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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Siebenlehn und die Uulgegenden. Amtsblatt für die König!. Amtshauptmannschast zu Meißen, das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Wilsdruff. Diese- Blatt erscheint wöchentlich zweimal (Dienstag u. Freitag) und kostet vierteljährlich 1 Mark. — Annoncen-Annahme bis Montag resp. Donnerstag Mittag 12 Uhr. 17. Dienstag, den 26. Februar 1878. Bekanntmachung. Zufolge anher erstatteter Anzeige ist am Abend des 10. Februar bez. in der Nacht vom 10. zum 11. Februar d. Js. aus dem unverschlossenen Pferdestalle des Gasthofs zum Erbgericht in Grumbach eine grüne 2 Meter lange, IV2 Meter breite, an den schmäleren Seiten mit je 3 schwarzen Streifen, von denen der mittelste 5, die beiden anderen je 2 ein. breit gewesen, versehene wollene Dshhelhecke, in welche an einer der schmalen Seiten die Nummer 1877 mit grauem Garne eingenäht gewesen ist, spur- und verdachtlos entwendet worden. Solches wird zur Entdeckung des Diebes und Wiedererlangung des gestohlenen Objektes hiermit öffentlich bekannt gemacht. Wilsdruff, am 21. Februar 1878. König!. Gerichtsamt. —vr. Gangloff.Friedrich. Von dem unterzeichneten Königl. Gerichtsamt sollen im Einverständniß mit den Erben des verstorbenen Wirthschaftsbesitzers Carl Gottfried Schmidtgen hier erbtheilungshalber die zu dessen Nachlasse gehörigen Grundstücke Folium 381 des Grund- und Hypothekenbuches für Wilsdruff, Brandkataster Nr. 135, Fol. 209, Fol. 407, Fol. 485, Fol. 574 des Grund- und Hypothekenbuches für Wilsdruff mit einem Gesammtflächeniuhalt von 9 Acker 26 s^R. — 5 Hektar 3,» Ar mit 237,«g Steuereinheiten und bez. mit einer Brand-Kasse von 8050 Mark —-, welche ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 19,567 Mk. gewürdert worden sind, am 12. März 1878 freiwillig an Gerichtsstelle unter den an Amtsstelle einzusehenden Bedingungen öffentlich zur Versteigerung gelangen. Jngleichen sollen Tags darauf am 18. März von früh 9 Mr an in dem Nachlaßarundstück Fol. 381, Vrandkataster No. 135 für Wilsdruff sämmtliches lebende und todte Inventar und Vorräthe gegen Baarzahlung meistbietend versteigert werden, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Ferner werden Diejenigen, welche noch Anforderungen an den Nachlaß haben, hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche bis zum 12. März d. Js. bei unterzeichnetem Königlichen Gerichtsamte anzumelden. Wilsdruff, am 21. Februar 1878. König!. Gerichtsamt. vr. Gangloff. Friedrich. Bekanntmachung. Bei der hiesigen Sparkasse sind folgende auf nachgenaunte Personen lautende Sparkassenbücher während der Verwaltung des ver storbenen Herrn Kassirer's Fischer deponirt worden: No. 2292. Amalie Therese in Kaufbach, ausgestellt am 14. Mai 1852, Werth am 31. Dez. 1877: LS M. SS Pf. No. 2367. Amalie verehel. in Wilsdruff, ausgestellt am 2. Juli 1852, Werth am 31. Dez. 1877: 1 M. SS Mf. No. 2453. Johanne Eleonore ülilri' in Mohorn, ausgestellt am 28. August 1852, Werth am 31. Dez. 1877: S M. 5« Mf. No. 2586. Emilie Auguste HHIlLsr» in Sachsdorf, ausgestellt am 10. November 1852, Werth am 31. Dez. 1877: SM.« Mf. No. 3341. Ernst Julius Wittig in Kaufbach, ausgestellt am 8. Dez. 1853, Werth am 31. Dez. 1877 : 8 M. 44 Mf. No. 3586. Auguste Wilhelmine in Grumbach, ausgestellt am 22. Februar 1854, Werth am 31. Dez. 1877: L M. 8S Mf. No. 3659. Marie Auguste in Klipphausen, ausgestellt am 14. April 1854, - Werth am 31. Dez. 1877: LS M. S Pf. No. 3832. Gottlob in Kainsdorf, ausgestellt am 24. Mai 1854, Werth am 31. Dez. 1877: IS7 M. SS Pf. No. 4322. Johann Gotti, in Niederlößnitz, ausgestellt am 27. Februar 1855, Werth am 31. Dez. 1877: 1 M. «S Mf. No. 4459. Ernst Heinrich ILun?« in Niederhermsdorf, ausgestellt am 30. Mai 1855, - Werth am 31. Dez. 1877: S4L M. 8« Mf. No. 6867. F. A. in Wilsdruff, ausgestellt am 29. Dezember 1858, - Werth am 31. Dez. 1877: SS M. 8S Mf. No. 13354. Johann Gottlieb 8odiuDsi?t: in Steinbach, ausgestellt am 29. September 1865, Werth am 31. Dez. 1877 : 4 M. L8 Pf. No. 19262. Emil in Unkersdorf, ausgestellt am 5. September 1873, __ Werth am 31. Dez. 1877: L M. 4T Mf. Indem, dies hiermit bekannt gemacht wird, werden zugleich, da die genannten Einleger von uns nicht ermittelt werden können, diese Beträge auf Grund Z 16 Absatz 1 u. 2 des hiesigen Sparkaffen-Regulativs hiermit gekündigt und Diejenigen, welche an diese Bücher ein Recht zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche an dieselben binnen einem Monate, vom Tage gegenwärtiger Bekannt machung an gerechnet, bei der unterzeichneten Sparkassenverwaltuug auzuzVigen, widrigenfalls über obige Einlegebücher gemäß H 16 Absatz 3 des gedachten Sparkaffen-Regulativs verfahren werden wird. Wilsdruff, am 25. Februar 1878. Der Stadtrath. FiSer, Brgmstr. ^agesgeschichte. Berlin, 22. Februar. Im Reichstage fand heute die Berathung der Gesetzentwürfe zur Besteuerung des Tabaks und Erhebung der Reichsstempelabgaben statt. Finanzminister Camphausen vertritt die Vorlagen; er sei stets der Ansicht gewesen, daß die Matrikularbeiträge über die jetzige Höhe nicht erhöht werden dürften und die ferneren Bedürfnisse durch indirekte Steuern zu decken seien. Die Entwürfe seien kein Nothbehelf, sondern eine Brücke zu der weiteren Steuer reform. Man strebe ein allgemeines Ncichsstempelgesetz an. Die Regierungen hätten von dem Tabaksmonopol Abstand genommen und glaubten, sich mit der Majorität des Reichstags in Uebereinstimmung zu befinden, daß die Tabaksstcuer zu einer ergiebigen Einnahmequelle für das Reich umgestaltet werden müßte. Am Schluffe der längeren Debatte, wobei die meisten Redner sich gegen die Vorlagen, jedoch für die Steuerreform mit verantwortlichem Reichsfinanzminister aus- fprachen, führte Fürst Bismarck aus, daß eine Reform der Neichs- steuern in der Richtung einer Erhöhung der indirekten Steuern und Zölle nothwendig sei und bezeichnet die jetzigen Vorlagen, wie er bei der besseren Einsicht seiner Kollegen sich sagte, nur als Durchgangs punkt zu dem angestrebten Ziele. Er gestehe offen, er strebe dem Tabaksmonopol zu (Beifall), wobei der Flskus profitire und die