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>r«k, Bnlln S /luer Tageblatt MLB- Anzeiger Mr -as Erzgebirge ra,,«»» «mhaUeoL dl« amLch»» v,km»tmachuiii«a -«» Kat« t« Statt not »«. M1»g»rlcht« M». a« Nr. 84 Sonntag, äen 10. April 1S32 27. Jahrgang Bor der Entscheidung des deutschen Boltes Aufruf zum io. Apr« Berlin, 8. April. Di« Hindenburg-Ausschüsse ver- Öffentlichen folgenden Aufruf: .Der Berlauf des vor dem Abschluß stehenden zweiten Wahlkampfes um die NetchSprMdentenschaft hat dem deut schen Volk die Bedeutung der Wahl am 10. April klar vor Augen geführt. Millionen und aber Millionen fühlen sich in diesen Lagen von einer gewaltlgrn Well« der nationalen Leiden schaft erfaßt. Niemand denkt mehr daran, sich der Wahl pflicht etwa deshalb zu entziehen, weil er die Wahl deS Reichspräsidenten v. Hindenburg für gesichert hält. Jeder Miß jetzt, daß eS um viel größere Dinge geht. ES geht um die Geschlossenheit der Volksgemeinschaft gegenüber der Welt, um die Einigkeit der Nation in einem Angenblick, wo die entscheidenden Schlachten des deutschen Freiheits- kampfes bevorstehen. Gewiß verbürgen di« 18H Millionen Stimmen, die sich am IS. März auf den ehrwürdigen Namen Hindenburg vereint haben, den Steg am zweiten Wahltag. Aber es wäre ein tiefbeschämendes Bild, da- Deutschland der Welt zeigen würde, wenn es seinem besten Mann, dem „Ersten im Herzen seiner Mitbürger", an diesem Tage nicht eine ganz überwältigend« BertrauenSkundgebnng bereiten würde. Führende Politiker, die im ersten Wahlgang Hindenburg- Gegner waren, wie der Kammerherr v. Oldenburg-Jann- schau, haben ihre freudige Genugtuung darüber ausgespro chen, daß sie nunmehr unbeschadet ihre- Standpunktes in Fragen der Innenpolitik ihrer tiefen Verehrung für die Persönlichkeit Hindenburgs Ausdruck geben können. Wenn der Mann, der sein langes Leben restlos dem Dienst» am Vaterland geweiht hat, nun auch die letzten Jahr, seines Alters dem deutschen volle in höchster Pflichterfüllung opfern will, so hat er es gewiß um uns verdient, daß wir uns mit einer erdrückenden Mehrheit zum Ausdruck des Dankes und des vertrauens um ihn scharen. Das ist gleich, zeitig die gebieterisch« Forderung, di, die Einigkeit Deutsch, lands in seinem Freiheitskampf an uns stillt. ES geht um die höchsten Werte der Nation! Es ist an diesem Wahltage «in« Gelegenheit wie nie geboten, dem Gedanken der Volksgemeinschaft gegenüber aller tnnenpoli- tischen Zwietracht endlich einmal zum Stege zu verhelfen. Wer sich der Dankesschuld gegenüber unserem besten Mann und wer sich der politischen Notwendigkeit der großen Stunde bewußt ist, und wer dennoch aus Gleichgültigkeit oder falscher Sicherheit der Wahl fernbleibt, der handelt charakterlos, der schaltet sich aus von der Front der Pflicht- bewußten und deutsch empfindenden Männer und Frauen, der schädigt den deutschen Fretheitrkampf! Niemand darf sich von den Gegnern in falsche Sicher heit wiegen lasten. Niemand darf sich die überragende Be deutung dieser Stunde verdunkeln lassen. Ts darf keine Stimme bei der Wahl fehlen! Greise, Kranke und Gebrech, liche finden bereitwillig« Wahlhilfe. Wer will sich später schämen, daß er an diesem Ehrentag der Nation, daß er bei dieser bedeutungsvollen nationalen Kundgebung nicht dabei- gewesen ist?" Senkung der LrrMzesrsiMr Berlin, S. April. In Kür,« soll Pi« bereit» angekündtgte Senkung.der Vermögenssteuer zur Durch führung kommen. Der Reichsfinanzmintster wird da bet zum ersten Ma! von der ihm in der Lmmnd-v- Verordnung erteilten Ermächtigung Gebrauch machen, die Vermögenssteuer dem veränderten Steuerwert der BennügenStrile anzupassen. La di« erste vermögen»- steuerrate am IS. Mai fällig ist, soll die Senkung noch in diesem Monat durchgeführt werden. Li« entspre chende Verordnung wird bereit» ausgearbettet und vom Retchsftnanzmtnister nach seiner Rückkehr nach Berlin erlassen werden. Hugenberg antwortet Dingeldey Berlin, 8. April. Der deutschnattonale Partei führer hat an Dingeldey als Antwort auf seinen offe nen Brief «in Telegramm gertchtet, in dem e» heißt» wenn Ihr Gegenvorschlag auf «in« Verhandlung zwi schen Ihnen und mir -tnau-gelaufen wär«, so hätte ich mich gegen Wochenende dafür freimachen können. Aber Sie schreiben von einer Verhandlung mit einem ! unbestimmten Kreis verschiedener Splitterparteien. La- ! zu liegt zeitlich und technisch keinerlei Möglichkeit mehr vor. Außerdem würdigen Sie in Ihrem Briefe di politische Grundlage nicht, auf der mein Vorschlag be ruht«. Tein Zweck war nicht, schlechthin mittelpartei- ltchen, d. h. meist dem schwarz-roten System zugute gekommene Reststimmen vor dem verlorengehen zu retten, sondern sie für den Kampf gegen den jetzige« ! Kur» in Preußen und im Reich zu sichern. In dieser ' Hinsicht gibt Ihr Vorschlag keinerlei Garantie. Herabsetzung äes Diskont- unä äes Lombaräsahes Berlin, 8. April. Die ReichSbank hat mit Wirkung ab S. April 1932 den Diskontsatz von 6 auf 8V2 Prozent, den Lombardsatz von 7 auf 6Vs Prozent ermäßigt. Berltn, 8. April. Die ReichSbank teilt mit: Der Zentralausschuß der ReichSbank hat in seiner heutigen Sitzung dem Beschluß des RetchSbankdirektoriumS, den Diskontsatz und den Lombardsatz mit Wirkung vom 9. April um Vs Prozent zu ermäßigen, nach Begründung durch den NeichSbankprästdenten Dr. Luther zugestimmt. Die Reichs bank läßt damit in Fortsetzung ihrer bisherigen Politik der Wirtschaft diejenige Erleichterung zuteil werden, die mit Rücksicht auf die Gesamtsituation zur Zeit als möglich er scheint. Hervorgehoben wurde, daß seit der Herabsetzung des ReichSbanSdiSkontsatzeS von 7 auf 6 Prozent mit Wir kung vom 9. März die Verflüssigung de» Geldmarktes sich fortgesetzt hat, und daß die übliche Unterbrechung durch, den Quartaistermin verhältnismäßig gering war und rasch überwunden worden ist. Mindestdiskontsatz der Deutschen Golddiskontbank 8,8 Proz. Berlin, 8. April. Der Mindestdiskontsatz der Deut schen Golddiskontbank beträgt vom 9. April 1932 ab 5,5 Prozent. Der bisherige Satz von 6 Prozent war seit dem 9. März diese» Jahre» in Geltung. Die Arbeit der Aelchsrealermig neid der VriWrnteilMbl Reichskanzler Dr. Brüning wird nach seiner letzten Wahlrede am Sonnabend in Königsberg am Sonntagfrüh in Berlin wieder vintreffen. Mit dem Beginn der neuen Woche setzt dann für da» Reickskabinett «in neuer Arbeits abschnitt «in. Die Tag«, die der Kanzler bi» zur Abfahrt nach Genf in Berlin zubrtngt, werden voraussichtlich wich tige Kabinettsbesprechungen bringen. Diese Beratungen werden neben den Abrüstungs besprechungen und den Bemtungen über die Reparation»- angelegenhetten wirtschaft»- und finanzpolitischen Fragen gelten. E» kann angenommen werden^ daß die Entwürfe der RetchSarbeitSmintster» über da» Arbeitsbeschaffung». Programm und über die Ausdehnung de» freiwilligen Ar beitsdienst«» zur Besprechung kommen, wenngleich mit der endgültigen Verabschiedung dieser Entwürfe noch nicht zu rechnen ist. Reichsftnanzminister Dietrich hat ja bereit» eine vorsichtige Ankündigung erlösen, wonach di« Regte- rung im gegebenen Zeitpunkt den Versuch einer Wirtschafts belebung machen will. Ueber die grundsätzliche Seit« diese» Problem» wird der Reichskanzler voraussichtlich auf v«m< Kongreß de» Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes am 13. April in Berlin sprechen und dabei auf die Frag« der Arbeitsbeschaffung «tngehen. Angesicht» der Genfer Reise de» Kanzler» und der Tatsache, daß die Reichsrestorts noch mit der Aufstellung de» Haushaltplane» für 1932 beschäftigt sind, ist anzuneh men, daß der Reichstag vor den Preußen wählen nicht mehr zusammentrltt. Preutzifcher Landtag eindesnfe« Berltn, 8. April. Wie wir erfahren, bat di« inter fraktionelle Besprechung der Regierungsparteien ergeben, daß die Einberufung de» Plenum» zum 12. April beantragt wird, um den Antrag auf Aenderung der Geschäftsord- nungSbesttmmungen über di« Wahl de» Ministerpräsidenten einzubringen. MortvruG und «ndanwarkeltt Der Dan» vom Haufe Hohenzollern k Der -den-aNve Senyld» «ronpr»u» hat, wie berichtet worden ist, die Parole für Hitler au,gegeben. Jedenfalls zum Dank dafür, daß htnöenburg für feinen obersten Krl»g»h»rrn zum letzten Gpf-r bereit »ar. Al» dle Entente dl« Auiltefernng Wilhelm U. fordrrt», schrieb Hindenburg an den IranMchen vberdrlehlshader Fach °m»E „Als dienstältester Soldat und erster militärischer Berater meines Kaisers und KLnia» halte ich es für meine Pflicht, im Namen der alten deutschen Armee Sie^u bitten, dafür einzutreten, dah von der Forderung der Auslieferung S. M. dos Kaisers Abstand genommen wird. 21m diese schmählichste Erniedrigung von unserem Volle und unserem Namen fsrnzuhaltsn, bln ich bereit, jedes Gpfsr zu bringen. Anstelle meines Vaissvlichsn und Königlichen Kriegsherrn stelle lch mlch daher den alliierten und assoziierten Mächten mit meiner «Person zur Verfügung." Einer Abordnung von Studenten, di» Hindenburg beschwor, sich nicht dem Haß der Franzosen auizullefem antwortet» err »Venn st» «ick, -»» ick nicht» wette« getan Hatz- al» m-in- Pflicht «nö Schulölgk-lt, n« öl- Vanö st-ll-n «oll««, öan« sollen st» mlch hab»«.* «o dandeitte GMSMMUM, und der Dan» der LoyenzoNern besteht öarln. -a- -er S-keonpeln» s-lhst nach »em Nelchopräflöentenstuhl schielt,, fieln Str-f-enaim --»»h-n-» Ehrenwort, sich nickt politisch -u betätigen, wenn man ihm »rlaud», sich ln d-utschlanö ni-ö-ezulass-n, Sea-G un- -rklärt-r wählt nlcht hlnüenburs, lch wähl» hltl-e. Vm wahrhaft vaterländischen Deutschland wird di» Handlung,weis» dm Hohen,oll,rnprlnzen mtt einem ,pfüi r-uftzll" beantwortet. Mag dir Mpomttk«« und da, gesamte D»dm»oS»M-1dM>S den Führer drr Nailonalsozialtsitschen .st-h-it»,'-Partei wählen, -a» ö-utsch- Volk wüylt Hindenvurgr