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bei m. !N- IMUUU1UU1M Ul U»Ut chf ThmM, Wlsm, Licbciilchii M die WMildkL Amts b Lcrtt für die Hgl. Amtshauptmannschaft zu Weißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg.— Inserate werden MontagK und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 7. Freitag, den 25. Jmmar 188S. Bekanntmachung. In der Zeit vom 1. bi» spätestens -en 14. Februar ds. F. ist der I. Termin Grundsteuer nach 2 Pf. für die Einheit, der I. Termin städtische Anlage nach Maßgabe des aufgestellten Catasters und der I. Termin Hundesteuer gegen Entnahme der Marken an die Stadtkämmerei abzuentrichten. Hierbei werden Restanten von Schulgeld und sonstigen Abgaben aus früheren Jahren nochmalsaufgefordert, diese Rückstände bei Vermeidung sofortiger Zwangsvollstreckung nunmehr spätestens bis St dieses Monats zu berichtigen. Wilsdruff, am 23. Januar 1889. Der Stadtrat h. Kicker, Brgmstr. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gutsbesitzers Albert August in Burkhardswalde ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forder ungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vcrmögensstücke der Schlußtermin auf den 18. Februar 1889, Bormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Wilsdruff, am 23. Januar 1889. Vusvk, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Hvlzversteigerung 38,4 Wllhdrt. weiches Brennreisig, 30 143 Zacken, und 372 Rmmtr. weiche Aeste, 61 Rmmtr. harte und 105 Rmmtr. weiche Brennschelte, 20 - - - 93 - - Brennknüppel, in den Schlägen der Abthlgen. 44 und 45 und im Einzelnen in den Abthlgen. 7, 8, 12, 23, 30, 32,33, 43 und 50, Von den auf dem vioi»« aufbereiteten Hölzern sollen Dienstag, den 2S. Januar d. Js., von Bormittag -td Uhr an Im «II 253,5 Rmmtr. weiche Stöcke und Stockspäne, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. König!. Revierverwaltung Spechtshausen und König!. Forstrentamt Tharandt, am 21. Januar 1889. Schumann. Bachmann. DageSgeschichte. Die bevorstehende Feier des Geburtstages unseres Kaisers wird den deutschen Fürsten abermals Anlaß zu einer gleich bedeutsamen Kundgebung geben, wie sie schon bei der Eröffnung des außerordentlichen Reichstages am 25. Juni v. I. stattfand. Sie werden, wie aus Berlin berichtet wird, am kommenden Sonntage ihre Glückwünsche dem Kaiser zu dessen Gcburtsfeste persönlich darbringen, so daß also die Welt wiederum die deutschen Fürsten um den erlauchten Schirmherrn des Reiches ver sammelt sehen wird, eine patriotsche Demonstration, deren Bedeutung nicht näher dargelegt zu werden braucht. Kaiser Wilhelm hielt am Freitag zum ersten Male ein Kapitel des Schwarzen Adlerordens als dessen derzeitiger Großmeister ab, nachdem vorher die Investitur (Einkleidung) der seit dem letzten Kapitel neu ernannten Ordensritter stattgefunden hatte. Die gesammte Feierlich keit ging ganz nach dem alten Zeremoniell, wie es der Stifter des Schwarzen Adlerordens, König Friedrich I. von Preußen, eingeführt hatte, vor sich und bot in ihrer Gesammtheit wie in den Einzelheiten ein außerordentlich glänzendes Bild dar. Die Einkleidung währte über eine Stunde und wurde die Reihe der (16) neuinvestirten Ritter vom Staatsminister v. Puttkamer beschlossen, worauf sofort das Kapitel des Ordens im Kapitel saale des Berliner Residenzschlosses folgte, wobei, ebenfalls einem alten Brauche gemäß, die Thüren verschlossen wurden. Am Sonntag schloß sich an das Kapitel das herkömmliche Krönungs- und Ordensfest, das höchste preußische Hof- und Staatsfest, an, mit welchem die Reihe der diesjährigen Winterfestlichkeiten am Berliner Hofe eröffnet worden ist; die letzteren werden sich jedoch wegen der noch andauernden Hoftrauer auf einen engen Kreis beschranken. Berlin. Sicherem Vernehmen nach hat Kaiser Wilhelm eine Ein ladung des russischenBotschaftersamhiesigenHofe, General Grafen Paul Schwumloff, zum Mittagessen auf den 4. Februar angenommen. Graf Schuwaloff ist somit der erste Botschafter, dem der Kaiser die Ehre einer solchen Auszeichnung erweist. Unsere Marine hat einen schweren Verlust erlitten. Der Chef der Admiralität, Graf Monts, ist am Sonnabend Abend 8V4 Uhr seinen Leiden erlegen. In dem Befinden des an einer Lungen- und Rippenfell entzündung Erkrankten war, schreibt das „B. T.", schon seit einigen Ta gen eine bedenklich Krisis eingetretcn. Die Operation, die vom Professor v. Bergmann vollzogen werden mußte, hatte die erhoffte Erleichterung für nur wenige Stunden gebracht. Bald darauf trat eine Verschlimmerung «in, die schnell zur völligen Auflösung führte. Graf Monts zählt erst 57 Jahre. Die Durchführung der organisatorischen Veränderung, die sich unter seiner Leitung vollziehen sollte, wird nun einer anderen Kraft Vorbehalten sein. Ueber die jüngsten Vorgänge im Deutschen Reiche und insbesondere über Geffckens Wort vom Kaiser Friedrich, daß es ihm mehr um den Schein der Macht als um die Macht selber zu thun gewesen, schreibt die „Extrapost" in einem objectiv gehaltenen Artikel: Es hätten diese Worte auch auf Wilhelm I. angewendet werden können, der gleichfalls dem großen Manne, welchen er sich ausgewählt, den größten Theil der politischen Lei tung überließ, ohne sie übrigens selbst aus dem Auge zu verlieren. Das sei die bescheidene Pflichttreue es ersten Dieners des preußischen Staates. Glücklich der Herrscher, der nicht zu suchen und zu wechseln braucht, der einen unbedingt ersten Mann gesunden hat, auf dessen Einsicht und Energie er bauen kann. Die Geffckcn-Affäre zieht noch immer ihre Kreise. Es heißt jetzt, es solle der zwischen Professor Geffcken und dem badischen Freiherm v. Rcggenbach, dem bekannten Vertrauensmann des Kaisers Friedrich, ge pflogene Briefwechsel, welcher bereits zur Kenntniß der Bundesregierungen gebracht worden ist, veröffentlicht werden, womit indessen der politische Klatsch, der sich an den Namen Geffcken knüft, nur neue Nahrung er halten würde. Weiter hat aber die Veröffentlichung der Anklageschrift gegen Geffcken der „Kreuzzeitung" Anlaß zu einem indirekten hämischen Ausfall gegen den Reichskanzler gegeben, worüber die „Nordd. Allg. Ztg." einstweilen jedoch nur mit einem Hinweise auf die Genugthuung, mit wel cher die freisinnige Presse die betreffenden Auslassungen der Kreuzzeitung begrüßt habe, quittirt. Allgemein glaubt man, daß sich hinter dem Vor stoße dieses Blattes eine bestimmte Aktion der hinter letzterem stehenden „kleinen aber mächtigen" Partei gegen den leitenden Staatsmann vorbereitet. Die Nordd. Allg. Ztg. verkündet an der Spitze ihrer neusten Num mer folgendes: Die Vorstände der konservativen Fraktionen des Reichs tages und der beiden Häuser des preußischen Landtages haben den Artikel der „Kreuzzeitung" gegen den Fürsten Bismarck zum Anlaß einer gemein samen Berathung genommen. In dieser Berathung ist folgende Erklärung beschlossen: „Die Publikation des Artikels: „Das monarchische Gefühl" in der Sonnabend-Nummer der „Neuen Preußischen Zeitung" wird in der Partei bedauert und giebt Veranlassung zu der Erklärung, daß die Parteileitung auf die Redaktion der „Neuen Preußischen Zeitung" keinen Einfluß besitzt. Gleichzeitig ist von diesem Beschlusse in angemessener Weise Sr. Majestät dem Kaiser und dem Reichskanzler Fürsten Bismarck Mittheilung erstattet worden.