Volltext Seite (XML)
7) Die Stadtverordneten beantragen bei der Hohen KreiSdirection um Zulage ju dem Quartier- gelde des Hilssgensbarms zu bitten, so daß durch diese neue, von der Stadt nicht beantragte, und wie es scheint, für eine längere Zeit getroffene Einrichtung die Stadtcasse nicht beschwert werde. 8) Die Stadtverordneten bleiben instimmig bei ihrem Beschlusse, den für die kleine Stadt Tharand unnöthigen, und die Geschäfte hemmenden größern Bürgcrausschuß in Wegfall zu bringen, stehen, indem die vom Stadlrathe vorgebrachtcn Gegenstände ihnen nicht einflußreich genug N- scheinen, um den einmal bestehenden Beschluß wieder aufzuheben. 9) Endlich werden zu der Deputation, welche die Anstellung eines zweiten ständigen Lehrers vor bereiten soll, als Mitglieder der Advokat Bormann, der <vchnitthändler Richter und der Borstand durch Stimmzettel gewählt. Tharand, den 15. Juli 1840. Adv. Louis Fritzsche, Vorstand. Vortrag des Professors Schweitzer über seine Reift nach Breslau zur Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe, gehalten in der Zusammenkunft des Kesselsdorfer landwirthschaftlichcn Vereins am 15. Oktober 1845. Vorwort dazu "wählt worden ist, möge ja nicht als Eitel- , . . . ' ...... keit erscheinen; eS geschah, weil weiter noch nichts In der Zusammenkunft des landwlrthschaftli- chen Vereines zu Kesselsdorf am 11. Februar d. I. wurde beschlossen, daß diese Zeitschrift zum Organ für die öffentliche Mittbeilung der in leinen Ver handlungen vorgekommencn und für allgemein entsprechend gehaltenen Gegenstände fernerhin die nen solle, und dem Herrn Obcrforstrath von Berg in Tharand ward nebst dem Unterzeichneten durch Stimmenmehrheit der ehrenvolle Auftrag zu Tkcil, für die Redaction der einer solchen Mittheilung für werth gehaltenen iBerhandlungsergebnisse zu sorgen. Eine ziemlich »lange Zeit ist seitdem ver flossen und nocv hakten die Beauftragten kein Zei chen ihrer Thätigkeit abgelegt, dadurch aber in der letzten Zusammenkunft des genannten Vereins, die den 27. v. M. ausnahmsweise einmal in Tharand stattfand, eine gerechte Mißbilligung sich zugezo- gen. Sie dürfen darüber sich nicht beklagen, son dern müssen sie als verdient anerkennen; cs ist aber eine solche Redaction wirklich schwieriger, als sie auf den ersten Blick erscheint und Zeit und Kraft sind nicht immer im ausreichenden Maaße vorhanden. Sie halten sich daher zu der Hoff nung für berechtigt, daß ihre bis jetzt bewiesene Nachläßigkeit, die keineswegs, wie es scheinen mag, durch mangelnde Theilnahme an der Sache herbeigeführt worden ist, gütige Nachsicht finden werde. — Sie machen gegenwärtig den Anfang der ihnen übertragenen Mittheilungen mit einem Vortrag, den der Unterzeichnete in der Zusammenkunft des Vereins am 2. Oktober v. I. frei gehalten und späterhin erst nicdergeschrieben hat. Daß derselbe zum Drucke vorbereitet werden konnte, weil man der letzthin erhaltenen Anregung möglichst bald nachzukommen wünschte, und cheil zu vermuthen ist, daß dieser Vortrag, auch ein ^allgemeines, nicht bloß ein landwirthschaftliches Interesse zu erwecken im Stande sei. Findet er eine freundliche Auf nahme, so sollen fernere Mittheilungen aus den Vercinsverhandlungen in passenden Zwischenräu men bald nachwlgcn. Schweitzer. Obgleich der Anfang der Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe in Breslau erst auf den 8. September d. I. festgesetzt war, brach ich doch schon den 3. gen. M. dahin auf, weil bereits den 5. desselben die Zusammenkünfte der Schaafzüchtersection beginnen sollten, denen ich gern vom Anfang an beiwohnen wollte und auch eigentlich beiwohnen mußte, da ich im vergangnen Jahr, obgleich abwesend, in München zu einem der Vorsitzenden erwählt worden war. Die Reise ging thcils auf der Eilpost, theils auf der Eisen bahn, und nicht nur am Tage, sondern Mich in der Nacht vor sich und ich konnte daher während derselben von Gegend und Landesart nur wenig wahrnehmen. Der erste Eintritt in das mir noch fremde Schlesien machte keinen angenehmen Ein druck; statt der erwarteten fruchtbaren Gefilde fand ich hinter Görlitz märkischen oder vielmehr Lausi tzer Sand mit unbedeutendem Kiefcrwald, etwa- Sumpf mit Ellerngebüsch, ärmliche Dörfer nicht sonderlich angebaute Felder deren Ertrag ein sehr geringer sein mochte. Erst bei Bunzlau nimmt