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,»f«»tt»»p»«1»e di« vch» i spalt«,, R»e»«»»«N» »4„ -««, Mittwoch, äen 2Z. August ISIS. 10. Jahrgang. /luer Tageblatt Anzeiger für -as ErMbirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. MtKKMM Sprechstunde -er Ke-aktio« mit Ausnahme -er Sonntag» nachmittag» 4—S Uhr. — Telrgramm-fl-reffe r Tageblatt stoeerzgebirg». Zerusprechre SS. »>« o», s»s«atW für unverlangt eiogesao-t» Manuskript» kann Sewühr nicht geleistet werden. manuft"pl "cht",Äu<h l!«»ar>" »,»n»e»»et«t v«ch m>s«r Voten feil In, Yao, monatlich »0 pfa. V«l »,e Vischllfiostill« ad- a,I,»lt m,na«>ch50pfa.u.wrch,nt» sich 10 Pf». V,I ter Post d,stillt ua» stldst adgiholt vl«kt«llllkrllch 1.00 Mk., monatlich «o Pfa. durch 0«n Vrl,NrIg,r frei In» hau» olrrtel» - - kMMEVM mlt -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla« UN» Nuogad,st!ll!>a7fow?ö Sprechstun-e -er rte-aktton mit Ausnahme -er Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. ^all, Postanstalten un» orl-strSo-r o«hm«a v«st«Uua,,a «at»«i«a. Nr. ISS. vmchbnich Mgelehsbener mffischtt Ztellungen vor bresi LitoM. Der Abschluß -es türkisch-bulgarischen Abkommens. — Zur Einnahme -es Knotenpunktes Korvel. — Eine italienische Schlappe bei Mon- falcooe. — Kriegsrat ia EhantiUp. — Anarchie in Persien. Var türlrlrch bulgarlrcbe -lbksmmen. Der Sonderberichterstatter de» Rassischen Zeitung in Sofia meldet: Die tllrkisch-bnlgarischen Verband, lungen find am Samstag abgeschlossen worden. Die Vereinbarung wurde l«"hrscheinlich am Freitag) in Ko nst «n tin opel nutzer,eich- net. Bulgarien verzichtete «U, Kirkilsse und erhält dafür Karagatfch und von einem gewissen Punkte ad beide Miritzauser. Die neue tilrkis^butgamsche Grenze läuft also läng» de» T u n d s ch r f l u fs e s bis zu dessen Einmündung in die Moritze sodann längs der Maritza und hierauf etwa von Knetete Burgas oder Dimotita ungc ähr fünf bi» jithn Kilometer öst lich der Maritza. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, dass die Einigung zwischen de? Türkei und Bulgarien eine vollzogene Tatsache ist. Die amtliche Bekanntgabe des Abkommens und der ein zelnen Bedingungen desselben mag sich verzögern, der Ver trag aber ist unterzeichnet und tritt in wichtiger Stund« in Kraft. Die wahrhaft staatsmännische PMttk der bulga rischen Negierung hat mit diesem Abkommen, das die tür kisch-bulgarisch» Grenz« trefflich regelt und dadurch die aus gezeichneten Beziehungen zwischen Bulgarien und der Tür kei dauernd iestigt. einen großen Erfolg errungen. Der Bicrverband muß jetzt einsehen, daß die bulgarische Armee niemals auf seiner Seite gegen die Türkei zu Felde ziehen wird. Bulgarien hat seine Interessen richtig erkannt und es verstanden sie zu sichern. Eine kräftige Türkei als Be sitzer und Wächter an den Meerengen ist der beste Schutz der Balkanstaaten gegen die Hebelgriffe und Machtgelüste Ruß lands. Die Meerengen in Rußlands Hand hiiMgen wür den die ewige Bevormundung der Dalkandölker durch Mos kau bedeuten und sie wehrlos gegen die vom den .Moskauer Panslavisten an gestrebte Hegemonie Rußlands in SLdost- europa machen. Richt überall auf dem Balkan wird so klar gesehen und so klug gehandelt wie in Bulgarien, wo man die völlige Niederlage Rußlands und deren unabwendbaren politischen Folgen voll erkannt hat. Auch die italienische Verzweiflungs- pokitik konnte Bulgarien nicht beeinflussen. Solange die Leistungsfähigkeit der italienischen, Armee noch eine unbe kannte Größe war, hätte Italiens Eintritt in die Reihe der Türkenfeinde vielleicht größeren Einfluß ausüben können, als gegenwärtig, wo alle Welt genau weiß, wieviel Italien Militärisch bedeutet. Die Einigung Bulgariens mit der Türkei muß naturgemäß einer engen Verknüpfung beider Staat"» förderlich sein und wird auch den übrigen Balkanstaaten jede etwa bei ihnen noch auLkom- mende Lust benehmen, mit der Türkei anzubinden. Wenn schon bis jetzt kein Balkanstaat sich vertraglich hat dafür ge winnen lassen, dem italienischen Beispiel« gegen die Türkei zu folgen, und besonders di« Fortsetzung der Neutralität Rumäniens veranschaulicht, wie sorgsam selbst -dieser uw sichere Kantonist es vermied, sein Handeln sich von Niom aus vorschieiben zu lassem werden die Balkanstaaten aus dem festen Auftreten Bulgariens lernen, daß sie nur durch eine selbständige Politik ihre Stellung kräftigen und ausbauen können. Hierzu kommt, daß der italienische Krieg gegen die Türket an dem Lobensbäülrfnis der Balkanstaaten nach ungeschmälerter Erhaltung ihres Besitzstandes nichts ändert ihnen aber die italienische Nebenbuhlerschaft im Orient noch fühlbarer gestalten muß. Italiens Kriegserklärung an die Türkei sollte die neutralem Balkanstaaten auch innerlich um somehr vom Biervevband entfernen, je umimstößlicher dsr militärische Zuiammenbruch Rußlands erhärtet, oaß sie bei vernünftiger Politik von dem abg«hausten Pro tektor der Balkanländer nichts mehr zu befürchten haben. Keine befriedigende Antwort Serbien». Sofioter russophtle Blätter melden aus Ni sch, nach der geheimen Sitzung der Skupschtina sei mit Sicherheit anzunehmen, daß Serbien den Ententemächten keine befrie digende Antwort ««eilen werde. Da» Sofioter extrem russophtle Organ Duma sagt, die Aktion der Entente sei al» gescheitert zu betrachten. (W.T. B.) — Rach Buharester Meldungen aus Risch hat Pasitsch sein EMssö,in der Skup- 'chtina am Freitag vormittag begonnen und am Sonnabend fortgesetzt. Rach der Rede Pqsitschs beriet die Skupschtina in geheimer Sitzung über die Vorschläge der Regierung. Nach Mitteilung Les Ohzek wird Serbien der Entente erst oann eine Antwort zugehen lassen, wenn über die Entschlie ßung Griechenland» Klarheit herrschen wird. In vrr amtliche istiegrbericht von beute? Großes hauptquartier,2S.Mgusivorm. westlicher Kriegsschauplatz. Zn der Ldampagne sprengten wir mit Erfolg mehrere Minen. In den Usgeleu wnrde am Schratzmcnnele ein teinällcher KngrIN mit Handgranaten sdglfchlsgr» und süd westlich von Sondernach ein Teil der am 17. August verloren gegangenen Grabenstücke rurstcitgewoniltN. Ein deutscher Kampfflieger schoß vorgestern bei Nieuport einen franzdstschen Doppeldecker ab. Grstllcher Kriegsschauplatz, yeerrsgrapp» -»» droeralfel-marschall» von yin-rndorg. Nördlich de» Njemen wurden bei erfolgreichen Gefechten in der Gegend von Birshi 750 Russen zu Gefangenen ge- macht. Vie Armee de» Generalobersten von Eichhorn drang unter siegreichen Kämpfen Melker nach Oftt» vor. ,850 Raffen gerieten in Gefangenschaft. Mehrere Maschinengewehr» wurden erbeutet. Die Armee des Generals von Scholtz erreichte äit Sererowka, nahm finvrrvn und stberfchritt südlich Lykocm äen llsrew Vie Armee de, Generals von Gallwitz errwang an der Straße Sokoft-Biaftstok <len Narew-Uederg»»». Ihr rechter Flügel gelangte, nachdem der Gegner zurückgeworfen war, dir an ält vrlaniio. Vie Armee machte übe, groo Ge. fangen«, darunter :s Offiziere und erbeutete z Maschinen, gewehre. Heeresgruppe -e» Krneralfel-marschaüo Prinz Leopolö voo Soperu. Ver Feind versucht« gestern vergeblich unser« Verfolgung zum Stehen za bringen. Er ward« angegriffen und Ist llea Slalswerlta-Vorlt geworte». Südlich de» Forste, erreichten unser« Truppen di« Gegend östlich von lliierchowicze. Es wurden hier zroo Gefangene eingebracht. Heeresgruppe -es VeaeralfelSmarschall« von Mackensen. Die Heeresgruppe nähert sich, dem geschlagenen Feiud folgend, den Höhen auf dem Westufer der Lesna nördlich von Lktft-LltSMIK. Auf der Südwestfront von Vrest-LitowLk bet Dvbrynka äurchdrstlbr» österreichisch-ungarische und deutsche Truppen gestern Sie vorgeicködeltt »ttlluag Ser seftuug. Auf dem Ostufer de» Bug nordöstlich von Wlodawa drangen Teile der Armee deS General» von Linstngen unter Kämpfe» nach Norden vor. W. T. v. Oberste Heeresleitung. dlö. Sikthi liegt etwa 60 Kilometer nordöstlich von Ponniewiez. serbischen Rcgierungekreisen hofft man, daß der Gedanken austausch mit Griechenland leichter fein wird, wenn Veni- zelos an di« Regierung gelangt ist. Dao neue griechische KÄVinett. Die Agvnce d'Athönes meldet: Das neu« Kabinett setzt sich wie folg» zusammen: Venizelos Ministerpräsident und Minister de» Auswärtigen, General DangIis Kriegs minister, Fregatirnkapttän Miaulis Marinsminister, Mikhalakapulo» Volkswivtschaistsminister, Nepu. lis Ftnanzmintster, Diamantibi» Derkehrsmtnister Tetromoko» Unterrichts« und Kultusminister, Eafon- tari» Minister Le» Innern, Racti-oan Justizminister. Außer Danglis und Easantari» haben alle Minister dein alten Kabinett venizelo» angehört. Da» Kabinett hat am Montagabend den E td geleistet. Die Uebergriff« de» Vterverbande» gegen Griechenland. Hestia meldet au» IKandia auf Kreta: Italienische und französische Kriegsschiffe, Torpedoboote und Untersee boote sind in den Häfen von Suda und Sitia eingelaufsn. Die griechischen Hafenbehürden wurden vani englischen Kommandanten.ihre» Amte» enthoben und sämtliche Akten und Bücher beschlagnahmt. Die Ein wohner wurden gezwungen, ihre Wdhnungen englischen Offizieren zur Verfügung zu stellen. Jede Annäherung der Einheimischen an dem Hafen wird verhindert, offenbar da mit die Zahl der gelandeten Truppen nicht feistgestellt wer den kann. , , Griechisch: Truppeuansam«lungen bei SalouW. Die Internationale Telegraphsnagenchur meldet aus Athen: Wie das Journal de Saloniiqu« meldet, wurden in der Umgebung von Saloniki mit Rücksicht aus die bevor- stehenden Ereignisse Feldlager errichtet und in der Nähe der Stadt 80 000 Soldaten zusammengezogen. Diese Vor bereitungen sind ein Beweis dafür, daß die griechische Regie rung auf alle Möglichkeiten gefaßt ist. Howel von aen vesbünarlen berelri. Die Aussichten für die russischen Streitkräfte in und bei Brest-Litowsk hoben sich durch die Besetzung von Kqwel durch deutsche und österreichischmnUartsche Truppen gang be trächtlich verschlechtert. Nachdem durch die energischen Vor stöße der deutschen Heeve schon vor einigen Tagen Bielsk besetzt und damit die Bahnverbindung von Brest-Litowsk Mit Bialyst-k unterbrochen worden ist, sehen sich die rufst- schqni Heerführer infolge der Räumung von Kamel nun auch von der Verbindung mit dem Festungsdreieck im Südeitz Luzk, Dubno und Rowno, «Lgeschnitton, da Kawel einen wichtigen Punkt der Bahnlinie von Brest - Litows- nach Luzk und Rowno darstellt. Die Isolierung de» Zen trums der russischen Front ist damit Tatsache geworden, ei» gemeinsame» Operieren der russischen Heere im Norde« und Süden mit dem Kern der StreitchSste bei Brest-Litowsk ist von nun an nicht mehr möglich» da Brest» Lttowek nur noch durch «ine Bahnlinie mit dem Innern des Reiche» verbunden ist, die über Kobrin nach Minsk beziehungsweise nach Pinsk wegen der Näh« der Pripet-SLMpfe und der un genügenden Eisenbahnverbindung,nicht in Betracht kommen. Der Großfürst wird ifich nun zu entscheiden haben, ob er in der Umgebung von Brest-Litowsk die von der englischem Presse bereits angekündigte Entscheidungsschlacht annehmen und es damit möglicherweise auf «ine Einschließung der Festung ankommen lassen will, oder aber die Front weit hinein nach Rußland -urückverlegen will, um den taktischen und strategischen Zusammenhang seiner Äreitkräfte wieder« Herzusteller.. — Kowel ist die Hauptstadt de» Kreise» Kowal und liegt an der zum Prtpet gehenden Turija und den Li nien Kowel—Mlawa, der Weichsel-Bahn und Kasatin— B erditschervi—B r est -jLitowÄ der Russischen Südwest-Eisen- bahnen. Kowel bat ungefähr 20 000 Einwohner, ftlnf rus sische und drei katholische Kirchen. Außerdem weist die Stadt elf Fabriken auf. Räumung von Brest-Litowsk? Der Sonderberichterstatter de» Daily Lhroniele meldet, daß die Russen jetzt in fliegender Eile alle Vorräte an Lebensmitteln, Waffen und Schießvedarff au» BrsstLi- towsk w«gschaff«n und sich anfchicken, die Festung zu räumen. Ein deutsches Flugzeug Über Vrest-Liitauwk. Die Baseler Nachrichten melden aus Petersburg: Ein deutsches Flugzeug erschien am Sonntag Wer Brest-Litowsk und warf mehrere Bomben ab. Eine Person wurde getötet und mehrere verletzt. Da» russische Heer in volle, Auflösung. Der Kölnischen Zeitung zufolge «Mitt der holländische General van der Goes ,im Arnhemschen Tourant -Über Vie Kriegslage, im Osten, daß das russische Heer al» ganzes in voller Auflösung begriffen sei. Es sei keine Aussicht aufStan dH alten irgendwo vor der Bahnlinie Minsk- Rowno möglich. Der Fall von Brest-Litow»k sei nursineFragevonTagen, Der General fährt fort, daß im Bezirk von Kowno und Kurland wichtige Gescheh- nisse zu erwarten seien. Ebenso sei es unmöglich, da» Un glück, das Rußland betroffen, länger gcheimzuhaften. Mil lionen von Flüchtlingen und Verwundeten, Vis in Peters- bürg und weiter östlich angskommon feien, verbreiteten nicht allein das Gescheh«»«, sie bildeten sine herzzerreißende Illw- tratton der entsetzlichem Verwirrung, hie dazu ühren müsse, in ganz Rußland einen tiefen Eindruck >sr Entmutigung hervorzurufen. Neue Kämpfe an der beßarabische« Grenze. An der Lukowintsch-beharaLtschon Grenze nordöstlich von Czernowitz ist neuerdings sine erhöhte Kampfestätigkstt wahrnvhmbar. Seil gestern ist ein ArtillsriSkampf im Gangs, dessen Geschützdonner in Czernowitz deutlich vernehm bar ist. Am Äußersten Ende de» russischen Flügel» knapp vor der rumänisch-Lukowinischen Grenze versammelt der Zsind neue Kräfte. Hier ereignete es sich in den letzten Tagen, daß russische Kavallerie Sei dem rumänischen Ort« Tttul Thottnauf rumänische« Gebiet vvrstteß. Sie