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die gesamte Nation bedeutet, dem nichts anderes gleich- i, man von der Macht auch legal . Im Gegenteil: Man will die " Italien neben der St-WSarmee i werden. Je »»r Feit in schloß OelS aufhält, veröffentlicht folgende, von vorn,rr«»n »>» «L^ ML mit überwältigender Mehrheit wieder Reichspräsident werden. Beamtenoerbände Pir Kindenbnrg Berlin, 2. April. Zwv-lf Fachverbände der deutschen Beamtenschaft, die dem Deutschen Beamten- bund angeschlossen sind, veröffentlichen etnen Ausruf »um »weiten Wahlgang der Retchspräsidentschaftswahl nräken^ant des deutschen Volkes, Kandidat aller deut schen Staatsbürger und Volksgenossen, die den inneren Frieden in Deutschland wollten, Kandidat aller die Republik und die Demokratie bejahenden Bolksteile ohne Rücksicht auf Parteizugehörigkeit. Die beispiellose Hin gabe Hindenburgs für das Wohl des ganzen deutschen Volkes verpflichte vor allem die Beamtenschaft, die in einem besonderen Treueverhältnis zum Staat stehe und . nicht einer Partei verpflichtet sei, am 10. Avril durch die Stimmabgabe für Hindenburg ihre staatsbürgerliche Pflicht in gleicher Hingabe zu erfüllen. Unterzeichnet ist der Aufruf von folgenden Fach verbänden der Beamten: Reichsve-rband deutscher Post- und Telegraphenbeamten, verband preußischer Polizei- Arbeitsgemeinschaft mitteldeutscher Polizeibeamtenver- bände, Reichsbund der Gendarmeriebeamten Deutschl ands, Katholischer Lehrerverband des Deutschen Reichs. Vorsitzender der Gewerkschaft deutscher Eisenbahnfahr beamten, Reichsgewerkschaft deutscher Polizeibeamten Arbeitsgemeinschaft norddeutscher Polizeibeamtenver bände, Beamtenzentralverband, Katholischer Lehrerver band, Abteilung Preußen, und Vorsitzender der Fach gewerkschaft deutscher Weichensteller. Wie das Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger noch hört, wird der Deutsche Beamten bund, die Spitzenorgantsation, entsprechend dem Be schluß seines Gesamtvorstande», von der Herausgabe , eine» eigenen Aufrufes für die Wiederwahl Hinden burg» absehen, jedoch auch von sich au» den vorstehen den Aufruf der Fachverbände, insbesondere der Be- amtenöffentlichkeit zuletten. „Stahlhelm" und ReichsvrWdentenwahI Berlin, 2. April. Wie die Landvolk-Nachrichten erfahren, stellt sich Reichspräsident von Hindenburg nach drücklichst vor diejenigen Stahlhelm-Mitglieder, die ihm im ersten Wahlgang die Treue gehalten haben und die deshalb vom „Stahlhelm" gemaßregelt worden sind. Er habe die BundeSlettung des „Stahlhelm" aufgefordert, ihm mitzu teilen, ob sie bereit sei, die Maßregelungen zurückzunehmen. Der Thüringer Landbund gegen Hitler Wei mm, S. April. In einer einstimmig angenommenen Entschließung hat sich der Gesamtvorstand de» Thüringer Land- Hunde» gegen di« Stellungnahme de» Reichslandbunde, au,ge sprochen. T, heißt darin, daß der Thüringer Landbund, der jeden Sozialismus ablehn«, auch keine sozialistische Partelkandl- baten für di« Reich »Präsidentenwahl akzeptieren könne. Tine nur au» takt,schiistischen Gründen trotz der sicher -u erwartenden Mahl Hindenburg, ausgegtbene Parole für Hitler müße jeden deutschen vauern in Gewisirnskonsitkt« bringen. Daher so heißt es wörtlich wester, spricht sich der «efamtvorstand des Thüringer Landbunde, einstimmig gegen «ine Sitkr-Dtktatur au, und über- läßt damit die Stimmabgabe bet der Wahl dem gesunden Sinn seiner vauern. Der Errronprinz für -Mer /luer Tageblatt sE77? Anzeiger Mr öas Erzgebirge Nr- rs Dienstag, äen s. kiprll IS32 ^ü'Ä> « L-. W7ich einrelner Rittst" t« und Italien hat die Wahlgang Adolf Hitler wählen. -vx» > Wider Erwarten hat jetzt auch der früher« deutsche Kronprinz in den Wahlkampf eingegriffen, und -war durch eine Erklärung, daß er für Hitler stimmen werde. E» könnte zunächst bezweifelt werden, ob diese Erklärung eine polt» tische Kundgebung ist oder nur eine Antwort aus ein« Frage, die ihm von einem Telegraphenbüro vorgelegt wurde. Aber auch in rechtsstehenden Kreisen wird zugegeben, daß dieser Mitteilung wohl kaum der Charakter einer regulären Kund» gebung abgesprochen werden kann. Dann würde der Kron» Prinz allerdings sein früher gegebene» Versprechen nicht innnegehalten haben. Als der damalige Reichskanzler Dr. Stresemann im Herbst 1923 di« Rückkehr de» früheren Kronprinzen aus Wieringen nach Deutschland ermöglicht«, geschah das unter zwei Voraussetzungen: 1. daß er seinen festen Wohnsitz in Oels nehmen werde und 2. daß er sich von jeder politischen Betätigung fernhalten werd«. Beide a-a Bedingungen sind damals brieflich vereinbart worden, und ! bisher hat sich der Kronprinz auch daran gehalten. Seine gehe cs um, jetzige Kundgebung wird nicht nur auf der Linken, sondern Kämpfen I auch von einem soweit rechtsstehenden Blatt wie der Deut. A schen Allgemeinen Zeitung verurteilt, di« u. a. schreibt: Wir stehen nicht an, diese» politische Hervortreten de» H^den- Kronprinzen zu bedauern. Der Kronprinz wird sich durch diese Kundgebung viele Angriffe zuztehen, und zwar au». 27. Jahrgang Burgfriede beendet - wieder Wahlkampf IktvitÜNUS )Uk ÄeiHSVkiWeNtelWühI es zusammenzuretßen und damit wieder feste der Harzburger Front. Da ich ein« geschlossen« nationale ReiL^ L N- 7 7" " vtranuS. Er führte u. a. auS: Die Wahl des ReichSpräst- daß wenn do« .°^esprochen, 'ch-«n W,?MM7L dLf'LÄ L-m kl--M.Ä7L»"LLL H?LuÄ^stNn! s7und-7"G.m7in^ gesetzt werden kann. Hindenburg verkörpert bei allen An wärtern auf die höchste Würde im Reich allein die Unab hängigkeit der Staats- und Reichsgewalt. Nachdem es gelungen ist, dem Partetabsolutismus Grenzen zu setzen, wäre es ein tiefer Fall in hoffentlich für immer überwundene Abgründe der Parteizwietracht, wenn ein Partethäiiptling zum ersten Mann des Reiches gekürt werden sollte. Heute trommeln die Parteidiktatoren der Rechten vor aller Öf fentlichkeit gegeneinander. Hindenburg hat immer wieder in seinem langen Leben den Beweis erbracht, daß man sich auf sein abwägendes Urteil ohne viel Worte verlassen kann. Diese Sicherheit ist sein einzigartiger Vorzug, die ein Jüngerer in solcher Vollkommenheit einfach nicht geben kann. Angst vor der Gegenwart treibt die Menschen zur Anbetung jeder Art von Bewegung. Weil unser Volk glaubt, zu lauge zum Stillstehen gezwungen zu sein, läuft es lieber zu denen, di« es auf den Exerzierplätzen Herum jagen, auch wenn nichts dabei herauskommt. Es gibt am 10. April die Gelegenheit, in dem Bekenntnis zu Hinden burg d«n Anfang zu neuer Gesinnung zu bekräftigen. Eine Rede der Minister; Stegerwald Breslau, 3. April. In einer Hindenburg-Kund- gebung der hiesigen Zentrumspartei sprach heute Reichs- arbeitSminister Dr. Stegerwald über die bevorstehende RetchSprästdentenwahl. Er führte u. a. auS: Es ist blutt- ger politischer Dilettantismus, zu behaupten, daß die unbe- friedigenden gegenwärtigen deutschen Verhältnisse lediglich auf ein falsches politisches System zurückzuführen seien. Ist es etwa eine Folge der verfehlten deutschen Politik, daß die Vereinigten Staaten von Amerika im letzten Jahr in ihrem Staatshaushalt «in größere» Defizit aufzuweisen hatten als der ganze deutsche «Staatshaushalt überhaupt be- trägt? Ist eS eine Folge der angeblich verfehlten deutschen Politik, daß Amerika heute acht Millionen Arbeitslose hat, daß England, Italien, die Tschechoslowakei, Polen usw. relativ eine gleich große Arbeitslosigkeit aufzuweisen haben wie Deutschland? Ist es eine Folge des angeblich falschen politischen Systems der letzten 13 Jahre, daß «S der Land wirtschaft in Amerika, in Italien, auf dem Balkan, in Un- garn, in Polen usw. noch unvergleichlich schlechter geht als in Deutschland. Kein Mensch hat etwa» dagegen, daß die Nationalsozialisten auf legalem Weg« di« Verfassung zu ändern suchen. Da» ist das gute Recht eines jeden Staats- bürgerS und jeder politischen Partei. Der Streit geht aber um etwas Anderes. Die Nationalsozialisten sagen, sie wollen auf legalem Wege zur Macht kommen, wobei ihre Reden häufig in schroffstem Gegensatz zu ihren Daten stehen. Noch kein Nationalsozialist aber hat ausgesprochen, daß, wenn man an der Macht sei, man von der Macht auch^leyal Gebrauch machen werde. >7... .- ^. 77 Diktatur, man will wie in Italien neben der St-WSi ein« Parteiarmee schaffen und mit dieser dem übriNn deut- I schen Volk den politisch dilettantenhaften nationalsozialisti- I schen Willen.aufzwingen. Da» nationalsozialistisch« Rezept würde dahin führen, daß di« französischen Chauvinisten I erklären würden, daß sie mit Deutschland nicht» ander«» I wollten al» das, wa» Hitler mit seinen eigenen Landsleuten I mache. Di« Reichspräsidentenwahl vom 18. März diese» I Jabre» bat eine Weser» und Main-Linie klar hevau«gestellt. I Glaubt man, daß der Westen und der Süden eine ncckonal- I so»ialisti che Dittatur ruhig htnnehm«n würde? Glaubt I man, da i die Gewerkschaft^ und die U^iter 1" den WeA I stätten sich mit einem solchen Regime Enden würden? I All da», was wir im letzten Jahrzehnt erlebt haben würd I -In, «ÄnIMt Mn, Im wn» UN» i-i I -ln-ni HItl-n,«Im« In d,n n»chIIm J^r<n n°ch b!»°M-h« I würde. Am 10. April kommt eS darauf an, daß Htnben I bürg mit überwältigender Mehrheit gewählt w rd und daß I aus den Köpfen der breitesten Schichten de» deutschen Vol, I kes die nationalsozialistischen PoMschen^Phantas D gründlich hevauSgebracht l I geschieht, umso schneller «' V Wir haben 1S8S noch ein I in diesem Jahr« M eS nW, ... diese Kundgebung viele Angriffe zuztehen, und -war aus gerechnet für eine Sache, der selbst Geheimrat Hugenberg die sichere Niederlage prophezeit. Hindenburg wird Verleumdungen durch de» Rundfunk zurückweisen Ob der Reichspräsident persönlich wieder durch eine Rundfunkrede in den Wahlkampf etngreift, hängt davon ab, wie die Gegenseite ihre Propaganda führen wird. Der Reichspräsident ist entschlossen, falls ähnlich wie im ersten Wahlgang wieder mit Verleumdungen gegen ihn «arbeitet wird, sich durch den Rundfunk vor dem gesamten deutsch«» Volk zu rechtfertigen und solche Verleumdungen zurück- zuweisen. «lutiser Wahlkampj Politische Zusammenstötze in Altona 50 Sistierungen Altona, 3. April. Am Sonntagnachmtttag kam «S nach Schluß eines von den Nationalsozialisten veranstalte ten Werbeumzuges an zahlreichen Wellen der Stadt zu schweren Schlägereien zwischen Nationalsozialisten und NeichSbannerleuten, die einen so großen Umfang annah men, daß die Polizei ein starkes Mannschaftsaufgebot ein setzen mußte, um die Streitenden zu trennen. ES sind, wie die Polizei mittettt, ein Schwerverletzter und ein« groß« Anzahl Leichtverletzter zu verzeichnen. JnSgesamt erfolg ten 50 Sistierungen. Acht Festgenommene werben sich vor dem Schnellrichter zu verantworten haben. Ein Toter in Talmr Calau, 3. April. Am Sonnabend kam e» bei der Auszahlung der Erwerbslosenunterstützungen zu politischen Auseinandersetzungen zwischen Erwerbslosen und Natio» nalsozialisten. Auf dem Marktplatz entspann sich eine Schlä gerei, in deren Verlauf zwei NationalsoziaMen leicht ver letzt wurden. Die Polizei zerstreute die Meng«. Da ,u befürchten war, daß e» zu weiteren Zusammenstößen kom» men würde, wurde ein Kommando der Schutzpolizei Ton» buS angefordert, da» aber nicht in Aktion »u trete« brauch«. Einige Stunden später hatte der der NSDAP, angehörende Milchkutscher Lehnert, der sich mit seinem Gespann «rf dem Wege nach Buskow befand, einen Zusammenstoß mit »ine« Kommunisten namens Schreiber au» Frauendorf bÄ Cott bus. Im Verlaufe dieser AuSeinandersetzuna ,oa Lehnen etnen Revolver und schoß Schreiber nieder, der sofort tot war. Lehnert wurde in Hast genommen und dem Unter suchungsgefängnis in Lottbu» zugeführt. Zwischenfall in «rner Wahlversammlung Graf Westarp verzichtet auf setne Rche Beuthen. 4. April. Die gtstern ab«nd in den Saal de, Ka'siibef«»" vom -indenburg.Lusschuß «inirrustn« wähl«rvsr» sammlung. für di« Traf Westarp °l' ^up1r«dne^ownn«n «ar. konnte nicht st-ttNndrn. Dtestm Vorfall liegt nach d«n «rmM» lungen de, Hindenburg-Ausschuss«, folgender Tatbestand ,u» gründ«: Um di« U.bttparUMchkit d«, Ausschuss«».,« «ahmn^ve, ! von vornherein geplant, die Versammlung ohne jed« Saaloesla»» anken haben, wie der Ausschuß