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Vermischtes. * Daß das sogenannte Kartenlegen mehr zum Fluche als zum Segen gereicht, das hat sich dieser Tage in Altenburg wieder ein mal im schlimmsten Sinne bestätigt. Ein sonst recht thätiger Hand werker, dem seine Kundschaft reichlich Arbeit brachte, war jüngst auch einmal zu einer Frau gegangen, die wahrsagen, kartenschlagen und andere Künste konnte. Prophetischen Geistes sagte sie denn dem Manne auch, daß er vier Feinde habe, von denen zwei ganz in seiner Nähe seien; er sollte sich ja vor diesen in acht nehmen, denn sie suchten ihn zu stürzen. Seit jenem Augenblicke war alle Ruhe aus dem biedern Handwerksmeister gewichen; oft blickte er sich scheu um und suchte nach seinen Feinden, stand auch manchmal in der Nacht auf, aber erkannte sie nicht finden. Schließlich war der arme Manu soweit gekommen, sich durch einen Selbstmord der Gewalt seiner Feinde zu entziehen. Am Sonntag Abend führte er seinen Entschluß auch wirklich aus, indem er sich mit einem Rasirmesser die Kehle abschneiden wollte. Glücklicherweise kam seine Frau hinzu, entriß ihm das Messer und ließ sofort ärztliche Hilfe holen. Den Bemühungen dreier Aerzte gelang es noch, den Bedauernswerthen am Leben zu erhallen. * Abkürzung. Aber ich bitte, verehrte Freundin, Sie nennen mich immer Frau Tambour-Majorin! Lassen Sie doch zwischen uns jede Etiquette bei Seite und nennen mich einfach: Liebe Majorin! * Auch ein mildernder Umstand. Richter: Ihr seid also des Holzdiebstahls vollkommen überwiesen. Wäret Ihr wegen eines der artigen Vergehens vielleicht schon einmal bestraft? — Angeklagter: Nein, Herr Richter, bis jetzt hat mich gottlob noch Niemand dabei erwischt. * Eine schreckliche Szene ereignete sich in dem Dvrfe Berod bei Koblenz. Es wurde in einem Hause eine Versteigerung abgehalten. Zahlreiches Publikum war im untersten Stocke und rings um das Haus versammelt. Mitten in der Versteigerung, als eben der Polizei diener das bekannte „einmal", „zweimal" ausrief und eben „zuschlagen" wollte, gab es einen furchtbaren Krach — der Boden ging auseinan der und die ganze Stube mit circa 100 Menschen und Allem, was sich sonst darin befand, lag im Keller — Alles auf einem Haufen. Zum großen Glück kamen sämmtliche Personen mit dem bloßen Schrecken, leichten Verletzungen und Brandwnnden davon — der ge heizte Ofen war nämlich auch mit herabgestürzt. Wilsdruff. Für die Kinderwelt beginnt jetzt eine selige Zeit, aber doch voll Hangen und Bangen in schwebender Pein! Der Wünsche für den Weihnachtstisch sind viele, viele, und ob immer die Erfüllung folgt? Das weiß nur der Weihnachtsmann, der auch allein weiß, was in den kleinen Köpfen Alles stürmt, welche Hoffnungen sich tief drinnen im Herzen regen! Bis nun aber der schönste Abend im Jahre herniederdämmert, ist es noch ein Weilchen hin, und des Harren's lange Pein ist sehr schwer zu tragen! Doch es giebt auch einen Trost. Wie da die kleinen Herren und Damen vor den Schaufenstern stehen und sich unter heimlichen „Ach wie schön" die Näschen platt drücken, und sich gar nicht und gar nicht von all den Herrlichkeiten trennen können, die sich von Tag zu Tag reichlicher dem entzückten Auge dar bieten. Aber nicht nur die kleine Welt macht's so, auch an die große kommt bald genug die Reihe, nur daß die Wünsche hier noch ein ganz Theil begehrlicher zum Ausdruck gelangen. Was giebt's nicht Alles auch zum Weihnachtsfest zu wünschen? Wer nun aber gern erfreut sein will, der mag auch Andere zu erfreuen nicht vergessen. Daß man seine Lieben bedenkt, ist selbstverständlich. Aber es ist wohl hier und da auch noch eine Mark oder zwei übrig, um Familien, die mit Glücksgütern weniger gesegnet sind, eine Freude zu bereiten. Ver eine rc. ihnen viel, aber man bescheere auch einmal selbst: Der Dank von den Lippen so still und heimlich Beschenkter wird erst die wahre Weihnachtsstimmung entzünden. Es braucht sich Niemand zu geniren, unter ein niedriges Dach zu treten, um zu geben, wo es am Platze ist; Segenswünsche werden ihn geleiten. Aber noch mehr Leute kann man in leichter Weise erfreuen! Man soll nicht nur vor den Läden stehen und schauen, sondern auch kaufen. Ist es nothwendig, daß der Löwenantheil von außen her bezogen wird? Gewiß nicht! Die Ge schäftsleute daheim bereiten sich nach Kräften auf Weihnachten vor, sie kommen den Wünschen der Kunden in größtmöglichster Weise ent gegen und man wird nicht schlechter bedient, als wenn man das Geld zur Stadt hinausschickt. Nur versuchen, dann wird man's schon er kennen, und schließlich nützt man durch den Kauf am Orte noch dem Gemeinwesen! So ist's leicht, frohe Gesichter zu machen, wenn man nur will und ein Vorurtheil, das sich leider zu oft breit macht, ab streift. Weshalb soll es zu Hause nicht ebenso gute und preiswerthe Waaren geben? Unsere Geschäftsleute können Alles, wenn nur das Publikum kauft! Und dann noch Eins! Man lasse auch kleinere Ge schäfte nicht unberücksichtigt. Kauft man nicht Markweise, nun so doch Groschenweis, und viele Pfennige geben auch manche Mark. Also mit einem Wort: Kauft und geht nicht am kleinen Laden ganz vorüber; der Vortheil davon wird sich bald und sicher zeigen. Kauft bald, damit der Verkäufer im Stande ist, besondere Wünsche zu befriedigen. Zahlt baar, denn man kauft so am besten und billigsten. Kauft preis- werth, denn das wenig Haltbare ist für den billigsten Preis noch zu theuer, und endlich kauft — ohne allzu viel zu feilschen, denn wer am meisten handelt, kommt dabei gewöhnlich am schlechtesten fort. Das als Mahnung auf den Weg für die Weihnachtseinkäufe! Wenn die Firma Robert Bernhardt am Freibergerplatz in Dres den die riesigsten Geschäfte macht und von vielen Geschäftsinhabern be neidet wird, so muß man andererseits sagen, daß sie dem Werth der Presse und der Bekanntmachung ihrer Vorräthe durch illustrirte Kata loge rührig Rechnung zu tragen weiß — zu ihrem und der Käufer Vortheil. Soeben erschien der Katalog dieses Manufaktur» und ! Modewaarenhauses. Das Geschäft hat einen Weltruf erlangt, trotz- ! dem staunt man, welche Reichhaltigkeit und Fülle von Neuheiten rc. der Katalog bietet. Schreiber dieses hatte selbst Gelegenheit das Ge schäft unter Leitung des Inhabers Herrn Krüger zu besichtigen und sagt gewiß nicht zu viel, wenn er behauptet, daß das Großartige des selben alles andere derart dort Gesehene übertrifft. lOO geschäftige Hände von Damen und Herren besorgen die Erledigung des kolossalen Verkehrs. Da findet man Abtheilungen für Atlas, Bettzeuge, Bucks kin, Barchent, Cachemire, Decken, Capotten, Dekorationsstoffe, Englisch Leder, Gardinen, Hosenzeuge, Wäsche, Kleiderstoffe, kurz Alles, was in diesem Fache die Fantasie nur vorzumalen versteht. Die Waaren sind vorzüglich, die Preise billig, die Bedienung koulant. Schon ein Besuch des Geschäfts, auch wenn nichts gekauft wird, ist sehr lohnend. Der Katalog repräfentirt sich als ein sehr geschmackvoll ausgestattetes nicht weniger denn 192 Seiten starkes Buch, dessen treffliche Illustra tionen in schwarz und bunt aus der lithographischen Anstalt von G. Derlig, vorm. Ernst Bock, hervorgegangen sind. Kirchennachrichttn aus Wilsdruff. Morgen Mittwoch früh 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Holz-Auktion. Sonntag den 21. d. M. Nachm. nach 2 Uhr sollen vom Unterzeichneten aus Grundbesitz des Herrn Gutsbes. 8ilderm»lln in Lampersdorf am Seeligstädter Communikationswege e. Partie Lang- Holzhausen sowie ea. 6V St. stehende Stöcke den Meist bietenden überlassen werden. W. Rhffrl. pleiüe-HMeii, Lett sellartig gemustert, Stück Mk. 1, 1,50, 2, 2,50, mit Ehier-Muster, Stück Mk. 1,50, 1,80, 2,25, gelbe Wolldecken, Stück Mk. 3,75,4,40, 5, 6,50, 7,50, 9,50, 11,50, 14, 16, graue Haardecken, Stück Mk. 2,50, 3,75, 4.50,7 graue Wolldecken, Stück Mk. 4, 5, 6, 7, 8, 10, olive und modesarbig« Wolldecken, Stück Mk. 7,50, 3, 3,50, I 2,75. Woöert Wernßardt Dresden, Freiberger Platz 24. .5. Dresden 6, L/y. Drese Di <is« Drrsis rtrr ecter' Importen drei n ,!en Amiumantev eine LvsMr iss von 70—>/- Droceni. Ve^san^ naed ^rksreani« KaeLlverse oäen in 9>/r - ?/nnti - Ans/rAr-iredes Dr-srsvenreredniss, /LA Sonien, Arakis «not O Krün, von .l> r» vn „ -eo, „ 55 -1 pro 70 4 - . 75 4 „ . 75 4 „ , 90 4 , . Nr« Sl. V f 9^-0. 4. /O FF Äns erster IVenev« 7orpo d n von Drasriien eie. cr-nröFtreden uns rn noe/t lue/iö teil für alle Diejenigen, welche sich unterfangen, meine ^«»«trilob x«- 8ehütrten Lurtoikel- L UükonrvüsoNvn mit kippbarem, devex- Ueden IV^sertvoF, veleder sieh um ckiv Uv OMuckors äreNt, nachzubauen, da ich dieselben unnachsichtlich bestrafen lassen werde und daß diese Strafe nicht nur den Lrbauvr, fondern auch den Lüukvl' und Leuutrior solcher nachgebanten Maschinen treffen wird. 30 Mark Belohnung demjenigen, welcher mir solche Patent verletzer so nachweist, daß ich selbige gerichtlich bestrafen lassen kann. V. landw. Maschinenbau - Anstalt, Vdvreuiu de! veutsobeudor». Solide Dreschersamilien finden Beschäftigung auf Rittergut Limbach. Am Douerstag den I I. d. M. ist mir ein schwarzbrauner Dachs hund mit Lederhalsband ohne Steuernummer zwischen Hartha und Gersdorf zugelausen. Abzuholen in Kaufbach bei s Lari 8edmutrlvr. Luekskin kür Herren-4nrüxe Meter Mk. 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12,00. knekMn kür öeinlileicker Meter Mk. 6, 8, 9, 12,00. Kueli8liin kür Mnter-?nletot8 Meter Mk. 3^, 4, 5, 6, 8, 10—17^. öneli8kin kür Knaben - 4nrüxe Meter Mk. 2V,. 3, 3'/,, 4,00. 8eIiuMtz luelie nnä önek8kin8 kür Itveks, btzinlrleiäsr u Mure ^nöüKtz Meter Mk. 5, 7'/-, 9, 10, 12, 13,00. Große Auswahl. Reelle Waare. Nadelserlig decalirl. MustterLarlen kür SeÜLviäer. Aoßert Aernhardt, l)i'68ä6u, klats 24.