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Zür »»»»rlangt »ingrfanSt» Manuskript» ka»» -»währ «lcht g»l»ist»t «er»,». Dienstag, ckea 20. Juli ISIS. Nr. ISS. 10. Jahrgang. «u« Postanstalten UN» Srleste«»«» nehm«» Sestellungen entgegen. »«spalt,»» tlorpu«z«ll» »oe» öer»» Raum sü« Inserat, au» stu« nut ten »rtschast«a »er Nmt» Haupt» «annsthast e!chi»arr«nh«r, lipsa., taust » vsä? «»N-m»»»«tz»N» « ps«. ««! »»»»,'«« sttsthM« «atsprichlu»«» Nada», stnnahm» »an Nnz«>,«n dl, sp«t«a<n, »ormlttaga. Ille -«hl«r lm «atz ad«. In d«r »rsch«Inung,w,Is« kamt V«»ühr »lcht a«l«lst«t «««dich »en» dl« stusgad« de» Inserat«» durch Iernspr«ch«r «rsolat »Lee da» Nlanuskrlpt nicht »«uillch liadar ist, Mzeiger für das Erzgebirge »rletlrtläer frei lni hau, »>iri«l» -W- WWWW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonatagsbla«. V-N°nst?,un°u!» suestitlÄk Mr»chllunS» ö»r Rröaktio« mit -iuanahm« tz«r -»»»tag» nachmittag 4—« Uhr. — r»«»gram».Hö»»ff» r rag»bla« fi»»»r,g»birg». z»rnspr»ch»» S3. s»,«,,»»»!«» vmch »»s»t» v°l«n sr«l in, tz-u, m,n,tllch »» psa. »«> »er »«sthdstrstrU« ad- a«h»Itm»natl>chs»vfg.u. «dchrnt» sich t» psg. S«l dir hast drstrllt und selbst adgedolt »lertetidhrllch l.»d Mk., monatlich t» psg. durch »en »rlestrliger srel ln, hau, »lertel» Muer Tageblatt Vie küssen aus üer Vrankaslellung geworfen. Der Entschei-ung lm Men entgegen. — Glänzende Fortschritte von -er Gstsee bl» zum Sug. — Elne neue Schlacht am Ifonzo. — Vle Wahrheitsliebe -es italienischen slümlralfiabes. — wachsen-» Sesangeaenzahle«. — DelcassL als Krlegsurheber. — -elagerungszuftaa- lm Waliser Kohleurevler! — Kaltstellung -es Kontera-mlrals Kerr. krlegrpattel unü 7rleaenrrttS»«nsen ln kußlaill. Dir Wiener Arbeiterzeitung veröffentlicht folgende Dar stellung der inneren Krise Rußlands, die einem Brie!,« eines namhaften Vertreters der rustschen ArbetterbewvguW an ein in der Schweiz weilendes Mitglied der sozialrevolu- tionären Partei Rußlands entnommen ist. Danach betreibt eins einflußreiche und ziemlich starke Gruppe Opportunisten im schroffsten Gegensatz zu der Fraktion der Leninisten und anderer sozialrevolutionärer Parteigruppen keineswegs eine kriegc-fcindliche Politik und vertritt die Ansicht, daß sich auch das russische Proletariat mit ganger.Kraft daMr einsetzen müsse, eine Niederlage Rußlands zu verhindern. Es seien keineswegs nur die Anhänger Plechanows, die diesen Ge danken verföchten, auch die Gruppe Axvlrod, die zwar theore tisch eine kr'egsfeindliche Politik treibe, mache dieser Partei schattierung starke Konzessionen. Die militärische Lage Rußlands gebe zu den allerschwersten Bedenken Anivaß, und die endgültige Niederlage werde immer wahrscheinlicher. Den russischen Armeebefehlshabern fehlte es heute sozusagen an allem: an ausgebildeten Sol daten, an Offizieren und an Munition. Fast noch schlimmer als de: Munitionsmangel sei der Mangel an AusbÄduMs- personal, an Offizieren und Unteroffizieren, sodaß es Ruß land tatsächlich unmöglich sei, ungeheures Menschenmaterial zu der Abwehr der deutsch-österreichischen Offensive heran zuziehen. In den letzten Monaten feien Hunderttausend« von jungen Menschen an die Front geschickt worden, die auch nicht einmal das Elementarste gelernt Hätten, die wirklich nichts anderes darstellten als Kanonenfutter. Dazu komme ein allgemeines Mißtrauen in der Bevölkerung gegenüber den russischer HeereskommaNdanton, vielleicht den Generalis simus Nikolai Nikolajewitsch ausgenommen, der iM Volke nach wie vor großes Vertrauen genieße. Es sei in Rußland ein offenes Geheimnis, daß die verschiedenen Avmeesührer gegenseitig mit größter Schadenfreude von den Niederlagen ihrer Kolleg! n sprächen und diese der Unfähigkeit oder Schlech tigkeit der Betreffenden aufs Konto setzen. Auch das Mort Verrat werde in diesem Zusammenhang häufig genug von den höheren wie von den niederen Offizieren gebraucht. Der in Hofkreisen wie überhaupt von der reaktio nären Partei ernstlich erwogene Gedanke eines Sonder friedens mit Deuts chlandund Oe st erreich be gegne im Volke und ganz besonders bei den Arbeitern und der Bourgeoisie schärfster Abneigung. Die Arbeiterschaft be fürchte von einem solchen Sonderfrieden das Wiedererstehen der heiligen Allianz und «ine neue Periode furchtbarster Reaktion im Innern, da sich ein mit 'Deutschland verbünde ter Zarismus gegenüber allen freiheitlichen Beistr«bungen des Volkes so sicher und überlegen fühlen werde, daß an ernstliche innere Reformen auf Jahrzehnte nicht zu denken lei. Die russische Bourgeoisie hass« in Deutschland vor allem den «Konkurrenten, der der Industrie und dem Handel im eigenen Lande die Entwicklung erichwere, sowohl den inneren Markt als auch die Absatzgebiete auf dem Balkan und im Orient dem rus sischen Unternehmertum noch auf geraume Zeit vorentchalte, und diese Rolle natürlich im Falle einer Dreikaisevallianz leichter als schon bisher zu spielen vermöchte. Alles, was in Rußland irgendwie liberal angehaucht sei, verlange die Weiterführung des Krie ges. Augenblicklich sei die Kriegspartei auch in den soge nannten maßgebenden Kreisen Rußlands noch entschieden mächtiger, als die zum Sonderfrieden drängenden Reaktio näre. Allein es sei keineswegs ausgeschlossen, daß die ohne- hin am Hofe und in der Aristokratie sehr einflußreiche und mächtige Gruppe, die den Separatfrieden befürworte, in Bälde Oberwasser erlange. Für diejenigen, di« schließlich die Entscheidung treffen müßten, die Minister und der Aar mit seiner Umgebung, werde Mr den Fall, daß sie sich .für den Sonderfrieden entschieden, die Erwägung maßgebend seip, daß die Revolutio'n ja doch unabwendbar sei möge es nun zum Separatfrieden mit Deutschland kom men, oder der Krieg, in dem sich der Zarismus kaum mehr Lorbeeren holen weide, weitergeführt werden. Wohl aber dürften sich die maßgebenden Kreis« in Petersburg sagen, daß sie mit einer Revolution im Innern weit leichter fertig würden, wenn sie sich nach außen durch den Sonderfrieden Sicherheit verschafft hätten und die Truppen alsdann gejgen den inneren Feind heranfithren könnten. In diesem Falle werde die revolutionäre Bsrvegung beizeiten und gründlich zu Boden geschlagen werden können. Darüber, daß in den weitesten Kreisen aller BSvölkerungeschichten, mit Aus nahme des Hochadel», eine ungeheure Erbitterung Wer da» autokratische Regime herrsche, «eil man ihm «Lein die Schuld an der militärischen Niederlage zuschreibe, sei ifich der Zarismus heute schon genügend klar. Ohne das völlige Ver sagen der inneren Organisation, ohne da» Regiment der , ver amtliche istirgrbelicht von deetti Trostes tzauptqrrortler, so. vorm. westlicher Kriegsschauplatz. Im Anschluß an eine Minensprengung bet Schloß Hoghe östlich von Ipern setzten die Engländer beiderseits der Straße Hoghe-Ivern zum Angriff an. Der Angriff brach vor unseren Stellungen zusammen. Teilweise kam er in unserem Artillertefeuer garnickt zur Durchführung. Einen Sprengtrichter halten die Engländer noch besetzt. Bei Souchez wurden Hand granatenangriffe abgeschlagen. Nach lebhafter Feuer tätigkeit ihrer Artillerie tn der Gegend von Albert versuchten die Franzosen abends einen Borstoß gegen unsere Stellungen bei Frieourt. Sie wurden -nrLckgeschlckge,. Gestliches Keie-sschaaplatz. In Knrland wurdm die Russen bet Grotz- Schmvrbe» östlich Tückum bet Gründorf und Usingen zurückgebräagt. Auch östlich Tourchany wich der Gegner vor unserem Angriff. Nördlich Rowogrod am Narew bemächtigten sich die deutschen Truppen feindlicher Stellungen nördlich des Zuflusses der Bäche Skroda und Pissa. Neu eingetroffene Land, sturmtruppen, die hier zum ersten Male in Feuer traten, zeichneten sich besonders auS. Nördlich der Qua-Mündung erreichten wir den Narew. Die auf dem nordwestlichen Flußufer gelegenen ständigen Befestigungen von Oftrvlenla wurden besetzt. Südlich der Weichsel sind unsere Truppen bis zur Blonie-Grojec-Stellung vorgedrungen. Bei Nachhutkämpfen verloren die Russen hier 560 Gefangene und S Maschinengewehre. Sü-östlicher Kriegsschauplatz. Die deutschen Landwehr- und Reservetruppen des Generalobersten von Woyrsch haben den über legenen Feind auS der Ilzankastellung völlig ge worfen. Alle Gegenstöße eiligst herbeigeführter russischer Reserven wurden abgewiesen. Uever SÜVÜ Gefangene fielen in deutsche Hande. Unsere Truppen sind dem geschlagenen Feinde auf den Fersen. Kavallerie erreichte bereits die Bahn Radom-Ivan- gorod. Zwischen oberer Weichsel und dem Bug folgen wir dem zurückweichenden Feinde. Oberste Heeresleitung. London, ro. Juli. Da, R»nt»rbur«au verdreitet folgend» Mel. düng der Times au» Newyork: vt« vereinigten Staaten haben «ine Note an Großbritannien gesandt, in welcher sie darauf be stehen, daß die Recht» der amerikanischen Bürger gemäß dem Völkerrechte anerkannt werden müssen und durch britisch« Aabi, nettsordre» und ähnlich« Verfügungen nicht angefechtet werden dürfen. Vie vereinigten Staaten weigern sich, di« Urteil« der Prisengertchte soweit sie mit dem Völkerrecht in Widerspruch stehen, anzuerkennen. Willkür, der Korruption und Günstlingswirtschaft wäre, so argumentieren heute allo urteilsfähigen Leute tn Rußland, der Krieg ganz anders gekommen. Daß «» in dem Riesen reiche sehr bedenklich zu gären beginne, hätten verschiedene Lo-kalrevolten in jüngster Zeit, vor allem aber die Unruhen tn Moskau, gelehrt. o vor Mila« und Riga. Der gestrige Bericht der Obersten, Heeresleitung meldet neden der Besetzung de» bekannten Halfen» Windau (11V Kilometer nördlich Ltbau) die Einnahme mehrerer Orte. So liegt Tilkum nicht weit voisi Rigaischen Meerbusen entfernt,'öS Kilometer westlich, Schi uzt SS Kilometer südöstlich Riga «nd Hof,umberge, über da» unsere Truppen bereit» hinaus find, 28 Kilometer südlich Miau. Hindentnrr» und Mackensen» Pläne. Der Petersburger Berichterstatter eines Kopenhagener Blattes sendet einen ausführlichen Bericht über di« Lage an d».r russischen Front: Hindenburg arbeite zusammen mit Mackensen an >der herkulischen Aufgabe, das ruf- fische Heer zu vernichten, dessen HauptkrLfte tn Polen konzentriert sind. Man ist in Rußland davon über zeugt, daß es unmöglich sein werde, dieses Ziel zu errei chen. (?) In Polen beabsichtige Hindenburg Nowogeor- giewsk zu «robern, während Mackensen zu gleicher Zett Brest-Litomsk besetzen soll. Die Deutschen haben aber sämtliche Verteile aus ihrer Sette. Sie hocken «in vorzüg liches Eisenbcchnshstom. das st« in den Stand setzt, Truppen von einem Ende der Front an das andere zu weissen. Der russische Soldat ist jetzt besser als vorher mit Munition ver sehen und man hat in der letzten Zeit noch nicht verwendete Reserven ausrüsten können. Da» Vorrücken der Deutschen in den Ostseeprovinzem wird nur als «ine Demonstration betrachtet, um di« Ruffen daran zu hindern, Truppen an den Narewabschnitt zu schicken. Ein Telegramm de» Kaiser» er, -inveubnrg. Der »Kaiser sandte anläßlich der letzten großen Erfolge im Osten an Hindenburg folgendes Telegramm, da» die Soldauer Kriegszettung Wacht im Osten veröffentlicht: Eurer Exzellenz, dem General von Gallwitz und den tapferen Truppen spreche ich für die bisher er- reichten schönen Erfolge meinen Dank und meine Anerken nung an». Französische »«sichte, »Ser die Lage der Russen. Die französischen MilitärkritiLer besprochen ausführlich die letzten Ergebnisse auf der Eschen Front und erklären, die russischen Tagesberichte seien unklar und verworren .sodaß man kein rechtes Bild von der Lage -«aoinner könne. Die deutsche Offensive an der Narew- front überraschte sowohl durch die Plötzlichkeit, wie durch die Breite der zum Ofsenstvstoße angesetzten Front. Di« Mili- tärkritiiker sind der Ansicht, daß es der russischen Heeres- leitung durch Verstärkungen, di« von anderen Frontstellun gen entnommen werden müßten, gelingen könne, der deut schen Offensive Einhalt zu gebieten. Allerdings sei di« Eisenbahnlinie Warschau—Wilna—Petersburg schwer be droht. Major de Livrieux erklärt im Pariser Matin: Di« letzten Ereignisse zwingen die Ruffen, an den Flügeln bet Lublin-iTholm und Lomya-Prasnysz nicht zurüchzugehen, denn ein Rückzug an diesen Stellen würde das russische Zen trum in «ine ernste Lage bringen. Es sei besser, in dielsom Falle dis Frontlinie zu berichtigen und hinter die Weichsel zurückzugchen. Es sei für die russische Armee wichtiger, sich einer Umfassung zu entziehen und die Kraft der eigenen Armee zu bewahren, als sich um einige .Kilometer Landes willen den ^größten Gefahren auszus'etzen. — Der Radical erwartet den Beginn der entscheidenden Schlacht, deren Er gebnis «ine unmittelbare Rückwirkung auf die ^französische Front haben werde. (,W. T. B.s> * 0ertemlLdlr<tz-imMlrchek «etleralrtsbrdeiM. Amtlich wird in Wien verlautbart vom IS. Ault mit- tag»; Russischer Kriegsschauplatz. DK Offensive der Verbündeten tn Polen und Wplhy» nien wurde fortgesetzt. Westlich der Weichsel wird an der Jlsanka gekämpft. Nordwestlich Als« eroterten österreichisch ungarische Truppe, einige feindliche Stellungen Auf de, Höhe, westlich von KraZnostaw drangen die deutsche, Trup pe, unter schwere, Kämpfen siegreich vor. Zwischen EsHer- bieschow und vraSowtez bahnten sich im Anschluß an deutsch« Kräfte österreichisch-ungarische Regimenter in heiße« Rin- gen über dle wolitza den weg in die feindlichen Höhen stellungen. Dort sielen kvüü Gefangene tn die Hände unfe- rer teeren Truppe». Nordöstlich und südöstlich Lokal satzte nordmärlische, schlesische und westgalfzisch» Landwehr nach wechselvollen'Kämpfen am Ostufer de» Bug feste« Fuß. Un sere vom General der Kavallerie Ktrchbach befehligten Kräfte machte« hier 12 Offiziere und 1700 Mann -« Ge fangenen und erbeuteten fünf Maschinengewehre. Die Gr» folge, die sonach di« verbitndeten am 18. d». Mt». am der ganze« Front errangen, erschütterten die Widerstandskraft de» Feinde». Obwohl er tn de« letzten Tage« alle erreich, baren Verstärkungen herangezogen hatte, vermocht« er sich doch nicht mehr zu halte«. Gr trat t« der Rocht vom 18. auf den 19. Anli an der ganze» Front den Rückpig an »nd ränutte