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Woch enblatt für Wilsdruff, Tharaud, Roffen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königt. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Freitag, den 2. Januar 1863. 1. > .. . ------ > > > ' Verantwortlicher Redakteur und Verleger: A. Loreuz. Bon dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage ein« Nummer. Der Preis für den Bierteljabrgang beträgt >0 Ngr. und ist^jedeSmal vorauSzubtzahlen. Sämmtliche KLnigl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Elück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl Un der Redaction), al« auch in der Druckerei d. Bl. in Meißrn btt lä. gstens Donnerstag Vormittag- 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz de« Blatte» entsprechen, mir großem Dank« angknommen, nachL«find«uh»norirt. Redaktion. Umschau. Täcksen. Se. Majestät bat wieder einigen flüchtigen Verurtheilten aus der Mairevolulion Vie straffreie Rückkehr in ihre Heimatb gestattet. — Preußen. Gegenüber den Deputationen und Adressen an den König, bat die Stadt Berlin eme Adresse an ihre Abgeordneten gerlcktet, die mit 40,000 Unterschriften bedeckt war. Eine Deputa tion, an deren Spitze der frühere Präfivent der Nationalversammlung, RegierungSratd a. D. von Unrub stand, überreickte dieselbe. Im Namen der Abgeordneten dankte der Gericht-rath Taddel in gerührten Worten. — Erner Conserenz von Generalen wurde jüngst die Frage über die 2- oder 3jährige Militärdienst- zeit vorgelegt. Die Medrzahl foll sich dafür aus gesprochen haben, daß man es während eine« Zeit räume« von 5 Jahren mit der 2jährigen Dienst zeit versuchen solle. — Aus Holland kommen große Klagen über eine Springfluth, wie sie dort seit 37 Jahren nicht erlebt worden ist. Bekanntlich entstehen Flutd und Ebbe de» Meere» durch die Anziehungskraft de» Monde». Trifft nun die Fluthzeit in der Zeit der größten Mondnahe mit einem Nordweststurme zu sammen, wie dieß Jahr, so entsteht für die Bewoh ner de» flachen Hollands eine gewaltig« Gefahr. Die Dämme «Deiche), die vor den oft 40 Fuß hohen Wellen schützen sollen, können dem Andringen nicht immer widerstehen und ganze Ländcrstrecken fallen dem Meere zum Opfer. Glücklicher Weise haben die größeren Dämme dießmal au-gehalten, nur einige kleinere zerrissen und die geängstigten Bewohner haben nur Verluste an Vieh und Ge« räthschaften zu beklagen. In der neuen Welt gebt da» alte Jabr blut« roth unter. Den 13. December griff General Burnside, nachdem er sich mit den Truppen Sigel- vereinigt und den Rappahanock übersckntten hatte, bei Frederiks bürg den Feind an, zweimal wurde er an dem Tage von dem fürchterlichsten Arttllerieseuer de» Feindes zurückgeworfen, bebaup« tete aber da» Scklacktfeld, auf dem er Nackt» la gerte. Anderen Tag» erneute sich der Kamps wie derum ohne Eiitsckcrdung. Ter Verlust an Offi- zieren und Mannschaft war sehr groß. 5 Generale sind verwundet. Die Truppen der Sclavenstaaten baden sich in einer sehr günstigen Stellung feit Wochen stark verschanzt und sollen siebenfach« Ver- th«idigung-linicn errichtet haben. Mit Spannung folgt Amerika jeder Nachricht vom Schlachtfeld. — Die Franzosen s«hnen sich sehr, die Blut igel los zu werden, die ihnen ihr Kaiser in Mexiko verordnet hat. Die Sachen stehen drüben schlecht, die französischen Heere kommen nicht vorwärts, und werden von Strapazen und Fiebern dectmirt, ganze Bataillone bleiben s. v. im Dr— stecken. Der Feldzug kostet nicht bloS Blut ohne Rubm, sondern auch viel Geld. Eben muß ein Dampfer wieder 12 Millionen Franc- hinüber tragen; eine Eisen bahn von Veracruz nach Orizaba verschlingt mo natlich 300,000 Francs. Die Franzosen behaupten, sie bedürften dieser Blutige! gar nicht und verstün den nicht, wozu sie ihr Kaiser und Arzt vornehme. Der kaiserliche Doctor schüttelt nur den Kopf und denkt, das geht un» Aerzten mit unsern gefährlichen Patienten immer so. — Der englische Herzog von Devonshire ist e«, der Garibaldi die Kugel, die in seinem Knöchel saß, hat abkausen wollen, aber nicht, wie e- hieß, für 1000 Gulden, sonder« für 1000 Pfd. Sterling