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Wochenblatt für Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag.) AbonncmentspreiS vierteljährlich I Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag.) Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. für d Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden für die Kömgl. Amtshauptmonnschast zu Meißen, das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Vierzigster Jahrgang. Rr. 8. Freitag, den 23. Januar 1880. Bekanntmachung. Nachdem das Königliche Ministerium des Innern auf Ansuchen des Landesausschusses der Sächsischen Feuerwehren in Dresden die von demselben beabsichtigte Ausschickung von Fragebogen an die Land- und bezieh. Stadtgemeinderäthe zur Ausfüllung behufs Entwerfung und Vorlegung einer Festschrift an den im Juli dss. Jrs. in Dresden zusammentretenden deutschen Feuerwehrtag genehmigt hat, wird den Herren Gemeindevorständen sowie den Herren Bürgermeistern von Wilsdruff und Siebenlehn empfohlen, die an sie gelangenden Fragebogen mit thun- lichster Beschleunigung auszufüllen und an den genannten Landcsausschuß einzusenden. Meißen, den 19. Januar 1880. Die Königliche Amtshauptmannschaft. !. v. v. Mayer. Bekanntmachung, den Tag- und Nachtwächterdienst betreffend. Gesetzlichen Bestimmungen zufolge sollen die Tag- und Nachtwachen jeden Orts durch zwei hierzu besonders angenommene und hinlänglich geeignete Subjecte verrichtet werden. Um darüber Kenntniß zu erhalten, inwieweit diesen Bestimmungen im hiesigen Bezirke genügt wird, werden sämmtliche Herren Gemeindevorstände hierdurch veranlaßt, bis zum 14. Februar dieses Jahres unter Angabe der Namen und des Alters der betreffenden Wächter anher anzuzeigen, welche bezügliche Einrichtungen in ihren Gemeinden bestehen. Meißen, am 21. Januar 1880. Königliche Amtshanptmannschaft. von Vofie. Bekanntmachung Sonnabend, den 3l. Januar I880, vormittags 9 Mr, findet im hiesigeu Verhandlüngsseale öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Statt. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in hiesiger Hausflur zu ersehen. Dost R. v. Schröter Meißen, am 21. Januar 1880. Königliche Amtshanptmannschaft. von Boffe. Holz Auktion auf Grillenburger Forstrevier. Im Gasthofe zu Grillenburg sollen folgende in den Holzschlägen, Abth.: 16, 43 und 58 aufbereitete Hölzer, als: Mittwoch, den 4. Februar 1880, von Wormittags 9 Mr an, 2V65 fichtene Stämme von 13—42 Cmtr. Mittenstärke und 15—30 Mtr. Lange, 1VOO fichtene Klötzer von 13—52 Cmtr. Mittenstärke und 3,5 und 4,5 Mtr. Länge, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die betreffenden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Abtheilungen zu begeben. Kgl. Iorstrentamt Tharandt und Kgt. Uevierverwaltung Hrülenburg, am 17. Januar 1880. Tagesgeschichte. Bismarck hält fest an seiner Meinung: eine Republik in Frank reich ist mir lieber als ein König- oder Kaiserthum. Als das ge mäßigte und mit Deutschland auf gutem Fuße stehende Ministerium Waddington gestürzt wurde und Freycinet mit dem Gambetta'schcn Strich ins Rothe an das Ruder kam, da fragte Jedermanu fast ängst lich, was wird Bismarck sagen und thun? Man brauchte nicht lange zu warten; er ließ Freycinet so schnell, nachdrücklich und öffentlich gratuliren, daß Jedermann in Frankreich überrascht war. Und dabei blieb er nicht stehen, er veröffentlichte in der Nordd. Allg. Zeitung in Berlin, die vom In- und Ausland als sein gern gebrauchtes Sprach rohr gilt, einen Artikel, der so zu sagen sein politisches Programm Frankreich gegenüber enthält. Aus dem Diplomatischen und Hochoffi- ziösen ins unzünftige, aber allgemein verständliche Deutsch übersetzt, besagt dieses Programm: Wir werden, was immer in Frankreich ge schehe, unsere friedliche und freundliche Haltung nicht ändern, und jedes (französische) Ministerium, mag es noch so radicale Mitglieder haben, wird uns angenehm sein, wenn es eine friedliche Politik beob achtet. Wir wollen die Fortdauer der Republik in Frankreich, und darum haben Unternehmungen wider die gesetzliche Staatsform von unserer Seite auf keine Förderung zu rechnen. — Die letztere Andeu tung bezieht sich wahrscheinlich auf einen vergeblichen Versuch der monarchischen Feinde der Republik (Bonopartisten, Bourbonen und Orleanisten) für einen gewaltsamen Staatsstreich die Unterstützung Bismarcks zu gewinnen. — Diese Haltung Bismarcks hat in Frankreich ungemein großen und günstigen Eindruck gemacht und nur die Ver schwörer geärgert und enttäuscht. , Aus Paris wird der Tod des Herzogs von Gramont, letzten Ministers des Auswärtigen unter der Herrschaft Napoleo ' meldet. Der Herzog, welcher als einer der Miturheber des von 1870 galt, hat in Frankreich ein trauriges Andenken hii Ein Werkzeug in der Hand des Schicksals, hat er, ohne es durch seine Handlungsweise im Jahre 1870 an der Neu' des deutschen Reiches mitgearbeitet. Er wollte Preußen in seiner nationalen Entwickelung hindern und er erreicht« Auktion. Mittwoch, den 28. Januar dieses Jahres, von Nachmittags s Uhr an, sollen in der Wohnung des Schmiedcmeisters Mugust Grütze in RöhrSdorf folgende Gegenstände, als: 1 Sopha, 1 Schreibpult, 1 Tisch, 1 Wanduhr, Kleidungsstücke, sowie ein Schwein gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Wilsdruff, am 21. Januar 1880. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Matthe».