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tz Amr Tageblatt -'«zus-pee«»! d«ch unser, »>i«n frei in, hau, monatlich tv pfä. »«I ter »rfchäftslirU, od- ««holt monatlich « pfa. u. «öchrnt» lich I» Pf,. Sri »,r Post dostollt und f«.dst abgeholt »>,rt«lj«hrllch 1.« v.r., monatlich t» pfa. durch ten vkirftriiger frei in, hau, »Urtel» iiihrlich r.rr me., monatlich 7« Pf,, «ksch rint tä,»M in Sen MMa,,st<m<> Sen, mit f>u»»ahm« von Sonn- und Zeiertagen. Unser« A«ltun,,auo- «räger UN» fiuogabestellen, sowie alle Postanstalten unS Vriesträgee nehmen Sestellungen e«t,«,«a. Anzeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltonssbeklage: Muer Sonntagsblatt. SprechstuaS» Ser NeSaktion mit Mu-nahm» Sonntag» nachmittag» 4-S Uhr. — relegramm-flSress», Lageblatt flurerzgeblrge. Zernsprecher SS. Zür unverlangt «ingefanSt» Manuskript» kann Srwühr nicht geleistet werüen. 1nf«rtt,n,pr»t„ VI« sich» aespalten, slorpuizell» »Ser »er», Naum für Inserat« au, Mu, und »en Ortschaften »er fimtihauot- maanschast schwärzender, »Pf», sonst 15 Vs,. Neklamevetiyell« L Vf,. Sei «rdherea ftdsthlllst« entfprechenSer Rabatt, stnnahin« vonstnzrlgendi, spätesten, ,-/,Uhe »ormitta,«. Zllr Zehier im Sa» »Ser in Ser Srscheinunaeweis» kann Sewähr nicht aelelflet werte» wenn Sie stuf,ab« S«, Snferat«, Surch zernsprecher erfolgt »ter da» Manuskript nicht Seutlich lesbar ist, Nr. 173. Donnerstag» äen 2S. Juli ISIS. 10. Jahrgang. kmeulr -ingiitte üer Bussen MlMgeDIagen. Vie Kämpfe in -en Argonnen. — Der Dank -es Kronprinzen an -ke Mrgoonenkämpfer. — Ernste Unruhen in In-ien. — Sis zum 2S. Juli 22- englische Schiffe versenkt. — Zunächst keine -rutsche Antwort an Amerika. — völliger Mißerfolg -er Italiener km Görzischen. 1000S0 Mann italienische Verluste in zehn Tagen. — Vorstoß österreichisch-ungarischer Seestreltkräfte an -ke italienische Küste. Vie strgonnenKSmpfe vom ro. Juni blr r. Juli. i. Aas dom Grossen Hauptquartier wiid uns ge schrieben: Unter geschickter Ausnützung des unwegsamen A - Svuncn-Waldgebirges war es den Franzosen Ende Sept mil der gelungen, starke Kräfte wie einen Keil Mischen d e westlich und östlich der Argonnen kämpfenden deutschen Trup- » pen zu treiben. Gleichzeitig von Montdlainville und Ba- rennes aus östlicher Richtung urrd von No dwesten Wer Binarville drangen die Deutschen in die Wälder ein. Den geringsten Widerstand fanden die Teile, die an der Straße Varennes-LeFour de Paris durch die Qfthälfte der A"gon° nen vergingen. Hier gelang es schnell, die Franzosen Vis an das Tal de- Biesme bei Jour de Paris -urstchMverffem. Um den Rest des Keils in den westlichen Argonnen zu besei tigen, mußte die Wer das Moreau -Ta l^Vagatelle--Pav i llon - St. Hubert-Pavillon vorgebagene Stellung eingedrückt wer den. Die beiden genannten Pavillons wurden nach einigen Tagnr weggenommen. Dann aber kostete es Wochen und Monate der erbittertsten und blutigsten NahkäMpe, uNr die Franzosen Schritt ür Schritt und Graben sü - Graben zu- rüchzudräugen. Es vcgingcn in den Wintermonaten keine acht Tage, ohne daß irgendwo dem Fpinde ein Graben, ein , Blockhaus oder ein Stützpunkt entrissen wurde, bald von klei nen Pionier- und Infanterieabteilungen, bald von größeren verbänden bis zu Vngaden und Divisionen. Während die T"anzofen sich mit zäher, unermüdlicher Widerstandskraft immer wiede- an jedes kleine Grabenstück und Postenloch 'hämmerten benutzten sie die so gewonnene Zeit, um fick) hinter ihrer Front als neuen Rückhalt eine Reihe von Stütz punkten zu schassen, die sie mit allen Mitteln moderner Jeldbeiestigungskunst ausbauten. Im Dezember halten die von Osten vordringenden Truppen den Rand des tief eimge- chnittenen Cbarme-Bachtales erreicht. Bald daraus, am 29. Januar, stürmten württembergilsche Regimenter drei «barke, hintereinnnderliegende französische Stellungen südlich des Moreau-Tales. So waren die Deutschen von beiden Seiten vor de- Linie der neuen feindlichen Befestigungen angekommen. Auf dem Höhenrücken, der suh aus der Gegend des Bagatelle-Pavillons nach Wösten über den. Argvnnen- rand Lis nach Servon hinzieht, lagen die befestigten Welke Labovdöre, Martin, Eentral, Eimetiöre und Bagatelle. Nach Südasien zweigt sich von diesem Höhenzug die sogenannte Eselsnase ab, auf deren Mcken die Franzosen ebenfalls außerordentlich starke ,etagenförmig angeordnete Stellungen ausgvbaut hatten, die in unmittelbarem Zusammenhänge mit dem Bcgatelle-Werk standen. Nach Osten und Südosten fallen die steilen Hänge der Eselsnase in das tief elngefchnit- tene Charme-Bachtal ab. Auch östlich von dieser Schlucht laßen die Franzosen noch in einigen zähe verteidigten Stütz punkten, genannt Storchennest, Rheinbabenhöhe und St. Aubert-Rücken. Ein Blick auf die Karte zeigt, welchen Wert ü- die Deutschen die Wegnahme der 'kindlichen Anlagen haben mußte. Wurden doch dann die Franzosen ihrer über höhenden, von der natürlichen Bodengestaltung zu Festun gen geschaffenen Stellungen beraubt und aus die in da« Bicsmetal abfallenden Berghänge in eine erheblich ungün stigere Lage zurückgedrängt. So war also die Erstürmung der französischen Welke nördlich von der Straße Servon—iMontblainville und an den Hängen des Tharme-Dachtales das Ziel der unter der Führung des Generals v. Mudra in den Argonnen kämpfen den Truppen. In mühsamer Arbeit und unter 'fortgesetzten Kämpfen arbeiteten sich Infanterie und Pioniere aus der ganzen Front mit Sappen und Minenstollen Schritt für Schritt bis auf Sturmentfernuing am die feindliche Haupt- stellung heran. Die Franzosen ahnten, was ihnen blühte, denn sie schoben in letzter Zeit immer mehr Truppen in den schmalen Abschnitt der Westargonnen: Außer dem seit Ja nuar dort befindlichen XXXII. Armeekorps wurden nach, einander die neuformievt« 126. Infanteriedivision au» der Gegend nordwestlich von Verdun und die ISO. Infanterie- drlgade aus dem Bereich do» V. Armeekorps herangqzqgen. Mitte Juni war «s schließlich so weit, daß der große An griff ausgeführt werden kannte. Um für den entscheidenden Stoß gegen die Werke Tentral-^Timetiöre—Bagatelle— Wselsnase die nötige Ellenbogenfreiheit zu gewinnen, muh ten zunächst das in der rechten Flanke gelogene Saborddro- werk und die starken Stellungen an der Straße Binarbillei-- V'.eunr le CHLstru weggsnommen werden Dieser vorbsvei- W V ver amtllcke Mgrderlchl von dem«! Großes Hauptquartier, 2-. ^u!k vorm. westlicher Kriegsschauplatz. In Flandern schoß unsere Artillerie einen auf den Fourne» Kanal liegenden Pram in den Grund, auf dem ein schweres Küstengeschütz eingebaut war. Westlich von Souchez wurde ein französischer An griff abgewiesen. Bei Givenchy in den Argonnen nnd bei Bouquoi» sprengten wir mit Erfolg Minen. Französische Sprengungen in der Champagne ver liefen ergebnislos. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich deS Njemen ist die Lage unverändert. Nordöstlich von Suwalki beiderseits der nach Olita führenden Bahn besetzten unsere Truppen einen Teil der feindlichen Stellung. Sie machten 2910 Gefangene und erbeuteten 2 Maschinengewehre. Gestern und in der Nacht zu heute wiederholten die Russen ihre Angriffe gegen unsere Front südlich de» Rare« und südlich von Nasielsk. Alle Angriffe scheiterten unter schweren feindlichen Verlusten. Westlich von Nowo.Seorgtewsk aus dem Süd. «fer der Weichsel nahm eine halbe deutsche Kom pagnie bei einem Ueberfall 128 Russen gefangen. In der Gegend südwestlich von Gora-Kalwarja versuchten die Russen in der Nacht vom 27. zum 28. Juli nach Westen vorzudringen. Sie wurden gestern angegriffen und zurückgeworfen. Gü-östlkcher Kriegsschauplatz. Die Lage bei den deutschen Truppen ist im allgemeinen unverändert. Oberste Heeresleitung. i- — - > i tende Angriff würbe am 20. Juni, der Hauptstoß am SO. Juni und 2. Juli ausgeführt. Dankgottesdienst in den Argonnen. Der von der Köln. Zig. nach dem westlichen Kriegsschau plätze entsandte Sonderberichterstatter wohnte Disnstagfvüh im Argonnonwalde unter großen Eichen einem feierlichen Felddanbgotesdienste der Truppen bei, die am 13. Juli den siegreichen Sturm auf die Höhe 288 La-Fille-mort« gemacht hatten, und -war in Gegenwart von Abordnungen sämt licher beteiligten Regimenter, deren Fahnen eichenlaub geschmückt den Feldalllar umgaben, llm S Uhr erschien der deutsche Kronprinz. Er begrüßte den anwesenden Feldmarschall Grafen v. Häseler, General v. Mudra, die übrigen Generale und di« Truppen. Der Feldgottesdienst begann mit dem Niederländischen Dankgebot und Verlosung de» -6. Psalm» durch den Diioisionspfarrer Karsten. Die Festpredigt hielt der Divisiomspsarrer Langhäuser. Er wies darauf hin, daß der Deutsch« sich al» «in Hold vor dem Feinde und «in Kind vor Gott zeige und schloß mit dem Segen, währenddessen die Fahnen sich senkten und der täg- liche Schlachtendonner herüberscholl. Sodann hielt der Kr,onprinz folgende Ansprache an die Truppen: Kameraden! Ich bernütze dies« Gelegenheit, diesen Gottesdienst um Tuch d«n Daris Sr. Ma^st.-t dex .sskismH und Königs und meinen eigenen an dieser Stelle ausgu- sprechen, nicht nur Mr den letzten Sturm, der schwere Opfer gefordert, aber ein schönes, großes Ergebnis gebracht Hat, sondern auch für die Treue und hingebende Tätigkeit während der ganzen elf Monate. Wir decken unseren Kameraden im Osten den Rücken und werden, so Gott will, es solange noch tun, bis es möglich sein wird, Mit unseren Gegnern, den Franzosen gründlich -abzurechnen. Daß ich mich dabei auf Euch verlassen, kann, das weiß ich und dafür danke ich Euch hier. Se. Majestät der Kaiser und König, unser oberster Kriegsherr, Hurra, hurra, Hurra! Hierauf wurden dem Kronprinzen die zur Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz bestimmten Offiziere und Mann schaften vovgestellt. 17 erhielten das Eiserne Kreuz 1. Klasse und 457 2. Klass«. Dor Kronprinz überreichte jedem einzelnen das Ehrenzeichen per sönlich, däickte ihnen die Hand und sprach einige Morte mit ihnen. Hierauf zogen die Truppen im Parademarsch vov- liber. Eine besondere Bewirtung aus den Feldküchen schloß sich daran. Hierauf kehrten die Truppen in ihre Stellungen zurück. (W.T.B.) Französische Besorgnis wegen der deutschen Fortschritte im Argonnerwalde. Dem Berliner Lokalanzeiger wirb aus Genf berichtot: Seit Beginn der Woche erzielten die Deutschen "im Argonner walde Fortschritte, die der französischen A-moepresse ernst« Besorgnisse einiflößen wegen der unmittelbaren B e - drohung, der Mr die Erhaltung der Verbindung be sonders wichtigen westlichen Stützpunkte im Umkreise von Binarville. Die Deutschen verfügen dort, wie von gegnerischer Seite zugestanden wird, Mer Elitetruppen, Die Mngste Beschießung von Re'.ms. Nach dem Nouvelliste erzählen aus Reims in Lyon ein- getrossene Flüchtlinge, daß die letzte Beschießung am 22. Juli nachmittags begonnen habe und mit großer Heftigkeit den ganzen Nachmittag über anhielt. Die Beschießung wurde an den beiden darauf folgenden Tagen etwas weniger heftig j fortgesetzt. Im gangen seien etwa 1000 Schuß gegen die , Stadt -abgegeben worden. An vielen Stellen der Stadt seien Brände ausgebrochen, die aber dank der aus opfernden Tätigkeit der Feuerwehr gelöscht werden konnten. Besonders groß war die Zahl der Brände durch die Be schießung in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag. Allein in diesen Stunden seien Mer 200 Granaten großen Kali, bers auf die Stadl gefallen. Die Zahlder Totenumd Verwundeten unter der Zivilbevölkerung soll sehr groß sein. (W.T.B.) Die Lege der deutschen Zivilgefangenen in Frankreich. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt Mer die i-age der deutschen Zivilgefangenen in Frankreich: Wie di« Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika mitteilt, gatte ein Vertreter der amerikanischen Bot- chaft in Paris die Zivilgefangenenlager in Frankreich besucht und Mer verschiedene Mißstände be- . ichtet. Diese Wahrnehmungen sind der französischen Regie rung milgeteilt und von dieser näher untersucht worden. Nach dem jetzt vorliegenden Bericht hat die französische Re gierung die vorgebrachen Klagen durchweg als berechtigt an erkannt und für Beseitigung der Mißstände Anordnungen getroffen. W.T.B.) Ein beanstandeter Artikel Heroös. Wlättovmeldungen aus Paris zufolge ist die Guerr« Social«, welche trotz des Verbots der Zensurbchörbe einen Artikel HervSs mit der Ucberschrift Regierung und Oberkommando veröffentlicht hatte, beschlag- nabmt worden. (W.T. D.) freibm v. vlr-lng an Sie velgler. Der Generalgouverneur in Belgien, Freiherr von Vis sing, wendet sich in einem offenen Briefe an die belgische Bevölkerung und setzt ihr auseinander, daß er da« Land nicht ausschließlich zu Nutz und Frommen des Deutschen Rei che«, sondern in ErNllung schwerer, dem besetzten Belgien gegenüber bestehender Verpflichtungen verwaltet. Gr erkennt an, daß eine nicht geringe Anzahl vom Bürgermeistern, Staats- und Kultusbeamten, Städtern und Landwirten, auch werktätiger Frauen und Männer das Zi«l seiner Be strebungen ernannt habe. An zahlreichen anderen Stellen aber begegneten seine Maßnahmen immer noch einem offe nen c-der geheimen Widerstand. Es der