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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. ' Redigirt von den verantwortlichen Redacteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. ° ' Verla, von E. Förster in Pulsnitz und LH. A. Hertel in Radeberg. Mo. 5Te Freitag, den rs. Decembcr, 18Ä4. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Ps. prrivnamvrsaüo. — Bestell« «logen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pft.migen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Dien-« tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis DienstagsNachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus« -eber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Gunther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Dresden Albrechtsgassc Vb. parterre-, so wie alle Pcstämter an. Aufforderung an die wissenschaftlich gebildeten Thieraerzte. In Betracht, daß ein großer Theil des Materiales, welches die Ausübung der Thierheilkunst dem aufmerksamen Thierarzte in reicher Maaße darbietct, für die Wissenschaft und Kunst der Vetcrinärmedicin, sowie für die Kenntniß des Landes in Beziehung aufViehzucht und Landwirlhschaft verloren geht, in Betracht ferner, daß die Kenntniß der Viehseuchen und anderer Thierkrankheiten, .ihrer Ursachen, ihrer Verbreitung, ihres Verlaufes und ihrer Heilung nach nur dadurch zu ermöglichen ist, daß von allen im Lande prakticirendcu Thierärzte» die Nachweisungen darüber mit Gewissenhaftigkeit gegeben werden und den oberen Behörden zum Behuf einer lichtvollen Zusammenstellung zur Verfügung stehen, fordert das Ministerium deS Innern die sämmtlichcn wissenschaftlich gebil deten Thierarzte des Landes hierdurch auf, die von ihnen gemachten Erfahrungen über krankmachende Einflüsse und ihre Beziehung zu den wirklich vorkomwenden sporadischen, epizoonschcn und einheimischen Krankheiten, über die erfolgreichste Behandlung dieser, über ncuentdeckte oder wieder zur Geltung gebrachte Curmethoden und Heilmittel, über NahrungS-und Fütterungs-Verhältnisse und deren Einfluß auf Gesundheit und Krankheit der landwirthschaftlichen Thiere zu sammeln und den betreffenden Bezirksthierarzten in felbstgewahlten, jedoch mit Bestimmtheit einzuhaltendcn Fristen einzusenden. Die BezirkSthierärzte werden derartige Mittheilungen bei Ausarbeitung ihrer eigenen Vierteljahres« und Jahresberichte sorgsam benutze» u nd sie als Belege derselben dem Ministerium in Urschrift angcschlossen übersenden. Dieses wird alSdann durch Vermittelung der Thierarzneischule «Heils für angemessene Verwendung dieser thierärztlichen Berichte in wiffcuschafllichcr und statisti scher Hinsicht Sorge tragen, lheüs aber auch selbst Sich durch dieselben in den Stand gesetzt sehen, die wissenschaftliche und praktische Befähigung der einzelnen Thierärzte im Lande und das mehr oder minder sich kundgebende Bestreben derselben, in ihrem Fache sich fortzubildcn, kennen zu lernen und hierin einen Maasstab finden für die bei künftiger Besetzung der BczirkSthierarztstellen und bei Lr- theilung wichtigerer Auftrage im Fache des VcterinärwesenS von Ihm zu treffende Auswahl. Das Ministerium des Innern erwartet daher von allen wissenschaftlich gebildeten Tbicrärzten deS Landes, daß sie theils aus Neigung zu dem von ihnen als LcbcnSbc«uf erwählten Fache, «Heils in ihrem eigenen Interesse dieser Aufforderung nach Kräften Nachkommen wcrdcn. . ,> . . Dresden, am 1. Decembcr 1854. Ministerium des Innern. , Freiherr von Beust. ' Zeitereignisse. s Dresden, 24. Oeccmber. Beide Kammern haben gestern ' Abend über die Resultate des VereinigungSverfahrens zur Aus gleichung der Differenzen in den Kammerbeschlnssen bezüglich des OrqanisationsgesetzeS berotbeu. Die beiden Hauptdifferenzen betrafen die Paragraphen über die Patrimonialgerichtsbarkeit »nd das Friedensrichterinstitut. In ersterer Beziehung hat die Zweite Kammer auch nach gepflogenem Vereinigungsversahren bei ihrem Beschlusse (Annahme ,des die Aufhebung der Pattimo- nialgenchtSbarkeic aussprechenden §. 1) beharrt, und eS wurde demgemäß nunmehr in der Ersten Kammer vom Präsidium b>e Frage gestellt: ob die Kammer §. t deS Gesetzentwurfs ebenfalls annebmen wolle? Dieft Frage wurde von 18 Kammrrmitglie- vern bejaht, von 20 aber verneint, worauf der Präsident detz Z. 1 der Regierungsvorlage auch in der Ersten Kammer für an< t-