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ltlmmm Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementspretS einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Zeitung sirr Tharaud) Seiseesdoes. Inserate kosten die Spalten zeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 1b Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeigen sür alle Zeitungen. Klein- nnd Großölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cokmaunsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Aus Nab «nü fern. Rabenau, den 17. Mai 1911. — Die Maul- und Klauenseuche ist am 15. Mai im Königreiche Sachsen in 67 Gemeinden und 143 Gehöften amtlich fkstgestellt Morde». Der Stand am 1. Mai war 55 Gemeinden und 134 Gehöfte. — Auf ei n e n N e b e l st a n d, den sich namentlich kleinere Kinder zu Schulden kommen laste», sei hier hi»ge- wiesen. Es ist allgemein üblich, daß die Hausbesitzer in den Wochen vor Pfingsten die Fassaden ihrer Häuser erneuern und streichen lasten. Kaum steht ein solches Gebäude nun frisch und sauber da, so sind auch die kleinen „Narren"- Nummer 58. s-rnsprecher: Amt Leube« 212V Donnerstag, den 18. Mai 1911. Kernspr-cher: Amt Leube« 2120 24, Jahrgang. Bekanntmachung. OeffenHiche, »»entgeltliche Impfungen betr. Die diesjährigen öffentlichen, unentgeltlichen Impfungen, welche nur mit von absolut gesunden Tieren entnommener Lymphe vorgenommen werden, finden Montag, den 22. Mai dieses Jahres im Rathaus 1 Treppe (Gesellschaftszimmer) statt. Es werden die Eltern und Vormünder hierdurch aufgefordert, ihre impf- pflichtigen Kinder, bezw. Pfleglinge am genannten Tage zur Impfung zu bringen nnd zwar: 1. die in den Jahren 1909, 1908 und früher geborenen Kinder, welche ohne Erfolg geimpft, oder deren Impfung unterblieben ist um 3 Uhr nachmittags, 2. die im Jahre 1910 geborenen Kinder in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen 6 um 4 Uhr, 8 K um »/«4 Uhr, und R 2 um 4 Uhr nachmittags. Die Revision wird am Montag, den 29. Mai er zu derselben Zeit in obiger Reihenfolge vor- genommen. Jmpfpflichtig ist, abgesehen von den nachzuimpfenden Kindern, jedes im Jahre 1910 geborene Kind, so fern es nicht nach ärztlichen Zeugnissen die natürlichen Blat tern überstanden hat oder mit Erfolg schon geimpft ist- Der Nachweis einer anderweit erfolgten Impfung ist durch Vor legung des Impfscheines zu erbr ngen. Für etwa kraule Kinder ist die vorläufige Befreiung von der Impfung durch vorzulegende ärztliche Zeugnisse, welche auf Verlangen anch der städtische Jmpfarzt sür die im Impftermine vorgcstellten kranken Kinder erteilen wird, nach zuweifen. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder impspflichtiger Kinder werden zur pünktlichen Beachtung dieser Vorschriften hierdurch ermahnt unter Hinweis darauf, daß für Unterlassungen Geld strafen bis zu 59 M- oder Haftstrafen bis zu 3 Tagen an gedroht sind- Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krank heiten wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, Keuch husten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natür lichen Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine «icht gebracht werden. Die Kinder müssen mit reiugewaschenem Körper und reinen Kleidern zum Impftermine gebracht werden. Es wird ersucht, die Kinder nach der fest gesetzten, alphabetischen Reihenfolge zur Stelle zu bringen. Naben an, am 16. Mai 1911, Der Bürgermeister. Verbot des Fußballspiels auf den dem öffentlichen Ver kehr dienenden Straßen nnd Plätzen Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit wiederholt geführten Klagen hiesiger Bewohner wird das Fußballspiel auf den dem öffentlichen Verkehr dienenden Straßen und Plätzen — also auch auf dem Kinderspielplatz — verboten. Bei Zuwiderhandlung erfolgt Bestrafung bis zu 60 Ai. oder entsprechender Hast. Rabenau, am 15. Mai 1911. Der Bürgermeister. Mit Zustimmuug des Stadtgemeinderates ist beschlossen worden, für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen und Fahrrädern innerhalb der bebauten Ortsflnr der hiesigen Stadtgemeinde eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Km j» der Stunde festzusetzen. Bei den verschiedenen, scharfen Kurven der hiesigen Dnrch- gangsverkehrsstraße ist ein schnelleres Fahren mit Gefahren für den allgemeinen Verkehr verbunden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 75 Mk. oder entsprechender Haft geahndet. Rabenau, am 15. März 1911. Der""" Mühle bei Kloster Marienstern mit der Tochter des Guts- aus sind ans - - In der Elbe ertrunken nnd vom Strome fortgetrieben die Schulkunde i Max Willkommen und Erwin Korpitz Pirna. Ersterer ist 10 und letzterer 8 Jahre alt. — Glück im Unglück halte ein etwa 4jähriges Kind, das einem Fenster des dritten Stockes eines Hauses in der Krauspe aus C o ß m a n n s d o r f stieß sich beim Lenken eines »»bespannten Lastwagens die Deichsel in den Unterleib; an den erlittenen Verletzungen starb er alsbald nach seiner Ein lieferung ins Krankenhaus. — Zu dem Konkurs der Aktien-Gesellschaft Sächs. Glas werke in Deuben wild bekannt, daß in der ersten Gläu- biger-Versammlimg der Konkursverwalter die Aussichten für die nicht bevorrechtigten G änbiger als sehr trübe bezeich nete. Sie haben rund 600 000 Mk. zu fordern. Stark be teiligt an dem Zusammenbruch soll die Mitteldeutsche Bank sei». — In Kreischa sand die Weihe eines der Gemeinde Kreischa aus Mitteln des Sächsischen Kunstfonds gestifteten besitzers Serbin in Kalten bei Wittichenau begangen. Zu den Feierlichkeiten, an denen 232 geladene Gäste und etwa 80 Personen des Dienstpersonals teilnahmen, wurden zwei Rinder, acht Kälber nnd neun Schweine geschlachtet, und 4 bis 5 Schefsil Weizenmehl zum Kuchenbacken zubereitet. Diesen Zahlen der vertilgten Speisen entspricht natürlich auch die der veikonsumierten Getränk-. Die Festgelage dauerten mehrere Tage. — Dresden. In dec vergangenen Woche betrug die B e s u ch e r z a h l auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung 336 000 Personen. Am letzten Sonnabend besuchten allein 8000 den Sportplatz. — Einer Dame in Dresden war Ende April d. I. eine KassUte mit wertvollem Inhalt gestohlen worden Der Dieb wurde durch die von der Kriminalpolizei angestellten Nach forschungen in einem ehemaligen 30 Jahre alten Diener der Bestohlenen ermittelt und in Haft genommen. — Von der Leitung des D resdu e r Margarittentages Schlüterstraße in Dresden in den Garten herabstürzte. Die Mutter kam schnell herbei und war nicht wenig erstaunt, ihren Jungen heil vom Fleck lausen zu sehen. Ein sofort hin zugezogener Arzt stellte nur leichte äußere Verletzungen fest. — In Beucha-Brandis wurde die Gärtnersehefrau Jentzsch vom Naunhof — Leipziger Personenzuge überfahren und am linken Oberschenkel schwer verletzt. Die Verletzte fand im Krankenhaus St. Jacob Aufnahme. — In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Böhlen (Rötha) wnrde eine unbekannte männliche Person auf den Gleisen tot aufgesunden. Allem Anschein nach hat sich der Unbekannte freiwillig überfahren lassen. — In Naundorf bei Freiberg schlug der Blitz in das Wohngebäude des Gemeindcältesten Panlick und zündete. In kurzer Zeit stand dieses und die beiden ebenfalls mit Stroh bedeckten Seitengebäude in Flammen. Nur dem Um stande, daß es gerade Sonntag war, so daß in kürzester Zeit Hilfe zur Stelle sein konnte, ist eS zu verdanken, daß sämtliches Vieh gerettet wurde und die nengebaute Scheune erhalten blieb. — Der ehemalige Sultan der Türkei soll schwer erkrankt sein und versucht haben, sich aus dem Fenster zu stürzen. — Die mexikanischen Aufständischen metzelten 500 Brindessoldaten und Einwohner nieder, die sich weigerten, Hochrufe auf Madero auszubringen. — Den deutschen Kronprinzen erwartet an der Grenze ein russischer Hofzug mit den ihm attachicrten Persön lichkeiten. — Die Elektrisierung der Berliner Stadt- u. Ring bahn ist in nahe Aussicht gerückt. — Infolge Grobfeuers sind in Teuchuitz im Frankenwald 35 Wohnhäuser niedergebrannt. — Der franz. Fischerschoner „Viktoria" ist unweit Neufund land mit 22 Man» Besatzung untergegangen. — Ein bul garischer Hauptmann wurde an der Grenze von türkischen Soldaten erschossen. — Das Luftschiff „Deutschland" inDüsseldors ist am Dienstag früh verunglückt. Beim Ausgange aus der Halle wurde es vom Ostwinde erfaßt und gegen die Schutz wand geworfen. Der Schiffskörper knickte mit dem Vorderteil ei», wobei eine Reihe Ballonetts ausplatzte. Dann ergriff der Wind das Schiff aufs neue und riß es empor, so daß eS auf das Dach der Luftschiffhalle geschleudert wurde- Es zer platzte nun in drei Teile, die teils auf dem Dache der Luft schiffhalle, teils an der Schutzwand hängen blieben. In der Paffagierkabine befanden sich vier Herren und vier Damen, darunter die Kommerzienräte Pfeiffer und Poensgen aus Düsseldorf. Die Passagiere mußten durch Feuerwehrleute vom Dache heruntergeholt werden. Auf gleiche Weise wurden die Bedienungsmannschasten gerettet. Das Schiff ist gänzlich un brauchbar und wird jedenfalls nach Friedrichshafen geschickt werden, um dort wieder hergestcllt zu werden. — Im Reichstage teilte der Präsident dem Hause mit, daß die städtischen Behörden von Dresden den Reichstag und - den Bundesrat zum Besuche der Hygiene-Ausstellung für den und befindet sich zurzeit abermals in gesegncteu Umständen. Wegen G-sährdung dec Sittlichkeit wird die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Das Urteil steht noch aus. Kleine Notizen, — I» Thiemendorf b. Ocdc- ran sind zwei Schulknaben im Alter von 13 u. 14 Jahren, die mit einem selbstgezimmerten Floß aus einem Teiche fuhren, ertrunken. — Ein Möbelwagen der Chemnitzer Speditioiis- fuma Leuthold befand sich auf dem Wege von Burkhardts dorf »ach Harlhau. In der Schoßkelle deS Wagens saßen der 15jährige Sohn Leuthold und zwei Kinder. Der Fuhr mann war sür kurze Zeit in die am Wege liegende Berg schänke bei Oberklaffenbach eingekehrt und der junge Leuthold führte die Zügel. Als in der Nähe der goldenen Höhe der Wagen infolge des starken Gefälles in ein zu schnelles Tempo geriet, sprang der junge Leuthold von seinem Sitze herab. Dabei kam er zu Fall und der Wage» gi»g über ihn hin weg. Der nachkommende Fuhrmann fand den Sohn seines Arbeitgebers als Sterbenden vor. Der Wagen war weiter gegen einen Steinhaufen geprallt, wodurch eines der vor den Wagen gespannten Pferde nicht unerheblich verletzt wurde. Dee Leiche des jungen Mannes wurde mit Automobil nach Hause geholt. Ec war der eiiizige Sohn seiner Eltern. Die in der Schoßkelle sitzenden Kinder blieben unversehrt. — In Eppendorf wurde ein Toter aufgefunden, der mit dem Kopse im Schlamme des Straßengrabens steckte. Der Tote ist ein 20 Jahre alter Epileptiker aus Freiberg, der mehrere Tage im Freien umhergeicrt ist. — In der Metall warenfabrik von Gebrüder Witte in Leisnig ereignete sich infolge Unvorsichtigkeit eines Arbeiters die Explosion eines Gasofens. Der Mann erlitt Brandwunden im Gesicht und an den Armen. Durch die Wucht der Explosion wurde» 18 Fensterscheiben zerstört- — Die 26 Jahre alte Dienstmagd Marianne Krzewiana aus Rnß'and, die zusitzt in Wurzen beschäftigt war, hatte ihrem 6 Wochen allen unehelichen Knaben am 29. Januar und 2. Februar Nitrobenzol einge flößt, an dessen Folgen das Kind gestorben ist. Sie wurde wegen versuchten Mordes vom Schwurgericht zu Leipzig zu 6 Jahren 3 Monaten Zuchthaus verurteilt. — Dieser Tage fand im Lagerhaus« der Boden bacher Speditionsfirma Carl Kraetschmer die Versteigerung j-ner 30 Tonnen Heringe statt, die von der Zollbehörde mit Beschlag belegt wurden, weil in jeder eine 30 Kilo schwere Büchse mit Saccharin gefunden wurde. Die Sendung war bekanntlich an die Firma C. H. Wünsch in Bodenbach ge richtet. Die Heringe, die einen Wert von etwa 1800 Kronen hatten, wurden zu dem Zvllbetrage von 225 Kronen von Herrn N. Kammel erstanden. — In Neichenbrand brannte das Uhligschc Zierbrunnens statt. Der Hausmannsplatz war festlich durch Maienmasten geschmückt. Nachmittags fand */-, 3 Uhr dec eigentliche Weiheakt statt. Erschienen waren: Herr Professor Wrba als Vertreter des Akademische» Nates. Herr Negierungs amtmann Sonnenkalb als Vertreter der Kgl. Amlshauptmann- wurde das runde Endergebnis der Veranstaltung aus Mark schast, Vertreter der Gemeinde, Kirche und Schule. Herr 215 000 angegeben. — Eine r eich e Spcnde konnte einer bei Bildhauer Dittert übergab den Zmbiunnen der Gemeindendem Bankhanse Gebr. Arnhold eingegangenen Margarittentag- Herr Gemeindevorstaud Kubente übernahm das Kunstwelk Sammelbüchse entnommen werde». Außer etwa 300 Mark in Obhut der Gemeinde und hielt sodann die Weiherede. !m klingender Münze enthielt diese Glücksbüchse einen Tausend- — Vor dem Schwurgericht Freiberg wurde gegen dieiMarkschein. 1889 in Eppendorf geborene Dienstmagd Helbig aus Groß- hartmannsdoif, angeklagt des Meineides, verhandelt. Die An- klagcbehörde vertritt Overstaatsanwalt Nebentrost. Als Ver letzte kommen in dem zur Verhandlung stehenden Falle in Betracht der Slraßmarbeiter Uhlig in Großharlmannsdorf und das allgemeine Staalsinterrsse. Die Angeklagte hat be reits am 4. Oktober 1909 eine» Knabe» außerehelich geboren Hände tätig, um mit Kohle, Kreide usw. ihre Verzierungen Langhans in Gersdorf hat cingestanden, das Feuer angelegt anznbiingen. Unter Umsändcn kann aber der Hausbesitzers» haben. Wie sie angab, wollte sie ihre Stelle aufgeben, die Eltern sür den Schaden voll haftbar machen. Ovurde aber von ihrem Dienstherrn nicht entlassen. Aus Aerger — Die Tagesordnung einer auf den 2. Juni d. I. ein-chierüber legte sie das Feuer an. berufenen außerordentlichen Generalversammlung der Sächs.— Mit allem traditionellen Pomp wendischer Hochzeiten H o l z - I » d u st r i e - G es el ls ch a f t in Rabenau ent- wurde die Hochzeit des Mühlenbesitzers Kober aus der Kupfer hält den Eventualantrag auf Auflösung der Gesellschaft. — Der bei der Firma Kallinich beschäftigte Kutscher Bauerngut nieder. Das bei dem B-fitzer in Stellung befind liche 15jährige Dienstmädchen, die Tochter des Bergmanns ^28. Mai eingeladen haben,