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Auer Tageblatt LUW Anzeiger Mr -as Erzgebirge Enthalten- -le «ntUche» Vetanntmachange« -es Nate» -er Sta-t na- -es Amtsgericht» Aue. pow-«».K»m», g«i e«^»g m. Nr. 4 Mttwoch» üen S. Zanuar l932 21. Jahrgang Die Borgänge in Indien Die Verhaltung Gandhis «ü» lÄ'm>ch'8»-"««iÄl> ^"don erfolgt und ist di« dritte, die «hm di« Führerschaft der indischen Nationalbewegung eingetragen hat. Im Jahre 1922 war " ' Jahren Gefängnis verurteilt worden, von denen er zwei Jahre verbüßt«. Er wurde dann wegen seine» Gesundheir». zustande» freigelassen. Da» zweit« Mal wurde er im Mai 1930 verhaftet, al, er seinen berühmten Marsch nach der Meeresküste bei Danai durchführt«. Damals hat «r, wie erinnerlich, durch üi« gesetzwidrige Verstellung von Salz da, Zeichen zum Beginn der Verweigerung d«, bürgerlich«» Gehorsam, gegeben. Gr verbracht rann mehrere Monate in dem Gefängnis bei Puna, wohin er auch setzt gebracht wurd«. Sein, damalige Freilassung erfolgt«, um ihm Gelegenheit zu Verhandlungen mit dem Bizekönig Lord Irwin zu N«ben Di«s« fanden auch statt und führten zu dem sogenannten Gandhi-Pakt. Di« Londoner Morgenpress« ist mit Ausnahme des Arbeiter blattes Daily Herald, das die Methode der Gewaltanwendung gegenüber der indischen Nationalbewsgung zwecklos nennt, der Ansicht, di« Verhaftung de» Mahatma sei zu billigen. News Thronte!« zum Beispiel erklärt, di« Verantwortung für sie liege nicht bei der Regierung, denn Gandhi, Haltung habe ihr kaum «in» ander« Möglichkeit gelassen. Da» Blatt hofft, die Regierung werde ihren entschlossenen Willen, di« Politik d«r Verfassungs reform fortzusetzen, beweisen. Englands angebliche Jndlenpolitik London, 4. Januar. Nach einer Mitteilung von zustän diger Sette verfolgt die Politik der Regierung weiter das Ziel, eine weitgehend« Verständigung Über di« indischen Verfassungs fragen auf dem Verhandlungswege zu erreichen. Die Opposition werd« ihr« Auffassung auf gesetzmäßige Welse zum Ausdruck bringen müssen, aber nicht in einer Art, di« den Regierungsorga- nismu, zerstören soll«. ' Personen wurden gelötet und mehrere ver letzt. Etwa 30 Personen wurden verhaftet. Auch Prafad verhaftet r f Bombay, 4. Jan. Auch Praisad, der als Nach- folger Patels zum Präsidenten des indischen National- longresses ernannt worden war, ist verhaftet worden. Die Behörden treffen alle Vorkehrungen, um Ansammlungen und Demonstrationen von Anhängern Gandhis zu ver hindern. Eine Botschaft Patel, au die indische Nation „Bombay, 4. Januar. Der verhaftete Präsident des Ratio, nalkongresie», Vallabhai Patel, erließ vor seiner Ueberführung in« Gefängnis folgende Botschaft an die indisch« Nation: „Diesmal wird es einen schweren Krieg bi» zum Ende geben. Ich hoffe, die Nation wird bereit sein, di« äußersten Opfer zu bringen, aber den Weg völliger Gewaltlosigkeit niemals zu verlassen." Zu seinem Nachfolger ernannte er da» Mitglied de» Vollzugs ausschüsse, de« Nationalkongresses, Babu Rajendra Prasad. Bier Verordnungen de, Bizekönig» Delhi, 4. Januar. Der Vizeköntg hat vier Verordnungen erlassen, um die Ungehorsamkeitsbewegung zu bekämpfen. Die erste gibt der Regierung und ihren Vertretern außerordentliche Vollmachten für die Aufrechterhaltung der gesetzlichen Ordnung, die zweit« richtet sich gegen Anstifter ungesetzlicher Handlungen, die dritte gegen gesetzwidrige Vereinigungen. Die vierte bezieht sich auf den Schutz von Leben und Eigentum. Der indische Exekutivausschuß sür ungesetzlich erklärt Delhi, 4. Januar. Der Erekutivausschuß deI indischen NätioEngrLsses^flr-M rdordeü. Jawaharlal Nehm zu zwei Jahren schweren Kerker» verurteilt Zusammenstöße in Allahabad Allahabad, 4. Jan. Die Polizei mußte einen Zug von Anhängern de» Nationalkongresses mit Gewalt Ahmedabad, Jawaharlal Nehru, der vor einigen Tagen wegen Uebertretung des Verbotes, die Stadt zu verlassen, verhaf tet worden war, r-urd« zu 2 Jahren schweren Kerker» und zu einer Geldstrafe von NX, Rupien verurteilt. Die Reichs»««! am Jahresende Zum ReichbbankauSwei» vom 31. D^ember 1931 Berlin, 4. Januar. Nach dem Au«v«t, der Reich»bank vom Li. Dezember ISA hat sich in der Ultimowoche di« gesamt« Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Scheck», Lombard« und Effekten um 572,7 Millionen auf 4S47L Millionen RM erhöht. Im einzelnen haben di« Bestände an Handelswechseln und Schecks um 103,8 Millionen auf 4144,0 Millionen RM, di« Be stände an Retchoschatzwechseln um 42,8 Millionen auf 97,7 Mil lionen RM und di« Lombardbestände um 88,3 Millionen RM auf 244,8 Millionen RM zugenommen. Di« Bestände an Effekten erhöhten sich um 57,8 Millionen auf ISO,7 Millionen NM infolge endgültiger Verbuchung der im Zusammenhang mit dem seiner zeitigen Barabftndungsangebot der Reichsbank übernommenen Golddiskontdankaktien. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 272,1 Millionen RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 2SS,S Millionen auf 4 775,8 Millionen RM, derjenige an Rentenbankschrtnen um 8,5 Millionen auf 421,9 Millionen RM erhöht. Dementsprechend haben sich die Bestände der Retchsbank an Rentenbankscheinen aus 5.4 Millionen RM ermäßigt. Der gesamt« Zahlungsmittelumlauf stellte sich unter Einbeziehung von etwa 1293 Millionen RM Scheidemünzen und etwa 188 Millionen RM Privatbanknoten auf rund 8879 Millionen RM gegen 6408 Millionen RM Ende 1080. Die fremden Gelder zeigen mit 754,9 Millionen RM «in« Zu nahme um 348L Millionen RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 1,8 Millionen auf 1156,8 Millionen RM erhöht. Im einzelnen haben sich di« Goldbestände um 0,9 Millionen auf 084,0 Millio- nennen vermindert, die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 2.5 Million«» auf 172L Million«» RM -»genommen. Di« Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen beträgt 24Z Prozent gegen 25,8 Prozent in der Vorwoche. Amerikanische Politiker für Streich«»« btt RiMkatltmen Die Lage im Ruhrgebiet Ob«rha»s«n, 4. Jan««. 1« Vrrstnm, dt< vttsuchtrn, und Verwaltungskosten in Höhe von 1S.Ü SNeikposto, auftustillen und tettvetfe MtMarden abzteht, so bleibt «in Betrag von 79,6 Ml- -«lt.Villtg« aw Aetwten da, Arbftt-stell» v,"rhindnm»urd«n Papittfranken übrig. Aus «rund der b-kannkv Washington, 4. Januar. Da» republikanisch« Mitglied des Repräsentantenhauses, Eritten, erklärt«, wenn die fremden Mächte weiterhin eine unnachgiebige Unverfrorenheit an den Tag legten und die Streichung der Kriegsschulden verlangten, so sollt«» sie dann wenigstens auch der Revision des Versailler Ver trages zustimmen. Der Kongreß sei am Ende seines Opferwtllen, angelangt und werde sich nicht länger täuschen lassen. Im Hin blick auf den Feldzug, den die Mächte, wir man hier erwartet, für ein« H«rabsetzung der Schulden führen werden, nahm Tritt«» Bezug auf die abgetretenen deutschen Kolonien und führte aus: Niemand kann den Sachwert dieser Kolonien schätzen, jedoch kann angenommen werden, daß ihr Wert die Deutschland auferlegten Poung-Planzahlungen um ein vielfaches übersteigt. Abgesehen von den schrecklichen Todesopfern eines Krieges, der vergeben« ge kämpft wurd«, ist Frankreich und England bereits -upiel bezahlt worden. Jetzt sotllen sie tun, was sie immer predigen und alle Re parationen, streichen, sowi« den Versailler Vertrag revidieren. Bor dem Abschluß der Zlnsberatuugeu Berlkn, 4. Januar. Wie wir erfahren, haben die Verhand lungen zwischen den Spitzenvekbänden der Geldinstitute und dem Bankenkommissar über die neu«n Zinssätze zu «in«r Einigung in den Hauptfragen geführt. Es ist ein Rahmenvertrag für die Be handlung sowohl der Haben« als auch der Sollzinsen und der Pro visionen aufgestellt worden, de« den einzelnen verbänden de« Geldgewerbes -«geleitet worden ist. Unmittelbar nach der Ge nehmigung diese» Rahmenvertrages durch die verbände wird der vorgesehen« .zentrale Kredttausschuß" zum ersten Mal zusammen treten, um dann über die Höhe der Sätze im einzelnen zu be schließen. Mit der veröfsenüichung de, Zin-fenkung-vertragr« ist Ende der Woche zu rechnen. Die Me ber srauzösischeu Weber- ausbaukofteu Berlin, 4. Januar. In den Erörterungen über die Höhe der französischen Wiederaufbaukosten, die In letzter Zeit sowohl in der Press« al» auch in Vor- trägen erfolgt sind, sind teilweise widersprechende Zahlen angegeben worden, von zuständiger Stelle erfahren wir dazu, daß auf Grund de» französischen EtatS-voranschlage» für 1SSS die gesamten Austven- düngen für den Wiederaufbau mit rund 98 MtMar den Paptersranken bewertet werden. Wenn man da von die Höhe der Schäden an öffentlichem Eigentum, die auf ö,8 MtMarden Franken beziffert werden, und und VerwaltungSkosten in Höhe von 1L,ö Frankreich unersättlich Die NeiegsschSd^n in Frankreich von Deutschland schon mehr al» bezahlt lediglich für eine« Schaden 'in dies« Höh« ersatzpflichtig, da in dieser Note nur «in Ersatz für die Schäden an Eigentum und Personen der Zivilbevölkerung festgelegt worden ist. Die genannte Ziffer wird auch bestätigt durch Äeußerungen de» französischen Minister» für öffentliche Arbeiten Designe, der im September ver gangenen Jahre- in einem Vortrag die Wiederaufbau summe auf rund 80 MtMonen Papierfranken beziffert hat. Da» würde also nur einen ganz geringen Unter schied gegenüber der Zahl de» französischen Etatssvor« anschlage» bedeuten. Diese auf französische Berechnungen beruhende Summe entspricht gegenwärtig etwa einem Betrag von 18,k Milliarden RM. Wenn man die Schätzung»»^ fern de» amerikanischen Institute of Economi« vom Jahre 1928 zugrundelegt und dazu die deutschen Zah lungen auf «rund de» Dawes- und Poungplan» hin- zufügt, ergibt sich, da- Deutschland bi»her Insgesamt 88^ Milliarden «LS Beparatioue» »e»o-ll -at. Der Erfolglose Streikparolen in Köln Verhaftung eine» kommunistischen Stadtverordneten Köln, 4. Januar. Größere Trupps der RGO. und de» kom munistischen Jugendverbande» versuchten heute in aller Früh«, insbesondere das Personal der Straßenbahnen zum Streik aufzu reizen, was jedoch mißlang. Die Polizei schritt mit starkem Auf gebot ein, zerstreute ohne ernstliche Zwischenfälle die Ruhestörer und nahm insgesamt S6 Verhaftungen vor. Zu sehr bewegten Szenen kam es auf dem Stratzenbahnhof Köln-Nord, wo das Be« triebsratsmitglied dieses Bahnhofes, Stadtverordneter Safa- rowski (KPD.) zum Streik auffovderte. Er wurde schließlich von der Polizei verhaftet. Gprengfioffdiebstahl Troisdorf, 4. Jan. Im hiesigen Betrieb« der Rheinischen Dynamttwerke A.-G., früher Rheinisch-West fälische Sprengstoff A.-G., verschaften sich nachts Diebe durch ein Fenster Zutritt zum SprengkapseMagev und ent wendeten 2000 Sprengkapseln. Kommunistische Streikbewegung im Ruhrgebiet gescheitert Ess« n, 4. Januar. In der heutigen Mittagsschicht sind di« Belegschaft«» auf allen Zechen de» Ruhrgebiete» angefahren mit Ausnahm« von Zech« „Diergardt", wo von 425 Mann Belegschaft 187 Mann fehlten. Die kommunistischen Versuche, einen allge- meinen Streik hervorzurufen, können al» gesch«it«rt angesehen werden. Auch im Aachener Kohl«ngebi«t ist heute verschiedentlich ver sucht worden, di« einführenden Bergleute von der Arbeit abzuhal ten. E» ist jedoch in keinem Falle gelungen. Stretkhetzer vor dem Schnellrichter Essen, 4. Jan. Bor dem Schnellrichter in Gelsen kirchen hatten sich heute mehrere Sire Metzer zu verantwor ten, dts sich gestern auf einer WerkSversammlung den poli zeilichen Wrordmmgen widersetzt hatten. Der kommunisti- sch« RotchStag-abgeordnete Frank (B«Mn) wurde ..itt drei Monaten und einer Woche Gefängnis bestraft. Zwei wei tere Angeklagte erhielten je drei Wochen Gefängnis. Auch in Recklinghausen wurden zwei Kommunisten zu je sechs Wochen Gefängnis verurteilt, weil sie kommunistisch« Flug- blätter verteilt hatten. Mischt«« mit dm Spttzhmke zerschlag« H.rrenl, 4. Jan. I« allgemeinen ist die «treik- bewsgung im Braunkohlen-«, ter ohne Zwischen- fälle verlausim. Nur in der Horremer GrÄettfabrik haben in der vergangenen Nacht einige Leute versucht, der Streik parole dadurch Wirksamkeit -u verschaffe, da- sie di« Maschinen mit Spitzhacken zerstörten. Die Mäschern konn ten nicht in Gang gesetzt werden. Unruhe« in Umm Unna, 4. Im. Bor dein hiesigen Rathaus versam melten sich Heute abend etwa Dft Polizei mußte Derstäckmgen au» Dortmund Herbeirusen. N«e verhaft»«-«