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1919 33 465 betragen hat, stieg sie vom April bis November 1920 auf 60 500. Zur Beratung der Auswanderungswilligen ist im Deutschen Reiche ein Netz von 25 amtlichen Zweigstellen an gelegt worden, die von auslandskundigen Persönlichkeiten ge leitet werden. Die Dresdner Zweigstelle befindet sich im Dienst gebäude der Kreishauptmannschaft und untersteht dem Ober regierungssekretär Kloesfel, der seit 1902 dem Beirat in Berlin angehört. Die Zweigstelle Leipzig befindet sich im Institut für Auslandskunde und Auslandsdeutschtum, Friedrich-Karl-Str. 22, und wird von dem Geographen Dr. jur. et phil. Hugo Grothe geleitet. Beiden Auswanderungskommisfaren steht ein Beirat von Ausländsdeutschen und Sachverständigen zur Seite, die die Hauptzielländer der Auswanderer aus eigener Anschauung kennen. — Vereinfachte Wegbezeichnung im Erzgebirge. Der Ober wegemeister im Gesamtvorstand des Erzgebirgsvereins berichtete in einer in Aue stattgefundenen Versammlung der Vorsteher und Wegemeister von 30 Zweigvereinen des westlichen Vereins gebietes über die in Aussicht genommene neue und wesentlich vereinfachte Wegebezeichnung im Erzgebirge. Dieselbe soll in 6 Zeichen mit einer weitzcn Farbe in durchgehenden Strecken ausgeführt werden und bis Pfingsten vollendet sein. Die bis herige mehrfarbige, oft verworrene Markierung in Strichform kommt in Wegfall; nur die farbige Angabe der drei Höhenwcge mit dem blauen, roten und gelben Kreuz wird beibehalten. Nach Durchführung der neuen Wegebezeichnung wird auch die Neu auflage der Wege- und Wanderkarte in Angriff genommen. — Landsturmtag XIX-8 in Döbeln. Am 4. und 5. Juni 1921 findet in Döbeln ein Landsturmtag für alle ehemaligen Angehörigen des vormaligen Landsturmbataillons Döbeln XIX-8 statt. Die erforderlichen Vorarbeiten hierzu sind bereits im Gange. Alle ehemaligen Kameraden, gleichviel, ob längere oder kürzere Zeit beim Bataillon, werden herzlich gebeten, sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen. Nähere Auskunft erteilt Iustizoberwachtmeister Paul Kasper, Döbeln, Otto-Iohnsen- Straße 4. — Mohorn. Von der 2. Strafkammer des Landgerichts in Freiberg wurde der Sattlerlehrling B. wegen versuchten Mords und unbefugten Waffentragens zu 2 Jahren 3 Wochen Gefängnis und 30 Geldstrafe verurteilt. — Siebenlehn. Ein Fremder, der im Restaurant „Roma nus" übernachtete, entfernte sich stillschweigend ohne jede Be zahlung und unter Mitnahme eines Federbettes, zwei Bettüber zügen, zwei Bettüchern und zwei Kopfkissen. Von dem Dieb fehlt bisher jede Spur. — Meitze«. Für die Allgemeinheit fast unbemerkt ist der von den städtischen Kollegien Ende 1918 beschlossene Zusam menschluß des städtischen Eltwerkes Meißen mit dem E. V. Gröba am 24. Oktober 1920 in Betrieb gesetzt worden. Damit hat sich ein Akt vollzogen, der die grund legende Aenderung in der Bewirtschaftung des Stromversor gungsgebietes Meißen herbeiführt und für sie von größter Be deutung ist. Der Zusammenschluß umfaßt zurzeit die Stromver sorgungsgebiete des E. V. Gröba mit dem Großkraftwerk Lauch hammer, der Eltwerke Niederlößnitz und Meißen, der staatlichen Kraftwerke Hirschfelde und Pirna, damit auch Dresden, sowie schließlich auch das Reichskraftwerk Lauta. Die Schließung des Reichsversorgungs- elektr. Maschennetzes mit Leipzig, dem Westen und Norden des Reiches usw. erfolgt sodann schrittweise. In kurzer Zeit wird dann noch der Eltwerke-Verband „Sammel schiene" hinzutretcn, der die Werke Deuben, Coschütz und Cosse baude umfaßt. — Fördergersdorf. Für das hiesige Kirchspiel, dem auch die Ortschaften Hintergersdorf und das als Sommerfrische bekannte Hartha angehoren, ist für den Alters wegen in den Ruhestand tretenden Pfarrer Dr. König, der im Jahre 1903 hierher kam, vom Landeskonsistorium Pfarrer Kirsten in Falkenstein, der bereits 1901 als Pfarrvikar hier amtiert hat, als Nach folger bestimmt worden. — Oederan. Die Stadtverordneten beschlossen eine Ver doppelung des Wasserzinses. Durch eine 50prozentige Erhöhung der Lustbarkeits- und Eintrittskartensteuer sollen die den Er werbslosen bewilligten Vorschüße aufgebracht werden, desgleichen werden dafür auch die polizeilichen Strafgelder verwendet. — Hainichen. Da der Kirchenvorstand bei der Beerdigung von Dissidenten doppelte Gebühren verlangt, haben die Ausgetretenen den Stadtrat ersucht, einen eigenen Fried- h o f anzulegen. Ein einfacher Brief bis zum Gewichte von 2V Gramm kostet im Fernverkehr vom 1. April an 60 ein Doppelbrief bis 100 Gramm 80 eine Postkarte 40 Nachporto führt häufig zur Verweigerung der Annahme — daher: richtig frankieren! — Chemnitz. Stadtsuperintendent Oberkirchenrat Kretzsch mar hat eine Berufung zum Nachfolger des in den Ruhe stand tretenden Geheimen Konsistorialrates von Zimmermann nach Dresden erhalten, sie aber abgelehnt. — Meerane. In der Sächsischen Schweiz tödlich ver unglückt ist der Apotheker Grützner von hier. — Oberlungwitz. Der Gemeinderat beschloß di« Einfüh rung der kommunalen Totenbestattung. Die Kosten für das Bestattungswesen sollen durch eine Sondersteuer auf gebracht werden. Wiederholung kommunistischer Verbrechen. — Lugau. Die Kommunisten Haden dasselbe Verbrechen wie bei der staatlichen Grube „Gottessegen" bei Oelsnitz am Mittwoch nachmittag auch auf der Kaiserin-Augusta-Grube in Lugau versucht. Auch hier trat die große Sirene zum ersten Mal seit 20 Jahren in Tätigkeit und lockte die ganze Bevölkerung der Umgebung herbei, die die Schandbuben von den Eingängen zu den Schächten vertrieb. Eine zur Zeit des Vorganges tagende Revierkonferenz der Bergarbeiter verlangte einstimmig von der Regierung ausreichenden Schutz der Arbeitswilligen gegen die Terroristen. Daraufhin wurde eine Abteilung der Chemnitzer Sicherheitspolizei zum Schutze der Bevölkerung nach Lugau ent sandt, die die Ordnung aufrechterhält. — Meißen. Kommunisten-Sabotage? Ruchlose Bubenhände haben in der Nacht zum 31. März in Heynitz und Wuhsen die Telephonleitungen durchschnitten und insgesamt 47 Meter Draht entwendet. Anscheinend handelt es sich um einen kommunistischen Sabotageakt. Am gleichen Tage sind 3 Unbekannte in Feldgrau an der Linie Leipzig—Dresden in Munzig gesehen worden, die sich nach Militärzügen erkundigt haben. Wie wir hören, ist die Gendarmerie den Tätern bereits auf der Spur. — Dresden. Der Streik imLauchhammerwerk war bereits zusammengebrochen. Einer Bande von 30 Kom munisten ist es jedoch gelungen, in das Werk einzudringen und und es vollständig zu terrorisieren. Sie Haven die Schaltwerke ausgeschaltet, so daß vor allem Riesa und Nord sachsen, das in der Hauptsache vom Lauchhammerwerk versorgt wird, ohne Licht und Strom ist. — Dresden. Am Freitag abend war von kommunistischer Seite eine Versammlung auf dem Schützenplatze einberufen worden, von der aus eine ungefähr 2000 starke Menschenmenge nach dem Landgerichtsgebäude am Münchner Platz zog, wo die Freigabe der am zweiten Osterfeiertag verhafteten Kommunisten führer gefordert wurde. Da die Menge eine drohende Haltung annahm, wurde sie durch ein Polizeiaufgebot vertrieben, ein Teil formierte sich erneut zu einem Zuge. Es sollte ein Ansturm aus das Gebäude des Polizeipräsidiums ausgeführt werden. Die Polizei sperrte die Zugangsstraßen und trat dann der anrückenden johlenden Menge, die hier hauptsächlich nur noch aus jungen Burschen bestand, mit erfreulicher Entschiedenheit entgegen und trieb sie auseinander. — Leipzig. In der Nacht zum Freitag wurde ein Anschlag auf das Patronenhaus der lllanenkaserne unternommen. Der Wachtposten bemerkte einen Menschen, der sich in verdächtiger Weise in der Nähe des Patronenhauses zu schaffen machte. Als der Posten herbeieilte, gelang es dem Täter, in ein in der Nähe wartendes Automobil zu springen und mit diesem zu entkommen. Zweifellos follte das Patronenhaus in die Luft gesprengt werden. Arieik «Sten. Nichte Frieda, Wilsdruff. Willst du in der Nacht gut ruh'n, gib dem Magen nichts zu tun. — Liegst des Nachts du auf dem ' Rücken, ist dein Schlaf voll böser Tücken. — Willst du gut ge° ! bettet sein, schlaf auf rechter Seite ein. — Wer auf linker Seite , ruht, dem Herzen oft Gewalt antut. — Glaub mir, Jeder, der gut schlief, lag zu hoch nicht, noch zu tief. — Legst die Hand du untern Kopf, packt der Traugott dich beim Schopf. — Liegt das Kisten unterm Hals, träumst du schrecklich jedenfalls. — Schlaf gibt Kindern doppelt Kraft; heut soll ruh'n, wer morgen schafft. — Zu viel Kälte, zu viel Hitze, sind dem Schläfer wenig nütze. — Willst du fühlen dich geborgen, denke nicht an heut und morgen. — Wer auch tausend Sorgen hätte; keine nehm' er mit ins Bette! — Beachtest Du dieses und hilft auch das nicht, dann empfehlen wir Dir, einen Arzt zu befragen. P. S., Wilsdruff. Wegen der gehästigen persönlichen An griffe abgelehnt. Poststempel Wilsdruff. Die Frage ist zu delikat, als daß sie im Briefkasten behandelt werden könnte. Aber soviel können wir Dir schon sagen, „Elemente", wir Du Dich ausdrückst, wirst D» schon bezahlen müsten. Einen Hoffnungsblick gibt allerdings eine Nachricht, vorausgesetzt, daß sie nicht eine llebertreibung ähnlich wie bei der Steinachschen Verjüngung ist, die wir in einer wissen schaftlichen Zeitschrift finden, also: Dr. Abrams, Professor der Pathologie an der Stanford Universität in den Vereinigten Staaten, hat ein Instrument erfunden, mit dem man nachweisen kann, wer der Vater eines unehelichen Kindes ist für den Fall, daß mehrere Männer in Frage kommen. Das Instrument stellt gleichzeitig das Alter des Vaters fest. Prof. Abrams untersucht mit seinem Instrument das Blut des Vaters und das des Kindes, das bei beiden dieselbe Elektronenvibration aufweist. Hat der betreffende Mann mit dem Kinde nichts zu tun, so ist bei beiden die Elektronenvibration eine andere. Man wird abwarten müßen, was an dieser amerikanischen Erfindung Brauchbares ist. ' Herzogswalde. Im Intereste beider Teile werden die Akten über den Fall geschloßen, nachdem beide Teile zu Worte ge kommen sind. S. E., Dresden. Wie vorstehend. SwgLlLnM. Für diese Rubrik übernehmen wir nur die preßgejctzliche Verantwortung. Amtshauptmannschaft Meißen — oder Dresden? Zu den Ausführungen zu dieser Frage in Nr. 77 d. Bl. durch Herrn Bombach ist es notwendig, daß auch von anderem als parteipolitischem oder parteitaktischem Standpunkt aus Stel lung genommen wird. Nicht wenn diese (für die über 15 000 Bewohner des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff) fo wichtige Frage entschieden ist, sondern bei Zeiten muh zu dieser Frage ent schieden Stellung genommen werden. Das so viel gepriesene Selbstbestimmungsrecht gibt und legt uns die Pflicht auf, uns unserer Haut zu wehren, ehe uns das Fell über die Ohren ge zogen ist. In der Sitzung des Bezirksausschusses der Amts hauptmannschaft Meißen am 2. April lagen von den 28 Ge meinden und Gutsbezirken des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff bereits von 25 dieser Gemeindevertretungen die Proteste gegen die in Aussicht genommene Eingliederung in die Amtshaupt mannschaft Dresden vor, darunter die Dresden am nächsten liegenden Orte: Keßelsdvrf, Grumbach, Steinbach b. K., Unkers dorf, die alle einstimmig die Ausbezirkung ablehnen. Wenn durch den Abgang der z. T. zwangsweise verfügten Einbezirkung von Gemeinden in die Stadt Dresden die Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und -Neustadt in ihrer Leistungs- und Existen-- fähigkeit bedroht sind, so ziehe man doch dort die logische Folge — man vereinige die beiden Amtshauptmannschaften Dresden- Altstadt und -Neustadt zu einer Amtshauptmannschaft Dresden, diene damit, daß ein Beamtenapparat überflüssig wirb, dem s» oft in Aussicht gestellten Abbau in der Verwaltung und schafft aus den verfügbar werdenden Räumen die überall so dringend benötigten Wohnungen. Die Vertretung unserer Stadt hat z« dieser Frage bis heute noch nicht Stellung genommen; es ist aber mit Bestimmtheit anzunehmen, daß mindestens die groß« Mehrheit sich für das Verbleiben bei Meißen entscheidet, den« bis heute hat Wilsdruff aus dieser sich über ein Menschenalter erstreckenden Verbindung mit der Amtshauptmannschaft Meißen nur die besten Erfahrungen zu verzeichnen! Schlichenmaier. Leidensgefährtinnen teile unentgeltlich mit, auf welche einfache Weise ich meine Sommersprossen gämlich b-seitigt Frau Elisabeth Ehrlich,Frankfurta.M. 710 Schließfach 47- Kühne. fffiustsesckutr < Händen. »rs» Satti- Kartoffeln Immer größer wird der Kundenkreis eines Geschäftes bei regelmäßigem Erscheinen einer wirklich zugkräftigen Empfehlungs-Anzeige im Wilsdruffer Tageblatt LkurrF>s aus guter Fam. als Stütze in ländl. Haush. ein im Kochen erfahrenes ALLe-vLes« zum fof. Antritt. Mädchen für land- wirtschaftl. Arbeiten ist vor- G. Schuman«, Wurgwitz bei Dresden. Verein f» Dstur- u. 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