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Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden Dienstag, den 8. Januar 1884. Nr. 3 am 31. Dcember 1883. Bei der den 12. Januar Forstbezirks Grillenburg kommen wird, andernfalls soll dem Reichstage eine Mittheilung über die Stel' lung der Reichsregierung zu der Frage zugehen. Das diesjährige Kaiser Manöver (im Herbste) wird voraus- sichilich in der Rheinprovinz stattfinden; das VII. Armeekorps soll bei Düsseldorf manövriren. Im Hinblick auf diese Eventualität sind für den Empfang des Kaisers und für ein Ständefest vom rheinischen Provinziailandtage bereits 40,000 M. bewilligt Das englische Blatt „Standard" erhebt abermals die Standarte deutschen Ruhmes. In seiner Neujahrsbetrachtung sagtest Wäh rend Frankreich unruhig gewesen ist, war Deutschland ruhig und ge lassen; und während der letzten 12 Monate hat Fürst Bismarck die auswärtige Politik seines Vaterlandes in dem Geiste der wohlbekannten Worte des größten unter den deutschen Dichtern: Stets thätig, nie mals eilig, geleistet. Die Folge ist, daß Deutschland eine Stellung in Europa einnimmt, welche gebieterischer ist als je, obwohl in seinem Namen weder ein Schuß abgefeuert, noch eine Drohung ausgestoßen, wurde. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn sind, wenn möglich, enger, inniger und einflußreicher als jemals; und es sind gute Gründe für die Annahme vorhanden, daß das verflossene Jahr Zeuge war der Aufnahme Italiens in ein vertrauteres Bündniß mit den großen Militärmächten Miiteleuropa's. — Aehnlich sprechen sich viele andere englische Blätter aus. In Hamburg vermacht der Kaufmann Rae der Stadt sein ganzes Vermögen von 5 Millionen Mark zur Errichtung aon Gratis wohnungen für Arme. Erschein» mrchrnklich 2 Mat Dienstag und Freilag. Äbennementspreis vierteljährlich 1 Mark. Hine einzelne Nummer ksste^lO Pj. Znseratenannabmc Nontags ».Donnerstags vis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal Dienstag und Freitag AbonnemeniSpreis vierteljährlich 1 Mart Eine einzelne Nummer kostet 1V Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Ubr. fjjr die Köittgl. Allttshanptmaml^ zu Meißen, dac Könistl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Wiernn-Vierzigster Kahrgang. König!. Forstrentamt. I V P. Dittrich. Bekanntmachung, Durchschnittspreise für Marschfourage betr für Wilsdruff, Tharandt, Bekanntmachung. 1884 in der Debus'schen Restauration zu Freiberg stattfindendeu gemeinschaftlichen Nutzholzauktion des auf Grillenburgee Forstrevier ca. 2000 Festmeter, die Abth. IN in 8 Parzellen und . . - - SI - 1 dergleichen, und Nicht d»e Abtheilungen 1 und 2, in größteutheils noch stehendem Zustande zur Versteigerung, was hiermit bekannt gemacht wird. Griüenburg und Tharandt, am 31. December 1883. Bon der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden sind die Durchschnittspreise für Marschfourage in dem Hauptmarktorte des hiesigen Bezirks, der Stadt Meißen, auf den Monat November dieses Jahres folgendermaßen festgestellt worden: 7 Mark 37 Pf. für 50 Kilo Hafer, Heu, Bekanntmachung, die Anmeldung der Wehrpflichtigen zur Rekrutirungsstammrolle betr. Auf Grund der Bestimmungen im ß 23 der deutschen Wehrordnung vom 28. September 1875 fordern wir alle am hiesigen Orte aufhältlichen männlichen Personen, welche im Jahre 1864 innerhalb des deutschen Reichsgebietes geboren sind oder deren Eltern oder Fa milienhäupter an irgend einem Orte desselben ihren Wohnsitz haben, sowie alle diejenigen, welche bei früheren Gestellungen vom Militär dienste zurückgestellt worden sind oder ihrer Militärpflicht überhaupt noch nicht Genüge geleistet haben, bei Vermeidung von Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Hast bis zu 3 Tagen andnrch auf, in der Zeit vom 15 Januar bis zum 1. Februar 1884 unter Abgabe ihrer Geburts- oder Loosungsscheine sich persönlich zur Aufnahme in die Rekrutirungsstammrolle in der hiesigen Rathsexpe- dition anzumelden. Diejenigen Militärpflichtigen, welche keinen dauernden Aufenthalt haben, oder von hier, als dem Orte, wo sie ihren dauernden Aufenthalt haben, zeitig abwesend sind — wie auf der Reise begriffene Handlungsdiener, oder auf der See befindliche Seeleute u. s. w. — sind von ihren Eltern, Vormündern, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren, bei Vermeidung der angedrohten Strafen, während des oben festge- setzen Zeitraumes zur Stammrolle anzumelden. Wilsdruff, am 31. December 1883. Der StMgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Von dein unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll den 18. März !884 das dem Wirthschaftsbesitzer Heinrich Aadolf Pietzsch in Steinbach bei Kesselsdvrf zugehörige Haus- und Gartengrundstück Nr. 9 des Katasters und Fol. 3 des Grund- und Hypvthekenbuchs für Steinbach, Leuteritzer Antheils, welches Grundstück am 30. December 1883 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 5700 Mark — gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Wilsdruff, am 31. Dezember 1883. Königliches Amtsgericht. vr. (lunAlokk. Königl. Oberforstmeisterei. Frh. von Berlepsch. Tagesges chichte. Anläßlich der Berathung der Gewerbeordnung im Reichstage haben sich von verschiedenen Seiten Wünsche auf weitere Abänderungen geltend gemacht, welche indessen der Regierung augenblicklich zu weit gingen und nur insofern ein Jnteresfe für dieselbe hatten, als sie darin einen Anhalt für das Revisionswerk im Allgemeinen und dessen ge legentliche Fortführung erblickte. In systematischer Weise wird die letztere zunächst nicht erfolgen, dagegen ist die Reichsregierung gewillt, in einzelnen Punkten Abänderungen cintreten zn lassen. Unter Ande rem wird man sich daran erinnern, daß im Reichstage eine Resolution beschlossen wurde, welche den Reichskanzler anfforderte, auf Herstellung einer Aerzteordnung hmzuwirken, durch welche Organe» der Be rufsgenossen eine ehrengerichtliche Strafgewalt über dieselben beigelegt wird. Man wollte also eine ähnliche Einrichtung, ivie sie für Rechts anwalte uud Notare in den Notariats bezw. Anwaltskammern besteht, in das Leben rufen. Der Bundesrath, welchem die Resolution über wiesen war, hatte, aus Grund des Antrags seines Referenten, des bayerischen Ministerialraths Herrmann, beschlossen, die Resolution dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu empfehlen. Dieser nun scheint der Sache näher treten zu wollen; wenigstens sind vor Kurzem die Bundesregierungen zu einer gutachtlichen Aeußerung über die Be- dürfnißfrage gegenüber dem Anträge auf Erlaß einer Aerzteordnung und um Mittheilung über deu in den verschiedenen Einzelstaaten jetzt vorhandenen Rechtszustand aufgefordert worden. Von dem Ausfall dieser Berichte wird es abhängen, ob der Resolution Folge gegeben 4 - 47 - - 50 2 - 60 - - 50 - Stroh, Königliche Amtshauptmannschnft Meißen v. Bosse-