDAP-, SA. und ff in Oesterreich. Sonne und Mond: 19. Juni: SA. 4.3b, SU. 21.26, MU. 4.32, MA. 20.37 Uhr. Mond in Südwende. Mich darf nicht sauer werden! Milch ist ein Nahrungsmittel, das besonderen Schutz vor Wärme, scharfen Gerüchen, Staub und Fliegen verlangt. Man muß Milch in sauberen. nich> porösen Gefäßen aufbewahren, damit keine Säurebakterien in die Töpfe eindringen und ein rasches Sauerwerden verursachen können Die Töpfe darf man nicht verschließen, denn Luft muß hinzulreten können Zum Schutz gegen Fliegen und Staub decken wir ein feines Haar sieb oder ein sauberes dünnes Tuch darüber Die Küche ist wegen der Herdwärme und der Kochdämpfe für die Aufbewahrung von Milch ungeeignet, natürlich sind es auch die Wohnräume Man stellt die Milch am besten in die Speisekammer nahe ans Fenster, wo immer kühle Luft herankommt: scheint in die Kammer Sonne, dann soll die Milch wenigstens nachts dort stehen Noch besser ist es. wenn wir die Milch im Sommer in den Keller stellen können, der allerdings sauber und geruchlos sein muß, da Milch gegen Gerüche sehr empfindlich ist, sie annimmi oder dann auch schneller sauer wird Im Sommer empfiehlt es sich besonders die Milch sofort abzukochen, da sie an heißen Tagen oft bis zum Abend sauei weiden kann Um ein Anbrennen zu ver hüten wird der Tops vorher mit kaltem Wasser ausgespütt Auch sollte man möglichst immer den gleichen Tops dafür verwenden' Ist wirklich erstmal Milch sauer geworden, dann verwenden wir sie zum Anrühren von Tunken, essen sie als Dickmilch oder stellen sie zu Quara aus. Wir kauften uns Vergnügungen an 'Stesse von Sichersten. Die größte Prüfung in unserem Leben steht uns daher jetzt be vor." So schreibt die Londoner Zeitung „Sunday Expreß" ln bitteren Klagetönen. Jetzt, in zwölfter Stunde, werden allerlei Maßnahmen ge plant, die das Versäumte nachholen sollen. So soll so schnell wie möglich die zahlenmäßig« Stärke der englischen Armee er höht werden. Der Minister für Flugzeugproduktion hat die Arbeiter in Lancashire durch Bekanntmachungen in Kinos oder durch die Polizei zu einer Sonderarbett während des Wochenendes in ihre Werkstätten geholt. Aus alle diese Weise will man den völlig unzureichenden Rüstnngsstand noch schnell verbessern. Dabei mutz das englische Parlament zugeben, daß die rü st ungs mäßige Vorsorge Eng lands so ungenügend ist, daß man nicht einmal die aus Flandern geretteten Divisionen neu ausrüsten kann. Schon kündigt ein Londoner Blatt an, daß der Munitions« skandal von 1940 sehr viel schlimmer sei als der Skandal von 1915. — Späte Erkenntnisse. Erkenntnisse, die nichts ändern werden an dem Schicksal, das sich auch an Ena» land vollziehen wird! Höchster Spamenorden für Mbenirop Kette des Ordens vom Joch und den Pfeilen — Dank deS Reichsaußenministers ' In einer Stad, im Westen, 14. Juni. — Im Auftrag des spanischen Staaischefs und Generalissimus Franco über reichte der Chef des spanischen Generalstabs. General Vigon, dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop die höchste spanische Auszeichnung, die Kette des Ordens vom Joch und den Pfeilen. Der Reichsaußenmtnister hat General Franco daraufhin folgendes Telegramm gesandt: „Euere Exzellenz bitte ich, meinen aufrichtigsten Dank für die mir zuteil gewordene hohe Ehrung durch die Ueberreichung der Kette des Ordens vom Joch und den Pfeilen durch den General Bigon entgegen nehmen zu wollen Ich erblicke darin ein neues Zeichen der engen Verbundenheit und der traditionellen Freundschaft zwischen Spanien und Deutschland." * Die Kette des Ordens vom Foch und den Pfeilen ist eine Auszeichnung, die bisher in Deutschland nur dem Geueral- seldmarschall Hermann Göring verliehen wurde. Soivsetnoten an Lettland und Estland Gegen die „baltische Allianz" — Besetzung wichtiger Punkte K Wie aus Moskau amtlich verlautet, hat dir Sowjet regierung an die Regierungen von Lettland und Estland gleichlautende Nolen gerichtet, in denen ähnliche Forderungen vorgebrachi werden wie die bereits von Litauen angenom menen In den Roten an Lettland und Estland stellt die Sowjet regierung fest, daß diese beiden Staaten die sogenannte bal- itsche Allianz nach der Unterzeichnung der Beistands pakte mit der Sowjetunion nicht aufgehoben, sondern im Gegenteil verstärk- hätten durch die Einbeziehung Litauens in dieses Bündnissystem und durch den Versuch, auch Finn land zur baltischen Allianz hinzuzuziehen. Die Sowjetregierung könne diese Politik, die dem im Herbst vorigen Jahres ab geschlossenen Beistandspakt zuwiderlause, nicht unbehelligt zu- schauen, um so mehr, als sie selbst ihre aus den Beistands pakten resultiercndeü Verpflichtungen auf daS genaueste ein- aebalten habe. Die Sowjelregierung sehe in der baltischen Allianz nicht nur eine Gesahr, sondern auch eine direkte Be drohung gegen die sowjetischen Grenzen. Infolgedessen betrachte die Sowjetregierung folgende Mindestforderungen als unbedingt notwendig: 1. die Bil dung einer neuen Regierung in Lettland und Estland, die fähig und willens seien, die Bedingungen der Beistandspakte ehrlich durchzuführen: 2. den freien Einzug für die sowjeti schen Truppen nach Lettland und Estland zur Besetzung der wichtigsten Punkte der beiden Länder, um die Durchführung der Beistandspakte zu garantieren. Am Sonntagabend haben, wie weiter mityeteilt wird, die Gesandten Lettlands und Estlands dem Regierungschef und Außenkommissar Molotow das Einverständnis ihrer Regie rungen zu den Forderungen der Sowjetregierung mitgeteilt. Oie neue litauische Regierung Amtlich wird in Kowno die Liste der neuen litauischen Regierung bekanntgegeben: Ministerpräsident: Justas Pa- leckis; Vizeministerpräsident und Außenminister: Kreve- Mtckevicius, übernimmt gleichzeitig das Amt des Ver- tehrsministers (bisher Finanzministeri; Landwirtschaftsmini, ster: Mickis, übernimmt gleichzeitig das Amt des Innen ministers: Justizminister: BakarkliS; Kriegsminister und Oberbefehlshaber: General Vitkauskas (bisher Ober befehlshaber); Gesundheitsministerium: Dr. Kogan (neues Ministerium). Kofsn-3eit Ringsum in den Gärten stehen sie jetzt oder bald in voller Pracht, die roten und wextzen Rosen, seltener ihre gelben Schwestern. Sie erinnern daran, daß der Sommer seinem Höhepunkt nahe ist. Sie ist zwar ein Fremdling auf deutschem Boden, die königliche Rose; aber wer wollte sie noch missen? Schon die Völker des Altertums wußten sie zu schätzen, schon sie schwelgten in Rosendüften. Von altersher war die Rose die Blume der Liebe und Freude. Sie wurde schon bei den ersten Völkern der Geschichte zum hochzeitlichen Schmucke gewählt. Manche Legende Weitz von der Rose zu berichten. Wie einst die Heiden ihre Götterbilder mit Blumen schmückten, so schmück ten auch die Christen ihre Gotteshäuser mit den Blüten der Rose. Trotz dieser Verwendung im religiösen Leben ist doch die Königin der Blumen zu allen Zeiten die Lieblingsblume der liebenden Menschenkinder geblieben. Rose und Liebe waren von jeher zwei schwer zu trennende Begriffe. Und Tannhäuser sagt: „Wes Herz vor Liebe brennt, der soll einen Kranz von Rosen tragen." Aber die Rosen mahnen auch an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Heute duften sie noch, in der Nackt entblätterte sie ein Wind. Darum hat das Wort Geltung: Pflücke Rosen, wenn sie blüh'n; Morgen ist nicht heut'. Keine Stunde laß entflieh'»; Flüchtig ist die Zeit! Zweiter Reichswerbetag für das Kinderturnen. Der Reichssportführer hat in Vollzug des ihm vom Führer gegebenen Auftrags, ein Volk in Leibesübungen zu schaffen, auch die Leibeserziehung des Kindes in Angriff genommen. Der NS.-Reichsbund für Leibesübungen wendet sich nunmehr mit einem Zweiten Neichswerbetag für das Kinderturnen a m 2 9. und 30. Juni l940 an die Oeffentlichkeit, insbeson dere an die,Eltern. Die große Organisation des NSRL. mit ihren 50(tO0 Vereinen verfügt über eine gewaltige Zahl von Uebungsstätten, von denen allein mehr als 10 000 eigene Ver einsankagen sind. Alle diese Einrichtungen mit vielen tausenden sachkundiger Helfer und Helferinnen können dem Kindertnrnen restlos nutzbar gemach! werden. Der NSRL. umfaßt in seinen Kinderabteilnngen die Kinder bis zum Eintritt in die Jung volk- und Jungmädelgruppen. Für das Kinderturnen sind im allgemeinen Stunde» voraeleben
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