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Die Goziatifierungsfrage. Eine Erklärung des Verbandes der Bergarbeiter. Berlin, 17. Januar. Der „Verband der Bergarbeiter Deutschlands*, der zurzeit in Berlin unter Beteiligung sämtlicher deutscher Bergwerksgebiete eine Norständekonferenz abhält, be schäftigte sich u. a. auch mit der Sozialisierungssrage. In einer mehrstündigen Debatte wurde von allen Rednern alsbaldige Sozialisierung gefordert. Die Versammlung faßt« eine Resolution, in der es heißt: „Die anr. 14. Januar und folgende Tage in Berlin tagende Konfe renz des Gesamtvorstandes und der Vezirksvertretuugen des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands erklärt, datz der Bergarbeiterverband an dem Beschluß seiner General versammlung in Bielefeld (1919) über die Sozialisierung des Bergbaues und an der gleichgerichteten Entschließung des Internationalen Bergarbeiterkongresses in Gens (1920) festhält. Wir verstehen unter Sozialisierung die Übertragung der vollen Verfügungsgewalt über die Ge winnung und Verteilung der Bodenschätze aus eine durch die Reichsgesetzgebung berufene Vertretung des Volks- ganzen. Die in jüngster Zeit rapide fortgeschrittene privat kapitalistische Vertrustung der Bergbauindustrie bedroht die Interessen des Volksganzen im wachsenden Maße. Der unbedingt nötige Schutz der öffentlichen Interessen gegen die privatkapitalistisch-monopolistische Beherrschung unserer wichtigsten Rohstoffindustrie ist der Hauptgrund für unsere Sozialisierungsforderung. Von der Reichsregierung for dern wir, daß sie das am 5. August und 22. September 1920 gegebene Versprechen, einen Gesetzentwurf, der die tatsächliche Sozialisierung des Bergbaues bezweckt, cinzu- bringen, ohne weitere Verzögerung einlöst." Die ersten 2V Milliarden Goldmark. „Wiedergutmachungslei st ungen." Die Neichsregierung wird der Wiedergutmachungs- kommission eine genaue Aufstellung über die bisherigen Leistungen Deutschlands, soweit sie nach dem Versailler Vertrage und anderen Abmachungen zur Anrechnung kommen müssen, zugehen lassen. Die Übersicht ordnet die Leistungen nach drei Gruppen. In den beiden ersten Gruppen sind sür die Lieferungen von Eisenbahnmaterial, für die Auslieferung der Handelsflotte, der überseekabcl, von laudwirtschaftlichen Maschinen, Farbstoffen und pharmazeutischen Erzeugnissen, ferner für Ticrliefernngen aller Art rund 18>L Milliarden Goldmark, nach dem von gegnerischer Seite aufgestellten Umrechnungskurs, in An satz gebracht. Weitere Milliardmziffern beziehen sich auf die Lasten der Besatzungstruppen und ähnliche Ausgaben, die bei der Leistung der ersten 20 Milliarden vertrags gemäß auf die Wiedergutmachungsleistung angerechnet werden können. In Anrechnung gebracht sind u. a. sechs Eisenbahnbrücken über den Rhein, die früher nicht zum Elsaß gehörten, aber mit abgetreten werden mußten. poUMcke Runciledav. Sachlieferunge« als Wiedergutmachung. Die Spezialverhandlungen seit der Vertagung der Brüsseler Sachverstäudigcnkonferenz haben ergeben, daß der Frage der Durchführung der Sachlieferungen sür die Lösung des Reparanonsproblems besondere Bedeutung zukommt. An den weiteren Verhandlungen werden daher im Auftrage der Reichsregierung Hugo SLinnes und drei weitere Vertreter der Arbeitnehmer, darunter Löffler als Vertreter der Bergarbeiter, teilnehmen. Notopserhypothekcn. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, sollen, um es dem Abgabepflichtigen zu ermöglichen, sich das not wendige Kapital zur Bezahlung des Notopfers zu be schaffen, die Vorteile der Notopferhypothek noch durch ein besonderes Gesetz ausgestaltet werden, wodurch für den Abgabepflichtigen, der die Mittel aus dem Wert seines Grundbesitzes ziehen will, die Zahlungsmöglichkeitcn für das Neichsnotopfer erleichtert werden. Ententejustiz im Rheinland. Die Besatzungsbehörden gehen in letzter Zett wieder mit ausgesuchter Strenge gegen die wehrlose deutsche Be völkerung der Rheinlands und gegen die vollends ohn mächtigen deutschen Behörden vor. Der Landrat Lciniug von Neuß erhielt sechs Monate Gefängnis und 10 600 Mark Geldstrafe wegen Ungehorsams gegen den englischen Bevollmächtigten. Er hatte es unterlassen, die von ihm anaeforderte Nachweisuna über Automobile rechtzeitig zu Gräfin Pia. Roman von H. Courths-Mahler. LS Fortsetzung ,(Nachdruck verboten.) Sie blickten einander in die bleichen Gesichter, ohne zu sprechen — und vor ihnen auf dem Teppich lag das Bild der schönen Frau. Es lächelte süß zu ihnen empor. Endlich raffte sich Graf Buchenau auf und sagte voll bitterer Ironie: „Da sitzen wir nun — wir beiden Toren, die wir dieser Frau zum Opfer fielen. Also so tief ist sie gesunken — so tief __ die ich einst so hoch hielt in meinem Herzen. Eine Abenteurerin, eine Hochstaplerin — und die Frau des Mannes, der mich zum Krüppel schoß. Wahrlich — das Leben ist ein Gaukelspiel." Hans von Ried sah ihn besorgt an. „Wir wollen nicht mehr daran denken, Herr Graf. Sie dürfen sich nicht von neuem aufregen, von neuem Nieder drücken lassen. Ich war zu sehr überrascht — es wäre besser gewesen, ich hätte Ihnen diese letzte Erkenntnis erspart." Heftig schüttelte der alte Herr den Kops. „Nein, nein — es war gut so. So bitter diese Erkennt nis ist, so macht sie mich doch innerlich frei von einem Ge danken, der mich jahrelang gequält hat." „Darf ich wissen, was das für ein Gedanke war?" „Ja — vor Ihnen habe ich jetzt kein Geheimnis mehr. Ich glaubte, ich sei zu hart mit ihr verfahren, redete mir zu weilen ein, sie sei nur das Opfer einer schwachen Stunde ge wesen, sei einer augenblicklichen Verwirrung zum Opfer gefallen, als sie sich jenem Verführer ergab. Aber nun sehe ich ein, daß sie schlecht gewesen ist im Grunde ihres Herzens. Nur eine Herz- und gewissenlose Frau kann so mit den heiligsten Gefühlen eines Menschen spielen, so tief kann ein Meist nur sinken, wenn cs jeder edlen Regung bar ist. Und liefern. In Koblenz sind vier Beamte der Reichsver mögensverwaltung ihres Amtes entsetzt worden, weil sie einer Requisitionsforderung nicht rechtzeitig nachgekozWM waren. Polnische Rüstungen gegen Deutschlands Aus fast allen oberschlesischen Grenzbezirken Mrd die Zusammenziehung größerer polnischer Truppenmengen gemeldet. Bei Myslowitz und Sosnowice sind mehrere Regimenter polnischer Infanterie aufmarschiert. Der Grenzbevölkerung hat sich infolgedessen große Aufregung bemächtigt. Auch an der ostpreußischen Grenze zeigen sich größere Truppenansammlungen. Südlich von Johannes burg sind mindestens zwei Divisionen versammelt. Eine Preußische Königspartei. Die Gründung einer Preußischen Königspartei ist dieser Tage in Berlin erfolgt. Es wird dabei betont, die Preußische K^Nigspartei werde selbst keine parlamen tarische Tätigkeit ausüben und den Parteien nicht die ge ringste Konkurrenz machen. Sie sehe ihre Aufgabe viel mehr in der monarchistischen Propaganda und wolle mit dieser die rechtsstehenden Parteien entlasten. Deutsch-Hsterreich. Selbsthilfe-Ausverkauf. Die Wiener Sektion der Ne- parationskommission hat beschlossen, ein Register aller jener Kunstgegenstände anzulegen, welche verkauft werden dürfen. Diese Gegenstände wurden in drei Kategorien eingeteilt: 1. in solche Kunstobjekte, die unter keinen Um ständen veräußert werden dürfen, 2. in solche, deren Ver äußerung nur im Falle der allerhöchsten Not gestattet werden soll, und 3. in solche, die den Charakter der Samm lungen nicht berühren und deren Wegfall den Kunstwsrt der Museen Österreichs nicht verringern würde, also vor allen Dublikate, welche veräußert werden dürfen. Das Register ist bereits angelegt. Der Wert jener Kunstgegen stände, welche veräußert werden dürfen, wurde auf 200 (zweihundert) Millionen französische Frank geschätzt. Tsckecho-Slowakei. Ein ukrainisches Königreich? Die Prager Blätter be haupten, daß der Gesandte der Petljura-Regierung, Baron Wassilko, mit dem Habsburger Familienrat einen Vertrag abgeschlossen habe, nach dem auf dem Gebiete Ostgalizien, Bukowina und Karpathen ein besonderes ukrainisches Königreich unter dem Szepter des Erzherzogs Wilhelm errichtet werden soll. Großbritannien. Das Schicksal der deutschen Kolonien. Man bestätigt die bevorstehende Ernennung Churchills zum Nachfolger Milners in der Leitung des Kolonialministeriums. Durch einen mit knapper Mehrheit angenommenen Kabinetts- Leschluß werden die laut Friedensvertrag England zuge wiesenen Mandatsgebiete dem Kolonialministerium unter stellt. Rußland. Lenin baut ab! Aus Reval wird gemeldet, die dortigen russischen Sowjetkreise gäben zu, daß Lenin an „ernster Überanstrengung" leide. Die Ärzte hätten ihm eine vollständige und längere Ruhezeit vorgeschrieben. Die Moskauer „Prawda" meldet, daß infolge des Unwohl seins Lenins Trotzki in der letzten Sitzung der Volks kommissare den Vorsitz geführt habe. Nach der Helsing- forser.Presse soll Lenin beschlossen haben, als Gast eines finnischen Kommunistenführers eine Erholungskur in Finnland durchzumachen. Pechen. Thronverzicht des Schahs. Wie aus Teheran ge meldet wird, hat der Schah von Persien, Achmed Mirza, abgedankt. Die Nachricht klingt ungaublich. Der junge Schah ist der willenlose Parteigänger der Engländer und regierte nur durch ihren Schutz. Da sich die Engländer jetzt aus Nordpersien zurückziehcn und das Land den bol schewistisch aufgerührten nordpersischen Banden überlassen, fo bleibt wohl dem Schah auch nichts übrig, als mit den Engländern zu verschwinden. Nivalen im Großen Ozean. Japan und Amerika. Der Gegensatz zwischen Japan und Amerika ist alt. Schon zur Zeit des russisch-japanischen Krieges 1904 bis 1905 sprach man im siegesgewissen Japan davon, daß „der Nächste" Amerika sein würde. Straßenredner zogen herum und verkündeten den nächsten Krieg, als der eine noch nicht zu Ende war. Hätte Japan damals den Krieg verloren, so wäre all das Gerede von selbst zu Ende gekommen. diese Erkenntnis löst den heimlichen Vorwurf in meiner Seele. So ist es, trotz allem, eine Wohltat gewesen, was Sie mir angetan haben durch diese Eröffnung." Langsam hob Hans von Ried das Bild der lächelnden Frau empor und warf es in den Kamin. Das Feuer loderte auf und erfaßte es gierig. „Durch den Umgang mit diesem Herrn von Brenken hat sie auch nicht veredelt werden können. Was ich von ihm hörte, damals auf meinem Lauscherposten, ließ mich er kennen, daß er seine Frau als Lockmittel benutzte, um leicht gläubigen Toren das Geld abzunehmen, das er für seinen Unterhalt und sür sein verschwenderisches Leben brauchte. Anscheinend machten sie beide die fashionablen Badeorte un sicher. Er war auch erst mit in St. Moritz gewesen, hatte sich ihr aber ganz fern gehalten, um keinen Verdacht zu wecken. Sie nannte sich in St. Moritz Frau von Lankow." Der Graf starrte vor sich hin. „Wie häßlich das alles ist — wie häßlich. Und diese Frau wollte ich zur Mutter meines Kindes machen." Sie besprachen noch mancherlei. Hans von Ried mußte noch ausführlicher erzählen, und auch Graf Buchenau be richtete noch allerlei Einzelheiten. Diese ruhige Aussprache erleichterte die beiden Männer sehr, und in dieser Stunde wurde das Freundschaftsband zwischen ihnen beiden noch fester geknüpft. Als sich Graf Buchenau eine Stunde später verab schiedete, hatte er von der Sammlung, die er sich hatte be trachten wollen, kein Stück angesehen. Sie hatten gar nicht mehr daran gedacht. Erst ehe er ging, erinnerte Hans von Ried daran, und der Graf versprach, wiederzukommen, in Pias Gesellschaft, und sich dann alles anzusehen. Auch von Hans von Rieds Heiratsplan sprachen sie noch einmal. „Also Sie geben mir freie Hand, Herr Graf, ich darf Komteß Pia fragen, ob sie meine Frau werden will, wenn Aber Japan siegte, weit oen munen oer Atem ausgmg. Es bat wenig Zweck, darüber zu sprechen, ob das nötig war. Die Tatsache ist da — und deshalb haben wir Tsingtau verloren. Ebenso wie der Japaner damals Port Arthur (Nqojun oder Lushun) als ein Gebiet betrachtete, das eigent lich fein war, aber durch die Verbrüderung Rußland-Deutsch land-Frankreich ihm entrissen war, ebenso betrachtete er Tsingtau als ein verlorenes eigentlich japanisches Gebiet. Geflissentlich verbreitete der Graf Okuma durch seine Presse die Behauptung, daß die Japaner 1895 Tsingtau erobert hätten, aber den Hafen an Deutschland hätten avtretsn müssen. So wurde die Volksstimmung bearbeitet, ehe noch eine Aussicht vorhanden war — und ehe die deutschen Diplomaten eine Ahnung hatten, was vorging. So kam, was kommen mußte. Als wir in Europa festlagen, nahm üer Japaner diesen schönen Platz an der Sonne. Nun ist Amerika an der Tagesordnung. Amerika bat an der ostasiatischen Küste keinen Hafen besetzt, keinen Wechsel auf die zukünftige Aufteilung Chinas gezogen, aber es hat die ganze große Inselgruppe der Philippinen ein- flebeimst. Es konkurriert außerdem, ohne daß es öffentlich zutage tritt, hinsichtlich der Erbschaft der asiatisch-australischen Besitzungen Deutschlands, der Marianen, Karolinen, des Bismarck-Archipels usw. Deutschland hat dort nicht bloß Kolonien gehabt, sondern auch Kabel gelegt, Phosphatlager ausgebeutet, regelmäßige Dampferlinien eingerichtet, mit einem Wort, ein warmes Bett geschaffen, in das sich nun der eine oder andere hineinlegen kann, je nachdem. Der Japaner ist der Ansicht, daß der Große Ozean von Rechts wegen ihm gehört, und daß es eine Anmaßung der Weißen ist, dort irgendwie aufzutreten: der Amerikaner aber hat dis Idee, daß er durch seine Tanks und seine Munitions- lieferungen den Weltkrieg zur Entscheidung gebracht bat zu ungunsten Deutschlands. Wenn jetzt ein neuer Konflikt zwischen Japan und Amerika aufgetaucht ist, so ist das weiter nichts als eine Folge des großen Weltkrieges — und eine Folge der Tat- fache, daß die Japaner leider ihren Vorteil falsch auf gefaßt haben. Es war für Japan eine Kleinigkeit, dem ganzen unseligen Konflikt eine andere Wendung zu geben und damit spielend zu erreichen, was dem Lande jetzt große Sorgen macht. Alles andere, was uns zurzeit erzählt wird, besonders die Schwierigkeiten, die den Japanern bet ihrer Einwanderung in Kalifornien, bei der Fußfassung auf Hawai usw. erzählt werden, die kleinen Häkeleien bet der Ausführung von Handelsverträgen und dergleichen mehr, das sind nur untergeordnete Dinge. Das alles schwebt schon seit zehn und zwanzig Jahren: es sind Fragen, die man nach Bedarf ruhen läßt oder hervorholt, wie es gerade der Tagesbedarf mit sich bringt. Die Japaner, die den Europäern gegenüber ihre Vorrechte im eigenen Lande wohl zu achten wissen, verstehen vollkommen, daß Amerika keine Japaner und Chinesen in Amerika haben will, sie wissen auch warum, aber sie behalten diese Waffe in Reserve, ebenso wie andere Nationen in Europa auch ihre besonderen nationalen Ansprüche stets in Reserve gehabt haben. Jetzt scheint es wieder einmal hart gegen hart zu gehen. Einmal muß ja die Frage zur Entscheidung kommen, ob der nördliche Teil des Grvven Ozeans japanisch oder ameri kanisch lein soll. Während des Krieges bat Japan, das kick I» « »»«»IlUMWMWMWWWWWM,! «S" ich denke, daß der rechte Zeitpunkt gekommen ist?" fragte der junge Mann. Der Graf drückte ihm fest die Hand. „Ja, Sie sollen es tun. Ich will mich da weiter gar nicht hineinmischen. Gewiß werden Sie die rechte Stunde und die rechten Worte finden. Und, wenn ich Sie eines Tages meinen Sohn nennen darf, dann will ich mich herz lich freuen. Mir hat das Schicksal einen eigenen Sohn ver sagt — nur wenige Tage durfte ich einst einen solchen mein eigen nennen — er starb mit seiner Mutter, einer edlen, gütigen Frau — die ich nicht so geliebt habe, wie sie es wohl verdient hätte. So gleicht das Leben alles aus — alles. — Doch, nun will ich gehen. Pia wird in Sorge auf mein« Heimkehr warten, sie wollte mich gar nicht allein fortlassen. Leben Sie wohl, mein lieber junger Freund — auf Wieder sehen." „Auf Wiedersehen, Herr Graf. Und bitte — einen herz lichen Gruß an Komteß Pia." Der Graf lächelt«. „Den will ich treulich bestellen, und ich glaube, sie wird sich freuen. Hans von Ried gilt viel bei ihr. Er ist mein guter Freund, so sagt sie oft. Und sie nimmt es ernst miß dieser Freundschaft." Hans von Ried begleitete seinen Gast bis zum Wagen. Als er dann in sein Arbeitszimmer zurückgekehrt war„ fuhr er fort in seiner vorherigen Beschäftigung. Und eh« der Abend niedersank, war mit vielen anderen Briefen auch jede Zeile verbrannt, die Liane von Lankow jemals an Hans von Ried geschrieben hatte. Es tat ihm nur leid, daß es nicht auch jene Briefe vernichten konnte, die er ihr damals in St. Moritz geschrieben hatte, wenn er sie einmal einen Tag nicht gesehen hatte. Wie mochte sie gespottet haben über die glühenden Ergüsse, die er sehnsuchtstrunken zu Papier gebracht hatte. Sicher hatte sie kalt lächelnd dabei berechnet, wie hoch sie ihrs Forderung an ihn stellen konnte. (Fortsetzung folgt.)