Vorwort. Das vorliegende Heft behandelt die indirekte Farben photographie, jenes Verfahren, welchem die Idee zu Grunde liegt, photographische Bilder in natürlichen Farben durch Vereinigung von drei monochromen Kopien zu erzielen. Versuche in dieser Richtung wurden schon vor etwa 30 Jahren ausgeführt, aber erst die in den letzten Jahren gemachten Fortschritte auf photographischem Gebiete haben die thatsächliche Durchführbarkeit dieser Ideen ermöglicht. Eine eingehende Bearbeitung hat die Theorie der indirekten Farbenphotographie bisher nicht erfahren, daher auch allgemein gültige Grundsätze für die praktische Aus übung derselben fehlen. Man trachtete zwar auf Grund der Young-Helmholtz’schen Farbenhypothese, eine Theorie der indirekten Photochromie zu entwickeln und suchte Relationen zwischen der Farbe der drei monochromen Bilder und den bei ihrer Herstellung angewendeten photo graphischen Prozessen auf, doch sind die so gewonnenen Gesetze von nur beschränkter Gültigkeit, unvollkommen und ohne gegenseitigen Zusammenhang. Der Verfasser war bestrebt, auf Grund der vier Hering’schen Grundfarben und des Farbenmischungs- Gesetzes eine allgemeine, sowohl für die polychrome