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Nr. 2SS. Mzeiger Mr -as Erzgebirge WWWMC mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. S»s«rtt»n«pr,I», dl« sich«» »«spalt»»« K»rpu«z,ll« «»«, »«na Kaum für S»s«eot« au, sl»« »ns »in Drtschast«» »«« Nmt«hau»t» mannsthast «ch,arz«at,r» »Vs»., sonst I» Pf«. N,klam«p»tlh<u« »Vf,. v«ll ,r»z«r«n stbschllhs«« «ntsprich,»»«» Nabatt. finnaym« vonstn^«I,«n dl, spdt«a«n,»>/,UH« vormlUa,,. lür j«hl«r lm «atz ,»««In dir <rsch»lnuna,w«>f« kaa» «»wahr nicht a«l«lsl«t »«k»,id wenn »I« fluf-ad» d«, Sn/erat«. durch Zernfprechrr «rs»I,t od«r da» Manuskript nicht drutUch l«,bar ist. 10. Jahrgang SprrchstunS« Ser Nröaktton mit Musnahm« ü«r Sonntag« nachmittags 4—- Uhr. — Telrgramm-fl-resse r Tageblatt flurrrzgrbtrgr. Zernsprrcher SS. Zllr unvrrlangt rlngrsanütr Manuskript« kann SrwShr nicht geleistet werüen. Mttwoch» äen 8. Dezember 1915. - ...)i - . . ' . /luer Tageblatt »«»ugaprel«: durch n»f«r« d»t«n frei in, hau, monatlich »psa. »«> t«r ««schbft.stell« ab- a«d»It m,naliich»a psa. u. a>»ch«at» Uch I» Pf,. Lri dir Post distrllt und stldst ad,«halt »>,rt«ilddrl>ch >.»0 Mk„ »anatllch td pfa. durch »an Vri«sIrS,«r fr«I in, hau, »>«rt«l- idtzrlich L« Mk., man« jrirrt»,«». Uns«r« A»!!un,,au,» trS,«e und Nu»»nt.,l«ll«a, s»wi« »U« pastanstalt-.x und 0ri«strtl,«r nehm«» Llst«Uua,«a «n»,«,«a. Ipek, Dibra und Gchriöa besetzt. Neue vierverbanöstruppen für Saloniki! — Der Rückzug -er Franzosen un- -ie Katastrophe -er Serben, j— Nikita wünscht Son-erfrie-en. Neuer Erfolg -er Türken am Tigris. — Der Wortlaut -es Zünfmächteabkommens. - Siegreiches vor-ringen -er k. un- k. Truppen in Montenegro. — Erstürmung montenegrinischer Hauptstellungen nör-lich von Seranc. - Ein italienischer kleiner Kreuzer versenkt. kine Unlerreüung mit König Konstantin. dlus London wird gemeldet: Ter Korrespondent der Times in Athen wurde von König Konstantin in längerer Audienz empfangen. In dieser erklärte der König u. a.: Ich habe stets gern meine Ferien in England verbracht und stets gern meine große Hochach tung vor dem englischen Volk zu erkennen gegeben, doch England scheint zu vergessen, daß ich König von Griechenland bin. Die Interessen meines Landes gehen mir über alles, es muß vor Unheil be hütet werden und dafür ist die Neutralität er forderlich. Griechenland war gerade dabei, sich von zwei Kriegen zu erholen, die trotz ihres günstigen Aus ganges schwere Wunden geschlagen hatten, die nur die Zeit heilen konnte. Es ist mein Wunsch, um jeden Preis zu verbitten, daß Griechenland das Elend des europäischen Krieges durchmacht. Ich würde nur dann zugeben, daß mein Heer in den Krieg eingreist, wenn die Eristenz des Landes bedroht würde. Nichtsdesto weniger bin ich persönlich in einer Weise be handelt worden, die ich bedauern muß. In Grie chenland gibt es eine Partei, die stets die Intervention wünschte; sie hat die Lage niemals richtig be griffen und die Gefahr nicht eingesehen, welche die Intervention beispielsweise beim Angriff aus die Dar danellen mit sich gebracht hätte. Ter Ausgang des Krieges möge günstig oder ungünstig ausfallen, die Position Griechenlands würde es nicht zulassen, sich in eine solche Gefahr zu begeben. Angenommen, Grie chenland hätte sich den Alliierten angeschlossen und diese hätten später beschlossen, sich zurückzuziehen, dann wäre es dem Lande ergangen ivie Belgien. Griechenland hat seine freundschaftlichen Gefühle zur Genüge dadurch gezeigt, daß es seine Eisenbahn- und Telegraphenlinien zur Verfügung der Entente stellte, die in Saloniki ge landet waren. Hatte Griechenland durch die Genehmi gung der Landung und des Durchzuges nicht eigentlich bereits seine Neutralität aufgegeben und sich gleichen Wünschen der Zentralmächte und Bulgariens ausgesetzt? Ter König gab dann wei ter eine Auslegung des griechisch-serbischen Ver trages, der nur auf einen Balkawkrieg bezug hatte und dann Geltung hüben sollte, wenn eines der beiden beteiligten Länder von Bulgarien allein angegriffen würde. Ter Sinn des Vertrages sei niemals dahin ge gangen, ihn in Kraft treten zu lassen für den Fall, daß Serbien von den großen Militärmächten Europas angegriffen würde. Ter König betonte ausdrücklich, daß ein Vertrag zwischen Griechenland und Bulgarien nicht bestehe, und bemerkte dann noch: Ist es gerecht, unter solchen Umständen Griechenland zu zwingen, Maßregeln von der größten politischen und militärischen Bedeutung zu treffen und es aufzufor dern, Truppen nach anderen Gegenden zu senden, solange die Alliierten sich noch nicht richtig entschlossen haben, das von ihnen besetzte Gebiet zu räumen? Griechen land muß die endgültigen Pläne der Entente kennen und, wie diese auch immer sein mögen, es wird seine Neutralität nicht aufgeben. ck Neue^Truppenlsiir «Ile Salonlkl-krrpetMion. ver Mltarvtiter a«r Snäaperier ffr krt mrlOet aur arm bulgarischen Hauptquartier: (-Ine offene frage bleldt er, od <Ue kntentttruppen ank.äer vulgarlrchrn Zliaftsnt verweilen o»er eich rechtrrMg rmückrrieften'wwtlen. vir SaisnIKiftage rpieite vei Ser ganren SalKanaKtlsn Oer kmente «ine wich- ilg« koste, ver kranrörlrche ßtsatrwann, Orr Sie Sicherung üe» nach SaisnNlt Mrenaen Wege» Krame, »ad sicherlich, voraus, Osß Sie Lruppen Oer kutente Serbien Nein« Kiste ieirten Können. So wollte er alro gen kücürug sichern. Nach einlaufentlrn Nachrichten lange« neue franrörtsch-eng- stecheZtreltUkilfie mit großerkileinSaioniili. No» «astipolt, -legvpten nna Marreillr treffen neu« kruppen- traneporre ein. Vie« ,tarnen Truppeniraneportr Stuten aarauf ftin, Saß Sir kniente aen verrweltettrn Kampf forirszsetzen geOenNt. VirrverbandSseindlich« Kundgebungen tn Saloniki. Aus Saloniki wird der Vosstschen Zeitung berichtet: Vor dem griechischen Regierung-Palast fanden lärmende Straßenkundgebungen gegen den Bterverband -- statt. Tie Menge forderte die sofortige Entfernung Ur amtliche istiegwmcb! von venlet' » — . > . - » GroßesHauptquartler, 8. Vezembrrvorm. Westlicher Kriegsschauplatz. versuche des Feindes, uns den Erfolg östlich von Auberwe streitig zu machen, schei terten. Außerden Gefangenen sind dort drei Ma schinengewehre in unsere Hand gefallen. Nord östlich von ^ouain wurde den Franzosen ihre Stellung auf der Höhe f95 in einer Aus dehnung von etwa 500 m entrissen, vier Ge genangriffe wurden abgeschlagen. HO Offiziere 202 Mannsmd gefangen genommen, zwei Ma schinengewehre wurden erbeutet. Gestlicher Kriegsschauplatz. An der Front der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg wurden vereinzelte russische Vorstöße schwächerer Ab teilungen zurl'tckgeschiagen. Salkan-Kriegsschauplatz. Bei )pek wurden 80 Geschütze und viel Kriegsgerät erbeutet. Gestern sind über 2000 Gefangene gemacht worden. Oberste Heeresleitung. der englisch-französischen Truppen und zog darauf vor die Konsulate Deutschlands und Oesterreich- Ungarns, wo sie Beifallskundgebungen ver anstaltete. * Vie Kämpfe an lier bulgarischen Westfront beenalgt. Aus Sofia wird berichtet: Tie Kämpfe an der bul garischen Westfront können als so gut wie erledigt be trachtet werden. Südwestlich von Prizren haben die längs der Beledrini verfolgenden Kolonnen auf dem linken User die Serben angegriffen und vollständig ver nichtet, so daß. sie sich in kleinen Gruppen auflösen mußten. Ueber die große Kriegsbeute von 100 Ge schützen usw. ist bereits berichtet worden. Sie steht im serbischen Feldzug einzig da und ist nur vergleichbar mit der russischen Niederlage in Ostpreußen, nur konn ten die Russen sich damals wieder sammeln, während die serbische Armee vollständig vernichtet ist. Die flüchtenden Serben konnten nach Dibra zurück kehren und zerstreuten sich nach allen Richtungen hin. Tie Bulgaren rückten bis in die nächste Nähe von Dibra vor. Auch der Rückzug nach Skutari ist den Serben so gut wie abgeschnitten. Oberst Wassitsch scheint cs vor gezogen zu haben, nicht über die griechische Grenze nach Süden zu gehen, sondern mit seinen Truppen albani sches Gebiet zu erreichen. Die Linie Prizren—Skutari stellt zwar die kürzeste Verbindung von der serbischen Grenze zur adriatischen Küste dar und wurde deshalb von den Serben gewählt, jedoch hat dieser Vorteil auch große Nachteile. Tie Wegeverbtnbungen sind äußerst schlecht. Kleine Gebirgsgeschütze können nur auf Trag tieren fortgebracht werden. Das Interesse wendet sich nunmehir tn gesteigertem Maße der bulgarischen Südfront zu, wo die englischen und franzö sischen Streitkräfte sowie vereinzelte serbisch« Abteilungen den verzweifelten Versuch machen, die eherne Mauer der Bulgaren zu durchbrechen. Trotz der größten Krastanstrengungen mißlangen ihre Operatio nen am Warbar-Ufer allenthälben unter großen Ver lusten. Zurückziehung englischer »tappentruppe» aus Mazedonien. Ter englische General Bryan ist vom Doiransee nach Saloniki zurückgekehrt und hat das Oberkommando von Mahvn übernommen. Gr befahl den englischen Etappentruppen, die Arbeit einzustellen und sich nach Saloniki zu begeben. Nikita wünscht Sonderfrieden! Vie rranKf. Ltg melltet aur Eelinier ver König von Montenegro bat in einem von ihm perröniich Sen beglaubigten Vertretern üer Mächte iiv rreichten Memoranüum Sie Möglichkeit einer Sonltertriecienr Montenegro» mit <len LentraiMächten erwogen, ver König tildrre aur, Naß bei Oem furchtbaren Druckt weit überlegener felnlt- iicher.StreüKräNe Montenegro, <lar <ler krrchöptung nabe rei, ein aurrtchl»vo»«r ivlüerrtanll mmöglich rel. Vie Ver treter Oer kntenlemächte Haven nunmehr ihre kntlvort ttteiit. Sie «lrohen einmütig mit <lem kvvruch <ter aiplomatirchen Verl Hungen unü üer kinrüllung rämtiicher Unterrtüyungen, wenn Montenegro liieren Sonllergelürien nachgeden würge. Wenn diese Meldung richtig ist, so hätte man es mit einem bemerkenswerten Symptom dafür zu tun, wie gering selbst in manchen unentwegten Ententekretsen die Hoffnungen auf den Endsieg des Vierverbandes gewor den sind. In diesem Sinne würde ein Abfall Monte negros trotz der Winzigkeit der gegenwärtigen Bedeutung des Landes in den Kreisen der Entente zweifellos eine starke Wirkung ausüben. Man wird deshalb bei den Alliierten, wenn solche Absichten Nikitas wirklich be stehen sollten, nichts unversucht lassen, um den Herrn der Schwarzen Berge doch noch bei der Stange zu hal ten, vorausgesetzt, daß die Meldung der Frist Ztg. ihre Nichtigkeit hat. * kumänlen beschlagnahmt alle ausländischen ZchiNe. Tie Times melden aus Bukarest: Die rumänische Regierung macht amtlich bekannt, daß alle ausländischen Tampfer, Leichter und sonstigen Fahrzeuge, die sich in rmnänischen Häfen befinden, beschlag nahmt werden sollen. * Vie gefährliche Lage Ser kxpeditionr- iruppen auflSalllpoll. Aus Konstantinopel eintreffende übereinstimmende Meldungen besagen, daß infolge erhöhter Tätigkeit der türkischen Truppen auf der Halbinsel Gallipoli die Lage des Cxpeditionsheeres von Tag zu Tag ge fa hr d e ter werde. Tas Eintreten des Winters verhindert nunmehr auch am endgültigen Rückzug. Schiffe können sich dem Ufer tagelang nicht nähern. Alle Landungsstellen, deren Errichtung nronatelange SWhe kostete, stehen unter Wasser und 'sind zugrunde gegangen. In Sofioter gutinsormierten Kreisen rechnet man infolgedessen nicht nur darauf, daß die Expedi- iionstruppen in Kürze von der Halbinsel verjagt werden, sondern auch darauf, daß ein Teil in Ge- angenschaft geraten wird. * Vie Lage in Persien. Ter Vizekönig des Kaukasus, Großfürst Niko lai Nikolajewitsch, erhielt, russischen Blättern zufolge, den Oberbefehl über den russischen OrtentkrtegS- schauplatz, der die persische, afghanische und Tigris-Zone umfaßt. Les weiteren sind ihm sämtliche Streitkräfte des Kaukasus unterstellt worden. Tie Blätter betonen ferner, daß die Lage in Persien durchaus ernst sei. Zwar bekundet der Schah den Willen, mit Rußland und England in Freundschaft zu leben, aber er habe anscheinend völlig die Herrschaft Über seine südpersischen Untertanen verloren. Tie eigentliche Regierung Persiens befindet sich heute nicht in Teheran, sondern tn Jspahan. * * * Wortlaut der fiinfniächtevertrager. Ter Lokalanzetger veröffentlicht aus englischen Blät tern den folgenden Wortlaut des Fünfmächteabkommens: Nachdem die italienische Regierung sich ent schlossen ihak, der am 7. September- 1914 in London zwischen der englischen, französischen und russischen Re gierung unterzeichneten Erklärung, welcher die japa- irische Regierung sich am 19. November 1915 anschloß, beizutreten, erklären die Unterzeichneten, welche von ihren Negierungen dazu ermächtigt wurden, folgende-: Tie britische, französische, italienische, japanische und