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Wochenblatt für Wils-ruf, Tharaud, Raffen, SieSeulehn und die Umgegenden. Sechster Jahrgang. «/AA Donnerst« g, den 2-4. December 1846. Mit Aönigl. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redacteur unk Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer Der Preis für den Vierteljabrgang betragt n> Ngr. Sämmt- liche Königl. Postämter des Inlandes nehmen Bestellungen darauf an. Bekanntmachungen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden i» WilLdruf bis Montag Übend« 7 Uhr, in Tharaud bis Montags Nachmittag« 5 Uhr, und in Stoffen bis Mittwoch Vormittag» ll Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen ans Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden, sodaß sie in der nächsten Nummer erscheinen. Wir er bitten uns dieselben unter den Adressen: „an die Redaction de« Wochenblattes in Wilidrnf," „an die Ngentur de» Wochenblattes in Tharaud," und „an die Wochenblatt« -Expedition in Rossen." Zu Meisten nimmt Herr Buchdrnckereibeslyer «linkicht jnn. Aufträge nnd Bestellungen an. Etwaige Beitrage, welche der Lenden» de« Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redaction. Entgeg n u n g.. Die Stadtverordnetenschaft zu Siebcnlchn bat mich beauftragt, das in Nr. 61 d. Bl. befindliche „Wort zur Beherzigung über die beabsichtigte Ab tretung der, der Stadt Siebenlebn zustehcnden Ci- vil- und Polizeigerichtsbarkeit," zu beantworten. Der geehrte Verfasser hat sich nicht genannt, aber seine Kcnntniß der einzelnen Verhältnisse Vie- benlehns verrät!) einen, der verschieden seit einem Decennio hier functionir^nden Stadtrichter; die glühende begeisterte, aber auch schonungs- und rück sichtslose Schreibart, unter diesen Stadtrichtern nur den, den wir vermuthen, und den wir trotz seines jugendlichen Brausekopfs, trotz seiner oft liebens würdigen, oft beißenden Suade dochalle lieben und dessen wir uns oft und gern erinnern, wenn wir — an einstige schöne Tage zurückdenken. Die manchmal unüberlegten, verletzenden Be merkungen des, auf jeden Fall cS mit Siebcnlchn wohlmeinenden Freundes, wollen wir ruhig, ob schon sie öffentlich ausgesprochen wurden, öffent lich unberücksichtiget lassen, dagegen den Zuruf des ungenannten Hrn, Verfassers als das aufneh men, für was wir denselben bei ruhiger Ueberle- gung anzucrkennen genöthigt sind, nämlich: für den Zuruf einer juristisch-befähigten Per» son, die nicht nur Siebcnlchn, sondern auch allen Orten, sie mögen Namen haben, wel chen sie wollen, zurufen möchte: Behaltet eure Municipal- und Patrimonialgerichtsbarkeiten um Gottes Willen!! ihr bekommt sie niemals wieder! — mit kurzen Worten für den Zuruf eines erklärten Gegners jeder Abtre tung solcher Rechte. — Die Gründe, geehrter Hr. Verfasser! die Sie bewegen, die auch in der Brust so manches Ih nen gleichgcstclltenCollegen gleichfalls lautgenug tönen, welche jedoch andre Ihrer, wenn auch in andre Weise, gleich thätigen und gesinnten Kollegen wieder nicht ein stimmen, find uns nicht räth- selhaft. Der wackere Todt äußerte ohnlängst, wie ich aus guter Quelle erfuhr, „mit der Abtre tung der städtischen Gerichtsbarkeit Dresdens bin ich nicht einverstanden, aber mit der — Adorfs! In der Ueberzeugung, cs mit einem Manne zu thun zu haben, wenn er sich auch bisweilen leicht mit einigen Worten übereilt, im ganzen doch ein braves Herz hat, erwidere ich Ihnen theils zu