70 der Stadt erhielt eine Abendmusik. An diesem Abende ka men auch die Bewohner von Weißbach, einem der Herr schaft zugehörigen, jedoch nicht in Pulsnitz eingepfarrten Dorfe, nach erhaltener Erlaubniß, vor das herrschaftliche Schloß und brachten der Herrschaft eine wohlgefällig auf genommene und durch Bewirthung und Geschenke vergütete Abendmusik. Dasselbe thatcn sie auch vor dem Hause des Hrn. Gerichtsdirectors, der sich ebenfalls dankbar bewies. Am nächsten Sonntage hielt Herr Diac. Weise noch zur Nachfeier eine zahlreich besuchte Abendbetstunde in der schön erleuchteten Kirche, worin sich zu beiden Seiten deS Altars die transparenten Inschriften zeigten: La« test« Vurx jzj unser Lott. UNd: Dss Reick Lott« muss uns Klei bern Der Herr Diac. las, an einem wclßbedeckten Tische neben Luthers Büste sitzend, mit einiger Unterbrechung durch passende Gesänge, eine kurze Lebensbeschreibung Lu thers vor und entließ die Versammlung dann mit dem Segen. " Die an den ersten beiden Tagen gesammelte und durch ansehnliche Beitrage von den Herrschaften zu Pulsnitz und Ohorn und von den beiden Geistlichen vermehrte Collecte wurde zur Anschaffung von ungefähr 250 Exemplaren des neuen Dresdner Gesangbuchs verwendet, welche die Armen ddr Parochie zum Geschenk erhielten. Die Einführung die ses neuen Gesangbuches erfolgte ohne allen Widerspruch bei dem Gottesdienste am 1. Januar 1818 als eine heil same Frucht der Jubelfeier in Pulsnitz. Wie schön, wenn einst die Nachwelt stricht r Auch damals herrschte Glaub' und Licht! Die Einführung des neuen Dresdner Gesangbuches verherrlichte die Feier des 31. Octobers 1817 auch in dem Kirchdorfe Bischheim bei Camcnz mit Zufriedenheit dec Gemeine, welche, längst darauf vorbereitet, die Schenkung eines Exemplars in jedes Haus von Seiten der Frau Kir- chenpatronin, Frau Kammerhcrrin von Pflugk und deren Herrn Gemahls dankbar annahm. Nähere Nachrichten von der dasigen Jubelfeier sind dem Herausgeber nicht zugetommen. Herrnhut. *) Am 31sten Octobcr bei Sonnenaufgang ward das Fest, wie es hier bei allen großen Festen üblich ist, mit Posau- *) Von einem der ersten Gemein-Beamten zu Herrnhut ab- gesaßt und unverändert abgedruckt.