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"age zu orgamst Innern lt man ffnung, rchtiger t beim Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von den verantwortlichen Redaeteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlag von E. Förster in Pulsnitz und LH. A. Hertel in Radeberg. MO. 14. Freitag, den 8. April, 18Ä3. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. — Bestell ¬ ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayn der Buchbinder Hvhlfeldt, so wie alle Postämter an. iürger u. e alt. — u. Lein alt. — hilipp's, . alt. — elsmann !. allhicr alt. wn dem m Vor- und in geboren He nach weichem nn, ein lotthvld AmtS- ,. Ernst Erlach, jahr.— acherm. schc alt r Sohn «Zeitereignisse. Dresden, 1. April. Gestern gingen die Prüfungen im hiesigen königl. Seminar zu Friedrichstadt zu Ende. Die Schul amtscandidatenprüfung bestanden 19, die Ncceptionsprüfung 21 und die Wahlfähigkcitsprüfung 13. — Herr Director Otto, dem so viele tüchtige Schulmänner unfers Vaterlandes ihre Bildung verdanken, steht der Anstalt seit 35 Jahren und zwar immer noch mit ungeschwächter Kraft vor und hat in diesen Zeiträume 700 Zöglinge ausgenommen. Pirna, 27. März. Ein merkwürdiger Fluchtversuch hat sich gestern hier zugctragen. Der wegen lebensgefährlicher Be drohungen seiner hier lebenden Ehefrau im Gcfängniß verwahrte Ziegeldecker Herrmann sollte nämlich ins Verhör geführt werden. Unterwegs entsprang er aber dem Gerichtsdiener und flüchtete sich auf den Thurm in des Wächters Wohnung. Diesem er zählte er, daß er arretirt werden solle, weil er ein wenig zu viel Branntwein getrunken, und deshalb sei er ausgewichen. Nach dem aber die unterdeß zu Hause angckommene Tochter des Thurmwärtcrs letzterm mitgctheilt, daß man feiten der Polizei den Flüchtling suche, kündigt der Wächter dem Ziegeldecker Herrmann das Asyl und heißt in fortgehcn. Der Flüchtling geht auch die Treppe herab bis unter den Glockcnboden, schlägt hierein Fenster auf der südöstlichen Seite ein, um sich auf's Kirchcndach zu schwingen. Der Wächter hört dieses Geräusch, begiebt sich auch sofort herunter und kommt gerade in dem Augenblicke an der Stelle an, als Herrmann mit dem Ausrufe: „Adieu Parthic" sich zum Fenster hinauöbcgiebt und erst vom Thurme, dann aber über das mehr als 40 Ellen hohe Kirchen- dach hcrabstürzt. Glücklicherweise fällt Herrmann auf einen großen Schneehaufen, so daß er mit einigen Beschädigungen der Hände wegkommt, auch sofort aufstcht und entfliehen will, von der anwesenden Polizeimannschaft aber fcstgenommcn und in's Gefängnis; geführt wird. Der Ort, wo diese Luftfahrt unternommen worden ist, wird vom Publicum sehr besucht und wundert man sich, daß der Entsprungene so ohne weitere Ver letzungen davon kommen konnte. Döbeln, 1. April. Heute früh 8 Uhr ist der Mörder und Brandstifter Wohllebe durch das Fallschwert nach Urtelund Recht hingcrichtct worden. Wie wir vernehmen, hat derselbe gestern Vormittag vor dem Genüsse des heiligen Abendmahls, nach wel chem er selbst verlangte, auch noch die Brandstiftung-freiwillig eingestanden, welcher er schon dringend verdächtig war und wo durch am 30. März v. I. die Ulbricht'schen Wirthschaftsgebäude nebst Wohnhaus in Ncumannsdorf eingcäschert worden waren, wobei er angab, daß ihm Ulbricht um eine Schuld von einigen Groschen mehrmals mahnen lassen und er deshalb aus Acrgcr jenes Feuer angelegt habe. Die Hinrichtung wurde übrigens, der großen Anzahl von Zuschauern ungeachtet, ohne Störung vollzogen. Ein Militärcommando von 80 Mann Cavallerie aus Roßwein hielt den Richtplatz frei und in der Stadt sorgte die Communalgarde für Aufrechterhaltung der Ordnung. Glauchau, 26. Marz. Diesen Morgen wurde an der Glauchau-Lichtenstciner Straße in der Nähe des Forsthauses, ungefähr 3/4 Stunde von hier, im Holze von einigen ArbeitS- leutcn ein junger, anständig gekleideter Mann, um Hilfe rufend schwer verwundet aufgesunden. Derselbe hatte zwei Schüsse in den Unterleib erhalten und gab an, daß er mörderisch angcfallcn, hierbei seiner Reisetasche mit 641 Thalern beraubt und ins Holz geschleppt worden sei. Aus seinen Papieren ergab sich, daß er für ein Chemnitzer Handelshaus reiste, S. heißt und aus HnbcrtuSburg gebürtig ist. -Weitere Aussagen desselben, z. B. daß er bereits 30 Stunden in diesem Zustande an jener — am vorigen Tage von vielen Leuten passirtcn — Stelle gelegen habe und der Umstand, daß man von der Straße aus nach dem Holze nur die Spur eines Mannes wahrgenommcn, führten zu dem Verdacht, daß S. nicht die Wahrheit sage und die deshalb von der Gensdarmcrie angestellten Nachforschungen ließen bald an