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Wochenblatt für für für die König!. Amtshauptmannschnft zu Meißen, das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Wilsdruff. AreununLLeeißigfter Kahrgang. Erscheint »ichentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag). Abvnnementspreis vierteljährlich I Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratcnannahme Montags u. Donnerstags vis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag). AbonneylentLpreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden Nr. 52. Freitag, den 4. Juli , 1879. Bekanntmachung, Durchschnittspreise sirr Marschfonrage betr. Von der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden sind die Durchschnittspreise für Marschfourage des Hauptmarktortes Meißen für den Monat Mai dies. Jahres folgendermaßen festgestellt worden: - , 6 M. 86 Pf. für 50 Kilo Hafer, 4 30 - - 50 - Heu, 2 - 18 - - 50 - Stroh. Kömgl. Amtshmiptmmmschaft Meißen, zg. z„„j von Boffe. Hvlz - AuetiM. Im Oastlioks KLUüäor'k sollen von den auf Naundorfer Staatsforstrevier aufbereiteten Holzern als: Donnerstag, den 17. Juli 1879, von früh 9 Uhr an, 40 Stück buchne Stämme 800 - weiche - 157 - buchne Klötzer 97 - weiche von 15—48 Centimeter Mittenftärke, - 15—52 - - In den Schlägen - 16—54 - Oberstärke, Abth. 6 und 30, - 16—67 - - 45,ng Wellenhnndert hartes nnd weiches Reisig, 410 Raummeter weiche Stöcke, fichtne Neste - 246 M. v. Schroter. In den Schlägen: Abth. 6 und 30, Stück buchne Stangen Hrdt. fichtne - Daselbst nnd in den Durch > forstungen Abth. 34, 47 und 48, 133,4» Königliche Revierverwaltung. Ed. Gottschald. 3 24 > in den Durchforstungen Abth. 6, 15, 21 und 26 Einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend Ersteigert werden. , Die betreffenden Hölzer können vorher in Augenschein genommen werden und ertheilt die mitunterzcichnete Revierverwaltung auf Ver langen weitere Auskunft. Tharandt und Naundorf, am 21. Juni 1879. Königliches Forstrentamt. von 14 Centimeter Unterstürke, - 1—3 - 4—6 - 7—8 - 9 - - 10—12 - 13-15 32,zo 6,71, 0,60 2,20 1,20 19 Raummeter fichtne Nutzscheitc, Freitag, den 18. Juli 1879, von früh 9 Uhr an, 169 Raummeter buchne Brennscheite, , In den Schlägen 138 - weiche - , Abth. 6 und 30, 9 Raummeter buchne Brennknüppel, t 9 - weiche - Tagesgeschichte. Der alte kluge Herr predigt sein Sprüchlein, daß man sich über Mts wundern und von nichts überrascht sein soll, immer umsonst. Das stille Abkommen Bismarcks mit dem Centrum und den Con- sirvativen über die Zölle und Reichssteuern, über die Matrieularsteuern vnd die „konstitutionellen Garantien" hat unzählige gute Leute über rascht, und der Mann, den dies stille Arrangement am nächsten und Listen angeht, Finanzminister Hobrecht, soll am meisten überrascht Alvesen sein und bereits seine Entlassung erbeten haben. Die Zei tigen find von oben bis unten mit Versuchen gefüllt, wie es zur er- tren, daß Bismarck sein Programm, das Reich von der „Kostgängerci" den Einzelstaaten frei zu'machen und die Matrikularsteuern aufzu- Aben, so plötzlich über Bord geworfen hat. Das ist ein Schütteln ver Köpfe, daß man in ein Getreidefeld hiueinzusehen meint, über das Wind geht. Die allerklügsten Leute stellen sich freilich, als ob gar vlchts Besonderes geschehen sei. Es scheint aber weder die Aera der Überraschungen geschlossen, noch das letzte Wort gesprochen zu sein. „Verkrachte Gründung!" Ein schönes neues geflügeltes Wort! verdanken »vir es? Herrn v. Schorlemer-Alst, dem zweiten üuhrer des Centruins im Reichstag und einem jener scharmanten und ^Illgen Herren, die das Reich so sehr lieben und so sehr verkannt Werden. Und wem gilt das schöne Wort? O, nur einer Deutschen Mchs- und Ehrensache, dem Denkmal ans dem Niederwalde am Rhein, °as die deutsche Nation, ^richtet zum sichtbaren Andenken an die sieg reiche Errettung vor dem Ueberfalle der Franzosen und an die Wieder- aufnchtung dxs Deutschen Reiches. Der Gedanke, aus der nationalen Müde und Erhebung jener Jahre geboren, wurde von den besten Mnstlern aufgefaßt und ausgeführt, das Geld von Patrioten aller deutschen Laude aufgebracht und der Grundstein von dem Kaiser selber feierlich gelegt und geweiht. Das ist die verkrachte Gründung des Herrn v. Schorlemer. Aber warum „verkracht?" — Weil 400,000 Mark zur vollständigen Ausführung fehlen und der Reichstag ersucht worden ist, diese Summe zu verwilligen. Der Reichstag hat die Verwilligung dem Kanzler empfohlen und bei der Verhandlung darüber war es, daß den schwarzen Dioskureu des Centrnms das Herz und der Mund Über fluß. Wiudthorst empfahl die größte Sparsamkeit und Herr v. Schor lemer spottete über die „verkrachte Gründung", der man sein gutes Geld nicht nachwerfen dürfe. O, diese witzigen Herren find manchmal auch aufrichtig und würden noch lieber als das Denkmal das Deutsche Reich selber krachen und verkrachen hören, wenn der Baumeister sie nicht bald zum Eckstein machen wird. — Das Entlassnngsgesuch der drei Minister Hobrecht, Falk und Friedenthal steht im Vordergrund aller politischen Diskussionen. Alle Versuche, die Bedeutung dieses denkwürdigen Entschlusses dieser so maßvollen Männer abzuschwächen, müssen vor der Gleichzeitig keit scheitern, mit der die Minister dem Fürsten Bismarck die Freund schaft kündigen. Ob Friedenthal dabei Gesundheitsrücksichten, Falk die Verhältnisse der evangelischen Kirche, Hobrecht endlich die finan ziellen Schwierigkeiten der Verstaatlichung unserer großen Pcivat- bahnen zum Vorwand nimmt, ist für die politische Tragweite ihres Rücktritts von der Gemeinsamkeit mit dem Reichskanzler durchaus unerheblich, ja aleichgiltig. Von zwei Dingen ist nur Eines mög lich: Entweder Fürst Bismarck und sein Regierungsprogramm ist noch dasselbe, ans welches sich die Minister Hobrecht, Falk und Frie denthal verpflichteten, als sie in den Rath der Krone eintraten —> nnd dann lüge absolut kein Grund vor, eine Aenderung eintreten zu lassen. Oder aber Fürst Bismarck ist nicht mehr derselbe in Hal-