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d- lch«WkÄiMtzL-WW Ech«, °.-°°.w.°ch°n,» ... ««., .« ... Donnerstag» äen r. Dezember 1932 Mer Tageblatt ' «b*- — ft—«— — Ni« ft»«,«M„ »I, ,»»,»,1«. - e,z»,i», »,»N,,U4. Vapen oder Schleicher ! Ä gaben für oi« gefan Milliarden RM. gest' 1-1,S Milliarden gen der Unterst ül men feit dem -al »er «»«ist« Erneute Besprechungen mit Hitler l'cher Eingriffe überwiegen könne. In dem Kampfe zwilchen neudeutschem Parlamentarismus und staatlicher l>er Prästdialgewalt mül!e es geradezu ein Ziel de« Parlamentarismus sein, d'e präsidiale Auto- rtrai in einer langen Krise sich abnutzcn zu lassen.: Möge der Reichspräsident in tatkräftiger Abwehr dieser Ne ahr durch eine schnelle autoritäre Beendigung der Regterung-frtse die Idee der autoritären Staat-illhruua al» unantastbaren Grundsatz zur Durchführung -ringen. „NSDAP, wird ein Kabinett Schleicher nicht tolerieren" München, 29. Nov. Der „Völkische Beobachter" plakatiert an der Spitze seine« Blatte- ,,Dle NSDAP wird ein Kabinett Schleicher nicht tolerieren". Alfred Rosenberg bezeichnet da« „Uebergaiig»"-Kabinett von Schleicher al» „die letzte Hoffnung der vereinigten Re aktion von Oldenburg-Januschau bt« vreitschetd" und fügt hinzu r „Unsere Stellung zu einem eventuellen Reichskanzler von Schleicher ist so eindeutig wie nur möglicht die NSDAP, wird ein Kabinett de« Generals von Schleicher ebensowenig tolerieren wie da« Unheils- Kabinett von Papen. Die Gründe find die gleichen. Man kann nicht eine Neins Clique Diktator über Deutsch land spielen lassen. E« geht auch nicht an. daß nun nach dem unmöglichen Herrn von Payen einfach der Reichswehrminister an seine Stelle treten kann. Nie- mand hat die Verdienste de« General« von Schleicher um dre Reichswehr mehr anerkannt al« wir. Aber Hitler war ja auch stet« bereit, mit ihm- als «Reich«. Wehrminister zusammenzmvirken. Dagegen würde ein Kanzler von Schleicher psychologisch nicht nur innen- politisch untragbar sein, sondern auch au« außenpoli tischen Gründen, die näher auseinanderzusetzen wir heute keine Veranlassung haben. . ." FraiMsch-rulMer Nlchtangrlßrpalt unterzeichnet Pari«, 29. Nov. Ministerpräsident Herriot und der Sowjetbotschafter in Part» unterzeichneten heute nachmittag den französisch-russischen Nichtangriffspakt. Bei der Unterzeichnung des Pakte« übermittelte Ministerpräsident Herriot die Grütze de« französischen Volke» an die Völker der Sowjetunion, mit denen Frankreich immer herzlichere Beziehungen unterhalten wolle. Der soeben unterzeichnete Vertrag werde ent- sprechend der Art, wie er ausgestaltet werde, seinen Wert erhalten. Man möge nicht an den Bemühungen Frankreichs, ihn wirksam zu gestalten, zweifeln. leicht zunkhst in Preutzen, aber demnächst auch im Reiche — die grötzten Aussichten eröffne. Die gleiche staatsmännische Haltung sei aber auch von den amtlichen Ttelten zu fordern. Jedenfalls dürften keinesfalls vor- eilige Entschlüsse gefotzt werden, bevor volle Klarheit über die Haltung Hitler» geschaffen sei. Da« „Berliner Tageblatt" glaubt, datz in der Unterredung Schleicher—Hitler auch die preußische Frage eine Nolle spielen würde. Es habe den Anschein, als hoffe man,- vielleicht auf dem Wege über diese Frag« Hitler zur Aenderung seiner Haltung bewegen zu tön- nen. Bet einem Scheitern der verhandtungen müsse di« Hoffnung, datz ein Kabinett Schleicher mit irgendeiner Form parlamentarischer Unterstützung oder Duldung rechnen könne, endgültig aufgegeben werden. Die „Germania", die sehr hestta gegen die „bös- willigen Intrigen gegen eine Berständignng" polemi- fiert, meint, datz die Möglichkeiten zu einer Lösung der Krise sich keineswegs in der Alternative „Bev- ständigungSkabinett Schleicher oder Kampfkabtnett Pa pen" erschöpften. Sie sei allzu primitiv und tu« den Dingen zu sehr Gewalt an, al» daß sie überzeugen könne. Wenn eine ^'rständtgung mißlinge.dann sei e» immer noch heilig Pflicht aller Verantwortlichen- einen Weg zu gehen, der einer Verständigung am näch sten komme. Der „Lag" gibt der Besorgnis Ausdruck, daß bei einem weiteren Andauern der Krisx der Schaden dar Zerstörung autoritärer Werte den Nutzen wirtschaft- über den bisherigen Verlaus ihrer Fühlungnahme mit den Parteien und sonstigen Organisationen einen Zwischen bericht. Da die Bespre ungen mit den Nationalsozialisten noch nicht beendet sind, hat der ReichSpräfident seine end. aültige Entscheidung noch zurückgestellt. Wie nämlich von zuständiger Veite mitgeteilt wird, ttler sich entschlossen, dem Wunsche Schleicher» zu ent- n, und wird morgen vormittag zu einer Aussprache »über die politische Lage nach Berlin kommen. Hitler n 9 Uhr in Berlin eintrefsen und gleich anschließend Besprechung stattfinden, so datz noch gegen Mittag ^Präsidenten über da» Ergebnis dieser Aussprache attet werden kann. »ettavmis des neuen Kanzlers n, 29. Nov. In politischen Kreisen erwartet Scheidung über die Persönlichkeit de» neuen rS für Mittwoch. Die Voraussetzung allerdings angekündigte Fühlungnahme zwischen dem Mister und Adolf Hitler bereits morgen be- Im allgemeinen hält man das für wahrschein- ubt sogar, daß diese Besprechung schon im Lause v.s Vormittags abgeschlossen werden "kann. In Kreisen der nationalsozialistischen Führung wurde heute abend noch dis Auskunft gegeben, daß von einer solchen Zusammenkunft nichts bekannt sei. ES gilt aber in Bevliner politischen Kreisen als sicher, daß sie stattfinden wird. Adolf Hitler wird morgen früh in Berlin erwartet. Nach seiner Zu sammenkunft mit General von Schleicher findet dann die entscheidende Konferenz beim Reichspräsidenten statt, an der wieder Staatssekretär Meißner, Reichskanzler von Papen und General von Schleicher teilnehmen. Heute ging bereit» eine Besprechung im gleichen Kreis« vorauf. Ihr kommt aber nur die Bedeutung eines Zwischenberichte» zu. — Ohne das Ergebnis der Besprechung zwischen dem Reichs- wchrminisier und Adolf Hitler vorwegnehmen zu können, glaubt marr nach der ganzen Stimmung, die aus national sozialistischen Kreisen bekanntgeworden ist, nicht daran, daß Hitler die Tolerierung eines KabinetS Schleicher zugesiehen wird. Für den Reichspräsidenten ergibt sich dann die Frage, ob er die Neubildung des Kabinetts dem Reichskanzler von Papen oder dem General von Schleicher übertragen wird. Diese Frage ist heute abend noch nicht zu beantwor ten. ES läßt sich nur feststellen, daß nach den rein stim- mungsmäßigen Urteilen, die man heute abend hören kann, in erster Linie Reichskanzler von Papen in Frage kommt. Die innerpolitWe Lose im Spiegel der Preße Berlin, 30. Nov. In den Berichten und Kom mentaren zur innerpolitischen Lage in der Morgen., redung zwischen General von Schleicher und Adolf Hitler die Hauptrolle. . Die „Bvrsenzeitung", die e» für möglich hält, datz General von Schleicher auch dann den Auftraa »zur Kabinettsbildung bekommen könne, Ml» die Verstän digung mit der NSDAP, scheitere, hält e» für verfrüh^ schon jetzt anzunehmen, daß die Verständigung Mt der größten Rechtspartei auf keinen Fall gelingen werde. E» handele sich um ein Ziel, dem sicherlich noch beträchtliche Hindernisse im Wege stünden, doch seien diese Hindernisse nicht so grotz, al» datz sie m>v vornherein unüberwindbar erscheinen müßten. Ein Versuch sei jedenfalls notwendig und - bei aller ge- botenen vorsichtigen Schätzung der Erfolgschancen -um mindesten nicht ganz aussichtslos Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" bezeichnet al» di« Frage, die an Hitler zu richten sei, nicht die Frage nach einer Tolerierung eine» etwaigen Kabinetts» Schleicher. Datz die Nationalsozialisten auch Kegen ein Kabinett Schleicher in Opposition verharren würden, sei na» ihren früheren Erklärungen eine Belbswer- ständlichkeit. ES handele sich vielmehr angesichts der drohenden Gefahr für Maat und Volk nur um di« Form ksr Opposition oder, noch ""au" °u«gedrückL darum, o» dies« Opposition Wetter «ine legale Vppo- Mfchridepde Konferenz bei Hindenburg Berßöndlgiipgs- ober Knmpfkabinett i!'"°? ""2- «»»» »»»,»> s Berlin so fttnn der heu.igsn Unterredung allein von staatSmännt» Reichskanzler v. Papen, ReichSwehrmiMer v. gleicher Ad" n!cht> sMerfttt^elne MMa"der" R? ^^tenlasse und Staatssekretär Dr. Meißner dem Reichspräsidenten entzwei über den biSberiaen Verla,et ibrer Küblunmiabn,» nitt v-n kurzer Frist — Viel- schen den Steuergutscheinen und einem Arbeitsbeschaf- fungSprogramm dar und trat weiter den Besorgnissen entgegen, die hinsichtlich einer zu starken Belastung künftiger Jahre in der Oeffentltchkett g"ä>:tzert worden sind. Die Belastung der Jahre 1933 b > 1938 würde zwischen 125 und 200 Millionen RM. jährlich .au» Schatzanweisungen und aus Steuerautscheinen jährlich » 30« bi» 600 Millionen RM. betragen fe nach dem Aus- j matze der Verwendung von Steuergutschelnen für Mehr- einsteUung pon Arbeitern. Der Redner schloß mit einem im ganzen doch zuversichtlichen Ausblick in di« Zukunft unter der Voraussetzung, daß ein gewisses Vsr- « trauen in die Stabilität der politischen Verhältnisse sich wieverherstelle und datz die Wirtschaft selbst den Wey zu ihren alten guten Prinzipien -urilckfinde, und machte sich das jüngst in Düsseldorf geprägte^ Wort zu eigen» — o wurde von der rie ¬ sigen ^Hörerschaft"mit wiederholten BeiiallSkundgebun- gen angehört, die zum Schluß stürmische Formen anf nahmen. § Schuldenftreichung «nd Kriegslasten ' Eine amerikanische Rundfunkrede London. 29. Nov. Time» meldet au» Washing ton: Der demokralifche Senator Pat Harrison (Mississippi), drr im künftigen Kongreß Vorsitzender des F nanzausschus- ses des Senates sein wird, sagte gestern abend in einer Rundfunkrede, im Falle einer völligen Streichung der Kriegsschulden würde sich die Erbschaft des Sieges, das beißt eine Last von 54 Milliarden Dollar, in folgender Weise verteilen: Deutschland würde möglicherweise mit 1 Prozent davonkommen. ES würden weiter entfallen arss Italien 2 Prozent, Frankreich 8 Prozent, di« Verewigten Staaten 39 Prozent und auf Großbritannien 50 Prozent. . Daraus würden Folgen erwachsen, die man sich kaum vor- L stellen könne. Deutschland würde alsdann, frei von Schul > den künftig im Konkurrenzkampf der Wett an erster Stelle stehen Auch Italien und Frankreich seien dabei in Rech- : nuna zu ziehen. Die amerikanische Regierung habe die Mich?, dafür zu sorgen, daß di« kommend« General nicht zu wirtschaftlicher Sklaverei verurteilt werde. Rekordtiefstand de» Pfunde» H notiert. f Sowjetbotschafter Dowgalewsft erklärte, die Dow-i N<.-iinde Wirtschaft im starken Staate! jetreglerung lege diesem Pakt einen arotzsn politischen Der Vortrag de» Ministers wart und moralischen Wert bei, der den friedlichen Bestre- -- bungen entspreche, von denen die B lker Frankreichs und der Sowjetunion beseelt seien. Ebenso wie Vie sranz"sische Regierung werde di« Gowjetregierung alle ... .. ihre Bemühungen darauf richten, den neuen Vertrag presse spielt naturgemäß die für heute erwartete Unter- für beide Länder wirksam und nutzbringend zu machen. Die Entwicklung brr deutschen Finanzen Berlin, 29. Nov. In der Hochschule für Po litik sprach heute abend RetchSftnanzmtnister Gras Schwerin von Krosigk über die Entwicklung der öffent lichen Finanzen. Der Minister betonte, daß seit dem Jahre 1929 da» gesamte Steueraufkommen (einschließ lich Zölle) in Reich, Ländern und Gemeinden von 13,5 auf ,10 Milliarden RM., die voraussichtlich im Jahre 1932 aufkommen würden, zurückgegangen sei, obwohl in dieser Zeit Steuererhvhungen und neue Steuern im Ausmaße von rund, 2,5 Milliarden RM. jährlich ein- geführt worden stnd.> Zn Wirklichkeit sei also seit 1929 ein SteuerauSsall von 6 Milliarden RM. eingetreten. An einzelnen Steuerst wie» der Minister die Stufen folge der Konjunkturempfindlichkeit der Eiteuerarten nach. Die sonstigen Einnahmen seien um 2,2 Ml- llarden RM. gesunken. Demgegenüber seien die Aus- gaben für di« gesamt« , ArbeitSlosenfürsorge um 1,5 v — ... und würden sich um weiter« ' haben, wenn nicht Kürzun- und anders Sparmatznah. F°"/,w'en Tiefstand erreicht!'den «S noch nie 'NULL» rr -