44 , gen. Nachmittags um 1 Uhr zogen die Schulkinder, un- tcr denen drei den Lehrer umgebende Mädchen sich durch bunte Kranze auszeichneten, die Gerichtspersoncn und an. dcre Gemeincglieder aus dem Schulhause in die herrschaft liche Wohnung, wo der Herr in seinem, mit einer Orgel versehenen Saale den Zug empfing und nach einem ange- messencn Vorspiele die Gesänge auf der Orgel begleitete. Zuerst sang die Versammlung das erste Lied des Herrn Katecheten: In hcil'gcn Jubelchören rc., dann declamir- ten zwei Schulkinder, Johann Gottlieb Geisiler und Ra hel Dorothea Adlerin Nr. 422 aus dem n. Zitt. Gesang, buche, worauf nach einem Vorspiele das zweite der Ju- belgesange: Wie herrlich schützest du dein Reich "folgte. Nun las der Schullehrer, Herr Grafe, den Aufsatz des , Herrn Katecheten vor, woran der Wcchselgesang, die Col lette: Herr, erhalte uns dein Wort rc. und der Gesang des letzrcn der Jubelgesänge sich anschloß. Nach Beendi gung dicstr Feier bewirthete der Herr die Schule mit Kaf fee und Semmeln und die übrige Versammlung, wie auch sein Gesinde mit Brandtwein. Dafür wurde ihm von den Schulkindern und allen Anwesenden ein dreimaliges Lebe hoch gebracht. Zum Schluffe trug der Schullehrer eine Einladung zu der kirchlichen Schulfeier in Zittau vor. Am Abende des zweiten Festtages wurde auf einer Anhöhe bei dem Dorfe ein Feuerwerk mit ungefähr hundert Freu- dcnfchnssen abgebrannt. An das Zittauische Kirchspiel schließt sich Kleinschönau in sofern an, als der jedesmalige erste Diaconus in Zit tau, jetzt der Herausgeber, zugleich das Pfarramt in die sem bei der Stadt gelegenen Kirchdorfe verwaltet. Ee hatte die Gemeine in seiner Predigt an einem der vorher gehenden Sonntage.über die Geschichte der Reformation und die würdige Feier des Jubelfestes zu belehren gesucht und ließ bei demftlben Lieder aus seiner mehrgedachtcn, von jedem Gliede der Gemeine angeschafften Sammlung singen. Am Morgen des ersten Festtages hielt er vor Anfang des Gottesdienstes die Beichthandlung mit den sehr zahlreich, aus Klcinfchönau, Zittel und der Stadt versammelten Communicantcn. Die Liturgie, in welche die Vorlesung der dazu verordneten biblischen Abschnitte cin- gcsiochten wurde, war die gewöhnliche. Im Eingänge