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Rabemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtseittgen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1.S0 Ml. Zeitung für UaMd, Seisersbarf. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 1S Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeig r« sür alle Zeitungen. Klein- Mtv Grotzölsa, Obernaundorf, Hamsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lttban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikatiouskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 8. Kernsprecher: Amt Leube« 212« Donnerstag, den 19. Januar 1911. Sernfprecher: Amt Leube« 2L2« 24. Jahrgang. Bekanntmachung. Anmeldung der Ostern 1911 schulpflichtig werdenden Kinder: Mittwoch, dm 25. und Donnerstag, den 26. Januar, vormittags von 9 bis 12 Uhr im Direktorzimmer hiesiger Schule. Schulpflichtig sind die Kinder, die bis Ostern 1911 das 6. Lebensjahr erfüllt haben; doch können auf Wunsch der Eltern auch solche Kinder ausgenommen werden, die bis zum 30. Juni d- I. das 6. Lebensjahr vollenden. Beizubringen ist für alle: der Impfschein, für aus wärtsgeborene noch ein standesamtliches Geburtszeugnis mit Taufbescheinigung oder ein pfarramtliches Taufzeugnis. Es empfiehlt sich bei der Anmeldung über folgende Punkte Ausschluß geben zu können: 1. Lernte das Kind zeitig oder spät gehen oder sprechen? 2. Sind Sprachstörungen vorhanden? 3. Welche Krankheiten hat das Kind überstanden? 4. Sind Spuren der Krankheiten zurückgeblieben? 5- Wie schläft das Kind? 6. Ist es ») blutarm oder bleichsüchtig, b) nervös oder nervenleidend e) lnngen- oder herzkrank, ä) kurz- oder weitsüchtig, «) schwerhörig oder nasenkrank, k) blasen- oder darmleidend? 7. Leiden oder litten Vater oder Mutter (oder Großeltern an Lungen-, Geistes- oder Nervenkrankheit, an Kurz sichtigkeit oder an einem sonstigen auf das Kind nach teilig wirkenden Uebel? Hinsichtlich der Personalien sind Name, Stand u- Woh nung der Eltern, bezw. der Mutter o'er des Pflegers recht genau anzugeben also sämtliche Vornamen, Rufnamen, die genaue Bezeichnung des Standes oder Erwerbszweiges, die Wohnung genau nach Straße und Hausnummer. Rabenau, den 15. Januar 1911. Schuldirektor Reinicke. Leipzig bis zu 500 Rinder, Chemnitz bis zu Rinder, 500 300 Rinder, Zwickau bis zu 200 Rinder, Plauen bis zu Rinder. 200 durch das Torpedoboollanzierrohr gerettet werden. Neueste küssens Auto- MtMN Llrösst« H.u8wadl! Oärl veubsn. — Der Grillparzer-PreiS wurde Dr. Karl Schönherr sür sein Drama „Glaube und Heimat" verliehen. — In einer an der Elbstraße in Laubegast gelegenen Villa wurde die 71 Jahre alte Hauptmannswitwe Marianne Rosalie Thelen in ihrer Schlafstube früh tot angetroffen. Sie war infolge Eindringen von Leuchtgas aus der Küche, wo der Gashahn am Kocher nicht geschloffen worden war, an Erstick ung gestorben. — Das Dresdner Journal veröffentlicht eine ministerielle Verordnung über Einfuhr von Schlachtrindern aus Frankreich nach Sachsen. Danach dürfen wöchentlich eingeführt werden: in de» Schlachthof zu Dresden bis zu »t. — 'S»» -„.cvvtvcr- «ttrittuv uu, — Die antirepublikanische Strömung im portugiesischen wurde in der französischen Deputierlenkammer verübt. Briands Volk und Heer wächst ständig. besitzervereine Deuben, Niederhäslich, Potschappel und Döhlen faßte einstimmig folgende Entschließung: „Die Grund- und Hausbesitzer haben zur Zeit absolut kein Interesse an der Stadtwerdung der vier Gemeinden." — Eine große Versammlung, die im Gasthof „zum Löwen" in Potschappel stattfand, nahm Stellung zu der Stadtwerdung der Gemeinden Deuben, Döhlen, Niederhäslich und Potschappel.,Verschiedene Redner führten aus, daß nicht Sonverintereffen verfolgt werden dürften, sondern daß man vom allgemeinen Interesse ausgehen müsse. Wenn man so lange warten wolle, bis die Verhältnisse in den beteiligten Gemein den ganz gleichartig seien, werde es nie zu einer Vereinigung kommen. Dieser Gesichtspunkt müsse vollständig verschwinden. Ein anderer Punkt sei die finanzielle Seite. Daß vielleicht eine Gemeinde mehr Opfer bringen müsse wie die andere, sei noch kein Maßstab zur Beurteilung der Frage. Sehe man sich die finanzielle Seite etwas näher an, so finde man häufig, daß die finanziell besser dastehenden Gemeinden den günstigeren Stand auf Kosten des Fortschritts erlangt habe. Da sei die Beleuchtung mangelhaft, dec Zustand der Straße lasse zu wünschen übrig usw. Nach längerer Debatte wurde folgende Resolution angenommen: Die Versammlung erkennt durchaus an, daß die Vereinigung der Ortschaften Deuben, Döhlen, Niederhäslich und Potschappel zu einer Stadtgemeinde große Vorteile zeitigen dürfte. Sie tritt deshalb mit aller Entschieden heit für die Verschmelzung der vier Gemeinden ein und erwartet von den in Betracht kommenden Gemeinderäten, daß sie diese Frage im Sinne der Versammelten erledigen. — Der im Carolaschacht durch hereinstürzende Kohle schwerverletzte Häuer Langhof aus Wurgwitz ist verstorben. Er hatte die Wirbelsäule gebrochen. — Die Steuerzahler der Gemeinde Mitteloderwitz erhielten ihre für 1910 gezahlten Gemeindesteuern wieder zurück. Die Gemeinde verfügt über ein Grundkapital von 60 000 Mk. und besitzt außerdem noch reichlich anderes Eigentum- — In Niederschlag bei Wiesenburg wurde das — Das Unterseeboot „II 3" ist in der Heiken dorfer Bucht im Kieler Hafen gesunken. Die 30 Mann starke Als der Knabe mittels einer Stecknadel in die Patrone bohrte, entlud sich diese. Dabei wurde die linke Hand des Knaben derart zerrissen, daß sie bis oberhalb des Handgelenkes ab- gtnommen werden mußte. Durch die Entladung der Patrone hat der Knabe außerdem eine nicht unbedeutende Bauchver- letzung erlitten. — Ins Stadtkrankenhaus B a u tz e n eingeliefert wurde' der Wirtschaftsgehilfe August Herrmann aus Neudorf bei Neschwitz, ein Sohn des dortigen Gemeindevorstandes. Derselbe ist nachts in Neudorf ohne jeden Anlaß von einem auslän dischen Arbeiter überfallen und durch Messerstiche an der linke» Brustseite schwer verletzt worden. — Die Uebcrreste des vermißten Ballons ^„Hildebrandt" wurden mit den beiden toten Insasse» im Görensee (Provinz Pommern) aufgefunden. — Der Ballon „Hildebrandt" und die Leiche des Rechtsanwalts Kohrs wurden geborgen. Man neigt der Annahme zu, daß der Prokurist Keidel während der Fahrt aus der Gondel gestürzt ist. Die Leiche des Rechtsan walts Kohrs wird nach Berlin überführt, — Der Besitzer John in Saalberg vergiftete sich, seine Frau und vier Kinder durch Oeffnen des Gashahns. — Der Superintendent und Dompfarrer Th. Hermann Haesselbarth in Freiberg ist gestorben. Dresden. Ein Einjährig-Freiwilliger des Grenadier- Regiments Nr. 101 versuchte sich in seiner, in der Radeberger Straße gelegenen Wohnung zu erschießen. Er brachte sich aber nur eine stark blutende Verletzung bei, die seine Ueberführung ins GarnisonSlazarelt nötig machte. Der Grunds zur Tat soll Krankheit sein. Hur Nav «na fern. Rabenau, den 18. Januar 1911. — Die Somsdorfer Parochie hatte 1910: 84 Ge burten, 22 mehr als 1909, 29 Verstorbene (11 Erwachsene, 18 Kinder), 4 weniger als 1909, 18 Trauungen (6 weniger als 1909), dazu 10 auswärts getraute Paare, 45 Konfirmierte (20 weniger als 1909), 504 Kommunikanten (2 weniger als^ 1909). Kirchenkollckten und Haussammlungen für kirchliche, Zwecke ergaben höhere Beträge als im Jahre vorher. — Beim Rodeln auf dem Juchhöhberge bei Potschappel verunglückte der verheiratete Tischler Albert Nadewornik aus Cossmannsdorf. Ec erlitt eine» Schädelbcuch. — Welche» ungünstige» Einfluß die Abrüstung des Bergbaucs ausübt, ist durch die Volkszählung wiederum er wiesen worden. ES betrug der Rückgang der Einwohner seit 1905 in Halsbrücke 132, in Hilbersdorf mit Muldenhütten 56, in Kleinwaltersdorf 55, in Naundorf 52, in Niederbob ritzsch 97. Auch in Freiberg ist die Einwohnerzahl, genau genommen, zurückgegangen. Wohl ist eine Zunahme vo» 1057 Seelen festgestellt, es muß aber berücksichtigt werden, daß wäh rend der letzten fünf Jahre eine Einverleibung stattgefunden hat und ein Bataillon nach jFrciberg verlegt worden ist. Zieht man diesen Zuwachs (rund 2000 Seelen) ab, so ergibt sich ein Rückgang von rund 900 Seelen. — In Hänichen konnten durch Gasvergiftung leicht zwei Menschenleben zugrunde gehen. Als ein Bergmvalid nach mittags g.ge» 5 Uhr nach Hause kam, war die Wohnungs- tür verschlosst», die er mit Gewalt öffnete. In seiner Woh nung nahm er einen starken Gasgeruch wahr, der von dem geöffneten Kochgashahn in der Küche herrührlc. Die Frau und ein kleineres ihr zur Beaufsichtigung übergebenes Kind lagen auf einem Bett. Jedenfalls hat die Frau den Gashahn versehentlich offen gelassen und als ihr Unwohl wurde, sich auf das Bett gelegt, während das Kind von selbst nachge- klettert ist. Beide befinden sich den Umständen nach wohl. — I» Quohreu und auch anderen Orten führte ei» gewisser Max Büy aus Dresden im vorigen Jahre verschie dene Schwindeleien aus, indem er Bestellungen auf sog. Ge- dächtmstasel» entgegennahm und sich Anzahlungen in Höhe von 4—6 Mark hierfür geben ließ. Seither hat er nicht wieder was hören lasse» und sitzt jetzt hinter Schloß und Riegel wegen ähnlicher Schwindeleien. — I» Rippien ist ei» I2jähriger Schulknabe beim Schlittschuhlaufen in den Gemei»deteich eingebrochen und fand, da eine Rettung durch andere Person nicht möglich war, den Tod durch Ertrinken. Der Bedauernswerte ist der Sohn des Schuhmachers und Musikers Heuck in Rippien. — Eine am Sonntag im Gasthof zu Döhlen stattgesun- dene Versammlung von 25 Ausschußvertretern der Haus- — Zur Förderung des Kleinwohnungsbaues stellte der Rat der Stadt Dresden 1 Million Mark bereit. — Der Fortbildungsschüler, der den Nachtschutzmann Bachmann in Coswig durch einen Tritt in den Unterleib tötete, ist noch nicht 17 Jahre alt. Gabriel, so heißt daS Früchtchen, ist bereits Vater eines Kindes und hat hier un erlaubte Beziehungen zu vielen Mädchen unterhalten. — Der Doppel Mörder Süßmann aus R u p p e rS- dorf hat kurz vor seiner Ueberführung in das Bautzner Ge fängnis sein Geständnis erweitert, indem er zugab, die furcht bare Tat mit Vorsatz begangen zu haben. Er sei, so erzählte er, mit dem Beile in die Gedliche Ladenstube getreten, habe die Tochter zunächst gewürgt und ihr mit dem Beile einen Hieb versetzt; nachdem die Mutter herzugesprungen war, habe er diese erschlagen und hierauf die Tochter vollends getötet. Während Süßmann anfänglich noch ziemlich starrköpfig auf trat, zeigte er in den letzten Tagen ein zerknirschtes Wesen und weinte auch wiederholt. Im Herrnhuter Gefängnis scheint er übrigens einen Selbstmordversuch geplant zu haben, denn man entdeckte, daß er in seiner Zelle einen Eisenhaken, womit ein Ofenrohr befestigt war, herauSgerissen hatte. Da rüber befragt, weshalb er dies getan habe, gab er zur Ant wort, er habe das Ofenrohr beschädigen wollen, Um sich durch Kohlenduust das Leben zu nehmen. Deshalb wurde auch seine Ueberführung nach Bautzen beschleunigt. Die Aburteilung des Mörders wird sicherlich schon in der nächsten Schwur gerichtsperiode erfolgen. in Odeviot, ^Veliuö euZI. 81o^ev in versebioä. inoüornen I'ardsn. Huto-8okleikn unä -6kal68 in OdLMu, 8eiäe. Vureddivedeve kllvslseiäens Odales. blieb unverletzt. Der Attentäter wurde verhaftet. — In - i »i , „ . Zeulenroda erschoß der Arb iter Weber, der zu seiner 16 IMN XlUÜPU^lPUPI'.KüNlPU Jahre alten Stieftochter in Beziehungen gestanden hatte, aus I «UlvuU UHU OlUilvUolvUUI UU! lbU °°s K°Iiält vorrätig Suokörucksroi kabvnau. UNO vulUl sklvsl» j AF — In Bürt bei Bautzen fand der 14 Jahre alte IM Sohn des Lehrers Lolk in einem Steinbruche eine Patrone? ehemalige Bergwerk „Neues Glück", i» dem früher Silber gegraben wurde, wieder in Betrieb gesetzt. Man beabsichtigt, nach Pechblende zu grabe», wozu jedenfalls in nächster Zeil Bergarbeiter aus Freiberg mit herangezogen werden. — Ueber das Vermögen des früheren Verlegers des „Leipziger Tageblattes", Kutschbach, wurde das KonkurSver-! Besatzung wurde bis auf 4 Mann gerettet. Deren Rettung fahren eröffnet. Die Passiven sollen rund 1500 000 Mark^steht noch bevor. Im Kommandoturm des Bootes befinden betragen, der sogut wie keine Aktive» gegenüberstehen. flieh »och der Komma»dant, der Wachoffizier und zwei Ruder- — Kleine Notizen. Im November v. I. wurde in Länger, die noch geborgen werden sollen. 26 Mann konnten Gersdorf (Bez. Chemnitz) einem Hjährigrn Schulknaben beim '—... , Spiel ein Schneeball ins Gesicht geworfen. Die Seh? kraft der Augen des Knaben hat dadurch so gelitten, daß er, jetzt fast erblindet ist. — Ein Revolver - Attentat auf Briand I