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27. I-chrgaua inäenbur Mit meiner letzten Kraft: dem Baterlande! Sabinen Laval gestürzt Pari », 16. Februar. Da» Kabinett Laval ist ge- Berlin, 16. Februar. Wie der „Angriff" be richtet, wird die Fraktion der NSDAP. am 23. Februar geschlossen an der Sitzung des Reichstages teilnehmen und auch weiterhin solange, als eS ihr zur Durchfüh rung der parlamentarischen Kämpfe notwendig erscheint. Stand der schwebenden Schuld des Deutschen Reiche» Berlin, 16. Februar. Die schwebende Schuld des Deutschen Reiches betrug nach Mitteilung des ReichSfinanz- m nis'eriumS am 31. Januar 1932 1858,8 Millionen RM gegenüber 1912.6 Millionen RM am 31. Dezember 1931. ten wird, und ich hoffe, so mit meiner letzten Kraft dem dienen zu können, was mir in meinem langen Leben stet» hoch und heilig war: dem Vaterlande! hat der Republik während aller Wechselfälle der sieben Jahre seiner Amtszeit so weis« und so loyal gedient, j daß «» passender gewesen wär«, wenn ihm angesichts! seine» Alter» da» Verfahren einer Berufung auf di« Bolkasttmme erspart geblieben wäre. Erfreulicherweise baben Vaterlandsliebe und strenge» Pflichtgefühl diesen treuen Diener seine» Lande» veranlaßt, auf die wohl» verdiente Ruhe zu verzichten.. Binnen zehn Tagen ha ben zweieinhalb Millionen Bürger den Aufruf für se'ne Wiederwahl unterzeichnet, «'n ausreichender Beweis für tte Achtung, die dem Präsidenten in Deutschland ent» gegengebracht wird. Im Ausland genießt er n'cht we niger Ächtung. Vein Entschluß ist ein GMk für Deutsch land und für Europa. Unter der yeberschrift „Mutsch, lands großer alter Mann" führt „Morning Post" au» r Tas Schauspiel, da» Präsident von Hindenburg bietet, wenn er im Alter von 84 Jahren zu einer nochmaligen Uebernahm« seine» Amte» sich bereit zeigt, tzt etwa» ShrfurchtgebtetendeS. Vein Amt ist keine Sinekure. unentbehrlich geworden wie es «in Mann auf irgend einem Gebiete de» Lebens überhaupt sein kann. Dabei steht Präsident von Hindenburg auf seinem Platz nicht infolge Verleugnung seiner Vergangenheit, sondern weil er seine Auffassung vom Menst an seinem Lande über alle rein persönlichen Neigungen stellt. Durch «ine Ironie des Schicksals wird er von jenen unterstützt, die ihm bct der letzttn Wahl stärkste Opposition machten, und viele, wenn auch nicht alle seiner früheren An hänger sind gegen ihn. Er hat ihre Unterstützung ver loren, nicht, weil er sein Anrecht auf ihre Zuneigung verloren hat, sondern weil er sich weigert, ihre Ma rionette zu werden. Gegenwärtig sieht «S so au», als ob e» den Nationalsozialisten und Deutschnatio nalen nicht gelingen wird, ihren alten Chef zu ver treiben. Was seine vormaligen Feind« auf dem Schlacht felde betrifft, so gibt es keinen unter ihnen, der ihm nicht die Achtung zollt, die dem Charakter und der Lauterkeit eines großen Dieners seine» LandeA gebührt. Pariser BlLtter z ir Kandidatur Hindenburgs Paris, 16. Februar. Me Presse beschäftigt sich stark mit der heutigen InterpellattonSdebatte im Senat und erörtert die Möglichkeit einer KabtnettSlrisr. Des halb findet mau über die Kandidatur Hindenburg- Mr vereinzelt'''redaktionelle Betrachtungen. „Petit Journal' betont, Hindenburg habe dank der loyalen Ehrenhaftigkeit, m't der er seinen BerfassungSschwur hielt, auch dem Auslande Vertrauen eingeflößt. „Fi garo" erklärt, Voraussagen über die Präsidentenwahl seien vcrfMht. Man könne aber heute schon sagen, daß der Beschluß des Reichspräsidenten, aufs neue zu kandidieren, allen Versuchen der Rechtsparteien ein Ende mache, die ihn zwingen wollten, sich von der Person Dr. Brünings zu trennen. Der Beschluß Hin denburgs habe die Stellung der Regierung stark be festigt. Danktelegramm de» Bayerischen Heimatschutzes an Hindenburg München, 16. Februar. Der Bayerische Heimat- schütz hat anläßlich der Bereiterklärung Hindenburgs zur Wtedorannahme der Reichspräsidentenkandtd wtur folgendes Telegramm an ihn gerichtet: Dem Reichspräsidenten, Herrn Generalfeldmarschall von Hindenburg, dem Vater de» bestand.. Oberbürgermeister Dr. Sahm bat den Reich-Präsiden- !e"eÄ ein«r Ansprache, sein« Unterschrift unter den Wahl- Vorschlag ^Hindenburg zu setzen. Der Reichspräsident i^nkte in einer kurzen Erwiderung und vollzog die Unt.r- schrtst. Auf die Ansprache des Oberbürgermeisters Sahm er- widert« der Reichspräsident wie folgt: , Zunächst danke ich Ihnen, Herr Oberbürg-rmeistcr, versuchst für die an mich gerichteten sreundschaftlick»eu Worte. Wie ich in meiner gestern abgegebenen S"fentli«*ien Erklärung bekundet habe, bin ich bereit, eine etwaige Wie- derwahl anzunehmen. Ich handele hierbei nicht aus per- sönlichem Ehrgeiz, sondern im Bewußtsein meiner Beran'- wortung für Deutschland und im Gefühl meiner Pflicht. Sie, meine Herren, stehen hier vor mir nicht als Vertreter einer Pattei, sondern alS Angehörige der verschiedensten Berufsstände und politischen Richtungen aus allen Teilen Deutschlands. Daß Ihr Ruf an mich nicht auSgeht van eine, bestimmten Pattei oder Jnteressentengruppe, sondern von zusammenfaffendene Ausschüssen aus den verschiedensten Gebieten des Reiches, hat mir meine Entschließung wesent lich erleichtert. Ich erkläre Ihnen daher mein Einverständ nis dazu, daß mein Name auf den von Ihnen vorbereite. Wahlvorschlag für die Reich-prSfidentenwahl gesetzt wird, und ich hoffe, so mit meiner letzten Kraft dem dienen See. Im Gegenteil, der Augenblick ist ganz außer gewöhnlich kritisch für sein Land, und da- Amt bringt die schwerste Verantwortung mit sich, die einem Staats mann zuteil werden kann. 1925 war es zweifellos der Widerschein von Tannenberg, der ihn auf den Präst- dentenposten berief. Heute sind «S neue Leistungen, ne- S-n-Mf-llm-rstz-Il von zb.d-niur-.d-m v-i-r'd„ NS"""' un° Kab.V m Mr dM InnA VL LnL "- Englische Mtter zur Wdcuvurg. . Kandidatur London, 16. Februar. Mr Entschluß Hinden- burgs, im Alter von 84 Jahren von neuem Dr die Präsidentschaft zu kandidieren, findet in der ganzen . - Presse rückhaltlose Bewunderung. ,Daily Expreß" stürzt. DaS Mtnistettum ist bei der Frage, wann die Inter- nennt Hindenburg den Rettungsanker de» Mutschen pellation des SenttorS Peyronnet zur Behandlung gelan- Reiche», und „Times" schreibt» Mr alte Feld Marschall, -en soll, mit 23 Stimmen in der Minderheit geblieben. Die Niederlage Laval; Pari», 16. Februar. Im Senat legte beute nachmittag Innenminister Tathala dem Hause den W ihl- gesetzentwurs vor, den die Kammer angenommen hat. Die Beratungen wurden von der Linken, namentlich den bürgerlichen Radikalen, m't ironischen Zwischen- rufen begleitet. Unmittelbar darauf stellt« der Senats- Präsident an den Ministerpräsidenten die Frcwe, wann er die Interpellation de» Senat» Peyronnet über diel allgemeine Politik der Regierung zu beantworten ge-I denke. Mr Ministerpräsident antwortete, der Senat werde zweifeljo» der Ansicht sein, daß die Debatte! über diese Interpellation vielleicht vertagt werden" könnt«. In Genf sei eine allgemeine Diskussion über di« Abrüstung im Gange. Di« Regierung müsse wäh rend dieser Beratungen intakt bleiben und ihrs ganze Autorität behalten. Me französischen Delegierten wür-. legation den französischen Standpunkt zu präzisieren haben. Cr schlage deshalb als BeratungStag den 26. Februar vor. Bet der namentlichen Abstimmung wurde der Antrag Laval mit 155 gegen 184 Stimmen abge lehnt. Darauf erklärte Ministerpräsident Laval r Ich bin bereit, den Tag! der Diskussion eher al» vorgesehen anzusetzen. Ich verlang« aber, daß di« Diskussion der Interpellation Peyronnet wegen der angeführten Gründe heute nicht stattfindet, denn vielleicht schon morgen wird eine auswärtige Delegation in Genf Vor schläge unterbreiten, zu denen die französische Mle- gation Stellung nehmen muß. Es handelt sich hier um eine internationale Frage, während «» sich bei der Interpellation nur um innenpolitische Zwischenfälle i handelt. Ich appelliere an das Gewissen des Senat- l (starker Widerspruch bet Radikalen und Sozialisten) und fordere die Senatoren auf, die politische Leidenschaft ! in diesem ernsten Augenblick zurückzustellen. Um zu be- weisen, mit welchem Ernst ich diesen Appell an da hohe Hau- richte, stelle ich die Vertrauensfrage. Diese Erklärung Laval» rief «ine ungeheure Auf. regung bet der Mehrheit de» Senat» hervor, da e» etwa» ganz Neues ist, nach einer Abstimmung noch- mal» «inen Antrag zu stellen, der bezweckt, di« erste Vertreter äes Hincienburg-llusschusses .... beim ReichsprSsicieiiten V--N ?W'"'"" d.n LLW--?"" 1b- Februar. Um IlVs Uhr wurde eine M Tätigkeit derWükMrg-MsschuIsrs Ueber 3 Millionen Unterschriften — Drr Wortlaut der W'' tcr ein ZustimmungSmkunde . vcü A er lin, 16. Februar. Oberbürgermeister Dr. Sahm Külr Empfing heute mittag die Vertreter der Presse, um ihnen einen Ueberblick über di« Arbeit des Hindenburg^Ausschusses zu geben. Er erinnerte daran, daß er bei der Gründung des Ausschusses am 1. Februar als sein Ziel angegeben habe,' den Weg zu der Volkswahl Hindenburgs zu bahnen. Die- seS Ziel ist jetzt erreicht, und zwar ohne jede amtliche Par teiorganisation und ohne amtliche Einzeichnungsstellen. Dr. Sahm sprach allen deutschen Zeitungen seinen Dank au», die den Ausschuß unterstützt und damit zu der großen Sache wesentlich beigetragen haben und stellte gegenüber Mißdeutungen fest, daß der Ausschuß nur auf überpartei lichem Wege auf die Wiederwahl Hindenburgs hingestrelt, aber nicht beabsichtigt habe, in die politischen Tagcsfragen einzugreifen oder etwa esne Probeabstimmung für die kom- mende Präsidentenwahl zu machen, was technisch unmög lich und unangebracht gewesen wäre. Von vornherein sei es klar gewesen, daß man auf diesem Wege nur einen Bruch teil der für Hindenburg zu wertenden Stimmen aufbringen könne. Immerhin konnte Sahm miiteilen. daß bishw schon über 3 Millionen Eintragungen festgestellt sind. Das sei ein mehr als befriedigendes Ergebnis. Die Zustimmungserklärung deS Reichspräsidenten zu seiner Kandidatur hat folgenden Wortlaut: Ich erkläre hiermit, daß ich der Aufnahme meines Namens in den „Wahlvorschlag Hindenburg" für die Reichspräsidenten wahl 1932 zustimme. j Dr. Sahm fügte seiner Mitteilung abschließend noch den Wunsch hinzu, daß da« deutsch« Volk für seinen großen Die NSDAP, erscheint wieder im Reichstag Hero» einig und treu zusammenstehen möge. Auer Tageblatt BttthaUsa- öl, amtllche« Bekaantmachttag-a -r- Nates -er Sta-t rm- -es -Unttgerlchts-iue. flott Lipp» ae. 1— Nr 41 " vonnersiaa. äen iS. Februar >93.'