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und mit ihn von der Seite an. (Fortsetzung folgt.) und der sie pflegte, bestärkt, denn auch dieser glaubte den bösen w^ernacht sie mit einem Hammer niedergeschlagen hat. Ich wahrzunehmen, der seine Mutter beständig bedrohte. Er will nicht fragen, wer den Mann und das Kind im Hohlwege erschossen und das Attentat im Gebirge — n "" erdfahlem, bewohnt hatte, bat er den Pfarrer, ihm mit der Mutter noch crten Gesiebt beide brande aeaen sie ballte und sich der fl... <4:.^.? » verzerrten Gesicht beide Hände gegen sie ballte und sich der in der Kirche zu lassen, angeblich um zu beten. Kaum hatte der Thür zuwandte. Dann sah sie nichts mehr, da ihr Bewußtsein Pfarre die Kirche verlassen, als der Sohn, in dem Wabne, aeimmiind?« man . > . -w, , - . geschwunden war. daß jetzt der richtige Moment gekommen, um den Teufel aus ¬ zutreiben, seine Mutter ergriff, sie zu Boden warf, ihr ein Tuch Steindorf hatte den Arzt benachrichtigt, daß Fräulein ", den Hals wand, sie würgte und wiederholt mit dem Kopfe a seiner bedurte und sich dann mit ernstem Antlitz und > I Vpl'KA V vL wegen voüstünklmsr KsstMstsuuflöbung einen WM nahm sich deshalb vor, den bösen Geist aus der Mutter zu vertreiben. Nach Schluß der Messe, der er mit seiner Mutter Diese theatralischen Worte beseitigten Armgard's Furcht Schwäche und erfüllten sie mit Widerwillen und Abscheu. „Stehen Sie auf, mein Herr!" sprach sie kalt. „Ich habe Ihnen nur wenige Worte zu reden." Holten seiner bedürfe und sich dann mit ernstem Antlitz und der gewohnten eleganten Haltung ohne Eile entfernt. Als er jedoch aus dem Bereich des Krankenhauses war, beschleunigte „Wenn Sie warten wollen," bemerkte sie schließlich, „so können Sie so lauge in's Wohnzimmer treten, das Fräulein muß doch endlich zurückkommen." „Und dann wird Herr Steindorf sie jedenfalls heraus begleiten —" „Na, das wird er sich wohl nicht nehmen lassen." „Dann werde ich mir erlauben, so lange in den Garten zu gehen," sagte der Fremde höflich. „Wie Sie wünschen, mein Herr' — Gehen Sie nur links um jene Ecke, dort finden Sie eine offene Pforte. Herr Stein dorf wird sicherlich mit hierherkommen," setzte sie hinzu, „er hat ja unser bestes Pferd genommen, das er wohl halb zu Tode gehetzt hat. Der Gärtner hat ihm vom Thurme aus nachgeschaut." Sie schwieg plötzlich und ärgerte sich, daß ihr der Groll so unvorsichtig die Zunge gelöst hatte. Der Fremde verzog keine Miene, er schlenderte langsam um die bezeichnete Ecke und betrat den schönen, in musterhafter Ordnung gehaltenen Garten, wo er den alten Gärtner noch beim Begießen fand. Mit freundlichem Gruße machte er die geistreiche Bemerkung, daß der Abend wundervoll sei. Der Gärtner nickte und sah SMachtpferdeLLL die Roßschlächterei von Oswald Mensch, Potschappel. Vermischtes. * Die gänzliche Abschaffung der Dampf-Lokomotiven und deren Ersatz durch solche mit elektrischem Betrieb ist nach der Ansicht englischer hervorragender Fachleute eine nothwendige Forderung der Entwickelung der Elektrotechnik und nach der Behauptung jener Autoritäten in kurzer Zeit unausbleiblich. Wenn man allerdings auf die in diesem Sinne vorgeschlagenen Projekte Rücksicht nimmt, welche eine Umwandlung der in der Steinkohle enthaltenen Energie in Elektrizität gleich an der Förderstelle der Kohle beabsichtigen, so daß also die Kosten für den Transport der Kohle wegfallen und die schlechteste Abfall kohle in passenden Feuerungen noch zur Dampfbildung verwendet werden kann, und da ferner die Leitung des elektrischen Stromes jetzt keinen so großen Verlust mehr abgiebt, so hat der Ge danke, Lokomotiven oder vielmehr die Züge direkt von Centralen aus elektrisch zu betreiben, viel für sich, umsomehr, da die Aus nutzung des Dampfes bei den Lokomotiven die denkbar schlechteste ist. (Mitgetheilt vom Patent- und technischen Bureau von Richard Lüders in Görlitz.) * Ein furchtbarer Mord ist kürzlich in Stubendorf im ober- fchlestschen Kreise Groß-Strehlitz verübt worden. In der Kirche wurde eine Messe abgehalten für das Heil einer Wittwe, deren Geist seit längerer Zeit umnachtet war und deren Versuch, sich den Hals zu durchschneiden, kürzlicv nur durch die Stumpfheit des Messers und durch das Dazwischcntreten eines Sohnes und einer Schwiegertochter vereitelt wurde. Die Wunde heilte schnell, aber das geistige Uebel schien sich seitdem verschlimmert zu haben. Sie wähnte sich durch einen bösen Geist gequält und verfolgt und wurde in dieser Idee durch ihren Sohn, bei dem sie wohnte die Gewißheit zu verschaffen um jeden Preis. Ein Plan war wie ein Blitzstrahl durch ihr Gehirn geschossen, und dann? — Wenn Tante Hanna wahr gesprochen, sollte sie ihn den Richter überliefern? — Sie hatte keine Zeit mehr, sich diese furchtbare Frage zu beantworten, da im selben Augenblick geklopft wurde und Julins Steindorf eintrat. Armgard wollte sich entschlossen aufrichten, doch zitterten ihre Kniee so heftig, daß sie sich wankend auf's Sopha nieder lassen mußte. „Theuerste!" rief Steindorf, auf sie zueilend und sofort vor ihr auf die Kniee uiedersinkend. „Ist es denn wahr, was jener Doktor mir gesagt? Kann es möglich sein, daß Deine Hand das Abscheuliche niedergeschrieben, was uns trennen und mich vernichten soll?" auf den steineren Boden schlug. Hiermit noch nicht genug, stampfte der rasende Mensch auf dem Leibe seiner Mutter so lange herum, bis diese den Geist aufgab. Die wenigen Per sonen, die Zeugen d'eses Vorganges waren und die Scyreck und Entsetzen fast gelähmt hatten, hörten, wie der Unmensch wäh rend seines Tobens mehrere Mal rief: „Gehst du von hinnen, böser Gcist?" Als etwas später der Pfarrer hinzukam, fand er die Frau in einer Blutlache todt vor und ihren Sohn da mit beschäftigt, seine Mutter zu entkleiden. Erst auf energische Vorstellung hin ließ der Mensch von der Leiche und verließ die Kirche. Am Nachmittag wurde er verhaftet. Bei seiner Ver nehmung machte er einen ruhigen Eindruck und gab eine durch aus zusammenhängende Darstellung aller Vorgänge und der Gründe, die ihn zu der That veranlaßt hatten. Im Uebrigen zeigte er nicht die mindeste Reue, sondern glaubte ein gutes Werk gethan zu haben, weil er seine Mutter von dem bösen Geiste befreit hätte. Allseitig wird dem Menschen das Zeug- niß eines sonst ruhigen und ordentlichen Maunes gegeben, der seine Mutter außerordentlich geliebt habe. * Gemiethete Bräutigame. In einigen Provinzen Hollands besteht in der Karnewals- oder Kirmeszeit eine-ganz eigenrhüm- liche Sitte. Junge Mädchen der niederen Stände, vor Allem Dienstmädchen, welche keinen „Schatz" besitzen, miethen sich für die Sonntage oder für die ganze Dauer der Kirmes „Bräuti game". Diese Liebhaber sind gar nicht so billig zu haben. Oft thun sich zwei bis drei Mädchen zusammen, um sich einen Lieb haber gemeinschaftlich zu engagiren, falls ein-solcher für ein Mädchen zu theuer war. Dieser „Bräutigam" auf Zeit und Kündigung hat vielerlei Pflichten. Natürlich muß er zuerst ein sauberer und schmucker Bursche sein, dann ein flotter, unermüd licher Tänzer, „damit man sich mit ihm sehen lassen könne," und ein unterhaltender Gesellschafter. Der Lubhaber bekommt außer verschiedenen werthvollen Geschenken seitens seiner „Braut" oder seiner „Bräute" natürlich stets freie Zeche. Kann sich ein Mädchen einen solchen „Bräutigam" für sich allein miethen, so ist dies ein großer Vortheil für sie, denn aus dem gemietheten Bräutigam wird oft ein wirklicher und aus diesem dann ein Ehemann. In diesen Gegenden Hollands halten also gewisser maßen die Mädchen um die Männer an. * Dieser Tage tritt zu dem Gedärmen Brill in Utzerath ein Arbeiter heran und sagt: „Sie können sofort 300 Mark ver dienen, ich bitte, mich zu verhaften. Ich habe 7 Jahre Zucht haus in Ziegenheim abzubrummen, brach 1878 r it einem Ge fährten aus, wir entkamen nach Frankreich und dienten in der Fremdenlegion. Nach dem Tode meines Freundes hielt ich es in Algier nicht aus, ich desertirte, kam nach Deutschland und hielt mich hier unter falschem Namen auf. Jetzt bm ich dessen auch müde und will wieder ins Zuchthaus. Es sind auf meine Ergreifung 300 Mark Belohnung gesetzt und die sollen Sie verdienen." Sprach's, ließ sich verhaften und die Geschichte stellte sich als wahr heraus. * Die Gebeine des Turnvaters Jahn sind in Freyburg an der Unstrut vom dortigen Kirchhof nach ihrer neuen Ruhestätte nach der von der deutschen Turnerschaft gestifteten Gedächtnißhalle gebracht worden. er seine Schritte, um nach dem Holten'schen Hause zurückzu gelangen, wo Stallung genug für sein Pferd sich befanv. „Haben der Herr das Fräulein gefunden?" fragte die alte Frau Lorenz, welche ihm mitgetheilt, wohin Armgard sich wahrscheinlich begeben habe. „Ja, sie ist noch im Krankenhause," erwiderte er, „war unwohl geworden." Der alte Hausmeister mußte sein Pferd vorführen, während er eiligst ein Glas Wein trank, dann einen Blick auf seine Uhr warf und fortritt. „Der Herr Steindorf hat's ja schrecklich eilig," meinte der ' Alte, „was mag denn passirt sein?" „Unser armes Fräulein ist unwohl geworden, weshalb' ging sie auch nach dem Krankenhause? — Mußt Dich doch« erkundigen, Vater!" „Ei, Du lieber Gott, da will ich ja gleich hingehen", rief der Alte erschrocken, „gieb mir meine Mütze, Mütterchen!" Er ging nach dem Krankenhanse, wo ihm die nieder schmetternde Mitthellung wurde, daß Fräulein Holten gefährlich erkrankt und an eine Uebersiedelung nach Ihrem Hause oder gar nach Edenheim gar nicht zu denken sei. Während Sleindorf sein Pferd zu einer so rasenden Eile anzutreiben suchte, daß die auf der Landstraße ihm begegnen den Leute entsetzt zur Seite wichen, als stürme der leibhafte Gottseibeiuns an ihnen vorüber, brauste ein Bahnzug heran, welcher sein Ververben mit sich führte. Er ließ, um sich und dem schaumbedeckten Thiere einige Augenblicke Erholung zu gönnen, dasselbe in Schritt fallen, zog die Uhr und starrte erschreckt auf den Zeiger. „Der Zug muß bei der vorletzten Station sein," murmelte er mit einem tiefen Athemzug und horchte dann aufmerksam das Klappern der Räder, jenen eigentümlichen Klang, welcher bald lauter, bald leiser aus weitester Ferne sich schon bemerkbar macht. Der Zug fuhr der Stadt zu, hatte somit die letzte Station hinter sich. „Bah", murmelte Steindorf wieder, sich die Stirn trocknend, „der fährt nach der Stadt und der Andere —" Er versetzte dem Roß einen so heftigen Schlag, daß es einen Seitensprung machte und dann wie toll davon stürmte. Von der vorletzten Station her näherte sich ein Bauern- Gespann, dem Gute Edenheim. Ein Herr saß neben dem Knecht, welcher ihn fuhr. Eine Viertelstunde von dem Herren hause entfernt ließ der Herr halten, gab dem Knechte ein Trink geld und schritt zu Fuß seinem Ziele zu, während der Wagen wieder nach Hause fuhr. Der Fremde ging auf Umwegen näher und fragte einen daherkommenden Arbeiter, ob die Herrschaft daheim sei. „Das Fräulein ist nach der Stadt." „Dann ist der Herr Steindorf vielleicht anwesend?" „Nee, der war schon da, ist aber vor zwei oder drei Stunden auch nach der Stadt geritten. „Mit Fräulein?" „Nee, ohne das Fräulein." Der Herr dankte und ging jetzt gerade auf das Herren haus zu, wo er eine Unterredung mit Mamsell Evers hatte. Ueberrascht erhob er sich, ein unruhiges Gefühl überkam ihn und stechend hefteten sich seine Augen auf ihr bleiches Ant litz, das in diesem Moment den früheren Ausdruck ruhiger Ent schlossenheit und Würde wieder erhalten hatte. Sie senkte den Blick und bemerkte auf dem vor ihr stehenden Tisch eine spiegel blanke Scheere, welche einer daneben liegenden Verbandtasche ent nommen zu sein schien. „Zuerst möchte ich Sie bitten," begann sie, die Scheere ergreifend, „mir einen krankhaften Wunsch, eine Laune oder Grille, wie Sie es nennen mögen, zu erfüllen." „Von Herzen gern, theuersteArmgard," erwiderte er mehr erstaunt als unruhig. „Ich finde, daß der Kinnbart Sie ganz abscheulich ent stellt," fuhr sie rasch, mit fester Stimme fort, „und bitte Sie, denselben mit dieser scharfen Scheere sofort wegzuschneiden." Steindorf, der eher auf alles Andere als auf ein solches Ansinnen gefaßt war, wurde bleich bis an die Lippen und trat dann mit einer drohenden Bewegung auf sie zu. „Das ist einfach Tollheit, mein Fräulein!" stieß er heftig hervor. Auch Armgard war noch blässer geworden, ihr Gesicht glich einer Todtenmaske, während ein eisiger Schauer durch ihre Adern rieselte. „Sie wollen meinen Wunsch nicht erfüllen ?" fragte sie mit Anstrengung. „Fürchten Sie vielleicht einen rothen Strich." „Verdammt sei dieses Wort," knirschte er, die Hand wie zum Schlage erhebend. Dann lachte er lautauf. „In diesem Hause scheint Ihr Verstand gelitten zu haben, meine Theuerste! Sie sind kränker, als Sie selber es ahnen. Ich will den Arzt benachrichtigen." „Noch ein Wort!" gebot Armgard, sich erhebend. „Ich will Ihre Anklägerin nicht werden. Doch hüten Sie sich, Tante Hanna hat ihr Gedächtniß wieder erlangt und wird den Namen des Mörders und Diebes nennen, welcher in jener Ge- nckMck rööllön 7otLlLNLvsr^2,nL Eine Auswahl von ca. 2000 im Preise von 8 Itzlsnk an und höher sind vorräthig. Hochachtend IbVUz k'eixv. Vüs8nusFensti*ssso 24, I. Vfils8nu^fonsti»ss»e 24, I 24, I. 24, I vis-s-vl» ttotel 8s Hsnvs. vis-s-vis Hotel 8e k>snvs Herren- und Knaben-Garderoben. Nm meine der neuesten »I>^r»k>r8- «»<1 8»>»»»vriuackvii in fertigen »men- nnö UMn-Ks^Men schnellstens zu räumen, eröffne von