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für Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. MS Nr. 4S D!e»slaa, dm 24. Juni (Lhemn. Tagebl.) Funke. Fülle von Erinnerungen und Betrachtungen wachrufen, deren Be- Theil seiner Begleiter ist er nun, es fehlt noch die genaue Angabe Erscheint wöchentlich 2 Mal lDienstag und Freitag). Abvnnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Ps. Inscratcnannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. deutung sich aber namentlich in Frankreich gerade im gegenwärtigen Augenblicke besonders fühlbar machen wird: Prinz Louis Napo leon ist im Kampfe gegen die Zulu gefallen. Prinz Louis Napoleon war in den Tuilerien am 16. Marz 1856 geboren, zu der Zeit, als das zweite Kaiserreich auf dem Höhepunkt seines Glanzes stand. Ans dem nunmehr dreinndzwanzigjährigen Jüngling, welcher sich der Sympathien des englischen Königshauses, sowie namentlich auch der Freundschaft des Königs Alfonso von Spanien erfreute, und dem auch der Kaiser Alexander von Rußland bei seiner letzten An» Wesenheit in England Beweise von Huld und Wohlwollen gegeben, ruhten die Hoffnungen eines nicht geringen Bruchtheils des franzö sischen Volkes, und gerade in der letzten Zeit mag die Erwartung, daß die Erfüllung dieser Hoffnungen sich beschleunigen werde, nicht unerheblich gestiegen sein. Auf der Militärakademie zu Woolwich erzogen und dem Osfiziercorps der königlichen Artillerie angehörig, entschloß sich der Prinz, sich dem Stabe der zur Verstärkung nach Afrika entsendeten britischen Truppen anzuschließen. Die Führer der napoleonischen Partei in Frankreich sollen seiner Zeit durch diesen Entschluß ziemlich überrascht worden sein. Angesichts der innern Lage des Landes erschien es ihnen wenig opportun, daß der Prinz sich auf lange Zeit aus Europa entferne und einem an Gefahren aller Art reichen Unternehmen sich aussetze. Prinz Napoleon bestand auf seinem Entschluß, das Waffenhandwerk im Ernstfälle kennen zu lernen und sich zugleich der englischen Armee, die ihn gastlich in ihre Reihen ausgenommen, dankbar zu erweisen. Der Prinz mochte hoffen, daß die auf solche Weise begründete Waffenbrüderschaft ihm von Nutzen sein dürfte, wenn einmal der Ruf Frankreichs an ihn ergehen sollte. Ein unter seiner Betheiligung erstürmter Kaffernkraal war ihn zu Ehren „Napoleonskraal" benannt worden. Mit einem großen Aus dem fernen Süden Afrika's kam Ende voriger Woche eine Kunde, welche in Europa und insbesondere in Deutschland eine Ob die Geschiedenen auch schlafen In ihrem stillen Kämmerlein, Da, wo sie in der Ruhe Hafen An Engelhänden gingen ein, Da fühlen wir auch vor der Scheidewand Erneuen sich das alte, liebe Band. Und wenn sich Lenz und Sommer grüßen Und mild auf den Johannistag Die ersten Sonnenstrahlen fließen, Da, da wird Leben allgemach; Denn zwiefach mächtig treibt ein inn'rer Drang Die Trauernden zu einem Friedhofsgang. Sie gehen den gewohnten wieder, Heut' aber nicht mit leerer Hand, Und legen auf die Grüber nieder, Was treue Liebe ihnen wand, Daß es hinein, daß hoch hinaus es sag': Das ist, Ihr Lieben, Euer Blumcntag! Wir treten einer nach dem andern Ab von der Bühne weitem Ranm, Der eine, müde längst vom Wandern, Der andre noch im Frühlingstraum, Und selbst das Röslein, das im Morgenroth Sich kaum erschloß, verfällt dem blassen Tod. Und wird zu Grabe uns getragen Ein Herz, auf Nimmerwiederkehr, Seh'n wir nicht nnter bangen Klagen Daheim den Platz des Theuern leer? Das ist nicht mehr der alte traute Heerd, Der uns des stillen Glücks so viel gewährt. Es ist, als könnten wir nicht bleiben, Zu eug uud einsam ist's im Hans, Und unsichtbare Mächte treiben Das überrolle Herz Hinans, Hinaus auf jenes heil'ge Ackerfeld, Das ernst der Tvdtengrüber nur bestellt. Die Blumen welken und vergehen; Doch neu macht sie des Frühlings Hand. Sieh da, für's sel'ge Auferstehen, Welch lieb, welch freundlich Unterpfand! Der einen Lenz dem schlichten Blümlein gab, Der hütet auch den Keim im Pilgergrab! Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag). Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannabme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. für die König!. Amtöhauptmannschast zu Meißen, das König!. Gcrichtsamt nnd den Stadtrath zu Wilsdruff. NeununLdreißigfter Jahrgang. Tagcsgeschichte. Berlin. An die Stelle der parlamentarischen Abendsoireen des Reichskanzlers, über die auch wir von Zeit zu Zeit berichtet haben, sind jetzt „intime Diners" im Palaste des Reichskanzlers getreten, denen dann stundenlange Unterhaltungen über politische Tagesfragen folgen. Ueber die Finanzzölle, deren Bewilligung in Verbindung mit den Schutzzöllen dem Fürsten Bismark vorzugsweise am Herzen liegt, haben zwischen ihm und hervorragenden Reichstagsmitgliedern neuer dings wiederholt Besprechungen stattgefunden, zu denen das Centrum nicht zugezogen war. Da letzteres ohne Garantien und Gegenleistungen die Finanzzölle nicht bewilligen will, so scheint sich wieder eine An näherung des Fürsten an die nationalliberale Partei vorzubereiten, in dem ein bedeutender Theil derselben unter Führung Bennigsens für dieselben einzutreten geneigt und mithin die Möglichkeit Vorhänden ist, daß Bismarck, trotz des Abfalles des Centrums, durch die Conserva- tiven, unter Hinzutritt von etwa zwei Drittel der Nationalliberalen, die Finanz- und Schutzzölle ungetrenut bewilligt erhält. Das ungeachtet aller öffentlichen Rügen andauernde Wcgbleiben der Reichstagsmitglieder von den Sitzungen führte letzten Drenstag, als der Präsident wieder eine Anzahl Urlaubsgesuche mitzutheileu hatte, zu einer lebhaften Erörterung, in welcher von einigen Seiten dieses Wegbleiben (am Tage vorher fehlten nur 60 Mitglieder mit, dagegen 108 ohne Entschuldigung) scharf gerügt, von andern entschuldigt und die Schuld davon zum Theil der Regierung selbst zugeschoben wurde. Der Schluß des Reichstags dürfte, wie verlautet, Mitte Juli er folgen. Bckmmtmachmrg. Bis zum 30. dieses Monats ist der 11. Termin Kandreute uud TandeSculturrente nnd bis spätestens den 14. nächsten Monats das II. Quartal Schulgeld au die Stadtkämmerei zu entrichten. Wilsdruff, am 23. Juni 1879. Von dem unterzeichneten Könial. Gerichts-Amt sollen den 22 August 1878 die dem Mühlcubesitzcr lHockridt 8tvuII in Helbigsdorf zugehörigen Grundstücke Nr. 40 des Katasters und Nr. 25 und 34 des Grund- und Hypothekenbuches für Helbigsdorf, welche Grundstücke am 10. Juni 1879 ohne Berücksichtigung der Oblasten und der Ernte- Früchte auf Mark — Wf. gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den au hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Wilsdruff, am 17. Juni 1879. Königliches Gerichts - Amt. I)t. Gangloff.