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möglichst weitgehende Bevorratung der Bevölkerung mit Haus- drandkohle eintreten zu lasten. Die Voraussetzungen hierfür sind zurzeit insofern günstig, als die Produktion der für den Haus brand vornehmlich in Betracht kommenden Braunkohle, vor allem die Brikettierung gegen die Vorjahre erfreulicherweise ge stiegen ist, die Industrie infolge der rückläufigen Konjunktur we niger Kohlen beansprucht und die Wagengestellung der Eisen bahn eine sehr gute ist. Es must deshalb an die gesamte Bevöl kerung die dringende Aufforderung gerichtet werden, jetzt schon ihren Bedarf an Kohle zu decken und damit an ihrem Teile zur rechtzeitigen und ausreichenden Versorgung des Hausbrandes mit Kohle im kommenden Winter beizutragen. — Dast eine Stadtbehörde auch witzig und mutig sein kann, hat der Stadtrat zu Eisenberg in Thür, mit seinem 10-^-Not- geldschein bewiesen. In der Mitte des geschmackvoll ausge- sührten Scheines sieht man im Zweifarbendruck das Rathaus von Eisenberg. Eingerahmt ist das Ganze von folgendem Motto: „Papier, Papier, nichts als Papier von Preuhen bis nach Schwaben: Weil wir im deutschen Vaterland — die vielen Lumpen haben." Der Schein beweist zweierlei: Einmal eine ge wisse Einheitlichkeit in der Zusammensetzung des Eisenberger Stadtparlaments, und dann besten Verständnis für das Wort: „Wer sich nicht selbst zum Besten haben kann, der ist gewiß nicht von den Besten!" (Aus dem „Notgeldmarkt", Eisenberg i. Th.) — Neukirchen. Am Sonnabend in der 5. Nachmittagsstunde verkündeten Sturmglocken einen ausgebrochenen Brand. Es brannte die Herrn Gutsbesitzer F. Büttner hier gehörige, erst in diesem Jahre neuerbaute Feldscheune mit dem darin befind lichen Stroh und landwirtschaftlichen Geräten vollständig nieder. Auster der Ortswehr waren die Wehren aus Steinbach, Deutschenbora usw. erschienen. — Oberpesterwitz. Ein schwerer Unglücksfall mit tödlichem Ausgange hat sich in Thonberg bei Kamenz zuge lragen. Dort rutschte der 22 Jahre alte Kirschenpflücker Busch aus Oberpesterwitz, der erst einen Tag mitgearbeitet hatte, 6 Sprossen von einer Leiter herab und schlug dabei mit dem Kinn auf eine Sproste auf. Der Verunglückte wurde in den Gasthof gebracht, wo er aber schon nach einer Stunde verstarb. — Nossen. Infolge Gesundheitsrücksichten ist Herr Kan tor Marx von der hiesigen Stadtkirche vom Amte zurück- getreten und hat im Hauptgvttesdienst am letzten Sonn tag zum letztenmal den Lhor geleitet. An seiner Stelle ist Herr Lehrer Günther vorgeschlagen und bestätigt worden. — Königstein. Ein schwerer Klette r Unfall er eignete sich am Sonnabend in der Nähe der Ottomühle. Zwei Dresdner Kletterer waren im Begriff, den Kanzelturm zu er steigen. In etwa 20 Meter Höhe sollte der eine der Kletterer die Sicherung übernehmen, während sein Gefährte weiter stieg. Als letzterer etwa 3 Meter höher angelangt war und durch einen Klimmzug einen Felsvorsprung nehmen wollte, stürzte er ab. Durch Zufall fiel er in einen Baum und es glückte ihm, einen Zweig zu erfassen, an dem er sich hasten konnte. Im Fallen hatte dieser Kletterer aber seinen Gefährten mit heruntergerissen; letzterer schlug unten auf und wurde schwerverletzt aufgefunden. — Oberlungwitz. Eine neuartige Einrichtung, und zwar eine mit Rucksack, zwei Satz Schlauch, Hydranten schlüssel und Strahlrohr ausgerüstete Radfahrer-Abtei lung ist hier der Freiw. Turnerfeuerwehr angegliedert worden. — Kamenz. Vollständig eingeäschert wurde im nahen Bretnig die Scheune des Lederwarenfabrikanten Schölzel mit allen darin aufgestapelten Futter- und Ledervorräten. Noch am Tage des Brandes war ein großer Posten Leder eingetroffen, der ebenfalls vernichtet wurde. Der Schaden beträgt mehrere Hunderttausend Mark. — Bautzen. Die G r a n it i n d u st r i e der sächsischen Oberlausitz befindet sich gegenwärtig in ernsten Schwie rigkeiten. Lieferungsaufträge gehen nur spärlich ein, für Pfastersteine fast gar nicht. Die Werke arbeiten in der Haupt sache nur auf Lager. Das Ausbleiben von Aufträgen hat seinen Grund darin, daß die Bautätigkeit fast ganz ruht und bei Ge meinden und Behörden Geldmangel zur Ausführung der not wendigen Pflasterarbeiten herrscht. Außerdem tragen die hohen Steuern und die überaus hohen Frachten dazu bei, Aufträge zurückzuhalten. — Löbau. Die Festlichkeiten zur Feier des 7 0 0 jäh - rigen Bestehens der Stadt Löbau, die am Freitag- i abend mit einem Kirchenkonzert eingeleitet wurden, fanden ihren j Höhepunkt in einem Festast am Sonnabendmittag. Die säch sische Regierung war vertreten durch Ministerpräsident Buck und Ministerialdirektor Dr. Schulze. Bürgermeister Dr. Schaar- ! schmidt begrüßte namens der alten Sachsenstadt Löbau die Fest- ! Versammlung und gab einen Rückblick auf die geschichtliche Ent- ! Wickelung der Stadt. Ministerpräsident Buck überbrachte Glück wünsche der Staatsregierung und zeigte, wie Löbau aus seiner geschichtlichen Vergangenheit Kraft ziehen könnte zum Aus harren in den schweren Stürmen der Zeit und zur Hoffnung aus bessere Tage im freien Deutschland. Zum Schluß hielt Stadt- verordneten-Vorsteher Studienrat Staudinger hie Festrede über die wirtschaftliche Entwickelung Löbaus bis 1830. Aus dem Gerichtssaal. — Schwurgericht. Der schwere Raubüberfall im Konsum- Verein Vorwärts in Radeberg fand jetzt vor dem Dresdner ! Schwurgericht seine Sühne Die Anklage richtet sich gegen den 38 Jahre alten Bauarbeiter Max Robert Kühn aus Oberpester witz und den 21 Jahre alten Schlosser Martin Rudolf Heinrich in Niederpesterwitz. Die Geschworenen bejahten die gestellten Schuldfragen und verneinten mildernde Umstände. Das Urteil lautete demnach auf je sechs Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrenrechtsverlust. Beide Angeklagte stehen auch in Verdacht, in Wilsdruff Straßenräubereien begangen zu haben, doch wurde das Verfahren vorläufig eingestellt. — Schieberprozeß Wartner in Freiberg. Vor der 2. Straf kammer des hiesigen Landgerichts begann am Montag die Ver handlung gegen den früheren Kommissionär des Kommunalver bandes Freiberg Georg Wartner, der sich seit Anfang 1920 in Untersuchungshaft befindet. Er war der Inhaber der Firma Georg Wartner in Freiberg, der nach seiner Verhaftung in Kon kurs geriet. Wartner wird des Betrugs, der Unterschlagung, des Konkursvergehens, des Preiswuchers und Kettenhandels be schuldigt. Wegen Beihilfe zu diesen Vergehen ist der Schwager Wartners, der Kaufmann Paul Franz aus Dresden und der ehemalige Disponent Arthur Dittrich aus Wilmsdorf angeklagt. Anfang 1920, als die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung gefährdet erschien, entschloß sich der Kommunalverband Freiberg, l eine Lebensmittelnotstandsreserve zu schäften. Wartner wurde ' beauftragt, 4000 Zentner Hülsenfrüchte aufzukaufen. Dazu ; wurden ihm 2 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Die Ver- i einbarung einer bestimmten Vergütung erfolgte nicht. In seiner i Eigenschaft als Kommissionär erhielt Wartner 1,5 v. H. auf die ' von ihm bezahlten Preise. Nach der Anklage soll Wartner sich l jedoch nicht an diese Abmachung gehalten, sondern höhere als die Einstandspreise gefordert haben. Anfangs wurden seine Forde rungen auch anstandslos bezahlt. Auf diese Weise soll Wartner den Kommunalverband um 159 303 geschädigt haben. Wart ner bestreitet Betrugsabsicht, indem er behauptet, daß er bei Beschaffung der Hülsenfrüchte nicht als Kommissionär des Kom munalverbandes gehandelt habe, sondern als freier Händler. Da bei sei er nicht an die Einstandspreise gebunden gewesen. Als ! sich im Kommunalverband Freiberg Bedenken gegen Wartner geltend machten, wurden von ihm die Schlußrechnungen und Schlußscheine verlangt. Darauf forderte er eine Leipziger Firma auf, fingierte Rechnungen zu schreiben. Eine Abschrift dieses Briefes wurde bei einer Haussuchung bei Wartner gesunden. In der Verhandlung am Montag wurde Wartner eingehend vernommen. Der Prozeß dürste etwa 14 Tage dauern. Kleine Anzeigen ! haben ! im „Wilsdruffer Tageklait", ! das einen wei:vcr«weig!en u. j kaufkräftigen Leftrkreis besitzt, ! graße Wirkung. Brennholz Um zuräumen, gebebttligstab: 40 rm Birkenscheite 10 „ Eichrnscheite 20 „ starke Kiesernrollen 30 . schw. Kiefernrollen Richard Eckelt, Hmlzgerchäst. «S7i Zerles Arwntum » Mücken Johannisbeeren P 5tackeibeeren L» Kaust ^ksranchter 8tr. 1 siernspreaksr 543. Ein gebrauchtes E Hemmd für 5S0 Mk. zu verkauf n. Braunsdorf Nr. 331. Ein guterhaltener Kinderwagen zu verkaufen. Wo,sagt d. Geschäftsst. d. Bl. unt. 4585. 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