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s». k im St«» di« ver- urchzusüh- en. Ma« befünvor- ill-Bunde» »8«. nicht Sitzung in ipruchkam« rominent« rsehlungen > Urteil». nßLallkkub khrenberg, au» dem Geldsttase ibensläng- veutzmann Benrath, ch. Matz. ; nach den mit hohen h an dl» übersehen. Segen un- d-mitglie- oom Nid» weiterhin ritz Frank« egen Ver« 1S8S? Deutsche asten der > Turner» beantragt, in Stutt- iihrung zu Elf ermit« Nöglichkeit > verlegen, i« Deutsch» e Deutschen »schul, für srungirnt- m worden r Leibe», deutschen tung. In >ände und »lese For- recht un» öde unter rraschung ay) !een County) Souahton m Billa) Zischet (Wacker) tiehlt ja!" are» Han« i«n Anzug enn da»?" zehen St« Nr. 2SS Freitag, äen s. Dezember ISZ2 27. Jahrgang Reichstagsabgeordnete verprügeln W Die zweite Sitzung ., 2" Berichten und Kommentaren der Morgenblätter über di« gestrige Reichstagssitzung kommt die optimistische Stimmung, day mit einem glatten Verlauf der weiteren Verhandlungen zu rechnen sein dürft«, fast einheitlich zum Ausdruck. Die Blätter heben allgemein hervor, daß trotz der peinlichen Prügelszenen eine Arbeitsmehrhett in der gestrigen Reichstagssttzung vorhanden ge- wesen ist. Die „Vossische Zeitung" spricht von einem „Doppelgssicht", Neigung zu Tumultszenen und zugleich Ansätzen zur Arbeitsfähig, kett und fragt: Was davon wird sich endgültig durchsetzen? Ebenso wie andere Zeitungen unterstreicht da» Blatt di« Tatsache, Katz die Nationalsozialisten gegen den kommunistischen Antrag auf Herbei- rufung de» Reichskanzler» gestimmt haben, und sagt, die Natio- nalsozialisten trieben Tolerierung,Politik. Mit Bezug auf den deutschnattonalen Antrag, der Reichspräsident solle seinen Stell vertreter selbst bestimmen, schreibt das Blatt, noch niemals hätten sich die Deutschnationalen mit Plänen, einem Reichsverweser den Weg zu ebnen und für diesen Posten den ehemaligen Kronprinzen zu lancieren, so deutlich an die Oeffentlichkeit gewagt. Auch andere Blätter, so „Tageblatt" und „Vorwärts", poseml- steren in ähnlicher Form gegen den deutschnationalen Antrag. Die „Deutsche Zeitung", die gleichfalls die Vertagung des Reichstages bis Mitte Januar als wahrscheinlich bezeichnet, meint, allerdings werde sich Reichstagsprästdent Doering die Möglich keit offen lasten, unter besonderen Umständen den Reichstag "auch früher etnzuberufen. Di« Nationalsozialisten hofften zweifellos, die nächsten Wochen zur Vorbereitung für neue Entscheidungen benutzen zu können. Dabei rechne Man nicht mehr mit einer bal digen parlamentarischen Regierungsbildung in Preutzen. In einem gewissen Gegensatz dazu berichtet die „D.A.Z." In ganz positiver Form, dah das wichtigste innerpolitische Ereignis vom Mittwoch — wichtiger selbst als die im Vordergrund stehen den Vorgänge im Reichstag — die Wiederaufnahme der Verband- lungen zwischen Nationalsozialisten und Zentrum über die Lösung der Preutzenfrage sei. Diese Besprechungen seien gestern überaus weit fortgeschritten. Es bestehe fetzt begründet« Aussicht, das; bei der Tagung des Preutzenhauses in der nächsten Woche «ine Mini- sterpräsidentenwahl erfolgen könne. Prügelei Im Reichstag, der am Mittwoch um 14 Uhr begann, kam es durch unerhörte kommunistische Rüpeleien gegen Hindenburg zu schweren Tumulten und Schlägereien zwi- schen kommunistischen und nationalsozialistischen Abgeord neten, bet denen — ähnlich wie gelegentlich tumultarischer Szenen im Sommer im Preußischen Landtage — Einrich- tungsgegenstände des Wandelganges zerstört wurden. Ver schiedene Abgeordnete erlitten Verletzungen. Die Sitzung wurde schließlich aufgehoben. Die meisten Abgeordneten verließen den Plenarsaal, aber aus der zu räumenden Tri büne ging eS eine Welle noch sehr durcheinander. Inzwischen hatte sich auf der Tribüne schon ein Handgemenge entwickelt, da der demonstrierende Tribünenbesucher heftigen Wider- stand leistet«. An der Tür der Tribüne zeigten sich auch unifomierte Nationalsozialisten, die ihre Angehörigen auf der Tribüne schützen wollten. AlS gleichzeitig einige kom munistische Abgeordnete versuchten, auS dem Sitzungssaal auf die Publikumstribüne zu gelangen, folgten ihnm weitere Nationalsozialisten. Beide Gruppen trafen auf dem Wan- s delgang hinter der Tribüne aufeinander. GS gab zunächst ei«sn heftigen Wortwechsel. Dieser schien dann abzuflauen, i als plötzlich in hohem Bogen ein Spucknapf durch die Lust flog. In demselben Augenblick entstand eine schwere Gchsiä- gerei zwischen etwa 40 bis 50 kommunistischen und national- sozialistischen Abgeordneten, wobei nicht nur Aschenbecher und Pultdeckel als Waffen benutzt, sondern auch Telephon apparate und Schreibpulte, die man auS den Wänden riß, verwendet wurden. Mehrere große Glasscheiben von Ber. bindungStüren gingen in Trümmer. Schließlich wurden die Kommunisten von den Nationalsozialisten bis in den Wan delgang zurückgedrängt, in dem sie sich gewöhnlich aufhalten. Mehrere Abgeordnete erlitten blutige Verletzungen. Der Sitzmmverlauf Berlin,?. Dezember. Reich-tagspräfldent Doering eröffnet um 14.10 Uhr di« Sitzung und teilt da» Ergebnt» der Schriftführer««-! mit. Di« Mitteilung, daß auch der. Abgeord nete Hugenberg (Dntl.) mit 291 Stimmen zum Schriftführer ge wählt fei, wird mit großem Gelächter und Beifallsklatschen ausge nommen. Von Nationalsozialisten wird gerufen: Der große Schriftführer Deutschland»! Abg. Dr. Frick (Natsoz.) beantragt in namentlicher Abstim mung eine Wiederholung der Vizepräsidenten«»-! zu beschließen. Die Abstimmung darüber ergibt di« Ablehnung dir Zulässig- keit mit 289 gegen 201 Stimmen -ei S8 Enthaltungen. Für die Zulässigkeit haben mit den Nationalsozialisten di« Mitglieder der Deutschen Volkspartei gestimmt. Die Deutschnationalen habe» Stimmenthaltungskart«» abgegeben. Auf die Frage, ob er die Wahl annehmen wolle, «rllärt Abg. Löbe, er habe nach den am Dienstag abend festgestellten Ergebnis noch Zweifel gehegt, oh er dieses Amt annehmen könne. Nachdem aber durch die Bemühungen des Abg. Dr. Frick (Heiterkeit) diese Zweifel beseitigt seien, die Gültigkeit de- Wahlgange» nun zwei- felsfrei feststehe und ein neuer Rechenfehler wohl nicht passiert sei (erneute Heiterkeit) nehme er die Wahl an. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält Abg. Hell-Branden- bürg (Komm.) zu einer Erklärung das Wort. Gr teilt mit, daß bet der furchtbaren Explostonskatastroph« in Premnitz SO Arbeiter unter den Trümmern begraben und 10 getötet worden stnd. Alle Abgeordneten erheben sich spontan von den Sitzen. Abg. Hell fährt fort: Diese Katastrophe war nur möglich durch die unerhörten «ntreibermethoden. Diese Bemerkung wird von rechts und au» der Mitte mit stürmischen Pfuirufen und Dnt« rllstungskundgebungen beantwortet. Vizepräsident Esser ersucht den Redner wiederholt vergeblich, L«t der Sache -u -leiben und entzieht ihm schließlich da» Wort. Vizepräsident Esser spricht sein Bedauern darüber au», daß der Redner die alle Gemüter erschütternde Mitteilung von der schweren Katastrophe zu politischer Agitation mißbraucht habe. Auf der Tagesordnung, in di« nunmehr eingetreten wird, steht al» erster Punkt der nationalsozialistische Gesetzentwurf, wonach der Reichspräsident im Falle seiner Verhinderung durch den Prä sidenten de» Reichsgericht» vertreten werden soll. Die Antrag» steiler nehmen zunächst nicht da» Wort. Abg. Sch netter (Komm.) erklärt, da» Reich»ger«cht stehe unter so starkem nationalsozialistischen Einfluß, daß nach dem Ausscheiden de, jetzigen Präsidenten sein Nachfolger sicher »in I Nationalsozialist sein we«e. Der Redner richtet dann scharf« Angriffe gegen den Reichspräsidenten von -indenbnvg. Die Kommunisten Tatschen Beifall und rufe« dreimal iu» iSprechcho»: Antrag auf Ausschutzüberweisung gegen die Stimmen der Antrag steller abgelehnt. Der vom Abg. v. Freytagh begründete Aenderungsantrag, wo- nach der Reichspräsident selbst seinen Vertreter bestimmen soll, wird gleichfalls gegen di« Antragsteller in einfacher Abstimmung abgelehnt. Dann wird der nationalsozialistisch« Entwurf mit allen gegen di« Stimmen der Kommunisten und Deutschnattonalen ange nommen. Die dritte Beratung kann wegen eines Einspruches der Kommunisten erst in der nächsten Sitzung vorgenommen werden. Es folgt die erste Beratung der Anträge des Zentrums, der Sozialdemokraten und der Nationalsozialisten auf Aenderung der Notverordnung vom 4. September in ihrem sozialpolitischen Teil, auf Winterhilfe und Arbeitsbeschaffung. Abg. Torgler (Komm.) weist darauf hin, daß kein Mitglied der Retchsregierung diese Sitzung besucht hat. Gr beantragt di« Her- beirufun« de» Reichskanzler» zu der jetzt bevorstehenden sozial- politischen Debatte. Der kommunistisch« Antrag wird gegen die Stimmen der Kommunisten und Sozialdemokraten abgelehnt. Abg. Karst«» (Soz.) begründet die sozialdemokratischem An träge Darin wird die Aufhebung der Notverordnung vom 14 Juni über Arbeitslosenhilfe, Sozialversicherung und Wohl- sabrt-lasten verlangt. Im Falle der Ablehnung dieses Anträge, soll nach einem Eventualantrag die Winterbeihilfe erweitert wer ken Nach einem von den Sozialdemokraten eingebrachten Gesetz- «ntwurf sollen die Unterstützung^»-« und Sozialrenten wieder au den Stand vor der Notverordnung vom 14. Juli E gebracht werden. In ein«m weiteren Entwurf wird «in« Winterbeihilfe für all« Empfänger von öffentlichen Unterstützungen und Renten «er- langt. - Der Redner richtet scharfe Angriffe «egen da, frühere Baven-Kabinett, da» mit seinem Abbau der Sozialpolitik und mit seinen Regierungserklärungen «in« Politik gegen di« armen Leut« getrieben hab«. Da» neue Kabinett trage zwar «jn«n anderen Namen, sei aber vom gleichen Deist erfüllt. Abg. Börger (Nalsoz.) tritt für die nationalsozialistischen Anträge «In. Einer dichr Anträge fordert die Aufhebung der Notverordnung vom 4. Äptember in ihrem sozialpolitischen Teil und d«r darauf gegründeten Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der «rieit-gelegenheit vom ö. September IE Wel- ter« Anträge fordern «in« Weihnacht»- und Winterbeihilfe in F?rm -on Leben-mitteln, Kleidungsstücken, Wäsch. «sa>. für di, notleidend« Bevölkerung sowie eiere, ArLeitsbeschaffungsaktion. Muer Tageblatt LZM Mzeigerfiir-aserzgebirse kelegra««,, ko^bta«, flu-rMbir^ «athaltru- -l» «Mchm vrktmatmachurrgra dr» Rat», ötztz Gtaöt Ml- -r- Mntsgrrlcht» Mm. P»MH^K»«W, flwe «ttpzig n, leg, Schlägerei in der zweite« Reichrtagrsitzung — Mit SpuckuWen, lelephonavvaraten u«d Schreiboulten — Na» ber Schlacht Anuahme der «eseder »der die Vertretung des «eichsvräsidenteu in zweiter Lesung — Am deutiae« Freitag Vertagung? „Nieder mit Hindenburg". Vizepräsident Esser: Wegen di«se» unerhörten Ausfälle» gegen den Herrn Reichspräsidenten rufe ich den Redner zur Ordnung und mach« darauf aufmerksam, daß ich bet einer Wiederholung mit schärferen Maßnahmen Vorgehen werd«. Abg. Schneller (Komm.) setzt seine Angriff« auf den Reich-Präsidenten fort. Die Kommunisten rufen wieder dreimal: „Nieder mit Hindenburg!" Auf der rechten Publikum«, trtbüne stimmt ein Besucher dreimal laut in die Ntederrufe «in. In dem Lärm, der im Hause herrscht, ist nicht zu hören, was der Vizepräsident sagt. «kg. Schneller fährt dann sott: Hindenburg ist auch der Präsident de» Versailler System«. Wieder rufen die Kommu nisten dreimal „Nieder, mit Hindenburg!". Wieder beteiligt sich d«r Tribünenbesucher laut mit erhobenem Arm an dieser Kund, gebung. Tin Reich-tagsdiener spricht mit ihm, läßt khn aber auf der Tribüne. Andere Besucher derselben Tribüne dringen auf den Demonstranten ein und drängen ihn unter Faustfchlägen zur Tür. Die Kommunisten tm Saal brechen beim Anblick dieser Szene in lärmende Verwünschungen gegen die Tribünenbesucher au». Auf der Tribüne stnd inzwischen auch einige uniformierte National sozialisten erschienen. Es entwickelt sich oben eine Schlägerei, die von den Kommunisten im Saal mit ,M«der"-Rwfen gegen Hindenburg begleitet wird. Während de» allgemeinen Tumult» hat Vizepräsident Ester seinen Platz verlosten und damit di« Sitzung unterbrochen. Nach etwa dreiviertelstündtger Pause eröffnet Vizepräsident Ester die Sitzung wieder mit der Mittei lung, dah der Reichstagsprästdent die Vorgänge untersuchen und nach dem Abschluß berichten werde. Sollten sich wettere Störungen von den Tribünen zeigen, so würden sämtliche Tribünen geräumr werden. Abg. Torgler (Komm.) «rllärt, «r müsse dagegen protestieren, datz in den Umgängen de» Reichstage» mit Koppeln bewaffnete SS- und SA-Leut« al, Hilfspolizisten de» Reichstagsprästdenten fungierten. (Lärm bei den Natfoz. und Rufe: Unverschämte Lüg«!) Hierauf wird die Aussprache über da» von den National sozialisten eingebrachte Präfidentenvettretungsgesetz fortgesetzt. - Abg. von Freytagh.Lortnghoven (Dntl.) spricht sich gegen den Gesetzentwurf au«. Di« politische Führung de» Reich» sollte nicht einem Mann anvertraut werden, der die ganz unpoli tische Stellung de» Reichsgertchtspräfidenten einnimmt. Die Be denken gegen «inen solchen Plan würden verstärkt durch die Er innerung an da» Urteil de» Etaat»gertHt»hoft» im Streit Reich- Preußen, da« sehr anfechtbar sei. Wir lehnen den Entwurf ab und beantragen: Der Reichspräsi dent bestimmt seinen Vertreter für den Fall seiner Verhinderung. Der Vertreter mutz den Bedingungen entsprechen, di« für den Reichspräsidenten gestellt find. (Lachen bei den Natsoz.) Wir wollen, daß der Reichspräsident durch politische» Testament seinen Vertreter für die Zett bi» zu den Neuwahlen zu bestimmen hat. Wir sehen in dem nationalsozialistischen Entwurf »ine Ueberspannung des demokratischen Gedankens. Wir bedauern die gestrigen Angriffe de» Alterspräsidenten gegen den Retch-prästdenten, desten geschichtliche Stellung ihn vor solchen Angriffen schützen sollte. (Beifall -ei den Dntl.) Mg. Dr. Breitschetd (So,.) Lezeichnet e, al- befremdlich, daß die Nationalsozialisten ihren verfassungsändernden Gesetzent wurf nicht einmal durch «inen Redner begründet haben. Umso er freulicher sei di« Offenheit, mit der der Vorredner die deutschnatto. nale Katze au» dem Sack gelassen hab«. Die Sozialdemokraten würden dem nationalsozialistischen Entwurf zustimmen, weil sie «ine Daurrregekung de« vertretung-ftage für nötig halten. Der deutschnationale Antrag sei unannehmbar, denn er geb« dem Reichspräsidenten eine Machtvollkommenheit, die belnahe di« des Kaiser» erreicht. In den Kreisen um Papen, Hugenberg und dem Herrenklub werde mit dem Gedanken gespielt, daß der Reichspräfl, dent durch ein politische» Testament den ehemaligen Kronprinzen zu seinem Vertreter «insetzen soll. Da« würde ein« Gefahr für den Bestand der republikanischen Verfassung sein. Die nationalsozia listischen Antragsteller sollten näher erläutern, wann der Reich»- Präsident verhiichert ist und wer dies« Verhinderung attestiert. Big. Dr. «redt (WP.) -«grüßt den nationalsozialistischen Entwurf. E» sei in der Tat zur Vertretung de» Reichspräsidenten am besten geeignet der Reichsgerichtsprästdent, dem de« Schutz de» Recht» uni? der Verfassung obliegt. Abg. Torgler (Komm.) bekämpft den Entwurf. Der Reich», gerichtspräsident sei Exponent der faschistischen Diktatur gegen di« **Dam!nst die erste Berattmg de» Entwurf» »^gt.Jnder daeaus folgenden zweite» Beratung wird ein deutschnationaler