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Nr. isr. Soavsbench äen 14. August ISIS. 10. Jahrgang. Tageblatt »»s»»tl»«»»»»l„ »1« ftcha- ««fpalt-a, «»np«»««» »»»» »««> Raum fü» <m» ft», «»» a*a -«« ftmU»iMA«- mamift»»» v<^WOrHa«dOra 1> ft-» , stuft »Z»«. NaNa»v««üM « Vst. L»i ,rt-«nu ft»jchi»M, »ntsxr«ch»nL,r Nadalt. ft»»«»»»« ,st«.a«.^W >r 1«hi»« tm Witz ,-»»I«ma«»«ist »«M ««»Ihr nicht a«NIft»t war»«», w«nn »i, Hustad, d« Sostrast, durch strnsprrch«, m^dstt aarr da» Manuskript nicht drutlich l»»dar ift. ZWI Anzeiger für -as Erzgebirge vrl,flk->g-r frei In» sau, »Irrtri. p . NMMOLL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. »DZ -Ä poftanstau«n"und öri"'ftr«Ä! EprichstunS» Srr Nr-akü»« mit Alldnahm« dir Sonntag» nachmlüago 4—- Uhr. — Trlegramm-fl-rrss» r TagrbloN Aurrrzgrbirg». Zrrnfhrech»» SZ. ärhmrn srftrUuagra «nstr,«a. Zür unvrrlangt »lngrsan-st Manuskript» kann Vrwühr nicht geleiskrt wrrSrn. errtÄimiiig eines kfistellimg von Noiso-IieosgieWk. das Verhalten Ser neutrale« Salkanstaaten. — Spanien will rüste«. — was ^apan wünscht. — der wlSerhall -er falsche« MelSung von ZrieSensvorsthlüge« im fein-lichea KuslanSe. — Zerstörung eine» englischen Handelsschiffes -urch ein deutsches Zlugzeug. — Lust angriff österreichisch-ungarischer Seestugzeuge aus Sie Insel pelagosa. — Eine italienische Schlappe an Ser Tiroler Grenze sll-lich Schluderbach. — Neue italienische Mißerfolge lm küstenlaa-e. — Gstrolenka un- IwangoroS in -eutschem Sesttz. — Türkische Vorposten in stegppten. — ISS-- Tote Ser verbüa-ete« bei -e« letzten Kämpfen vor Sen dar-auellen. Vie beiäen feräinanür. Mus den Kreisen der Dalkandiplomatie schreibt man der Deutschen Orient - Korrespondenz: Im aogeniMärtigen Zeit, punkt riä ten sich die Augen der ganzen Welt auf die beiden Balkanstaaten, de-en Monarchen, Sprößlinge zweier deut scher Fürstenhäuser, vor der schweren, Entscheidung stehen, welchen Anteil ihr Land und ihre Armee an den« gewalti gen Ringen nehmen soll, in dem die deutsche Heimat mit zwei verbündeten Mächten gegen eine Welt non Feinden steht. Zar Ferdinand von Bulgarien und Kö- nia FerdinandvonRumänien. Eingeengt in der Betätigung der konstitutionellen Gewalt durch ein parlamen tarisches Regime und doch Inhaber der Exekutive und ober, ster Kriegsherr, hängt für einen Balkamronarchen das Matz von Einfluß auf die Entscheidung in Siner Schicks ftsstunde des Landes im wesentlichen von seiner Persönlichkeit ad. Es wird zwar erst eine Aufgabe der Geschichtsschreibung sein, ftstzustcllen, welcher Anteil bei der Lösung der gegenwaiti-- ecn Krise in Bulgarien und Rumänien den Monarchen und den maßgebenden Parteiführern zükommt. Wer eine ge rechte Würdigung der Persönlichkeit der beiden Aüonarchen dient auch heute schon einer richtigen Beurteilung der poli tischen Lage. Wenn man in Deutschland von dem seit Monaten schwe benden Unterhandlungen Bulgariens Mit dem Mer. verband über einen Anschluß an die Gegner der Zentral mächte las, dann sind wohl stellenweise Befürchtungen aus. getaucht, Zar Ferdinand, der Prinz aus dem Kvburger Fürstenhaus, könne eines Tages seine Armee gegen Deutsch land ins Feld führen. Tatsächlich aber lag für solche Be fürchtungen niemals ein Anlaß oor. Daß Bulgariens Herr scher vom ersten Tage des Weltkrieges an den Sieg der deutschen Waffen erhofft und als sicher vorausgeseher hat, ist über jeden Zweifel erhaben. Seine genauen Kenntnisse aller der Faktoren militärischer und völkischer Art, die in den beteiligten Ländern für Sieg oder Niederlage ausschlag- oebenL sind, ließ ihm die Frage keinen Augenblick zweifel haft erscheinen auf welcher Seite der schließliche Erfolg sein würde. Bei dem hohen Matz von Pflichtgefühl, das Zar Ferdinand aber gegenüber dem eigenen Lande beseelt, das ihn auf den Dhron beriefen, gibt es für ihn nur eine Wahl in der Richtung der Politik, nämlich diejenige, die Bulga rien den größten und zugleich sichersten Vorteil aus dem Weltkrieg in Aussicht stellt. Die furchtbaren Lehren dos zweiten Dalkankrioges zwingen ihn zu einer Politik de» Abwartens. bis der Zeitpunkt gekommen ist der ein erfolg», reiches Eingreifen verheißt. Bekanntlich haben auch in Bul garien starke russische Einflüsse eine Bewegung zum Anschluß an den Vierverband hervorgerufen; dah sie aber niemals imstande waren, zu einem entscheidenden Einfluß szu ge langen, ist das Verdienst des Monarchen, dar zu keiner Zeit im Wide-streit der Parteien seinen maßgebenden Einfluß eingebüßt hat. Das bulgarische Volk vertraut seinem Herr scher, besten ganze Regierung nur ein Akt treuer Pflicht- erftillung gegen sein Land gewesen ist. Wesentlich anders ist die Lage inRumänien. Hätte König Tarol noch heute die Zügel der Regierung in Händen, dann dürfte man in Deutschland mit demselben festen Ver trauen die Entscheidungen aus Bukarest erwarten wie aus Sofia. Wer der greise König schloß beim Ausbruch der Schicksalsstunde seines Landes die Augen für immer. Und König Ferdinand konnte nicht die Dankbarkeit und Ver ehrung mt> damit die herrschende Stellung über den Par- tei-n die König Tarol besaß, al« Erbteil übernehmen. Als Thronfolger ist es ihm begreiflicherweise nicht beschisdvn gewesen, in den sechsundzwanzig Jahren seit seinem Ein zug in die Hauptstadt im Jahre 1889 zu einem maßgebenden Einfluß im politichen Leben des Lande» zu gelangen, der ihm jetzt in der Stunde der Entscheidung ermöglichte, Ru mäniens Geschicke allein nach den klaren Interessen de» Lan des zu lenken. Den bezahlten Russenfreunden ist es daher ein seichtes ihn ihrem Anhang als den Hohenzoller zu ver dächtigen, besten politisch- Neigungen sich lediglich nach dcutchen Wünschen richten. Bei dieser Sachlage wäre es ein Unrecht wollte man im Deutschland an der Gesinnung König Ferdinands gegen Vie alte Heimat irre werden. An seinem Willen liegt es nicht, wenn Rumänien nach immer die stille Hoffnung de» Dieroerbande» ist, die Macht der Entscheidung liegt dort «-M in anderen Händen. sver amtliche siciegllmicbl von deine i' Großes Hauptquartier,14.Migustvorm. westlicher Kriegsschauplatz. In den Argonnen wurden am MartinSwerk Fortschritte gemacht. Die Zahl der Gefangenen stieg auf 4 Offiziere und 24V Mann. westlicher Kriegsschauplatz, heeresgrapp» des Seueralstl-marphall» von tzta-enburg. Nördlich des Njemen in der Gegend von Alesow-Kupischky-Weschinty und Kowrskentwickelten sich neu« Kämpfe. Vor Kowno nahmen unsere Angrisfstruppen den befestigten Wald von Toni- kanka, dabei wurden 350 Gefangene gemacht. Zwischen Narew und Bug erreichten unsere Armeen den Elina und Nurzec-Abschnitt, an dem der Gegner zu erneutem Widerstand Halt gemacht Halle. Im Norden von Nowo.Eeorgtew»k wurde eine starte Fortstellung erstürmt. S Offiziere, 18VV Mann und 4 Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Yerr»«»ruppr -»« Sraeralfrldmarfchall» Prinz Leopold von Saprrv. Verbündete Truppen nähern sich dem Bug von Sokolow. Westlich der Linie Lafice-Miendzyrzec versuchte der Feind durch einen hartnäckigen Vor stoß die Verfolgung zum Stehen zu bringen. Alle Angriffe wurden zurückgeschlagen. H»»r»«grupp« »es S»a»ralf»l-marschall» »en Mackensen. Der in den Kämpfen vom 7. bis 11. August geschlagene Feind fand gestern nicht mehr die Kraft, sich den unaufhaltsam vordringenden ver bündeten Truppen zu widersetzen. Die Armeen überschritten in der Verfolgung die Strotze Radzyn- Lawidy-Wladowa. (W. T. B ). Oberste tzeeresleltung. Der Schlüssel zur Lösung der Balkanfragen liegt in Sofia. Daily Telegraph meldet aus Rom: Tribun« hat am Dienstagabend eine Unterredung mit dem serbischen Gesand ten R i st i t s veröffentlicht. Nach seiner U-berzeugung liegt der Schlüssel zu den Balkamrngelqgonheiton nicht in Nisch und auch nicht in Athen, so nd ern allein in Sofia. Er wisse nicht, was der serbische Ministerpräsident Pasitsch der Entente geantwortet, wohl ober wisse er, daß Bulga - rien fest entschlossen sei, untätig zu blei ben. Unser Entgegenkommen ist vollständig nutzlos, sagt er, olbst dann, wenn wir da« gesamte Serbien einschließlich Belgrad abträten, Bulgarien würde noch immer einen Vor- wand finden, um neutral zu bleiben. Ristits glaubt, datz nur ein Ereignis alle Balkanstaaten in Bewegung bringen und auf Setten der Entente führen Sann, nämlich ein deutsch österreichischer Versuch, durch serbisch« Gebiet hindurch der Türket zu Hilfe zu kommen. Nur eine derartige Handlung würde Rumänien und Bulgarien bestimmen, der Entente beizutreten, da dieser versuch da» Bestehen aller Ballan staaten in Gefahr bringen würde. Bulgarien und Serbien. Der Pest« Lloyd meldet au» Konstantinopel: Nach Be richten au» Sofia geht da« Verhältnis zwischen Bulgarien und Serbien der Entscheidung entgegen. Besonder» akut ist di» Frage der Donautranspart«. In Nisch gehe man den bulgarischen Vorstellungen absichtlich aus dem Wege. Der bulgarische Vertreter stellte eine befristete Anfrage, in welcher die Freigabe der Donauwege und die Sicherheit der bulgarischen Transporte unter serbischer Garantie gefordert wird. Im gegenteiligen Fall- habe Serbien Repressalien zu erwarten. Die bulgarische Opposition. (Agence Bulgare.) Di- Führer der oppositionellen Parteien Bulgariens haben jeder für sich den Ministerpräsi denten Radoslawow um eine Unterredung ersucht, um sich über die durch die jüngst erfolgten Schritte der Nieroor- bandsmächte aus dem Balkan geschaffene Lage zu unter richten. Der Ministerpräsident willfahrte dem Ansuchen. (W. T. B.) Gegen die Kriegshetze in Rumänien. Aus Bukarest wird englischen Blättern gemeldet, datz in einer Versammlung der nationalen Partei, an deren Spitze der bekannte Abgeordnete Tak-Jonescu steht, beschlossen wurde, den früheren Leiter der kc^mvativen Partei, Mar« ghiloman, der ein Anhänger ein« Zusammengehens mit der Entente war, fürpolitischtvtzu erklären. Der Korrespondent der Tim« in Bukarest spricht in Verbindung mit dieser Nachricht von einer großzügigen deutsch-öster reichischen Agitation. Aufhebung rumänischer Ausfuhrverbote. Der B. Z. wird aus Bukarest gemeldet: Der Minister rat beschloß Freitag di- Aufhebung des Ausfuhrverbotes für Getreide. Die Ausfuhr wird erlaubt gegen die Zahlung der Exportsebührem in Gold. Vom 14. August ab tritt die Aufhebung des Ausfuhrverbot« für folgende Waren ein: Weizen, Roggen, Graupen, Gries, Gerste und Hafer sowie deren Mehle, ferner Leinsamen, Rapsfamen Fenchel nasse Hülfenfrllchte Leinöl, Rapsöl und als Futtermittel dienende vodenprodukte. Die Wusfulhrtaxe ist auch weiter in Gold zu lefften. Rach einer Bekanntmachung des Finanzminister» unterliegt auch die Ausfuhr von Petroleum keinem Verbot mehr. Die Ladungen der Wer Pr-deal—Pa» lanka und Burdujeni ins Ausland gehenden Wag gons werden von Chemikern untersucht, weil di- Ausfuhr von Benzin noch weiterhin untersagt ist. Empörung gegen den Bierv-rbanL in Griechenland. Einem Athener Telegramm der Kölnischen Zeitung zu folge hat der letzte Schritt des Vievverlbandes bezüglich der Befriedigung der bulgarischen Ansprüche auf Nord- und Ost mazedonien ttofvorstimmt. Selbst Blätter, welche di« Regierung bekämpfen, wie Hostia, bemerken mit Bitterkeit, das sei also die Belohnung für die Sympathie, welche Grie chenland dem Kampf der verbündeten Westmächte Li» jetzt entgegengcbracht habe. Gegen dieses Unrecht empörestch jeder Grieche. Die Regierung verhehle nicht, datz ihr Standpunkt in dieser Frage genau derselbe sei wie oor fünf Monaten. Die Antwort Griechenland« an den Vi-rverband. (Agence d'Athön«.) Dor Kabinettschef de» Ministe riums d« A-utzeren überreichte die Antwort Griechenland» auf den Schritt der vier Ententemächte den Gesandtschaften dieser Mächte. Die Antwort Griechenlands ist in Form «ime» Proteste» gegen die Abtretung griechischer Gebiete ge halten. (MT.B.) Weitere englische Vergewaltigung Griechenlands. Londoner News Windigen in längeren Ausführung«« die Notwendigkeit für Großbritannien an, demnächst wei tere griechische Inseln al» vorübergehende Flotten, tützpunkte Mr die Dardanellen-Operationen zu besetzen. G ZMiNtze Mwllgr-bMtttl. Die spanisch« Regierunghat -ine Militär, und MarinAommMon nach den vereinigten Staaten entsandt, um dort Waffen, Munitiqn und WerkzeugmaM- n-n aukaufen zu lassen. Außerdem sollest Lieferung-kontrakt« iir mehrere llntetseeboote und Minenleger zu KWenvert-idigungsswocken abgeschlossen werden. Ueber di« Verhandlungen wird tief« Stillschweigen -«wahrt. Die panisch« RMierung hat den amerwmischen Fabrikanten er klären lassen, datz st« keineswegs in den Krieg einzugreifen gedenke, man wolle aber Mr später gegen alle vortommriss«