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iS Lehmann »r und wird er Weißen der Kirche Martini. r. 1 welche aus ^-3 2^keutt- !g der Erben >, hierdurch l einzusehcn, ch Befinden W Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von den verantwortlichen RedacMren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlag von E. Förster in Pulsnitz und LH. A. Hertel in Radeberg. ——_ W"o, 41. Freitag, den .14 October, 18Ä8« lbend den ». — Qu. 3 - Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganjen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. — Bestell ¬ ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens« i tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachmitl. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Herauf «jeder, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Grvßenhav» der Buchbinder Hohlseldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Dresden, 4. October. Die Arbeiten an der AlbertSbahn sind in den drei Wochen, seil der Bau begonnen, unter der um sichtigen und kräftigen Leitung der Herren Ingenieure Brescius und Jager bei de» günstigen Tcrrainverhältniffen und mit 400 Arbeitern mit außerordentlicher Schnelligkeit vorgeschritten. Mit Ausnahme der umfancstichen Erdaufschütcungen im künftigen Bahnhofe, dürften schon im Laufe der nächsten Woche die Erdar beiten auf der ersten Section wenigstens biszu dem Dorfe Planen völlig beendigt sein, sodaß alsbald zur Cchicnenlegung auf dieser Strecke verschütten werden kann, was besonders deö Transports des Erdbodens wegen nöthig werden wird. Schon erheben sich einzelne Bahnwärterhäuser, die Graben sind gezogen, die Bösch ungen zum großen Theil abgeglättet und mit Nasen besetzt und das Mauerwerk an Echleußen und zu der eisernen Brücke über denMühlgraben theils schon vollendet, theilS in der Vollendung begriffen. Auf dem Tratte durch das Dorf Plauen, wo einige Gebäude abgetragen werden müssen und dann weiter bis zum Forsthause, in dessen Nahe ein Stück Felsen abzutreiben ist, sind die Arbeiter ebenfalls bedeutend vorgeschritten. Auf der zweiten Section aber sind jetzt auf Döltzschencr, Coschützer und Gitlerseer Flur die Expropriationen im Gange und haben den besten Fort gang. Die Bahn macht von dem Bahnhofe aus nach der Tharander Straße einen mäßigen Bogen nach links, überschreitet diese in der Nähe der Meisterei, wendet sich dann etwas rechts und geht nun in gerader Linie auf Plauen, nachdem sie in der Nahe der Restauration „Zu den drei Thürmchen" den Mühlgra ben überschritten hat; das Dorf durchschneidet sic zwischen der Kirche und der Mühle und läuft nun zwischen dem oben, Mühl graben und dem Bergabhange nach dem Forsthause, daü rechts liegen bleibt. In der Nähe der Brücke hierselbst wird sie die Wcißeritz daö erste Mal überschreiten. Der erste Anhaltepunkt wird in der Nähe von Grassi's Villa angelegt werden. Beiläufig mag erwähnt werden, daß vor einigen Tagen bei dem Abtreiben des Erdreichs in der Nähe des Reisewitz'schcn Gartens um etwa 2 Fuß tief im Boden das vollständige Skelett eines männliche« Körpers aufgefunden worden ist, an welchem einige räthselhastr Umstände wahrzunehmen gewesen sind. An dem Skelett ist näm lich nichts weiser als ein Paar lederne jKamaschen mit grünleder nen Knöpfen gefunden worden, was irgend eine festere Vermulh- ung hätte begründen können. Dagegen aber ist in dem ober« Theil des Hirnschädels ein großer Nagel cingetrieben und der er stere dadurch gespalten gewesen. Außerdem Hal sich in der eine« der Schläfe eine Oeffnung von der Größe eines Rehpostens be funden. Diese Umstände scheinen auf ein vielleicht in den Kriegs zeiten an einer Militärperson verübtes Verbrechen zu deuten. Dresden, 5 Oktober. Wir haben heute einen schmerz lichen Verlust zu melden. Heute Morgen ^6 Uhr ist der aposto lische Picar und Decan des Oomstiftes St. Petri zu Budisstn, Joseph Dittrich, Bischof zu Corycus, sanft verschieden. Der« selbe war am 25. April 1794 zu Marschen bei Mariaschein in Böhmen geboren, wurde am 20. August 1818 zum Priester ordinirt, am 28. Mai 1844 Canonicus zu Budisstn, am 23. Februar 1846 Decan daselbst und, zum apostolischen Vicar im Königreiche Sachsen ernannt, am 10. Mai 1846 als Bischof von Corycus In part. consecrirt. Der Verewigte war ein trefflicher Kanzclredncr und seiner Kenntnisse uud wahren To leranz wegen hier geehrt von den Bekcnnern aller Confcssionen. — 8. October. Gestern Nachmittag 3 Uhr wurde die sterbliche Hülle des hochwürdigsten Herrn Bischofs Dittrich feier lich zur Erde bestattet. Die ehrfurchtsvolle und herzliche Theil- nahme der hiesigen Einwohnerschaft gab sich dabei auf die un- vcrkennbarste Weise kund. Obgleich auf eine vom königlichen Cultusministerium ergangene Anfrage bekannt gegeben lvurde, daß der Verewigte sich jede Begräbnißfeierlichkeit ausdrücklich verboten habe und ungeachtet cs wahrend des ganzen ActeS un ausgesetzt stark regnete, so hatten sich doch den ganzen Weg ent lang, welchen der Leichenconduct bis zu dem in der Friedrichstadt gelegenen katholischen Friedhof zu nehmen halte, zwei dichte Zn- schaucrreihca gleichsam wie ein EhrenspaUer gebiet und all«