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Memmr Anzeiger Zeitung fir Thnrnnd, Meesdorf Klein- nnd Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eoßmannsdorf, Lübau, BorlaS, Spechtritz re. Inserate kosten die Spalten zelle oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementSpretS einschließlich zwei illustrierter achtteiligen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. — Der Holzarbeitcrstreik in Burgstädt ist beendet. der 19jährige Zimmermann Karl Striegler und der 17jährige — Die Brambacher Sprudel-G-scllschast hat beim Elweiterungsbau des Füll-Gebäudes wieder eine außerordent- Mache-Einheiten enthält. Da also selbst die dortigen Süß- mehr mit ihren Gläubigern auf außergerichtlichem Wege zu einigen und bietet einen Vergleich von 45 Prozent. Die Mehr zahl der Gläubiger hat bereits zugestimmt. — Der bei dem Gewitter am Dienstag abend in Rabenau bemerkte Feuerschein rührte von einem Brande der Ge meindescheune in Dittersdorf bei Glashütte her, die vom Blitz getroffen und eingeäschert wurde. — Der in Freiberg tagende Sächsische Jnnungs- verbandstag beschloß, den nächstjährigen Verbandstag, zugleich in Verbindung mit dem 25jährigem Bestehen deS Sächs. Jnnungsverbandes, in Chemnitz abzuhalten. — Das Dresdner Landgericht verurteilte den schon oft vorbestraften Karl Friedrich Jungnickel aus Niederhäs- lich wegen verschiedener Einbrüche zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Auf einem Neubau am Lerchenberg zog sich ein Zimmermann beim Abspringen von der Leiter einen Bruch des linken Oberschenkels zu. Kleine Notizen. Der 52 Jahre alte Landarbeiter Sch. aus Nittersgrü» hat in dem Hausflur einer Gastwirt schaft in Lauter an einem vierjährigen Mädchen ein Sittlich- keilsverbrechcn verübt. Der Unhold floh nach der Tat, wurde aber von dem Vater des Kindes eingeholt und konnte ver haftet werden. — Der beim Fuhrwerksbesitzer Christmann in Cossebaude erst seil einiger Zeit bedienstete Kutscher L. Blacev ist mit zwei wertvollen Pferden in der Elbe ertrunken. Er beging die Unvorsichtigkeit, von Niederwartha aus zwei unausgeschirrte Pferde in die Elbe zu reiten, um diese zu er frischen. Die Tiere vermochten aber, durch das Lederzeug daran verhindert, nicht zu schwimmen und versanken mit ihrem Reiter im Wasser. Während man die Kadawcr der Pferde bereits bergen konnte, ist der ertrunkene Kutscher noch nicht geborgen worden. — Der Fleischenncister A. Möstel in Lommatzsch Wurde von dem Arbeiter Riedel bei einem geringen Wort wechsel in der Wohnung des Riedel erstochen und verstarb nach wenigen Minuten. Als Grund der Tat wird Eifersucht angenommen. Der Mörder wurde kurz nachher festgenommen. — Durch das Baden an verbotener Stelle sind in Meißen Wasser-Quellen Radium in sehr großen Mengen enthalten, so ist dies ein erneuter Beweis für die ungewöhnlich starke Radio aktivität der dortigen Quellen. Der Brambacher Sprudel ist auch auf der Hhziene-AuSstellung vertreten. — Der wegen geistiger Erkrankung in der Heilanstalt Großschweidnitz bei Löbau untergebrachte Missionar Gebhardt ließ sich von einem Zuge überfahren. Er war so fort tot. Bis vor 2 Jahren wirkte G. an der Moskitoküste in Nikaragua, wo er sich im tropischen Klima eine schwere Malariacrkrankung zuzog, die auch zeitweise Psychische Störungen im Gefolge hatte. — Der Zugschaffner Kaiser verunglückte auf dem Rangierbahnhofe Engelsdorf dadurch löslich, daß er beim Loshängen eines Wagens zu Falle kam und überfahren wurde. — Die 17jährige Tochter des Gärlnerei- besitzsrs Krauß in Hof wurde vom Hitzschlag betroffen und war sofort tot. Beim Kleemähen wurde der 16jährige Sohn des Landwirts Paul von demselben Unglück betroffen. Er starb nach wenigen Stunden. — Der Glasmacher Bloha in Langenau erschoß seine Geliebte und tötete dabei auch deren Freundin. — In Kissingen verstarb der Schuh warenfabrikant Adolf Heller aus Roßwein im Alter von 54 Jahren. H. hat vor 25 Jahren die Schuhwaren-Jndustrie in R. eingeführt, in welcher heute nahezu 2000 Arbeiter be schäftigt werden. — In Leipzig wurden im ganzen 7 Fälle von Hitz schlag verzeichnet. Die Feuerwehr wurde zur Löschung von meist durch Selbstentzündung entstandenen Bränden, an einem Tage allein 17 mal, alarmiert. Seit gestern ist Mangel an Leitungswaffer eingetretc». Dresden. Nächtliche Skandalszenen. Schon wiederholt gekommen, der Aufbesserung des Slnndenlohnes und Verkürzung der Arbeitszeit Vorsicht. Aur Nab una fern. Rabenau, den 26. Juli 1911. — Aus AufsichtsralSkreisen wird mitgeteilt, daß für das jetzt abgelaufen? Geschäftsjahr der Sächs. Gußstahlfabrik in Döhlen eine Dividende mindestens in der Höhe der vor jährigen (12 Proz.) zu erwarten sei. Wenn auch der sächs. Staat, der als Hauptabnehmer in Betracht kommt, sich in Aufträgen größere Zurückhaltung als bisher auferlegt habe, so seien doch besonders in den letzten Monaten wieder zahl reiche Aufträge eingegangen, so daß der Ausfall der Winter monate völlig ansgeglichen werde. Der gegenwärtige Geschäfts gang sei sehr flott. , — In den Ruhestand tritt m Kreischa nach mehr als 40jähriger ersprießlicher Tätigkeit für Schule und Kirche Ende September Herr Oberlehrer Kantor Hennig, — In der Stuhlfabrik von Arthur Müller in N e u- hausen ereignete sich ein bedauerlicher Unfall. Der aus Neuwernsdorf gebürtige und dort wohnhafte 16 jährige Ma schinenarbeiter Martin Schneider war an der Dickten-Hobel- maschine beschäftigt und wurde hierbei so schwer an der rechten Hand verletzt, daß seine Unterbringung im Krankenhause sich erforderlich machte. m der anhaltenden Trockenheit mußte der Weidaer Jutcspinnerei und Weberei rin ge stell werden weil d^Dawpfüffel nicht mehr gespeist werden konnten. In der Weberei werden ca. 600 Arbeiter beschäftigt. — Die Nutzholzfirma Moritz Weinberger in Bu dapest, die ein recht bedeutendes Geschäft betrieb und gutes Ansehen genoß, ist in Schwierigkeiten geraten. Die Uuter- bilanz ist erheblich; beteiligt sind an dem Falliment verschie dene ungarische Großbanken. Die Firma versucht sich nun- Verlauf. Zu dem Auszuge am Nachmittage war in her gebrachter Weise eine aktuelle Gruppe gestellt worden. Ein „Rheinisches Winzerfest" wurde den zahlreich Herbeigeeillen Besuchern geboten. Die schönen, kleidsamen Trachten gaben dem geschickt arrangierten, imposanten Fcstzuge ein lebhaftes Bild, was allseitige Anerkennung fand. Den Schluß bildete ein viel Heiterkeit hervorrnfender „Reiseonkel" von riesigen Körperdimensionen. Am Dienstag nachmittag wurde der Kampf um die Königswürde ausgenommen. Schützenkönig wurde Herr Bildhauermcister Presser, während sich die Herren Fabrikbesitzer H. Müller und Poliecmeister Clauß mit der Marschallwürde begnügen mußten. Gegen 9 Uhr wurde zum Einzuge angetreten, und unter bengalischer Beleuchtung sowie recht hübscher Illumination der Häuser erfolgte die Einführung der neuen Majestät in die Stadt. Der später folgende Ball verlies in animiertcster Stimmung. So ist nun das Schützen fest mit seinen großen und kleinen Freuden wieder einmal verrauscht und das Alltagsleben kann an seine Stelle treten. — An der hiesigen städtischen Wasserleitung hat sich am Mittwoch vormittag ein Defekt eingestellt. Wie wir erfahren, handelt es sich um einen Nohrbruch, zu dessen Beseitigung sofort die Arbeit ausgenommen wurde. — Bei der diesjährigen großen Trockenheit hat auch die Gemeinde Specht ritz unter Wassermangel zu leiden. Wie verlautet, gedenkt die Gemeinde dem Bau einer Wasserleitung Nummer 87. s-r«sprech«rr Amt Leube« 2120 Donnerstag, den 27. Juli 1911 — Die heiße Witterung am ersten Tage unseres dies- _ . jährigen Sch ü tz e n fe st e s hielt auch am zweiten und dritten Es ist ein vier Jahre gültiger Tarifvertrag zum Abschluß Tage an. Wenn sich auch am Dienstag abend zum Schluß^"*"'-""" ...... des Festes gewitterschwere Wolken auftürmteu, so ließ man sich doch nicht bange machen und die Einführung des neuen Schützenkönigs nahm ihren ungestörten Verlauf. Las Königs- frühstück am Montag vormittag, zu dem sich auch die Schützen aus Meißen eingefunden hatten, nahm einen feucht-fröhlichen wies der kräftige, dunkle Ton der Haut. — In LeiPzig stürzte sich ans der 3. Etage eine — Beim Baden im Seerenteiche wurde am Sonntag bei ihrem Sohn wohnende 56 Jahre alte Kulscherswitwe, die nachmittag der 52 Jahre alte Gußstahlfabrikhcizer Moritz schon längere Zeit schwermütig war. Beim Aufheben gab Grimmer aus Deuben vom Herzschlag betroffen. Sein sie noch schwache Lebenszeichen von sich, verschied aber schon Sohn, der mit noch anderen ebenfalls badete, holte den Köiper nach wenigen Augenblicken. ans Land. Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos. - - - ' . . - - Der Arzt stellte Herzschlag fest. c ' ' - — In Birkigt erhängte sich im Keller seiner Woh- lich ergiebige Quelle mit Süßwasser entdeckt, die nach Dr. nung der 33jäh»ige Arbeiter Kohl. Ein Nervenleiden soll der Weidigs Untersuchungen Radium von nicht weniger als 132 Grund zur Tat sein. " ..... - näher zu treten. Eine jetzt noch gutes und ausreichendes Wasser spendende Quelle befindet sich auf Spechtritzer Gemar kung, es ist die sogen. Klingenborn-Quelle. Behördlicherseits wird ein gemeinschaftlicher W affe r leit u n gsbau der Orte SPechtritz und Borlas angestrebt. — Den Verhältnissen angepaßt hatte sich bei der ab normen Hitz- am Sonntag ein ungefähr 12 jähriger Junge. Splitternackt, bekleidet nur mit einer roten Badehose und mit dem Rucksack auf dem Rücken zog der Junge von C o ß- Töpfer Max Lange, beide aus Lercha,"ertrunken. Sie hättm mannSdorf kommend durch Hainsberg. Daß der sich beim Herannahen eines Dampfschiff s zu weit in den Nacksrosch nicht zum ersten Male ein Sonnenbad nahm, be-^ Strom hinein gewagt. — In Leipzig stürzte sich ans der 3. Etage eine Fernsprecher: «mt Leube« 2120 Jahrgang. i haben die seit einiger Zeit hier wohnenden Hamburger Bau- ° arbeiter, die durch das Tragen von Zylinderhüten uud weiten Hosen sich auffällig machen und unter dem Namen „RolandS- . brüder" nicht in bestem Rufe stehen, zum Einschreiten der > Sicherheitspolizei Anlaß gegeben. Auch in diesen Tagen gab > nachts ein solcher Hamburger durch sein Skandalieren auf der Grunestraße Anlaß zur polizeilichen Sistierung. Als er zur Wache gebracht werden sollte, da er seinen Namen zu nennen verweigerte, kamen seine Genossen herbei und versuchten ihn zu befreien. Drei von ihnen wurden verhaftet- — Am Montag früh wurde am Ufer bei Vorstadt Cotta ein weiblicher Leichnam aus der Elbe gezogen. In der Toten wurde die 21jährige Sekretärin Riedel aus Leipzig fest- gestellt, die am Sonnabend in die Elbe gesprungen war. — Die Vereinigten Elbeschiffahrts-Gesellschaften haben den Frachtverkehr auf der Elbe des geringen WaflerstandeS wegen eingestellt. Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiff fahrts-Gesellschaft erhält ihren Betrieb in vollem Umfange aufrecht. — Der Kellner Paul Beck in Dresden ging vor einiger Zeit abends nach Geschäftsschluß durch die Pillnitzer Straße. Er befand sich in angeheitertem Zustande und sprach in dieser Stimmung ein junges Mädchen, die Tochter eines Steinmctzmeistcrs, an. Das Mädchen wollte von dem Ange heiterten nichts wiff-n und verbat sich alle Annäherungsver suche. Als der Angetrunkene schließlich aber das Mädchen in seine Arme schloß und ihr einen Kuß geben wollte, setzte die Angegriffene sich energisch zur Wehr und rief einen Schutz mann herbei, der sofort die Personalien des unvorsichtigen jungen Mannes fcststellte und ihn in Haft nahm. Er hatte sich jetzt wegen tätlicher Beleidigung vor dem Dresdner Schöffengericht zu verantworten. B. wurde für schuldig er klärt und zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Auch wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Das Gericht hatte festgestcllt, daß der Angeklagte schon früher ebenfalls in angeheitertem Zustande ähnliche „Scherze" verübt hatte und hielt deshalb eine strenge Be strafung im Interesse der öffentlichen Sicherheit für angebracht. — Für Landwirte. Erfahrungsgsgemäß werden im Herbste starke Anforderungen an den Gülerwagenpark der Bahnverwaltungen gestellt; besonders drängen sich die Sen dungen von Kohlen, Düngemitteln und sonstigen landwirt schaftlichen Bedarfsgegenständen auf einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum zusammen. Es ist deshalb den Interessenten zu empfehlen, die Bestellungen und Lieferungen tunlichst schon jetzt zu bewirken, um bei Eintritt des stärkeren Verkehrs nicht Lieferungsverzögerungen ausgesetzt zu werden. — Eine Suppe ist bekanntlich die beste Grundlage jeder Mahlzeit. Sie regt Appetit und Verdauung an. Heut zutage stellt die Hausfrau vorzüglich nahrhafte Suppen schnell und bequem her, indem sieMaggi' s Suppen (Schutzmarke Kreuzstern) verwendet. Sie braucht dann nicht mehr lange am heißen Herde zu stehen. Maggi's Suppen in Würfeln zu 10 Pf. für 2—3 Teller enthalten alle erforderlichen Zu taten und sind nur noch mit Wasser zu kochen. Man achte aber beim Einkauf darauf, daß man auch wirklich Maggi'S Suppen erhält. — Die Anzahl der an Handwerker für hervor ragende Leistungen zuerteilten Zeugnisse mit der Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst hat in den letzten Tagen eine ganz ungewöhnliche Zunahme in einem einzigen Armeekorps erfahren. Vom Generalkommando des 9. Armee korps sind 23 junge Handwerker auf Grund des § 89 der Deutschen Wehrordnung zum einjährig-freiwilligen Militär dienst zugelaffcn worden, ohne daß sie den üblichen Nachweis der wissenschaftlichen Bildung zu erbringen hatten, da ihre gewerblichen Leistungen den Ansprüchen der Gewerbekammer entsprachen. Vom Generalkommando waren der Gewerbe kammer 39 Arbeiten junger Handwerker vorgelegt worden, denen die Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Dienst zu- erkannt werden sollte, es wurden aber nur 23 für würdig befunden. Diese Zahl stellt trotzdem einen Rekord dar und beweist aufs neue das Entgegenkommen der militärischen Kreise gegenüber dem Handwerk. — In Konstantinopel ist ein Brand ausgcbrochen. Die Ställe des Brandes, die sich unweit des Goldenen HornS bi- dicht an das Marmarameer ausdehnt, bietet einen schrecklichen Anblick. So weit das Auge reicht, sind nur rauchende Trüm merhaufen zu sehen. Die Obdachlosen, deren Zahl 50 000 übersteigt, lagern im Freien. Bisher hat die Behörde keine Anhaltspunkte dafür, daß Brandstiftung vorliege. Der Brand dürfte vielmehr einem unglücklichen Zufall zuzuschreiben sein- Seine riesenhafte Ausdehnung ist auf Wassermangel und un genügende Organisation der Feuerwehren zurückzuführen. — Ein russischer Militärballon, der die preußische Grenze überflogen Halle, wurde beim Rückflug nach Rußland von der russischen Grenzwache beschossen,