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ligionslehrer. 4. Ein Religionsunterricht im Geiste der „Zwickauer Thesen" gilt als den Grundsätzen der evangelischen Kirche entsprechend." — Kein 6-Uhr-Ladenschluß. Die sächsischen Handels kammern haben zu der Frage der Einführung eines früheren als des 7-llhr-Ladenschlusies Stellung genommen und dem sächsischen Wirtschaftsministerium ein Gutachten erstattet, in dem sie sich gegen die Einführung des 6-Uhr-Ladenschluffes aus sprechen. — Kriegsdienstanrechnung in der Angestelltenversicherung. Für die Kriegsdienstzeiten hat die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte bisher etwa 127 000 Versicherten rund 52 Millionen Mark gutgeschrieben, ohne daß Beiträge entrichtet zu werden brauchten. Auf einen Angestellten entfallen durchschnittlich etwa 409 -F. Es ist anzunehmen, daß viele die Anrechnung noch nicht beantragt haben. Einen Vordruck dafür enthalten die an die Arbeitgeber versandten Vordrucke für die Anträge auf Uebersendung eines Kontoauszuges. — Ausstellung von Bescheinigungen bei der Erfüllung der Getreideablieferungspflicht. Die Kvmmunalbehörden sind ange wiesen worden, allen Landwirten, die ihre Lieferungspflicht zur diesjährigen Getreideumlage erfüllt haben, eine Bescheinigung auszustellen, die ihnen dies mit dem Bemerken bestätigt, daß sie nach dem Gesetz über die Regelung des Verkehrs mit Ge treide vom 21. Juni 1921 in der Verfügung über den Rest des Getreides völlig unbeschränkt sind, jedoch mit der Maßgabe, i daß eine Verfütterung von Brotgetreide oder Brotgetreidemehl ' gemäß 8 43 dieses Gesetzes nach wie vor verboten ist. Es liegt im Interesse jedes Landwirtes, sich eine derartige Bescheinigung ausstellen zu lasten, da er diesem Falle behördliche Eingriffe bei der freien Verfügung über den Rest seines Getreides vorbe haltlich der Fortdauer des durch § 43 aufrecht erhaltenen Füt terungsverbotes nicht zu befürchten hat. — In der Konzernbewegung erscheinen immer neue Ge bilde aller Art, obgleich es an allen Ecken und Enden kriselt und kracht! Da der Name „Konzern" selbst schon nicht mehr recht zieht, und auch die verschiedenartigsten Reizmittel offenbar keine genügende Wirkung mehr auszuüben scheinen, so tauchen eben die gleichen Unternehmungen unter anderen Namen auf. Der Kapitalverwertungsgesellschaft, die in zwei Monaten die Ein lagen zu verdoppeln verspricht, folgte inzwischen die „Sächsische Kapitalverwertungsgesellschaft", die ihren Einlegern in zwei Monaten zweihundert Prozent Gewinn in Aussicht stellt. Als - neueste Gründung gleicher Art kann man wohl die „Inter- j nationale Montangesellschaft m. b. H." bezeichnen, die urplötz- i lich in Erscheinung getreten ist und eine größere Betriebsanleihe sucht, die eine Iahresdividende von 50 Prozent garantiert, zahl bar in Halbjahrsraten. Wie aus deren Reklame hervorgeht, soll die Betriebsanleihe zur Erwerbung, Erschließung und Ver wertung in- und ausländischer Montanobjekte dienen. Jeden falls sind die Gründer dieser allerneuesten Schöpfung doch etwas vorsichtiger geworden, nicht allzuviel zu versprechen. — Der Klante-Konzern hielt gestern abend in der „Reichs krone" in Dresden eine Mitgliederversammlung ab, die un übersehbare Menschenscharen im Saal, Vorgarten und auf der Straße zusammengeführt hatte. Alle Kreise der Bevölkerung waren vertreten, und sowohl in Hinsicht der Besucherzahl wie des Verlaufs konnte man die Versammlung als ein Bild der Zeit betrachten. Der Inhaber des Unternehmens, Max Klante- Berlin, widmete seine Rede hauptsächlich der scharfen Kritik der Finanz- und Steuerämter, welche die Sportkonzerne an fänglich als Banken überhaupt nicht anerkannt hätten, bis sie später, als sich die Konzerne hielten, plötzlich mit Steuerforde rungen und Nachforderungen in ungemeiner Höhe vorgegangen seien. Zwölf Millionen habe man dem Klante-Konzern für Ka pitalertragssteuer beschlagnahmt, man habe aber sehr bald vier Millionen zurückzahlen müssen, die wegen eines untergelaufenen Rechenfehlers zuviel weggenommen worden seien. Die Groß banken, die gleichfalls außerordentliche Gewinne machten, ständen hinter dem Vorgehen der Behörden und hinter den schädigenden Darstellungen über die Konzerne. Das Klante- Unternehmen gebe nun den Namen „Konzern" auf und werde s Hinfort nur noch Klante u. Co. heißen. Den Plan der Grün- ; düng einer Aktiengesellschaft habe man aufgegeben. Klante er- - örterte eine ganze Reihe von produktiven Unternehmungen, die ' er schon ins Leben gerufen habe oder noch plane, darunter eine i Druckerei, eine eigene Zeitung und dergleichen mehr. Am Schlüsse seiner Ausführungen erhielt er einen riesigen Kranz j überreicht. Der Reichsvertreter des Konzerns, Baus, erklärte, z daß in Dresden seit dem 1. des Monats alle Untervertretungen i eingezogen worden seien; die Kundenliste sei geschlossen, die Ein- ! zahlungsfreiheit der alten Teilnehmer bleibe aber bestehen. Aus ! gemachten Rücklagen würden auch im Winter, während der ! Stille im Sportleben, Dividenden ausgezahlt werden. — Dresden. Die in den Verkehr gebrachten Wert- l marken der Straßenbahn hat der Rat für den i 30. September 1921 gekündigt. Vom 1. Oktober d. I. an sind diese Marken nicht mehr als Zahlungsmittel des Straßenbahnverkehrs gültig; sie werden dann nur noch in der - Kaste der Städtischen Straßenbahn eingelöst. Die nach der - Bekanntmachung vom 21. Juni 1921 eingeführten neuen Zahl- - marken zu 20 aus Nickelzink mit Reklame bleiben dagegen ! auch nach dem 30. September d. I. in Geltung. — Sebnitz. Vom Blitz erschlagen wurde in Nix- j dorf auf dem Heimwege von der Arbeit die 49 Jahre alte, ver- ! heiratete Strickerin Julie Wenzel, Mutter dreier Kinder. — Die Stadtverordneten in Sebnitz haben den Rat um Aus- s arbeitung einer Vorlage ersucht betreffend die Uebernahme der s Beerdigung auf städtische Kosten und Vorlegung j eines Ortsgesetzes hierüber sowie Schaffung eines neuen Fried- j Hofes. — Zittau. Die Unwetter, die in Form von Wind- ! Hosen auch in der Zittauer Gegend Schaden anrichteten, suchten i schwer das Isergebirge heim. Von einer Katastrophe, wie sie im Isergebirge in solchem Umfange noch nicht beobachtet worden ist, wurde dort die Stadt Morchenstern mit ihrer Umgebung heim gesucht. Ein von Windhosen begleitetes Unwetter richtete an ! Häusern und Bäumen schweren Schaden an. Baumstämme von l '/- bis 1 Meter Durchmesser wurden wie Binsenhalme geknickt, k ganze Bäume wurden herausgeristen und Straßen und Wege waren übersät mit Aesten, Ziegeln und Scherben von einge drückten Fenstern. Das dem Oewnom Schmidt gehörige Ma gazin wurde wie ein Kartenhaus umgelegt. Zahlreiche Häuser und industrielle Betriebe wurden abgedeckt und beschädigt. Der Gablonzer Zug mußte auf offener Strecke halten, da zunächst die das Gleis sperrenden entwurzelten Bäume weggeräumt werden mußte. Die Windhose trieb ihr Anwesen auf einer nahezu vier Kilometer langen Strecke. Der in wenigen Mi nuten angerichtete Schaden ist enorm. — Chemnitz. Nachts sind in der Ostvorstadt in mehreren bewohnten Gebäuden Fenster mit Steinen einge worfen worden, wodurch auch ein im Bette liegender 3 Jahre alter Knabe verletzt wurde. Ein Mitgeschädigter nahm die Verfolgung der Täter sofort auf. Mit Hilfe der Po lizei gelang es schließlich, die Unholde, vier hiesige Händler, festzunehmen und der Polizeiwache zuzuführen. Auf dem Wege dahin führte der Transport über die im Zuge der Hainstraße befindliche Eisenbahnbrücke, wo die Verhafteten ihren Verfolger erfaßten und über das Brücken geländer hinab auf den Bahnkörper zu werfen versuchten, woran sie unter Aufbietung aller Kräfte durch den Pvlizeibeamten verhindert wurden. — Oberwiesenthal. Auf dem Keilberg fand eine von Be hörden Böhmens und Sachsens stark besuchte Versammlung statt, die sich mit dem bereits in Friedenszeiten lebhaft erörterten Projekt einer^Keilbergbahn befaßte. Lehrer Zapp- Weipert berichtete über den Stand der Vorarbeiten, woraus ersichtlich war, daß die städtischen und Bezirksbehörden von Karlsbad, Weipert usw. sowie die Städte Leipzig Chemnitz u. a. das lebhafte Intereste an der Ausführung des Projektes haben, und den großen Bahnweg Hamburg, Leipzig, Chemnitz, Annaberg, Keilberg, Karlsbad, Triest auf das wärmste befür worten. In Prag will auch die dortige Regierung dem Pro jekt förderlich sein. Man wird nunmehr das parlamentarische Verhalten abzuwarten haben. — Lichtenstein-Callnberg. Für eine 58jährige Dienst ° zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr hat die Stadt dem 79jährigen Vereinsboten Fritz Heller eine lebens längliche Monatsrente ausgesetzt. — Oberlungwitz. Einen blutigen Kampf mit einem Einbrecher hat der Bademeister Dietrich in der hiesigen Badeanstalt zu bestehen gehabt. Er überraschte den unbekannte Täter, der ihn burch Beilhiebe so schwer verletzte, daß er von der Verfolgung Abstand nehmen mußte. Aus dem GerLchtsfaaL. — Ein vereitelter Millionendiebstahl vor Gericht. Ein dreister Gaunerstreich war am Vormittag des 23. Juni im Großen Ostragehege geplant, besten Vereitlung durch die Dresd ner Kriminalpolizei damals das größte Aufsehen verursachte. Diese Angelegenheit beschäftigte jetzt die sechste Ferienstraf kammer des Dresdner Landgerichts. Die Anklage richtete sich gegen den 1890 zu Dresden geborenen, in Potschappel wohn haften Schlosser Paul Kurt Jambor, und den 1895 zu Nieder pesterwitz geborenen, daselbst auch bei seiner Mutter wohnhaften Heizer Walter Rudolf Heinrich, der letztere gering vorbestraft. Der Eröffnungsbeschluß legt den Angeklagten zur Last, daß sie gemeinschaftlich mit einem gemieteten Kraftwagen den Versuch gemacht haben, das Auto der Dresdner Handelsbank, in bem sie mindestens eine Million Mark Bargelb vermuteten, zu be stehlen. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme liegt nur einfacher, gemeinschaftlicher versuchter Diebstahl vor; der Staatsanwalt beantragte in dieser Richtung die Bestrafung. Das Urteil lautete nach dem Anträge des Staatsanwalts auf je zehn Monte Gefängnis und dreijährigen Verlust der bürger lichen Ehrenrechte. Auf die Strafe kommen je sieben Wochen der Untersuchungshaft in Anrechnung. — Begnadigter Raubmörder. Der zuletzt in Scharfenberg wohnhafte, 1894 zu Reppina geborene Tischler Richard Max Bäßler wurde am 9. April d. I. vom Dresdner Schwurgericht wegen Raubmordes zum Tode verurteilt. Das Gesamtministe rium hat die Todesstrafe nunmehr in lebenslängliches Zucht haus umgewandelt. Der Tischler Bäßler hatte am 23. Oktober vergangenen Jahres auf Scharfenberger Flur den Schnitt warenhändler Birke aus Meißen aufgelauert, vom Fahrrad heruntergeschosten und dann beraubt. KircheWnachrichLerr — 13. Sonntag n. Trin. Wilsdruff. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. — Vorm. 10 Uhr Kindergottesdienst. — Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. — Abends 7,30 Uhr Iungmännerverein (Tonhalle). — Abends 7,30 Uhr Iungfrauenverein (Pfarrhaus). Grumbach. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. Kesselsdorf. Vorm. 8 Uhr Beichte (P. Zacharias). — Vorm. 8,30 Uhr Gottesdienst (P. Zacharias). — Nachm. 2 Uhr Taufen (P. Zacharias). Limbach. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. Sora. Vorm. 8 Uhr Hauptgottesdienst. — Vorm. 9,15 Uhr Kindergottesdienst mit Kl. 2. Röhrsdorf. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. — Dienstag abends 8 Uhr Iungfrauenverein. Blankenstein. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Heimgekehrt vom Grabe meiner sieben Gattin, unserer guten Mutter, Sm Mm SW geb. Philipp sagen wir allen lieben Verwandten, Nachbarn und Bek nnten für die lieb voll« Teilnahme und den herrlichen Blumenschmuck herzlichen Dank. RöhrSdorf, am Begräbnittage. Max Schaal »v» nebst Hinterbliebenen. GHos Krumbch Sonntag den 21. August von nachmittags 4 Uhr an Feiner Ball. Hierzu laden freundlichst ein »»« Paul Bohr und Fra«. Gasthof Unkersdorf. Sonctaq den 21 August ßl. WeiaMlMtn-JUWchy verbunden Mit feinem all. Carl nru renoviert. ff. Speise« n Kelriinle H ikzu laden freundlichst ein rr»? E. ZnschKö A. Fra». Jie Memme MMMle Dresden zahlt nach wie vor 10V Prozent Dividende abziigl. 5 Prozent. Kein Risiko! Sicherste Kapitalanlage! »» Einlage« von 500 Mark bis 20000 Mark Kei« Schwindel! Behördlich geprüft! Einzahlung jeden Sonnabend von 8—5 Uhr in Wilsdruff, Gasthof „Goldener Löwe", Vereinszimmer. Sonst Einzahlungen beim Vertreter: Max Hirschnitz, Tharandt, Eottaftrahe 163. kisM LiÄsck. Sonntag den 21. August ,„i MMeiWW,«!. ichn dis 1» Up «r- M«s nsMin. Wmmill A U Wilsdruff. Morgen Sonnabend 8 Uhr verlammiung im Vereinslokal .Tonhalle". Betr.Ehrentafel,Schauturnen und Sommerscst. »«« Um zahl'kiche Beteiligung bittet Der Vorstand. Zug. MiMm für sofort oder 1. September gesucht. »,« Frau Elise Springer, Meiste«, Hafeuftr. 9,1. Hierzu laden freundlichst ein Hans Trüber und Frau. ÄNsMvk ^Vsisiropp. Sonntag den 21. August «»» Ferner Voll. Hierzu ladet ganz ergebenft ein Alfred Branzke. Kasino Spechtshausen. Sonntag den 21. August Anfang d Uhr. Ama^g 6 Uhr. »«« Der Vorstautz. Ein leichter einspänniger MtWWii mit Federn verkauft Bruno Henker, «» Herzogswatde. ainckemsgM lllSpplMlÄMN erftilaPge Zeitzer Fab-ikat» niedrige Prell«, «z.» R. Horn. Meißen, Dresdner Straße 11. Atlntik zahlt Oe D- Ztömg in H Netzen DSPwL.viMenÄe Lin- unü MtSWhlMgsn bei Iläoil Kuhr, WtsSÄMV, vismarMtr. ZS ^rrnspreHer 4S2.